wofür Namens des Verbands württ. Gewerbe-Vereine Prof. Beißwanger-Reutlingen dankte und die Hoffnung ausdruckte, daß auch die Verhandlungen einen guten Verlauf nehmen mögen, zum Wohl« des Handwerkerstandes. Etrohmaier- Heilbronn sprach dem hiesigen Gewerbe-Verein den Dank aus für die freundliche Aufnahme. Nun brachte der Sing- Ehor 6 lebende Bilder zur Aufführung: Abschied von der Heimat; die Zechbrüder; Brief aus der Heimat; daS Mutterauge; Liebesglück; des Friedens Werke. Die Bilder ließ in gelungener Rede Schreiner Bauer-Eßlingen Revue passieren und zog daraus die Schlüffe auf den Handwerker­stand. Zum Schluffe begrüßte die Gäste noch der Sing­wart des Gewerbe-Vereins, H. Renftle, womit diese Feier ihr Ende erreicht hatte. Zu den Verhandlungen am heutigen Tage (Sonntag), welche um >/,10 begannen, hatte» sich die Drligierten sehr zahlreich eingefunden. Der Ber- bandSvorstand, H. Prof. Gießler-Stuttgart, begrüßte die so zahlreich aus allen Teilen des Landes Erschienenen und eröffnete die Beratungen mit der Mitteilung, daß aus dem K Kabinett ein huldvolles Schreiben Sr. Majestät einge- troffrn sei, Höchstwelcher den Verhandlungen einen guten Verlauf wünsche. Die Versammlung dankte mit einem Hoch. Der Vertreter des Ministers des Innern brachte die Glückwünsche der Staatsrrgierung und betonte, daß dieselbe mit großem Interesse den Verhandlungen folge, indem die Erhaltung der Freiheit des Gewerbes auch im Sinne der Regierung liege, wohin sie auch im Bundesrate gewirkt habe. Einen herzlichen Willkommgruß brachte heute der Vertreter der Stadt, Gemeinderat Prof. Dr. v. Schönberg, mit dem Bemerken, daß die bürgerlichen Kol­legien mit Jnlereffe den Verhandlungen entgegensetzen und einen guten Verlauf wünschen. Weitere herzliche Schreiben gingen ein von Excellenz von Griesinger, Prinz Weimar, den Ministerien des Innern, der Finanzen, Justiz, sowie den HH. Ministern persönlich, der Zentralstelle für Ge­werbe und Handel, Präsident v. Weizsäcker, Direktor Zell, Präsident Payer, Gemeinderat Gauß-Stuttgart, Oberbürger­meister Wagner-Ulm, Stadtschultheiß Dr. Hartenstein-Lud- wigsburg, von Hr. Wilhelmi, vom Reichsamt des Innern, von Dr. Baffermann, ferner von der Zentralstelle Hessen, vom Minist, für Gewerbe und Handel in Baden durch H. Braun, Rektor Vogel-Stuttgart, sowie aus der Schweiz. Nun erstattete der Verbands-Vorstand den Geschäftsbericht, nach welchem die Mitgliederzahl von 12 000 auf 14 OM gestiegen ist. Ueber das Submisstonswesen ist mit den Städten allen noch keine Einigung erzielt, doch meint der Vorsitzende, daß die bürgerlichen Kollegien, welche doch meistens aus Gewerbetreibenden zusammengesetzt seien, auch für ihre Gewerbetreibenden besser sorgen sollen. In Betreff der Stellenvermittlung für Lehrlinge, die eine Lehrlings­prüfung mitgemacht haben, ist die Sache noch nicht ganz erledigt, da verschiedene Städte mit Arbeitsämtern sagen, daß dieselben keinen Unterschied machen können zwischen geprüften und nicht geprüften Lehrlingen. Ueber die Klagen über die Gefängnisarbeit sind die Ansichten der be­treffenden Gegenden ganz verschieden. Wo aber Klagen eingereicht werden, sollen dieselben mit ausführlichen Belegen versehen werden, da sonst keine Schritte gethan werden können. Um den Bitten der Vereine um Redner nachzukommen, sollen solche immer an den Vorsitzenden eingereicht werden, dann könne man sorgen, daß die Kosten keine zu hohen werden. Auch die Telephongebühren wurden berührt und bemerkt, daß Erhebungen mit dem Schweizer Tarif angestellt werden. Durch die neue Hand­werker-Borlage ist den Gewerbe-Vereinen eine höhere Auf­gabe zugefallen, z. B. Wahlen zu den Handwerker-Kammern, weshalb es notwendig sei, da Vereine zu gründen, wo solche noch nicht existieren. Bis jetzt gehören dem Ver­bände 106 Vereine an, inkl. dem neugegründeten Verein Betzingen mit 88 Mitglieder. Die Aufgaben der Gewerbe- Vereine sind in dem Programm-Entwurf enthalten. Der Vorsitzende beantragte hieraus die Absendung eines Tele­gramms an Se. Maj. den König, welcher Antrag freudige Zustimmung hervorries. Nun referierten Hr. Sekretär Dr. Trüdinger-Stuttgart und Reichstagsabgeordneler Augst- Gerabronn in ausführlicher Weise und mit Sachkenntnis über die neue Handwerker-Organisation. Allseitig wurde die Gewerbefreiheit als das Richtige anerkannt und ernteten beide Redner für ihre klaren Vorträge reichlichen Beifall. Nun trat der bekannte Jnnungsmann Bobrzyk-Reutlingen auf und verlas eine mehr zu Agitationsreisen als in eine Wanderversammlung paffende Rede, wofür ihm aber vom Vorsitzenden direkt gesagt wurde, daß er das ihm erteilte Wort mißbraucht habe und auch die nachfolgenden Redner schloffen sich derselben Ansicht an. Der Programm-Entwurf wird hierauf einstimmig angenommen. Bei der Abstimmung über die Resolution des Referenten Dr. Trüdinger, betr. die Handwerkskammern in Württemberg, stimmten 45 De­legierten für 4-5 und 28 Delegierten für 1 Kammer. Nach dem Kassenbericht betrugen die Einnahmen 2350 ^ 15 Ausgaben 2301 6 sonach Ueberschuß 49 ^ 9

der Reservefonds beträgt 6M Als nächster Ort des 40. Verbandstags wird Geislingen gewählt. Per Accla- matron erfolgte dann noch die Wahl des Vorstands und Ausschusses, worauf der Vorsitzende mit dem Wunsch, daß die Beratungen dem Handwerk zum Segen gereichen mögen, unter Dankesbezeugung an die Delegierten, den Verbands­tag schloß. Anschließend an die Beratungen folgte um 3 Uhr im Basthos zumOchsen" ein gemeinsames Mittag­essen, an dem sich ca. 130 Herren beteiligten. Während dem Essen traf ein Danktelegramm Sr. Maj. des Königs ein. Noch manches schöne Wort wurde hier gewechselt, das de» Teilnehmern als Sporn zu neuer mutiger Arbeit fernerhin dienen wird. Bon '/,5 Uhr an trafen sich die Mitglieder des Gewerbevereins und die Delegierten zu einem Kellerfest im Schloßkeller, welcher jedoch derart überfüllt war, daß viele Besucher sich recht bald wieder ans Tageslicht begaben. Sehr gut funktionierte hiebei das von einer Stuttgarter Firma unentgeltlich hergestellte Kunst­gas, das den ganzen Keller taghell beleuchtete. So schloß der 39. Berbandstag in sehr schöner Weise und darf den Vorgängern würdig zur Seite gestellt werden.

Stuttgart, 4. Okt. DieSchw. Tagw." läßt sich aus Beutelsbach berichten: Am 2. Okt., einem Lag nach dem Termin, an welchem Schultheiß Schlör von Beutelsbach vor dem Disziplinarhof für Körperschaftsbeamte in Stuttgart erscheinen sollte, wovon er aber wegen Krankheit aus unbestimmte Zeit dispensiert worden ist, war Schultheiß Schlör so gesund, daß er am Hellen Tage nach Schorndorf reisen konnte. Die «Schw. Tagw." wiederholt das schon früher erhobene Verlangen, Schlör durch einen Gerichtsarzt untersuchen zu lassen.

Stuttgart, 4. Okt. In der heutigen Aus­schußsitzung des Vereins süddeutscher Baumwoll- Industrieller wurde constatiert, daß seit der am 30.

August in Augsburg abgehaltenen Weberoersammlung eine «eitere wesentliche Arbeits-Reduction in der Weberei stattgesunden hat. Die Versammelten waren einstimmig der Meinung, daß die trostlose Lage der Baumwollweberei nur durch eine noch durchgreifendere Arbeitseinschränkung eine Besserung erfahren könne und beschlossen die anwesenden Weber- und Spinn- Weber einstimmig, auf den 1. Nov. eine allgemeine Weber-Versammlung nach Stuttgart einzuberufen, um im Anschluß an die im Elsaß in sichere Aus­sicht genommene systematische größere Einschränkung weitere Schritte in diesem Sinne zu beraten und einzuleiten.

Cannstatt, 6. Okt. (Korresp.) Bei gegen­wärtiger Witterung steht die allgemeine Weinlese in Bälde zu erwarten. Am nächsten Donnerstag 7. Oktober werden sich alter Uebung gemäß Vertreter von Cannstatt, Stuttgart und den übrigen benach­barten Gemeinden in derSonne" hier über den Beginn der offiziellen Weinlese schlüssig machen.

Zwiefalten, 4. Okt. Der Lorettohof Gemeinde Sonderbuch, welcher im vorigen Jahr von der K. Pflegeanstalt Zwiefalten angekauft wurde, ist im Laufe dieses Sommers durch viele bauliche Ver­besserungen zu einer angenehmen Kolonie der Kgl. Pflegeanstalt für Geisteskranke umgewandelt worden. Auch wurde in letzter Zeit zwischen dieser Kolonie und der Kgl. Pflegeanstalt eine Telephonverbindung hergestellt.

Gammetringen, 4. Okt. Die Firma Havestadt und Contag hat die Pläne, Kostenanschlag und Finanzierungsentwurf für die Kleinbahn Engstingen- Gammertingen nunmehr der K. Regierung zur Genehmigung eingereicht. Die Finanzierung ist in der Weise vorgesehen, daß nach Abzug des Grund und Bodens, welchen die Gemeinden zu beschaffen haben, 800,000 aufzubringen sind und zwar von Havestadt und Contag 400,000 von Preußen 260,000 ^6, von Württemberg 70,000 vom

hohenzollernschen Kommunalverband 50,000 von

Einzelintereffenten 20,000 ^

Pforzheim, 5. Okt. (Korresp.) Inhaber und Vertreter der bedeutendsten auswärtigen Bijouterie- Engros-Häuser haben hier in Gemeinschaft mit dem Kreditoren-Verein Pforzheim eine Versammlung ab­gehalten. Letztere trug einen streng vertraulichen Charakter und über die Verhandlungen kann deshalb in der Oessentlichkeit nicht berichtet werden. Ein Zusammengehen der großen auswärtigen Firmen mit den hiesigen Produzenten kann für die Bijouterie im allgemeinen nur von Vorteil sein. Dem Kredit­unwesen und dem unsoliden Geschäftsbetrieb hat der hiesige Kreditorenverein erheblichen Abbruch gethan.

Aus Baden, 5. Okt. (Korresp.) Bei den sozialdemokratischen Wahlagitationen spielt das Fahrrad eine nicht unbedeutende Rolle. Ein von dem Landesvorstande ausgegebenes Flugblatt, welches sich ausschließlich gegen die Nationalliberalen richtet, wird in allen zur Wahl stehenden Bezirken massenhaft verbreitet und namentlich sind es die Radfahrer, welche die entlegensten Ortschaften aussuchen, um die sozialdemokratischen Kundgebungen unter die Leute zu bringen. Die Organisation der Radfahrer soll noch verbessert und ausgedehnt werden und es versprechen sich die Sozzen von ihr insbesondere bei der nächstjährigen Reichstagswahl großen Erfolg.

Baden-Baden, 6. Okt. Minister Graf Mu- rawieff überbrachte dem König von Siam eine Einladung des russischen Kaisers. Der König von Siam wird der Einladung folgen und morgen nach Darmstadt fahren, von wo er abends wieder hierher zurückkehren wird.

Karlsruhe, 6. Okt. Der König von Siam hat heute in Begleitung seiner 3 Söhne und seines heuteangekommenenBrudersdieMetallpatronenfabrik, das Schloß und das Polytechnikum dahier besichtigt. Nach 3stündigem Aufenthalte kehrten dieselben nach Baden-Baden zurück.

Berlin, 3. Okt. Wie dieNordd. Allg. Ztg." hört, ist es richtig, daß der Bau von Avisos für die deutsche Marine eingestellt werden soll.

Berlin, 4. Okt. Der Reichsanz. meldet: Für die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, West­falen, Hessen-Nassau, die Rheinprooinz und die Hohenzollernschen Lande wird vom 11. d. M. ab bis auf Weiteres für die Geflügelcholera die Anzeige­pflicht eingeführt. Botschafter v. Bülow, stell­vertretender Staatssekretär des auswärtigen Amts, ist heute hier eingetroffen.

Berlin, 5. Okt. Die auf die Marine bezügli­chen Gesetzentwürfe sollen nach ihrer endgültigen Feststellung durch den ReichSanzeiger veröffentlicht werden. Zurzeit befindet sich den Politischen Nach­richten zufolge die Vorlage noch in dem Stadium, welches auSschließt, daß eingehende und authentische Mitteilungen daraus gemacht werden können. In der gestrigen Generalversammlung des Bundes der Industriellen sprach Regierungsrat Lewald über die Beschickung der Pariser Ausstellung. Der Redner bezeichnet« es als unbedingt notwendig, daß Deutsch­land so schnell als möglich fertig auf dem Platze erscheine. Wie aus Warschau berichtet wird, hat eine furchtbare Feuersbrunst die Stadt Nowykurzeniek, im Gouvernement Wilna, vollständig eingeäschert.

15 Menschen sind verbrannt. Gegen 5000 Pers. sind obdachlos. Das Feuer war angelegt.

Berlin, 5. Okt. Die Voss. Ztg. meldet auS Athen: Morgen wird die neue Regierung vor der Kammer erscheinen, aber kein Programm vorlegen, noch andere Erklärungen abgeben, sondern nur als Vertrauensfrage Vorbringen, daß die Kammer die Sitzungen einstellt. Die Regierung ist entschlossen, sich dem Willen der Großmächte als einer vis mujor zu fügen.

Danzig, 6. Okt. Der Kaiser besichtigte nach dem Stapellauf die kaiserliche Werft und begab sich sodann von der zahlreichen Menge jubelnd begrüßt durch die Allee nach dem Kasino des 1. (Leib-) Husaren-Regiments und nahm im Offizierkasino das Souper ein. Der Kommandeur des Regimentes, Oberst Mackensen, brachte während der Tafel ein Hoch auf den Kaiser aus, der hierauf auf dar Regiment toastete. Um 8 Uhr 40 Minuten trat der Kaiser die Reise nach Eberswalde an.

Für die Vermehrung der deutschen Flotte macht jetzt auch dieKöln. Ztg." indirekt in Herz- bewegender Weise Stimmung. Das Blatt klagt darüber, daß Hamburger Kaufleute angesichts der Revolution in Guatemala, wo ihre Interessen und Besitzungen größer sind als die irgend einer anderen Nation, um den Schutz der deutschen Kriegsmarine gebeten haben, ihn aber nicht erlangen können. Unterdessen mußte Deutschland das einzige Kriegsschiff Bussard" von Samoa, wo neue Verwicklungen seitens der Amerikaner drohen, wegnehmen und nach Kaiser-Wilhelms-Land zur Unterstützung deS Kreuzers Falke" schicken. Zugleich gestalten sich die Ver- hältniffe in Marokko derart, daß alle Seemächte Kriegsschiffe entsenden, nur Deutschland nicht, weil der einzige brauchbare KreuzerGefion" in den heimischen Gewässern zum Schutz der Küsten durchaus unentbehrlich ist. Dasselbe gelte von den wenigen brauchbaren, zur Verfügung stehenden Panzerschiffen. Zur Durchführung der Flottenpläne wird es natür­lich erheblicher Mittel bedürfen. Das gab sofort gewissen freisinnigen Blättern Veranlassung, über in Aussicht stehende neue Steuern zu schreien und zwar sollte eine dreifache Erhöhung der Brausteuer in Aussicht genommen sein. Wie di«D. Z." bereits gestern in einem Teil der Auflage telegraphisch mitteilen konnte, ist daran kein wahres Wort.

Das Margarinegesetz ist am 1. Oktober in Kraft getreten. Es wäre nicht schwer gewesen, die Vorlage so zu gestalten, daß Konsum, Handel und Erzeugung mit ihr zufrieden waren, indessen wurde auch bei dem Erlaß dieses Gesetzes die Ob­jektivität des Parlaments durch die agrarischen An­sprüche getrübt. Die wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes sind folgende: Die Geschäfts- und Verkaufs­räume, Marktstände rc., in denen Margarine, Mar- garinrkäse oder Kunstspeisrfett gewerbsmäßig verkauft werden, müssen eine deutliche, nicht verwischbare Inschrift:Verkauf von Margarine" tragen. Die Gefäffe müssen mit einem bandförmigen Streifen von roter Farbe mit der Aufschrift:Margarine" versehen sein. Vermischung von Butter oder Butter­schmalz mit Margarine ist verboten. In allen im Handelsverkehr üblichen Schriftstücken (Rechnungen, Frachtbriefen u. s. w.) müssen die dem Gesetz ent­sprechenden Warenbezeichnungen angewendet werden. Margarine und Margarinekäse, die zu Handels­zwecken bestimmt sind, müssen einen die allgemeine Erkennbarkeit der Ware mittelst chemischer Unter­suchung erleichternden, Beschaffenheit und Farbe derselben nicht schädigenden Zusatz erhalten. Wer Kunstbutter rc. gewerbsmäßig Herstellen will, bedarf Genehmigung der zuständigen Behörde; für bereits bestehende Betriebe ist eine entsprechende Anzeige bis längstens am 1. Dezember 1897 zu erstatten; außer­dem versieht das Gesetz mit verschiedenen Kontroll- befugnissen. _

Ausland.

Wien, 6. Okt. Graf Badeni, der in der heutigen Sitzung der Parlamente wieder erscheinen wird, ersuchte die Obmänner der Mehrheitsparteien, von Kundgebungen in offener Sitzung abzusehen. Des­halb werden die Klubobmänner vor Beginn der Sitzung dem Grafen Badeni im Ministerzimmer des Parlaments Huldigungen bereiten.

Aosta, 5. Okt. Eine Lokomotive mit Kohlen­tender und Gepäckwagen eines Personenzugs ent­gleisten 5 Icm von hier und stürzten in eine Schlucht hinab. Durch Reißen der Kette welche den Personen­wagen mit dem voraufgehenden Zugteil verband, wurde größeres Unheil verhütet. Der Zugführer und 1 Heizer sind tot, 10 Personen verletzt, darunter ein Schaffner und 3 Reisende schwer.

Paris, 3. Okt.Le Journal" will wissen, daß der Oberaufseher Kerbrath, der die Aufseher befehligt, die auf der Teufelsinsel den deportierten Dreyfuß bewachen, abgesetzt und sofort verhaftet worden ist. Der Gouverneur der Kolonie und der Direktor des DeportationSgefängniffeS begaben sich nach der TeufelSinsel. DaS größte Geheimnis werde über das Resultat der Untersuchung bewahrt, die dort angestellt worden sei.