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Brunnen wurde besucht. Den Beschluß machten ge­sellige Unterhaltung und Konzert durch die Stadt­kapelle im Drerkönrg. Eine Reihe von Ansprachen wurde dort gehalten und beschlossen, die Versamm­lung nächstes Jahr in Gmünd zu halten. Die Ausschüsse des soz.-dem. Vereins und der verein. Gewerkschaften veranstalteten gestern ein allgemeines Arbeiterwaldfest im Hohenstaufer Walde, von dem die Teilnehmer abends in langem Zuge mit roten Lampions, die rote Fahne und Musik an der Spitze, zur Stadt zurückkehrten.

Ulm, 3. Juli. Die allegorischen Figuren für den Mittelbau des neuen Justizgebäudes sind aus Stuttgart hier angekommen. Es sind 6 weibliche Gestalten, 2,40 m hoch, aus Kelheimer Kalkmarmor, jede im Gewicht von 40 Ztr. 3 sind von Bildhauer Karl Donndorf angefertigt, die anderen 3 von Bild­hauer Th. Bausch. Die Figuren stellen vor: Wahr­haftigkeit, Standhaftigkeit, Gottesfurcht, Weisheit, Friedfertigkeit, Besonnenheit.

Tettnang, 5. Juli. Der landwirtschastl. und Gewerbeverein Tettnang beabsichtigte aus An­laß des für den Monat Oktober geplanten landwirt­schastl. Bezirksfestes eine Lotterie mit Ausgabe von 40000 Losen zu 1 ^ zu veranstalten und hatte hiezu bereits die behördliche Erlaubnis erlangt. Neuer­dings haben nun die Vereinsorgane im Hinblick auf die geringen ObstauSsichten und die sonstige gedrückte Lage der Landwirtschaft beschlossen, das Fest sowohl als die Lotterie ausfallen zu lassen.

.'. Mühlhausen a. E., 2. Juli. Die Bier­brauerei von Herrn Kunz in Dürrmenz-Mühlacker ist am 30. Juni an eine Aktienbrauerei in Stuttgart um den Preis von 120,000 verkauft worden. Herr Kunz hat sich verpflichtet, seine bisherige Kund­schaft noch 5 Jahre zu erhalten. Ebendaselbst ist die neuerbaute Sägmühle des Herrn Az um 45,000 mit erkauft worden.

.'. Pforzheim, 5. Juli. Zum erstenmal seit 300 Jahren wurde hier die Primizfeier eines Pforz- heimers, des Neupriesters Karl Kaspar, begangen. Der Andrang seitens der hiesigen und auswärtigen Katholiken war ein großartiger. Auch fremde Geist­liche beteiligten sich an der Feier.

.'. Aus Baden, 3. Juli. Eine ähnliche Ver­bindung, wie sie Württemberg im Schutzverein für Handel und Gewerbe besitzt, bildet in Baden der Verein selbstständiger Kaufleute und Gewerbetreiben­der", der dieser Tage in Freiburg seinen ersten Ver­bandstag abhielt. Etwa 75 Vertreter waren eisschienen, darunter ungefähr 50 Nichtfreiburger, die sich aus allen Teilen des Landes eingefunden hatten. Der Zweck der Verhandlung war, Mittel und Wege zu finden, um den so schwer betroffenen Handelsstand zu schützen und wieder aufzurichten. Es wurde konstatiert, daß die Mitglieder des Vereins seit Be­stehen desselben erfreulicherweise recht energisch für die Ziele des Vereins eingetreten seien, wie in der That ja auch der Verein in Freiburg, Lörrach, Pforz­heim, Mannheim rc. mit Erfolg gegen den unlauteren Wettbewerb vorgegangen ist. Die Verhandlungen bekundeten in ihrem ganzen Verlaufe, welch großes Interesse sämtliche Anwesende, unter ihnen auch Landtagsabgeordneter Fischenden Vereinsbestrebungen entgegen bringen und sie zeugten weiter von dem festen bewußten Willen aller Teilnehmer, auf dem einmal betretenen Wege mit Energie weiter zu schreiten. Es sollen Körperschaftsrechte nachgesucht werden, um im Namen des Verbandes Klagen stellen zu können. Der Jahresbeitrag wird von 1 auf 2 Mark erhöht. Eine ruhige Agitation soll künftighin entfaltet werden. Zur Sprache kam u. a. auch eine Entscheidung des Bezirksamts Karlsruhe, wonach die Konsumvereine,entgegenden gesetzlichenBestimmungen, Brot an Nichtmitglieder verkaufen dürfen. Der Verein will sich der Beschwerde der Bäcker hiergegen anschließen und außerdem dafür sorgen, daß im Land­tage die Angelegenheit zur Sprache -gebracht wird. Die Frage soll aus ausdrückliches Verlangen der Versammlung zur endgiltigen Entscheidung getrieben werden. Daß die Freiburger Handelskammer von der Versammlung keinerlei Notiz genommen hat, obwohl sie zu derselben eingeladen war, wurde mit Befremden vermerkt. Man hätte von dieser Stelle doch etwas mehr Interesse voraussetzen können.

.'. Schloß Taxis, 3. Juli. Am 28. Juni langte Fürst Albert von Thurn und Taxis mit Gemahlin und großem Gefolge zu einem mehrwöchigen Auf­enthalt hier an. Morgen wird sich der Fürst nach Dillingen begeben, um dem 150jährigen Jubiläum des 2. bayrischen Chevaulegersregiment beizuwohnen, dessen Inhaber der jeweilige Fürst von Thurn und Taxis ist.

Nürnberg, 5. Juli. Der Festzug des deutschen Schützenfestes nahm bei zwar trübem, aber für den Festzug außerordentlich günstigem Wetter einen großartigen Verlauf. Es dauerte 1 '/r Stunden. Im Zuge waren 5000 Schützen und 30 Musikkapellen vertreten. Auf dem Marktplatz erfolgte in Gegen­wart des Kultusministers die Uebergabe des Bundes­banners an die Stadt Nürnberg. Um 3 Uhr Nachmittags war Festmahl in der großen Festhalle, woran 3000 Personen teilnahmen. An den Kaiser und den Prinzregenten wurden Huldigungstelegramme

abgesandt. Auch von Auswärtigen sind verschiedene Telegramme hier eingelaufen. Um 5 Uhr Nachmit­tags begann das Konkurrenzschießen. Beim Kon­kurrenzschießen auf Standscheiben sorgte als erster Prüfer-Leipzig, als 2. Zimmermann-New-Zork, den 7. Preis errang Doll-Oberndorf a. N.

.'. Vom Fränkischen, 5. Juli. Der Reichs­kanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst ist gestern Mittag zu Schillingsfürst und der Statthalter zu Elsaß-Lothringen, Fürst Hermann zu Hohenlohe- Langenburg gestern Abend in Blaufelden eingetroffen.

Kleinere Mitteilungen.

Stuttgart, 2. Juli. Der hier erscheinendenAnti- quitäten-Zeitung" schreibt man:Bor vier Wochen wandte sich ein Herr aus London an mich mit dem NamenGraf v. d. Golz, Militärattache, London", ich möchte ihm Offert machen in meinen Antiken, worauf er bei mir zwei Bilder bestellte; das eine ist eine Landschaft auf Holz, Hirschjagd von Marten van Valckenborch und das andere ein Still­leben von San-Son (?), beide aus dem 17. Jahrhundert, um den Preis von zusammen 1200 ^ Natürlich, dachte ich, da braucht man keine Erkundigung; nun sehe ich, daß ich elend betrogen und einem Schwindler in die Hände geraten bin, was auch aus allen den Schreiben von dem­selben zu schließen ist; er wollte immer noch mehr gesandt haben. Die zuerst angegebene Straße war: Devonshire- Street 46, Theobalds Road, und jetzt ist die Straße: Theobalds Road 96." Bitte, was soll ich da machen, oder haben sie vielleicht Freunde daselbst, die mir zu meinen Bildern wieder verhelfen könnten? Auf Wunsch sende ich Ihnen sämtliche Briefe rc. samt Unkosten. Es waren meine besten Gemälde, und ächt. Das ist zum Verzweifeln! Bitte, helfen Sie! Die Hauswirtin schreibt aus London: Es sind drei Herren, die nur ihre Briefe und Pakete bei mir abholen; wohnen thun diese nicht da. Wo sie wohnen, weiß ich nicht. Es kommen auch täglich Sachen aus Deutschland an diese, aber ich rate Ihnen, nichts mehr zu schicken. Diese Leute geben sich allerhand hochklingende Namen und wechseln oft, und es ist denen schwer beizu­kommen. Man nennt sie hierSchlittenfahrer", und es find nichts wie gewiegte Schwindler". DieAnt.-Ztg." antwortete darauf;Wir haben in früheren Nummern verschiedene Warnungen vorSchlittenfahrern" ergehen lassen. In Nr. 35 von 1895 heißt es z. B.:Schlitten­fahrer" nennt man diejenigen Schwindler, namentlich in London, welche den deutschen Fabrikanten Waren ablocken, um sie sofort, ohne jemals ans Bezahlen zu denken, zu Spottpreisen zu versilbern. Der Schaden, der dadurch den Exporteuren erwächst, beziffert sich alljährlich auf Millionen. Die Kölnische VolkSzeitung bekämpft seit Jahren im Verein mit ihrem Londoner Korrespondenten dieses gemeingefähr­liche Treiben und hat nun ein Buch erscheinen lassen (Reuschel, Moderne Raubritter), dessen Lektüre allen Be­trogenen die Augen öffnet und minder gut unterrichtete Fabrikanten vor Schaden schützt. Da auch der Antiquitäten- und Mufikinstrumentenhandel berührt wird und die eigen­artigen englischen Rechts-, namentlich Kündigungs- und Beschlagnahme-Verhältnisse zur Sprache kommen, empfehlen wir das Buch, welches per se auf keinem Comptoir fehlen sollte, auch unseren Lesern auf das Allerdringendste. Seit dieser Zeit schickt wohl keiner unserer Leser Waren an unbekannte Personen in England ohne vorherige Deckung. Lesen Sie nun vor allen Dingen das oben erwähnte Buch, welches durch jede Buchhandlung zu beziehen ist. Die Bilder werden wohl verloren sein. Der braveGraf" hat sie vielleicht für 10 Schilling per Stück verschachert. Lassen Sie aber auf alle Fälle Ihren Anwalt 1) an die Deutsche Gesandtschaft in London, 2) an das Auswärtige Amt in Berlin und 3) an die Kölnische Volksztg. in Köln schreiben. Auch das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Stuttgart, den Großbritanischen Konsul in Stuttgart und die Haudelskammer daselbst würden wir in Kenntnis setzen. Wir wollen Ihnen das betreffende Schriftstück gerne vervielfältigen."

Balingen, 3. Juli. Der Fuhrmann Joh. Metz verunglückte gestern und renkte den Arm auseinander. Kaum war das Unglück geschehen, wurde der Dienstknecht Gottlieb Haigis von Weilheim im Adler in Balingen be­dienstet beim Wagenunterbringen von der Deichsel erfaßt. Er erlitt einen Rippenbruch und mußte in das Bezirks­krankenhaus verbracht werden.

.-. Ludwigsburg, 5. Juli. In der Nacht vom 13. auf 14. v. M. wurde auf 3 Güterstücken der Markung Stammheim eine beträchtliche Anzahl junger Obstbäume durch boshafte Hand vollständig abgebrochen, so daß die Bäume zu Grunde gehen, und den Besitzern ein bedeutender Schaden zugefügt worden ist. Landjäger Pfeiffer in Zuffen­hausen hat nun den Thäter in der Person des ledigen 26 Jahre alten Schweizer aus Stammheim ermittelt, und ihn an das K. Amtsgericht hier eingeliefert, wo er die That eingestanden hat.

.-. Untertürk heim, 5. Juli. Gestern Mittag zwischen 2 und 3 Uhr ertrank beim Baden im Neckar, unterhalb der Badanstalt, der 8 Jahre alte Sohn des Metzgers Schwarz. Die Leiche konnte trotz langem Suchen noch nicht gefunden werden.

.'. Eßlingen, 5. Juli. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag gerieten in einer hiesigen Wirtschaft einige Arbeiter in Streit, der damit endete, daß einer derselben so unsanft auf die Straße befördert wurde, daß er 2 Rippen brach und in ärztl. Behandlung genommen werden mußte. Die Thäter sind ermittelt und zur Anzeige gebracht.

.-.Marbach, 4. Juli. Gestern Abend wurde durch den Landjäger von Beilstein ein dortiger Bürger mit seiner Tochter an das K. Amtsgericht Marbach eingeliefert. Die Tochter, die seit einiger Zeit verheiratet ist und einige uneheliche Kinder in die Ehe mitgebracht hat, hat ihren Vater des Verbrechens der Blutschande hezüchtigt.

Göppingen, 3. Juli. Gestern Abend um 7 Uhr wurde ein Radfahrer von einem Müllerfuhrwerk bei Uhingen überfahren und starb nach einer halben Stunde. Dem Manne wurde der Brustkasten eingedrückt. Ob ein Verschulden den Müllerknrcht oder den Verunglückten trifft, ist noch nicht festgestellt. Der Müllerknrcht ließ den Verunglückten auf der Straße liegen und fuhr unbekümmert weiter. Der Verunglückte ist etwa 35 Jahre alt und gehört dem Arbeirer- stande an. Untersuchung ist eingeleitet.

Während faßt überall über große Hitze geklagt wird, sind auf dem Kaisrrjoch (zwischen Lechthal und Arlberg) beim Auftrieb des Viehs auf dir Alp zwei Kühe erfroren.

.-. Schwendi, OA. Laupheim, 1. Juli. Hier stürzte der Taglöhner und Schweizer Johs. Kiefer auf einem herrschaftlichen Klreacker während des Ausladens von Klerhru beim Ueberfahren einer Wasserfurche so unglücklich,

vom Wagen, daß er andern Tags -starb. Kiefer leistete der Frhrn. von Süßkind'schen Gutsherrschaft hier ununter­brochen 28 Jahre lang treue Dienste; in Anbetracht dessen hatten sämtliche Beamten und Arbeiter der Gulsverwaltung den Auftrag, sich an dem Leichenbegängnis des allseitig beliebten Mannes zu beteiligen.

.-. Schwendi, 5. Juni. Bon Schwendi ist schon wieder ein Unglücksfall zu berichten. Der ledige Dienstknechl Alois Botzenhard, welchem es infolge infolge der ungemein großen Hitze der letzten Tage beim Heuabladen ohnmächtig wurde, stürzte vom Wagen herunter und brach den linken Arm. Der zunge Mensch verlor schon vor mehreren Jahren ebenfalls bei Verrichtung landw. Arbeiten dir rechte Hand und ist sein jetziger Zustand umsomehr zu bedauern, als er nicht imstande ist, Speise und Trank ohne Hilfe anderer zu sich zu nehmen. Der Unglückliche wurde ins Beziks- krankenhaus nach Laupheim verbracht.

.-. Trossingen, 2. Juli. Gestern Nachmittag zwischen halb 2 und halb 3 Uhr fand ein heftiges Gewitter hier statt. Die mit der Heuernte beschäftigten Einwohner waren gezwungen ihren Heimweg zu beschleunigen. Plötzlich hörte man einen ganz gewaltigen Schlag und nachdem das Wetter etwas nachgelassen hatte, erfuhr man, daß die Frau eines Steinbrechers, welche mit ihren Angehörigen ebenfalls bei der Heuernte beschäftigt und auf dem Heimweg begriffen war, vom Blitze erschlagen worden sei.

Würtingen, 3. Juli. Letzten Donnerstag, mittags 1 Uhr, ereignete sich auf den zur hiesigen Markung ge­hörigen sog.Holzwiesen" ein recht bedauerlicher Unglücksfall. Der 74 Jahre alte Bauer Friedrich Hazmaier war, nachdem er einen Wagen Heu geladen hatte, auf denselben hinauf­gestiegen als die Kühe plötzlich anzogen. Der alte Mann stürzte infolgedessen so unglücklich herab, daß er sofort eine Leiche war.

Belzhag, 5. Juli. Vorgestern Abend wurde der ledige Wirtssohn Friedrich Maier von Künsbach, OA. Oehringen, von dem Landjäger in Kupferzell auf Anord­nung des K. Staatsanwalts verhaftet und an das K. Landgericht Hall abgelicsert. Maier schlug bei einem. Streit mit seinem jüngeren Bruder, denselben mit der Mistgabel eine paarmal derart auf den Kopf, daß derselbe bewußtlos zusammenstürzte. Der herbeigerufene Arzt gab den Bescheid, daß der Schwerverletzte der rohen Mißhand­lung erliegen wird.

.-. Besigheim, 1. Juli. Gestern Vormittag 10'/, Uhr schlug der Blitz in da« außerhalb der Stadt gelegene Wohnhaus des Gärtners Kühle, zertrümmerte das Kamin vollständig und richtete im ganzen Hause an Decken und Wänden Zerstörungen an, zedoch ohne zu zünden. Der gerade am Herd stehenden Ehefrau wurde das Haar ein wenig versengt und dieselbe fiel in Ohnmacht, aus der sie aber bald wieder erwachte.

.-. Jlshofen, 2. Juli. Der bei Müller L. in Ober­scheffach im Dienst stehende Joh. Kaiser von Hummelsweiler hatte am letzten Samstag einen Eisenbahnwagen mit Weizen auf dem Bahnhof Großaltdorf zu entladen. Da er sich hiebei etwas länger verweilte, wurde er von dem Schwager des Mühlebesitzers zurechtgewiesrn und soll es beim Heimweg von Seiten des letzeren zu Tätlichkeiten gegen Kaiser gekommen sein, wobei derselbe unter den schwerbela-enen Wagen fiel und ihm vom Rad das Fleisch am rechten Fuß buchstäblich vom Bein getrennt wurde. Der Verletzte wurde noch am gleichen Abend in das hiesige Krankenhaus verbracht, wo er vorgestern seinen Verletzungen erlegen ist. Die Sache wird noch ein gerichtliches Nach­spiel haben.

..Heilbronn, 1. Juli. Gestern Vormittag wollte ein hiesiger Bürger in der Sülmerstraße daS Geleise der elektrischen Straßenbahn überschreiten und bemerkt« offenbar den neben ihm daherkommenden Straßenbahnwagen nicht, wurde von diesemu mgeworfen und erlitt dabei Verletzungen, daß er vom Platz getragen werden mußte. Den Führer des Wagens soll keine Schuld treffen. Einem Säger wurde in einer der letzten Nächte seine Barschaft mit 38 ^ aus der Schlafkammer entwendet. Der Thäter wird in einem Kameraden gesucht, der mit den Oertlichkeiten vertraut ist.

.-.Heilbronn, 5. Juli. Ein aus hiesiger Stadt ausgewiesener Taglöhner von Hausen bei Massenbach ließ sich am vergangenen Samstag bei einem Handelsmann als Futterschneider einstellen und stahl hiebei dem Neben- arbetter, während dieser Vesper herbeischaffen wollte, seine Taschenuhr, worauf er schleunigst flüchtig wurde. Einem ihn verfolgenden Schutzmann gelang es aber, den Dieb in Bückingen einzuholen und festzunehmen. In vergangener Nacht machte ein umherziehender Photograph die bestimmte Anzeige, daß ihm ohne Zweifel von seiner Begleiterin 200 ^ gestohlen worden seien, worauf deren vorläufige Festnahme erfolgte. Die alsbald weiter angestellten Er­hebungen legten aber die Vermutung nahe, daß die Aus­sagen des Anzeigers in Zweifel zu ziehen sind, weshalb sich auch die Polizei des angeblich Bestohlenen versicherte.

.-. Weinsberg, 2. Juli. Kaum erholten sich die Gemüter von der vergangenen Schreckensnacht, so wurden wir um die gleiche Zeit heute Nacht durch Gewitter und Feuerlärm aus dem Schlafe geweckt. In der Stadtmühle von Aug. Alt war im Kesselhaus Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr war sofort zur Stelle und wurde in Bälde der Brand gelöscht. Ob Fahrlässigkeit die Ursache des Brandes ist, dürfte die Untersuchung ergeben.

.-. Neresheim, 3. Juli. Vorgestern Nachmittag 4 Uhr schlug in dem nahen Weiler Kohlenstein der Blitz in die Scheuer des Bauern Fischer und entzündete dieselbe; in kurzer Zeit war die Scheuer und das an dieselbe an­gebaute Wohnhaus eingeäschert. Das anstoßende Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern Schrezenmaier wurde auch vom Feuer ergriffen und brannte vollständig nieder. Die Brandgeschädigten find versichert.

.-.Crailsheim, 2. Juli. Heute ist vom hiesigen Bezirk in dieser Woche schon der 3. Blitzschlag zu berichten. Gestern nachmittag fchlug der Blitz in die Scheuer deS Lehrerseminars Tempelhof, wodurch dieselbe erheblich be­schädigt wurde, ohne jedoch zum Glück zu brennen.

.-. Crailsheim, 3. Juli. Heute Nacht zog ein schreckliches Gewitter mit starkem Sturm über unsere Stadt. Der Blitz schlug in die Scheuer des Traubenwirts Hager, die total niederbrannte. Nur dem energischen Eingreifen der Feuerwehren von hier, Jngerheim und Altenmünster ist es zu verdanken, daß das nebenstehende Wohnhaus des Schuhmachers Jllich und die Scheuer des Herrenmüllers Sölder gerettet wurden. Ein zweiter Blitzstrahl schlug in das Maschinenhaus der Typsfabrik von Völker, ohne jedoch zu zünden.

Gellmersbach, S. Juli. Durch die große Hitze sind unsere abgeschlagenen Weinberg- und Obstbäume rasch verwelkt und ist jetzt erst der Schaven recht sichtbar. Am Samstag waren noch dir größten Haufen Schloffen in ganz beträchtlicher Srößeauf den Straßen und in eingeschwemmten Kellern sichtbar. Der Landmann ist damit beschäftigt, die