Frühstück saßen und der Kaiser vom Walde heranritt, nahmen sie Aufstellung und begrüßten ihn mit Hochrufen. Der Kaiser war darüber, wie das „Wiesb. Tagbl." meldet, außerordentlich erfreut. Aus seiner Umgebung war ihm wahrscheinlich gesagt worden, daß dies die Arbeiter seien, die den Blumenstrauß gesandt hatten. Er ritt deshalb auf die Arbeiter zu und reichte Brummhardt, einem Veteran von 1870, die Hand und sprach seinen Dank aus für den Blumenstrauß mit dem Hinzusügen, daß ihn diese Spende sehr erfreut hätte. Bereits gestern abend hatte der Kaiser verfügt, daß den Arbeitern aus seiner Schatulle ein Geldgeschenk von 500 ^ gemacht werde.
München, 24. Mai. Gestern abend ist der Züricher Männergesangverein — Männerchor Zürich — von Augsburg kommend, hier eingetroffen. Er hatte am Abend eine Vereinigung mit hiesigen SangeSgenoffen im Cafe Luitpold. Heute abend giebt der Verein im Kaimsaal ein großes Konzert zu Wohl- thätigkeitszwecken, worauf ein Kommers folgt. Am Mittwoch reist der Verein von München nach Innsbruck. — Gestern vormittab trafen mit Sonderzug gegen 400 Personen — Mitglieder des Kaufmännischen Vereins und des Sängerbundes in Linz mit ihren Damen — hier ein. Sie verweilten den Tag über in München und reisten abends 11 Uhr mit Sondeiyug nach Linz zurück, nachdem sie vorher mit dem hiesigen Kaufmännischen Verein eine Familienunterhaltung im Hotel Dreßler gehabt hatten.
Berlin, 20. Mai. Zum Oberpräfidenten für Schleswig-Holstein soll Minister von Köller nun doch ernannt sein. Einem hiesigen Blatt wird aus Schleswig geschrieben, daß der Amtsantritt des Herrn von Köller für den nächsten Monat zu erwarten sei.
Die Erregung anläßlich der Brandkatastrophe in Paris beginnt allmählich wieder zu verschwinden. Die Tragödie selbst aber dauert fort, und vielleicht ist der Fortgang, den sie in den Spitälern von Paris nimmt, ebenso furchtbar, als der erste Akt, der sich in der Rue Jean Goujon abspielte. Hin und wieder taucht eine Nachricht auf, die ein grelles Schlaglicht auf die Situation wirft und die ganze Entsetzlichkeit der Leiden derjenigen Opfer, die „nur" verwundet find, erkennen lassen. Eine Probe statt vieler mag unseren Lesern genügm: Eine furchtbare Operation wurde an einem beim Bazar-Brande verletzten Fräulein Rosine Marado, Tochter eines spanischen Bankiers, ausgesührt. Die Masse eines Schildplattkammes hatte sich unter Einwirkung der Hitze mit der Kopfhaut verbunden. Die Schmerzen der Operierten waren gräßlich, ihr Zustand ist bedenklich.
A u s l a » t.
Paris, 20. Mai. Das Schreiben des Zaren an den Sultan hat folgenden Wortlaut: „Ew. Majestät wird nicht erstaunt sein, daß ich, ermutigt durch die Beweise aufrichtiger Freundschaft und das Gefühl guter Nachbarschaft, die zwischen uns besteht, es auf mich nehme, Ew. Majestät den Wunsch auszudrücken, den heldenhaften Erfolg der Soldaten Ew. Majestät durch Einstellung der Feindseligkeiten gekrönt zu sehen. Das würde der Festigkeit und friedlichen Mäßigung entsprechen, die Ew. Majestät bei Beginn des Feldzuges entfaltet haben. Ew. Maj. würde so einen Akt der Weisheit und der Mäßigung erfüllen, der dazu beitragen würde, die Achtung und die Bewunderung zu erhöhen, die Sie mir persönlich einflößen und von der ich die Erinnerung bewahren werde." DerSultan antwortete darauf: „Ich bitte Ew. Majestät, meinen Dank für die Versicherungen und die Glückwünsche annehmen zu wollen, die Ew. Majestät mir für meine Person und die Erfolge meiner Soldaten auszudrücken geruhten. Ich schätze und empfinde selbst die friedlichen Absichten Ew. Majestät, und als Beweis meines Wunsches, mich den von Ew. Majestät ausgesprochenen Gefühlen anzupassen, habe ich den Führern meiner Armeen den Befehl gegeben, gleichzeitig die Feindseligkeiten einzustellen. Ich bitte Ew. Majestät, in Erwägung zu ziehen, daß ich das freundschaftliche Dazwischentreten der Mächte wünsche, um die Wiederherstellung des Friedens, das Ansehen meiner Regierung und die Dauerhaftigkeit eines allgemeinen Friedens zu sichern, der in Zukunft die Sicherheit meiner Grenzen gewährleisten würde."
Paris, 24. Mai. Der „Gaulois" meldet aus Athen, daß eine Revolution in Athen nach Rückkehr der Armee wahrscheinlich sei.
In Neapel bereitet sich laut Fr. Ztg. ein großer Skandalprozeß vor. Eine Enquete hat nämlich konstatiert, daß in den letzten zwei Jahren in dem Kinderasyl Santa Annunziata von 690 Kindern 887 starben.
Aus Rom meldet der Figaro, daß der Königsmörder Acciarito am 28. Mai vor dem Schwurgericht erscheinen wird. Da der Staatsanwalt keine Beweise für die Mitschuld der übrigen, in den Tagen nach dem Anschlag auf den König Verhafteten beizubringen vermag, wird der Genannte allein sich zu verantworten haben. Indessen wird die Untersuchung gegen die anderen weitergesührt, da die Staatsanwaltschaft an eine Verschwörung wirklich glaubt.
Kopenhagen, 24. Mai. Der König nahm gestern die Demission des Ministeriums Reedtz-Thott an und ernannte den bisherigen Minister des Innern Hoerring zum Ministerpräsidenten und Finanzminister, der bisherige Marineminister Ravn behielt sein Portefeuille und wurde einstweilen zum Minister des Auswärtigen ernannt. Der bisherige Kultusminister Bardenflett erhielt das Ministerium des Innern. Justizminister Ramp behielt sein Portefeuille. Das Mitglied des Landsthings Alfred Hage wurde Ackerbauminister, Bischof Sankt Hyr zum Unterrichtsminister und Oberst C. F. Tuven Kriegsminister.
Athen, 24. Mai. Die italienische Freiwilligenschar unter Beriet verlangt dringend nach Athen zu kommen. Da eine Anzahl von ihnen sich weigert, nach Italien zurückzukehren, weil sie auS dem italienischen Heere desertiert seien, fordert die Regierung von den Uebrigen die direkte Abreise nach Italien und versprach, in Zaverda und Vonitsa diejenigen zu erhalten, die als Deserteure nicht zurückkehren können.
* Athen, 24. Mai. General Smolenitz hat an die Blätter ein Telegramm gerichtet, worin er betont, daß er unter dem Befehle des Kronprinzen stehe und daher den Befehl, den Rüchug von Halmyro anzutreten, ursprünglich nicht selbst erteilt habe.
Konstantinopel, 24. Mai. Der „Frkf. Ztg." wird von hier gemeldet, in ihrer gestrigen Versammlung waren die Botschafter in Betreff der türkischen Friedensbedingungen einig. Die Forderung auf Abtretung Thessaliens wurde ohne Erörterung als indiskutabel verworfen; die wegen Aushebung der Kapitulationen im Prinzip« abgelehnt. Ueber die Frage der Kriegsentschädigung entspann sich eine längere Diskussion. Mit Sicherheit sei anzunehmen, daß in der nächsten Sitzung eine Einigung auf 10000000 Pfund erzielt werden wird. Dem Projekt einer Einführung der Dette-Publique für Griechenland setzte nur Rußland ernstlichen Widerstand entgegen, da Rußland keine griechischen Titel besitze und deshalb in der Dette-Publique nicht genügend gegen die Westmächte vertreten sei. Der russische Botschafter schlug vor, Rußland übernehme die in Aussicht genommene Kriegs-Entschädigung und schreibe sie der Pforte von der noch zu entrichtenden Kriegsschuld ab. Unter dieser Bedingung werde Rußland seine Zustimmung zur Einführung einer internationalen Staatsschuldenverwaltung Griechenlands geben. Der Sultan wird sich voraussichtlich mit aller Macht diesem Vorschlag widersetzen.
Kleinere Mitteilungen.
Neuenbürg, 22. M«i. Testern und vorgestern zogen schwere Tewitter über unsern Bezirk hin, die besonders in Schwann und Feldrennach große Verheerungen auf «eckern und Wiesen anrichtrten. Der wolkenbruchartige Regen überschwemmte die Straßen, und das Wasser drang in die Keller und Ställe ein, so daß das Vieh in Sicherheit gebracht werden mußte.
Feuerbach, 21. Mai. An einer hiesigen Kaffe wurde ein falsches Einmarkstück auSzugebrn versucht, welches aber als Falsifikat sofort erkannt und angehalten worden ist. Das nachgemachte Einmarkstück trägt die Jahreszahl 1886 und daS Münzzeichen 2 und hat gegen echte Stücke rin Mindergewicht von 1 Tr. Bei der guten Nachahmung ist d«S Falschstück schwer zu unterscheiden und daher doppelte Vorsicht nötig.
Stuttgart, 20. Mai. Eine seltene Handlung fand vor einigen Tagen in der hiesigen Friedenskirche statt. Nach beendigtem Gottesdienst teilte der Geistliche Herr Deckan Lrupold der Gemeinde mit, daß im Anschluß an die Predigt dir Taufe eines Erwachsenen und zwar eines japanesischen Studierenden deS Polytechnikums stattfinden werde. Weitaus die größere Zahl der Anwesenden nahm an der ergreifenden Feierlichkeit teil. Der talentvoll« junge Mann, der hier das Christentum kennen gelernt hatte, erhielt bei dem genannten Geistliche« den vorbereitenden Unterricht und wurde darauf in die rvang. Kirche in Anwesenheit zweier Zeugen und der Gemeinde ausgenommen und genoß bald darauf auch daS hl. Abendmahl. Seine Prüfung als Ingenieur hat er mit gutem Erfolg bestanden.
*. Stuttgart, 22. Mai. Heute Bormittag 10'/. Uhr brach der elektrische ArbeitSdraht der Straßenbahn m der Hauptstädterstraße, und rin Stück davon kam auf daS Schienengeleise zu liegen. Dadurch entstand kurzer Schluß, welcher dir Bleisicherungen an den Kuppelungen m der Heusteigstraße, auf dem Marienplatz und an der Kreuzung in der Rothebühlstraße alsbald zum Schmelzen brachte. Ein Fuhrmann, der mit einem Pritschenwagen, auf dem etwas Stroh lag, in der Silberburgstraße gerade im Moment dieses Zwischenfalls über die Schienen fuhr, geriet in mcht geringen Schrecken, da sein ganzer Wagen und er selbst, da er auf de« Wagen stand, elektrisch wurden, so daß von seinem Hut dir Flammen in die Höhe schlugen. Entsetzt warf er den Hut auf die Straße, das Stroh aber geriet in Brand, ohne daß weiterer Schaden entstanden wäre. Mit Verwünschungen gegen die Straßenbahn, dir Elekkizttät und deren Erfinder fuhr der Fuhrmann weiter. Der Unfall hatte eine 1'/,stündige Betriebsstörung der Straßenbahn von der Heusteigstraße über den Marienplatz bis zur Rothebühlstraße zur Folge.
Bon der Iagst, 19. Mai. Sin HauSmetzger aus E. vermißte seit einigen Monaten seine silberne Cylmderuhr, er wußte nicht, ob er sie verloren hatte, oder ob sie entwendet war. Vor einigen Tagen fand nun ein Einwohner von K. beim Zerschneiden einer großen Preßwurst die vermißte Uhr säuberlich in der Wurst. Da sie m «wem Schildplattgehäuse war, hatte ihr die seltsame Verpackung und Berräuchrrung gar nichts geschadet. Der Metzger hatte bei dem Finder seinerzeit Schweine geschlachtet und jedenfalls muß die Uhr beim Füllen der Würste m die Mulde gefallen und mit eingrfüllt worden sein.
Fr anroth, 22. Mai. Gestern Nachmittag nach Uhr während rin heftiges Gewitter über unsern Ort hinging, schlug der Blitz laut .Jagstztg." in das Schulhaus hier, warf ein Kamin und 100 Ziegel vom Dach, fuhr dann in ein Wohnzimmer und in das Schulzimmrr, wo der Lehrer am Schreibpult saß. Durch die Decken beider Zimmer machte er etwa 30 Löcher, zündete aber nicht.
Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Nach einer Ministerialverfügung vom 28. Dez. 1870 soll aus keinem Echulhaus «in gut konstruierter »Blitzableiter* fehlen, allein daS ist eben ein frommer Wunsch.
*, Ulm, 21. Mai. Die Leiche des vor 14 Tagen hier ertrunkenen Fabrikanten C. Th. Cromer ist nun gestern in Erlinghofen bei Donauwörth gefunden worden.
Pforzheim, 20. Mai. Zwei Bauern in einem Pforzheim benachbarten württemd. Orte warfen sich erst gegenseitig Beleidigungen an den Kopf und dann verklagten sie einander. Kürzlich standen sie vor dem Richter. Der sah bald ein, daß der eine einen Dreier und der andere drei Pfennige wert war, und jovial, wie der Richter ist, sagte er: »Geht hinüber in die Wirtschaft zum S. und vergleicht Euch; Eure Geschichte hat ja doch keinen Wert!" Die beleidigten Parteien waren noch klug genug, den wohlgemeinten Rat zu befolgen. Sie gingen und beim Schoppen einigten sie sich, daß jeder ein Drittel der ausgelaufenen Kosten zahlen solle. Wer aber bezahlt daS dritte Drittel? Da half der Advokat des einen auS: Würfelt das dritte Drittel aus! So geschah es und die ganze Beleidigungsgeschichte löste sich in Wohlgefallen auf, besonders dann, als der mit dem zweiten Drittel Belastete noch eine Flasche extra bezahlte.
Altötting, 20. Mai. Vorgestern Abend 6 Uhr entgleiste in der hiesigen Endstation der neu gebauten Staatsnebenbahnstrrcke Burghausen-Altötting ein Tüterzug an der Einsahrtsweiche. Der 1. Wagen stürzte um und begrub die darauf stehenden Arbeiter unter sich, 8 derselben wurden getötet, ein vierter verletzt.
Berlin, 24. Mai. Jn Weißenser wurde gestern eine zwriundzwanzigjährige Artistin, die sich mit ihrem Bruder im Kunstschießrn übte, bei dem Versuche des Bruders, ihr eine Glaskugel vom Kopf zu schießen, in den Kopf getroffen. Sie war sofort tot.
AuS Riva meldet man dem „Berl. Lok. Anz,": Der Gerichtsbeamte Anton SerSbeck aus LandShut ist auf der Hochzeitsreise bei der Fahrt in einem Sregelboot im Gardasee ertrunken. Die Frau ist gerettet worden.
Der Bahnwächter Schtschrglow in Odessa stellte kürzlich beim Herannahen des nach Odessa gehenden Courirr- zugrS die Weiche u. bemerkte plötzlich, 75 Schritte entfernt, auf den Schienen sein dreijähriges Kind, welches ahnungslos im Sand spielte ; Sch. wurde es dunkel vor den Augen. Tr konnte die Weiche umstellen und den Zug auf daS andere Geleise lassen, doch Gott weiß, was dann passiert wäre: der Zug konnte mit einem andern zusammenstoßrn, ein Unglück wäre unvermeidlich gewesen. Im Kampf mit der Batrrliebe gewann die Pflicht die Oberhand. Der Wärter ließ den hrranbrausenden Zug über sein Kind fahren. Dieser schreckliche Augenblick hat den Mann um Jahrzehnte gealtert; sein Haar wurde augenblicklich weiß, und er verfiel in stillen Irrsinn. Das Kind kam wunderbarerweise mit einer leichten Kopfwunde davon, da es zum Glück zwischen die Räder fiel.
Geld, viel Geld hat Frankreich im Jahr 1896 wiederum aus seinen Staats-Monopolen (Alleinbetrieb) gezogen. Das Streichhölzermonopol hat bei einer Ausgabe von 8 Millionen Fr. einen Gewinn von 20 Mill. Fr. entworfen, also 250°/«. Das Tabaksmonopol (von Bismarck s. Z. auch dem Deutschen Reiche empfohlen, aber leider vergeblich!> brachte dem französischen Staate im Jahr 1896 einen Reingewinn von 311,870,000 Fr. ---- 450°/«. ES wurden insgesamt etwa 36 Mill. kx. Rauch-, Schnupf- und Kautabak verbraucht, was ungefähr 1 k§. für jeden Franzosen ergiebt.
Kurort Wörishofen, 16. Mai. Der Kurverein Wörishofen ersucht uns um Aufnahme folgender Berichterstattung über das Befinden des greisen Herrn Prälaten Kneipp: Die bis zum 10. ds. Mts. bestandene entschiedene und nach des Patienten eigenem Ausspruche zu den schönsten Hoffnungen berechtigende Besserung hat in verflossener Woche nicht angehalten, vielmehr trat eine Wendung zum Schlimmem ein, die das Aeußerste befürchten ließ. Heute, am Vorabende seines 77. Geburtsfestes, war der Zustand wiederum verhältnismäßig recht günstig, sodaß Herr Prälat eine Abordnung von Kurgästen und Einwohnern, an deren Spitze der hier zur Kur weilende Fürst Lubesky, zur Beglückwünschung und Ueberreichung eines Bildes, welches den aus den Spenden der Kurgäste zu errichtenden Kneipp-Brunnen darstellt, mit gutem Humor empfangen konnte. Der alte Herr scherzte und gab sich der Hoffnung hin, daß er in 12 Tagen wieder heraus könne, daS Wetter beeinflusse seine Krankheit sehr stark. — — Angesichts der häufigen Wechsel im Befinden des großen Menschenfreunde-, die (wenn zusammenhanglos in die Welt hinausposaunt) zu den widersprechendsten Gerüchten führen müssen, sehen wir es als unsere Pflicht an, die vielen über den ganzen Erdkreis zerstreuten und in allen Gesellschaftsklaffen zu suchenden Anhänger und Freunde des Pattenten über den wahren Sachverhalt zu unterrichten und denselben den Emst der Lage nicht zu verschweigen. Wir schulden es auch dem Begründer unseres Kurortes, wenn wir zugleich bei dieser Gelegenheit gewissen Zeitungsgerüchten entgegentreten, welche zu verbreiten suchen, daß seit der Erkrankung des Herrn Prälaten, namentlich seit der Wendung zum Schlimmem, ein großer Teil der Kurgäste von hier abgereist sei. Der Wahrheit gemäß ist festzustellen, daß sich eine Stockung im hiesigen Badeleben bisher nicht bemerkbar gemacht, daß vielmehr der Zuzug von Kurfremden aller Nationen in der letzten Zeit — trotzdem Herr Prälat in verschiedenen Blättern schon tot gesagt wurde — ein sehr lebhafter war und verschiedenen Hotels und Villen der Jahreszeit nach gut besetzt sind. Daß für eine würdige Vertretung des Herrn Prälaten Kneipp schon längst mit Erfolg gesorgt war, beweisen u. A. die warmen Sympathien, die seine langjährigen Mitarbeiter, die erprobten Bade- und Assistenzärzte Kneipp's, die