somit hauptsächlich den Zweck haben, durch eine starke Machtenfaltung Deutschlands Ansehen zu kräftigen. Daß die Marinetruppen weitere Expeditionen ins Innere unternehmen oder auch nur länger in Kame­run bleiben, ist wohl durch die klimatischen Verhält­nisse ausgeschlossen.

Berlin, 4. Jan. Ueber Nacht wurden hier eine Frau, zwei Männer und ein ausgesetztes Kind erfroren aufgefunden.

Berlin, 4. Jan. Wie verlautet, beabsichtigen die hiesigen Schneidergesellen einen Streik ins Werk zu setzen, da die Löhne im Schneidergewerbe infolge des großen Arbeitsangebots aus. der -Provinz un­auskömmlich geworden sind. .

P o s e n, 5. Jan. Die Zahl der bei den Greueln scenen bei Schließung der katholischen Kirche in Krosche (Rußland) Getöteten beträgt 00, die der Schwerverwundeten 100.

Schweiz.

Zürich, 4. Jan. Der deutsche Reichstagsab­geordnete Bebel sprach gestern in einer von Sozial­demokraten und Anarchisten überaus zahlreich be­suchten Versammlung. Bebel nannte das anarchi­stische Programm: Blödsinn.

Frankreich.

Paris, 2. Jan. Eine alte Frau Namens Phi- lomeue Laiger, welche allein mit ihrem Hunde lebte, verlor diesen in der Vorwoche. Alles Suchen war vergeblich. Philomene Laiger kränkte sich darüber dermaßen, daß sie sich gestern mit Kohlengas ver­giftete. Neben der Entseelten lag ein Zettel mit folgendem Inhalte:Ich sterbe, weil mir das Da­sein ohneBibi" unmöglich ist."

Paris, 5. Jan. Da der Advokat des Anar­chisten Vaillant wegen der Kürze der Zeit sich wei­gert, zu plaidieren, wurde der Prozeß vertagt.

Italien.

Rom, 4. Jan. Nach einer Meldung derAgen- zia Stesani" aus Palermo wurde über Sizilien der Belagerungszustand verhängt und General Morra zum außerordentlichen Kommissar mit unbeschränkter Machtvollkommenheit ernannt.

Aus Oberitalien kommt die Kunde von einem ungemein strengen Winter und von riesigen Schnee­fällen, wodurch mehrfache Verkehrsstörungen herbei­geführt worden sind.

Rußland.

Petersburg, 4. Jan. In der hies. Munizi­palität ist die Frage angeregt worden, im Jahre 1903 anläßlich des 200jährigen Bestehens von Pe­tersburg eine Weltausstellung zu veranstalten.

Griechenland.

Jetzt treiben die Dynamitbolde auch in Grie­chenland ihr Unwesen. In der Nacht zum Don­nerstag sind in Athen an dem Haus eines Bankiers Dynamitpatronen explodiert, worüber in der Stadt große Erregung herrscht. Die Thäter sind noch nicht ermittelt.

Asien.

Ein großes Erdbeben hat am 17. Nov. in Kuchan (Asien) stattgefunden. Der erste Stoß ereignete sich abends um 7' - Uhr und zerstörte die Stadt und sämtliche in einem Umkreis von ? Meilen liegenden Dörfer vollständig. Die amtlichen Berichte beziffern die Verluste auf.drei Fünftel-cher 20 000 Seelen betragenden Gesamteinwohnerschach Die Erdbeben dauerten bis zum 24. Nov,

AusKleinasien. In einigen Gegenden Klein- asien's ist Hungersnot ausgebrochen. Es fehlte dort nicht nur an dem zur Bestellung der Felder erfor­derlichen Saatkorn, sondern auch an den zur Ernäh­rung der Bevölkerung nötigen Brotfrüchten. Die Ursache dieses Unglücks liegt in der ungewöhnlichen Dürre, von der die erwähnten Landstriche während des abgelaufenen Sommers heimgesucht wurden. Lei­der ist es unterlassen, durch rechtzeitige Zufuhr von Geteeide den notleidenden Bezirken zu Hilfe zu kom­men. Die notleidende Bevölkerung wird auf unge­fähr 40000 Köpfe veranschlagt.

Kleinere Mitteilungen.

Stuttgart, 28 . Dez. In der Ehlbeck'schen Mena­gerie wurde heute Nachmittag ein junger Bär erschossen. Ein zahlreiches Publikum hatte sich eingestellt. Doch so glatt wie beim Elephantenschuß bei Nill ging es leider nicht ab. Ter Schütze, Flaschnermeister Otto Voetter, mußte drei Schüsse abgeben, bis Meister Pez endlich tät­lich getroffen war. Die Exekution dauerte über eine Vier­telstunde, Ter Kadaver, welcher sofort in die Restaura­

tion von Seeger zur Kelter gebracht wurde, wog 234 Pfd.

Ein Bäuerlein vonHertotzhofen OA. LeMkirch wollte eine Kuh auf den Markt bringen. Bor dem Abgang hatte er sie, um ihr ein stattlicheres Aussehen zu verleihen, der­art überfüttert, daß sie unterwegs auflief und aus offener Straße gerötet werden mußte. Eine Mahnung zur Vorsicht!

In Posen ist ein Maurer verhaftet worden, der seine 4 Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren dadurch zu töten versucht hatte, daß er ihnen mit Gewalt Brennspi- ritns eingeflößl hat, wodurch die Kinder schwere Verletz­ungen erlitten haben.

Ein erschütternder Unglücksfall hat sich in Thorn zügeträgen. Ter Färber und Kleiderreiniger Max Radzio war mit seiner Schwester beschäftigt, Kleider zu reinigen, als plötzlich auf bisher noch unaufgeklärte Weise ein Ben­zinballon explodierte. Im Nu stand die Werkstatt in Brand und die Bedauernswerten, die jedenfalls von der brennen­den Flüssigkeit überschüttet wurden, fanden einen furcht­baren Tod in den Flammen. Die Schwester ist vollständig verkohlt und sieht einer Mumie ähnlich, der Mann sieht wie geröstet aus.

Aus Thüringen. Zur Warnung mag folgender Vorfall dienen, welcher derPäd. Ztg." aus dem thüringi­schen Orte Zella gemeldet wird: Ein Schulmädchen hatte einen Tintenklecks aus dem Aufsatzheft abgeleckt. Bald danach stellten sich heftige Magenschmerzen und Uebelkeit ein. . Etwa 12 Stunden, nachdem das Mädchen die Tinte zu sich genommen hatte, wurden die Schmerzen ungemein heftig, und es erfolgte Erbrechen von gefärbten Massen. Erst nach Verabreichung von Eisenhydrat trat Linderung ein, und später erholte sich das Kind wieder. Die "Ana­lyse der erbrochenen Flüssigkeit ergab das Vorhandensein von Arsenik.

Nachfolgende Strophe findet sich im Kalender pro 1894 von der Farbenfabrik Gebr. Jänecke und Schneemann in Hannover:

Der Gott, der Eisen wachsen ließ.

Hat auch das Blei geschaffen.

Daß man d'raus Schrift und Lettern gieß'

Dem Geist zur Wehr und Waffen,

Daß unser Volk das freie Wort Zu hören nicht vergesse.

Erprob' und üb' es fort und fort Die Macht der freien Presse.

Drum auf, du Gutenberg-Armee Mit deinen Bleisoldaten!

Bedarf die Welt doch mehr denn je Heut' deiner Waffenthaten.

Eine Stube warm zu machen, ist leichter, als sie warm zu erhalten. Da sei denn betont, was eigent­lich ein Jeder wissen sollte, daß reine Lust sechsmal so schnell, also sechsmal fo billig zu erwärmen ist, als ver­dorbene und daß sich seine Luft auch viel länger warm hält.) Plso fort mit der Angst, daß ein einmal erwärmtes Zimmer geschlossen bleiben müsse, wenn auch Tabaksqualm oder sonstige Verderbnis der Luft kaum mehr das Atmen gestattetk Die Fenster auf! Eine bis zwei Minuten frisch winterlicher Zug hindurch, der alle schlechte Lust hinaus- segk und dann wird man sehen, wie angenehm sich die Lust wieder erwärmt.

Nehme Holz vom Fichtenstamme,

. . Doch recht trocken lass' es sein.

Damit heize früh um 6 Uhr Fleißig Deine Oefen «in!

. Willst Du aber, daß das Feuer Auch ersprießlich brennen soll,

Mußt zuerst den Rost Du räumen.

Sonst steckt er von Asche voll.

Auf der Erde erscheinen 49 anarchistische Blät­ter, davon 10 in deutscher Sprache. Von den 49 erscheinen 11 in den Vereinigten Staaten, je 7 in Frankreich und Südamerika, 6 in Italien, je 5 in England und Spanien, 3 in Oesterreich und je 1 in Deutschland, Schweiz, Belgien, Holland und Por­tugal.

Der erste Weihnachtsfeiertag ist auch anno 1593 auf einen Montag gefallen. Damals hat man aus dieser Thatsache reimweise folgende Wirkungen für die nächste Zukunft.abgeleitet:.

NWird Der My'risttag auf'den Montag gezahlt.

So wird der Winter weder warm noch kalt.

Sondern ein mäßiges Wetter man befind;

Ter Lenz wird gut Und der Sommer init Wind. Grosse Sturmwetter dasselbe Jahr kommen Und vielen Landen thun keinen Frommen.

Cs wird der Herbst gut und viel Weins haben.

Mit Honig wird man sich fast nicht laben:

Denn die Bienen und Vieh gemeiniglich sterben, Welches viel Honig und Milch thut verderben.

Auch werden viel Frauen halb verzagen Und ihre Männer herzlich beklagen.

Jedoch sollen sie das Leyd anstellen Und sich zu einem andern gesellen."

In Ansehung solcher Weissagungsergüsse brauchen wir vor dem Winter nichi zu bangen, mährend der «ommer nicht sehr angenehm ansfallen dürste. Wollen aber trotz­dem das Beste hoffen!

Paris, 27. Dez. Die Ruffenliebe der Franzosen hält doch nicht überall stand. Im Vertrauen auf sie kam vor vierzehn Tagen eine russische Schauspielergesellschaft, 77 Köpfe, Frauen und Kinder inbegriffen, nach Paris. Aber ihr Unternehmen war ein beispielloser Mißerfolg, es stell­ten sich fast gar keine Zuschauer ein. In wenigen^ Tagen waren die Mittel der Ankömmlinge erschöpft. Seitoem liegen die Bedauernswerten buchstäblich auf dem Pflaster und irren verzweifelt Tag und Nacht in den Gaffen um­her. Jetzt erlassen die Blätter Aufrufe zu Sammlungen, um die Russen vom Hungertode zu erretten und nach Ruß­

land zurückzuschicken. Auch die Regierung wird angegan­gen, sich ver Darbenden anzunehmen durch Bewilligung einer namhaften Staatshilfe.

Ein grausamer Herrscher. In Rom sind Nach­richten aus Abessynien eingetroffen, welche über einen scheußlichen Akt der Barbarei am Hofe des Negus Mene­lik berichten. Darnach ist dort vor Kurzem eine Verschwö­rung gegen das Leben des Negus entdeckt worden, allein Letzterer hielt es für geraten, die Verschwörer, unter denen sich einige einflußreiche Leute des Hofes befanden, zu be­gnadigen. Ein Jüncfling aus der Umgebung des Negus, der von der Verschwörung Kenntnis gehabt und nach der Entdeckung derselben den Zorn seines Herrn fürchtete, ent­floh, wurde aber wieder eingefangen und ohne irgend ein gerichtliches Urteil in grausamster Weise ums Leben ge­bracht. Zuerst schnitt man ihm die Zunge aus und sägte ihm einen Fuß ab; acht Tage später ließ ihm der Negus die rechte Hand alffchneiden und in der Wüste im Son­nenbrände niederlegen, bis ihn die Hyänen und Geier auf­fraßen. Diese Unmenschlichkeit des Herrschers von 'Abessy­nien, der sich als Christ ausspielt, hat im Lande allgemei­nes Entsetzen erregt.

Die Höllenmaschinen sind genau so alt, wie das Jahrhundert, das jetzt zu Ende geht. Aus der Voreltern Zeit datiert der Name und die Sache, und zwar von dem Anschlag auf "Napoleon Bonaparte vom 24. Dezember 1800. Der erste Konsul wußte daraus sogar ein raffiniert poli­tisches Kapital zu schlagen, d. h. er benutzte das Attentat, um seine Gegner gewaltsam mit einem Schlage zu unter­drücken. "Aus jüngerer Periode stammt die Höllenmaschine des Korsikaners Fieschi vom 28. Juli l835, die das Leben Louis Philipps bedroyte. Die aus 22 Gewehrläufen zu­sammengesetzte Zerstörungsvorrichtuug erscheint gegen die neueren und neuesten "Ausgeburten der Sprengtechnik fast wie ein Kinderspiel, obschon damals Marschall Monier und 18 von den Schwerverwundeten dadurch umkamen. Der König war unbedeutend an der Stirn gestreift worden, die ihn begleitenden Prinzen wurden gar nicht getroffen. Fieschi und zwei Mitverschworene wuroen dafür am 16. Februar 183» hingerichtet, ein vierter erhielt 20 Jahre Zuchthaus. Die dritte Höllenmaschine konstruierte der Massenmörder" Thomas, ging aber dabei selbst zu Grunde, da die Explosion zu früh und zwar noch im Hasen zu Bre­merhaven (ll. Dezember 1875) erfolgte. Mit Thomas verloren viele Passagiere ihr Leben. ' Thomas benutzte Dynamit als Sprengstoff. Seine Absicht war, die hohen Prämien zu gewinnen, gegen die er wertlose Waren auf dem Schiffe versichert hatte.

In England nimmt die Influenza zu. In den letz­ten zwei Wochen ist die Zahl der Todesfälle plötzlich auf 74 und 127 gestiegen, und zwar sind es zumeist Erwach­sene, welche von der Krankheit dahingerafft werden. Von den 127 sind 62 über 60 Jahre alt gewesen.

Krieg ist, einem Telegramm desNeivyorker Herald" aus Managua zufolge, zwischen Nicaragua und Honduras ansgebrochen. General Conilla, An­führer der Aufständischen, der sich in 'Nicaragua auf­gehalten hatte, rückte über die Grenze in Honduras ein und nahm die Stadt Jusearan ein. Er errich­tete dort ein provisorische Regierung. Der Präsi­dent von Nicaragua erkannte Conilla als Träger der Staatsgewalt in Honduras an.

San Franzisko, 19. Dez. Ein Wirbelsturm suchte Nagasaki heim. 2'>0'1 Gebäude wurveu zerstört, 320 Per­sonen getötet und 630 verletzt. Der Schaden längs oer Küste ist enorm.

Der Generalgouverneur der Philippinen telegraphiert nach Madrid, daß ein heftiger Brand in Santa Ernz de la Laguna 600 meistens von Chinesen bewohnte Häuser zerstört hat. Der Schaoea wiro auf ' 2 Million Pesas berechnet.

Richter Lynch. Aus Brantley, Alabama, wird fol­gendes grausame Vorkommnis gemeldet: Ein Neger, Segros, hatte in brutaler Weise ein kleines Mädchen insultiert. Er wurde von mehreren Männern ergriffen und sodann wurden ihm die Hände mit einem Beile abgehauen. Dann knüpfte man ihn auf. Der Ast brach jedoch, und wahrend der Neger am Boden lag, goß man K reo sin über ihn aus und steckte seine Kleider in Brand, worauf er abermals aufgeknüpft und der örper durchbohrt wurde.

Allerlei.

Einen bedeutenden Fortschritt in der Hygiene, besonders in der Fürsorge der Gesund- heitserhaltung und für die Kräftigung junger Säug­linge, erkennen wir in einer Erfindung, die unter dem NamenTrockenlieger für Kinder" von der Firma I. Runge u. Co., Berlin t-JV., Belle-Al- liance-Slraße 102, gemacht worden ist und der die meisten Aerzte sympathisch gegenüber stehen. Der Trockenliegcr für Kinder verhindert das Naß werden und Wundliegen der Säuglinge und schließt die so lästige und oft das ästhetische Gefühl verletzende Windelumlage vollkommen aus, wodurch auch manche Erkältung der Kinder fern gehalten wird. Der Ap­parat ist in einem Steckkissen angeordnet und so be­schaffen, daß die absolute Reinhaltung des Säug­lings gewährleistet ist, da die Abgangsstoffe sofort von einem darunter liegenden Gummibecken ausge­nommen werden, welche ein leicht entfernbares und zweckentsprechendes Mnschelbecken von Aluminium enthält, das der schnellsten und saubersten Reinigung zugänglich ist. Ebenso nimmt das am Ende des

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