Unehelich geborene Söhne sind unter demjenigen Geschlechtsnamen einzutragen, dessen Führung ihnen nach der Verfügung vom 15. Sept. 1836 Reg.-Bl. S. 471 zukommt. Unter „Bemerkungen" ist eventuell beizufügen: „Vater hat Namensführung gestattet" beziehungsweise „durch nachgefolgte Ehe legitimiert."
Bei Militärpflichtigen mit mehreren Bornamen ist der Rufname zu unterstreiche«.
Die Rubriken 1—10 der Stammrolle sind genau und vollstudig auszusüllen, sofern dies mit unzweifelhafter Sicherheit geschehen kann. Insbesondere ist „Stand oder Gewerbe" genau anzugeben (z. B. Pferdebauer, Ochfenbauer re., bei Fabrikarbeitern die Art der Beschäftigung), und bei Ortsadwesenden ist der Aufenthaltsort zu ermitteln.
III. Militärpflichtige früherer Jahrgänge, welche in einem Gemeindebezirk Heuer erstmals zur Anmeldung kommen, sind in die Stammrolle ihrer Altersklasse je hinter dem letzten Namen mit glei- rchem Anfangsbuchstaben einzutragen.
Auch in diesen Stammrollen ist über sämtliche
Anmeldungen Bermerk zu machen.und es sind den meer sei Italien auf starke englische Unterstützung
Nenanmcldrnden die Losungsscheine^bzuverlangen.
IV. In die Rubrik „Bemerkungen" sind «eben sonstigen für die Beurteilung des Lebenswandels erhebliche Angaben alle gegen Militärpflichtige erkannten Strafen, sowohl gerichtliche als polizeiliche, einzutragen und es ist hiebei thunlichst anzugeben, ob und e ventue ll wann etwaige Strafen vergibt' worden sind (Min-Amtsbl. v. 1892 S. 535)
Die Stammrollen der Jahre i
sind in dieser Hinsicht zu ergänzen. Bei ungenügendem Raum sind besondere Borstrafenverzeichnisse zu fertigen und den Stammrollen beizuschließen.
zwischen Rußland und Frankreich. Auch auf Dänemark sei zu berücksichtigen, wenn auch dessen König unser guter Freund ist. Die Erneuerung des Dreibunds nach dessen Ablauf ist allerdings zu hoffen, aber doch auch nicht absolut sicher. Das Bündnis mit Italien habe den Hauptzweck, die Südgrenze Oesterreichs gegen Frankreich zu sichern. An der Tüchtigkeit der österreichischen, wie der italienischen Armee sei nicht zu zweifeln, wenn vielleicht auch noch organisatorische Schwächen bestehen. Unsere eigene organisatorische Schwäche kennen wir am besten, so bezüglich der so wichtigen Reservedivisionen, die nicht so leistungsfähig sein dürften, wie die französischen und russischen mit jüngerem Material. Bezüglich der Qualität der Truppen sei eine Schätzung in Friedenszeiten schwer, doch halte er die deutschen Truppen für die besten der Welt. Was die Marine betreffe, so sei unsere Flotte der russischen allein gewachsen, aber ev. seien starke franzö- fische Schiffe nach der Ostsee zu erwarten, um die Herrschaft Rußlands in der Ostsee mit faktischem Vasallentum Dänemarks zu erlangen. Im Mittel
§
angewiesen, auch dann sei noch fraglich, wer eventuell siegen würde. Oesterreichs Landmacht sei für uns wesentlich wichtiger, besonders wenn Oesterreich den Kriegsschauplatz nördlich der Karpathen verlege. Graf Caprivi stützt sich bei seinen Ausführungen auf eine Denkschrift des Grafen Moltke vom Jahre 1878 v-f-n fiuinviinbMt er verliest. Er schildert
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uns, als die stärkste Macht des Dreibundes, gerichtet sein. Für uns würde erfahrungsmäßig die Offensive geboten sein,die strategischeOffensive schwäche aber numerisch bedeutend und erfordere daher eine erhebliche Uebermacht. Die Anwendung der sog. „inneren Linie", von der aus man abwechselnd nach beiden Seiten operiert, sei für Deutschland nicht zulässig, wir können nicht erst bis Paris gehen und dann gegen Rußland. Ebenso sei die Etablierung eines „Volkskrieges" durch die Natur der deutschen Ebene unmöglich gemacht. Graf Caprivi stellt dann ausführlich die Stärkeverhältnisse der verschiedenen Armeen unter den verschiedenen möglichen Umständen einander gegenüber, aus welchen er folgert, daß Deutschland und der Dreibund in der Minorität sind. Ganz besonders sei unsere lange Ostgrenze, ohne natürliche Verteidigung, nur durch Offensive zu halten. Die russischen Kriegsvorbereitungen gehen langsam, aber stetig vorwärts. Die Politik braucht nicht nur Sieg, sie braucht schnelle Siege. Schnelle
die Grenze des Möglichen in seinen Eröffnungen gehen. Der Redner beleuchtet die allgemeine politische Lage in ähnlicher Weise, wie es im Plenum geschehen. In Frankreich gähre es, ein prononcierter Staatsmann sei zwar im Augenblick nicht da, doch das Entstehen einer Diktatur darum nicht ausgeschlossen. Auch er halte, wie sein Vorgänger, die Erhaltung der Republik in Frankreich für das Er» wünschteste. Seit dem letzten Kriege sei die Bevölkerungsziffer Frankreichs wieder im Wachsen. Auch Rußland sei im Aufsteigen und auf absehbare Zeit sei es der mächtigste Militärstaat Europas. Eine Feindseligkeit bestehe weder zwischen den Mo narchen, noch zwischen den Regierungen und Staaten, wohl aber zwischen*-der öffentlichen Meinung. Der Reichskanzler erörtert sodann das Streben Rußlands nach Konstantinopel und die Möglichkeit eines Angriffs der Russen gegen die Türkei. Man sage nicht ohne Berechtigung, der Weg über den Balkan gehe nicht mehr allein über Wien, sondern auch durch das Brandenburger Thor. Bei der Freundschaft Rußlands mit Frankreich müsse man ruf einen Krieg nach zwei Fronten gefaßt seirch stach Beleuchtung des Verhältnisses zwischen Rufl^ and und Frankreich hebt Graf Caprivi hervör: l)ie Richtschnur unserer Politik sei und bleibe die Erhaltung der vollen Großmachtsstellung Oesterreich- lngarns. Es wäre durchaus falsch, um augenblick- icher Vorteile willen uns Rußland gegen Oester, eich zu nähern. Höchstwahrscheinlich bestehen mili- irische Abmachungen — für Land und Wasser —
Erfolge sind auch erforderlich mit Rücksicht auf die Bundesgenossen und die Neutralen. Die Politik erfordert auch kurze Kriege; endlich muß die Politik wünschen, daß der Erfolg nachhaltig sei, um auf lange Jahre die Erneuerung des Krieges zu verhüten. Alle diese Vorteile seien aber nur durch die Offensive zu erreichen. Die dazu berufenen Männer sind von der Ueberzeugung durchdrungen und er klären, daß die bisherigen Mittel nicht mehr genü gen im Verhältnis zu der gewachsenen stärke der Gegner; die verbündeten Regierungen können daher die Verantwortung mit der bisherigen Rüstung nicht übernehmen, und darum haben sie die Vorlage an den Reichstag gebracht.
resignierten Schultheiß Gänßle tritt der älteste Ortsvorsteher nicht nur unseres Oberamts sondern wohl der unseres ganzen Landes aus seinem Amt. Geboren im Jahr 1814 als Sohn des damaligen Schultheißen Gänßle in Walddorf wurde er nach dem Tode seines Vaters im Jahr 1849 durch das Vertrauen seiner Mitbürger zum Ortsvorsteher dahier gewählt, nachdem ihm schon 10 Jahre zuvor die hiesige Ratsschreibecei übertragen worden war. Also 44 Jahre Schultheiß und 54 Jahre Ratsschreiber — das ist gewiß eine lange Zeit, die unser Schultheiß im Dienst der hiesigen Gemeinde zugebracht. Diese seine Gemeinde in jeder Hinsicht zu heben und zu fördern, lag ihm stets am Herzen, lind in der That, dieses sein Bemühen war von Erfolg. Ihm (und seinem verstorbenen Vater) hat Walddorf dor allem es zu danken, daß das Ort von einem Walde fruchtbarer Obstbäume nun umgeben ist; ebenso war ihm viel an der Hebung der Vieh- und Schweinezucht, überhaupt an der Land- Wirtschaft gelegen. Diese seine Thätigkeit auf land» wirtschaftlichem Gebiet wurde von der Behörde ge- bührend gewürdigt durch Verleihung der silbernen landwirtschaftlichen Verdienstmedaille im Jahr 1891; der landwirtschaftliche Bezirksverein unseres Oberamtes ernannte ihn zum Ehrenmitglied seines Ausschusses. Aus Anlaß seiner 25jährigen Amtsthätig- keit war er schon früher mit der silbernen Zivilver- dienstmedaille ausgezeichnet worden; ebenso wurde ihm im Jahr 1889 anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums des -f König Karls die broncene Medaille verliehen. — So kann unser Schultheiß mit Befriedigung auf seine Amtsthätigkeil zurückblicken und ist es auch ganz begreiflich , daß er sich nun nach solch langem und oft mühevollen Dienst nach Ruhe sehnt. Möge ihm noch ein ruhiger Lebensabend beschieden sein! — Wie wir hören, ist die Wahl des neuen Schultheißen bereis auf den 25. d. M. anberaumt.
Tages-WerrigkeiLen.
Deutsches Weich
* Nagold, 14. Jan. Heute wurde der neugewählte Bürgerausschuß uach kurzer Ansprache und Hinweis aus dessen Verpflichtungen und Wichtigkeit von Seiten des Ortsvorstehers beeidigt. Da nach dem neuen Gesetze der Obmann vom Gesamtausschuß gewählt werden muß, so fiel diese Ehre dem Fabrikanten Stephan Schaible zu. Als dessen Stellvertreter wyrde Fabrikant Karl Reichert gewählt.
^ Walddorf, 15. Jan. (Korresp.) Unser seitheriger Schultheiß Gänßle hat infolge hohen Alters und zunehmender Gebrechlichkeit schon vor einigen Wochen seine Resignation eingereicht und wurde ihm dieselbe in den letzten Tagen vom K. Oberamt unter Anerkennung seiner treuen Dienste gewährt. Hiebei wurde noch die Bitte ausgesprochen, daß derselbe das Amt so lange fortführen möge, bis sein Amtsnachfolger ins Amt eingesetzt sei. — Mit dem
Stuttgart, 11. Jan. In der ersten Sitzung der Kammer der Abgeordneten führt der Alterspräsident Deutler den Vorsitz. Der Regierungstisch bleibt unbesetzt. Bor Euttrrt in die Tagesordnung gedenkt der Alterspräsident des Hinscheidens Ihrer M. der Königin Olga von Württemberg- in tiefempfundenen Worten) , ihr Andenken werde im Volke dauernd erhalten bleiben. Hierauf berichtet Freiherr v. Gemmingen Namens der Legitimations-Kommission über die Legitimation der neu eingetretenen Mitglieder: Leibbrand-Oberndorf, Commerell-Neuen- bürg, Hartmann-Oehringen. Ein Anstand habe sich hierbei nicht ergeben, ebensowenig als hinsichtlich der Einberufungsschreiben der Pciviligierten. Die Kammer erhebt keine Einsprache. Hierauf findet die Wahl des Präsidenten statt. Gewählt wird der seitherige Präsident v. Hohl mit 85 von 84 Stimmen. Präsident v. Hohl spricht seinen Dank aus; er werde wie seither die Verhandlungen in unparteischer Weise leiten und die Ehre und Würde des Hauses wahren; er bitte das hohe Haus um Unterstützung und übernehme nun die Leitung der Geschäfte. (Bravo!) Zu Schriftführern werden gewählt: Klauß, Vogler, Nast, Meyder, v. Seckendorfs, Wendler, Nußbaumer, Storz. Der Präsident macht noch einige geschäftliche Mitteilungen; namentlich über den Einlauf eines Gesetzes über das Nachbarrecht, über die Malzsteuer, über die Steuerbefreiung neubestockter Weinberge, sowie über die Besteuerung der Kunstweinfabrikatton. Stockmayer beantragt für die beiden letzten Entwürfe die Wahl einer besonderen Kommission. Die Kammer stimmt zu.
Stuttgart, 12. Jan. (Kammer der Abgeordneten.) Präsident v. jHohl eröffnet die 2. Sitzung um 10 Uhr. Der Ministertisch ist unbesetzt. Nach Erledigung geschäftlicher Mitteilungen und der Verkündigung eingelaufener Petitionen tritt die Kammer in die Tagesordnung ein. Anwesend sind 82 Mitglieder. Zum Vizepräsidenten wird gewählt der Abgeordnete Dc. v. Göz mit 59 Stimmen, v. Göz dankt und verspricht eintretenden Falles unparteiische Ge- schäftsführung. (Bravo!) Hierauf Wahlen in die FinanzkommissionundLegitimationskommission.Nächste Sitzung: Freitag vormittag. Tagesordnung: Kommissionswahlen. Vor Schluß der Sitzung beantragt rer Abg. Haußmann von Gerabronn, die Kommis- ions-Wahlen, deren Resultat ja, wie die seitherigen Wahlen bewiesen haben, durch das Kartell der drei Hauptfraktionen zum voraus entschieden seien, durch
Akklamation r Zeit zu einer neral-Dcbatte Antrag begr> j aber auf die
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Gaildorf verheiratete I ihr neugeborei in llntertersucl i wegen Anstiftl ins Amtsgeri Frau soll bere Schorndi Mutter ihr eu > neben dem au teig stand. A gehen wollte, wieder in die die Backmulde Karlsruh 10 Uhr hier Großherzog m ! Begrüßung fu! j durch die gesch - fürstlichen Da l Kaiser war sei das Gelingen bereitet hatte.
Karlsruh abend unter di grimmigen Käl hundertköpfigen Herzog und d ^ des großherzöl ! zum Abschied c Heidelb der liberalen 6 ! fand dahier sic i Die Versammle j fortgesetzten far die Forderung badischen Beker einer Verfolgu Allgemeine Ent über die versucl liberale Pfarrei Der aus de felaustreibung „Lohrer Anzeig Stettin, bahnbetriebsanu Stolp nach Da heute Morgen , Verkehr wieder Berlin, 1 das Gesuch der gewerblichen M Berlin, 1c Roon fordert st