Gemeinde.
Soll belegt werden mit.
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Verpflegung.
Gültlmgeu
am 17. Sept.
3. Eskadron Ulan.-Regts. 19
4
108
118
O.,
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Mgz.,
(Notquartier)
am 18. Sept.
3 Komp. III. Bataillons 122 mit Stab
10
331
3
Q.,
1 Batterie Feld.-Art.-Reg. 29
4
87
60
Mgz..
(Notquartier)
Schietingen
am 12. u. 13. Sept.
3. Batterie Feld.-Art.-Regts. 29
3
87
62
12. M., 13. Q.,
Nothfelden
am 12. u. 13. Sept.
Stab der 11^ Abtlg. u. 4. Batt. Art.-Reg. 29
6
102
69
12. M., 13. Q.,
Ober- und
am 12. u. 13. Sept.
U.-Schwandorf
1. Pionier-Komp.
4
100
6
12. M., 13. Q.
wesenden Lehrer, Schullehrer Müller von Alten
steig, sprach namens der Versammlung dem scheidenden Bezirksschulinspektor tiefgesühlten Dank aus und toastierte auf denselben. Letzterer brachte den Lehrern seine herzlichen Wünsche dar. Zum Schlüsse wurden noch einige Männerchöre gesungen.
Hochdorf, 4. Aug. (Korresp.) Heute ereignete sich hier ein schreckliches Unglück. Der allgemein geachtete Wagner Gottlieb Katz, welcher Vater einer zahlreichen Familie ist, fiel, wie es scheint aus Unvorsichtigkeit, seine steile Haustreppe hinab und wurde von seinen Angehörigen als Leiche anfgefunden. Die trauernde Familie des Unglücklichen ist um so mehr zu bedauern, als die Hinterbliebene Witwe schon seit einigen Monaten schwer krank darnieder liegt.
Stuttgart, 1. Aug. Der König berief, laut „Sl.-A.", den Dr. Marc-Wildungen nach Friedrichshafen zur Konsultation.
Ehingen, 31. Juli. Der Zimmermeister N. in Munderkingen besaß ein sehr umfangreiches Stück Vieh, das in guter Fütterung stand und von Sachverständigen zu 350 gewertet wurde. Das Tier nahm indes scheinbar unverhältnismäßig an Körperfülle zu. Der Besitzer konsultierte lt. „Heub. B." den Ortstierarzt, der dann auch nach angestellter Untersuchung Bauchwassersucht konstatierte (?) und das Tier an den Freibankinhaber zu verkaufen riet, der den Patienten um 66 ^ erstand. In der darauffolgenden Nacht jedoch genaß das schöne Tier eines prächtigen Kälberpaares, dem der reiche Milchertrag der Mutter vorzüglich zu statten kommt. Ob ein Prozeß die Folge dieser Sache sein wird, ist vorläufig nicht bekannt.
Brandfälle: Den 3l. Juli in Kirchentellins- furth die Scheune und Haus des Schmied Hornung; den 31. Juli in Lavterbad, Gemeinde Dietersweiler, (Freudenstadt), das Wohn- und Mahlmühlegebäude des Ortsrechners Seeger. Der eigene Sohn des Abgebrannten hat sich beim Amtsgericht gestellt und die Brandstiftung eingestanden; den 2. August in Kleineislingen (Göppingen) das Haus und die Scheuer des Johann Georg Scheible, Metzger und Wirt; den 2. August in Kösingen (Neresheim) die Scheuer des Bauern Michael Keller, durch Blitz; den 31. Juli in Murrhardt die Scheuer des Bierbrauers Specht; den 3. August in Oeschelbronn das Haus und die Scheuer der ledigen Geschwister Böckle und dcs Jak. Fr. Eitelbnß, sowie die Scheuer des Josef Friedr. Schäberle.
Kiss in gen, 2. Aug. Die Fürstin Bismarck reiste heute Vormittag in Begleitung des Grafen Herbert Bismarck nach Ems ab.
Aus Wörishofen schreibt ein dort zum zweiten male zur Kur weilender Mainzer, daß der Ort seit letztem Jahre bedeutende Fortschritte in der Kultur, aber auch merkliche Fortschritte in den Preisen gemacht hat. Es sind Gasthöfe und vornehme Landhäuser neu erstanden, man speist bereits „a la oarto" und in der Form einer Einschreibegebühr von 1 ist der Anfang zu einer Kurtaxe gemacht. Das Bad wird mit 30—50 Pf. bezahlt. Gegenwärtig befinden sich 1400 Personen aus aller Herren Ländern, darunter verschiedene fürstliche Personen, zwei Bischöfe und 90 Welt- und Ordensgeistliche im Ort. Auch etliche 10 oder 12 Aerzte sind anwesend.
Köln, 1. Aug. Da andauernd das Erntewetter
sehr schlecht ist, ordnete der Erzbischof Gebete um
günstiges Wetter an.
Breslau, 2. Aug. Der altkatholische Bischof Dr. Reinkens ist auf seiner Reise in die Schweiz schwer erkrankt und liegt in Thun fast hoffnungslos darnieder. Der Generalvikar Prof. Dr. Weber hat in allen altkatholischen Gemeinden Fürbitten angeordnet.
Auf der Festung Königstein in Sachsen ist vergangenen Donnerstag laut „Fr. Ztg." eine Kaserne niedergebrannt.
Bochum, 3. Aug. Der Redakteur Fußangel, der seine Hast antreten sollte, ist nach einem ausländischen Bad abgereist, angeblich um Baare gegenüber freie Hand zu haben. Die „Wests. Volksztg." erklärt das Verfahren des Staatsanwalts für rechtswidrig. Der Staatsanwalt wird Haftbefehl und Steckbrief hinter Fußangel erlassen.
Kobürg, 2. August. Die Koburger Ztg., das Organ des Herzogs, dementiert die Nachricht der Rhein.-Westf. Ztg., daß ein Zerwürfnis zwischen dem Kaiser und dem Herzog bestehe. Das Organ des Herzogs erklärt die Meldung für eine tendenziöse Lüge. Das verwandtschaftlich-freundschaftliche Verhältnis zwischen beiden Fürsten sei keine Minute getrübt gewesen.
Die sozialdemokratische „Gelsenkirchener Arbeiter-Zeitung" hat den traurigen Mut, offen in ihrem Blatt den Satz zu vertreten, daß der Meineid für Sozialdemokraten unter Umständen erlaubt sei. Sie schreibt nämlich r „Wir haben uns erlaubt, den Meineid unter gewissen Verhältnissen zu verteidigen. Auf diesem Standpunkt stehen wir auch heute noch, ob die Presse der Heuchler und Ausbeuter sich darüber ärgert oder nicht. Wir haben ausdrücklich hervorgehoben, daß der Meineid dann ein Zeichen von edler Gesinnung ist, wenn es gilt, den Freund oder Genossen vor den Folgen gewisser Schandgesetze zu bewahren, d. h. Gesetze, welche den Arbeiter politisch rechtlos machen, von ihm verlangen, an dem Freund und Genossen zum Verräter zu werden. Ebenso hoch als der Eid vor Gericht und der Verrat, welchen die von unfern Unterdrückern gemachten Gesetze von uns fordern, muß einem Sozialdemokraten der Eid der Treue, den er dem Freund und Genossen gegeben, stehen. Allerdings gilt das Gesagte nur, wenn es sich um die Ablegung des Eides bei politischen Prozessen handelt; bei Prozessen, wo es sich um gemeine Verbrechen handelt, sind wir gewiß die letzten, die den Meineid entschuldigen."
Die siebente Großmacht, die Presse, hat jetzt auch ihren Einzug in den Kongostaat gehalten. Seit Kurzem erscheint dort, wie das Zeitungsmuseum (Aachen) mitteilt, unter dem Namen „Der Kongo- Spiegel" („Kongo Mirror") ein vier Seiten starkes Blatt, welches jedoch ebenso, wie die afrikanische Zivilisation, in hohem Grade primitiv ist. Es wird, da Druckmaschinen und Lettern im Kongostaate noch rar sind, einstweilen lithographiert und von dem Redakteur, welcher gleichzeitig auch Eigentümer und einziger Arbeiter ist, seinen Abonnenten direkt zugestellt. Der Herausgeber des „Kongo-Spiegel" führt eine sehr kühne Sprache. Er beschuldigt in seiner ersten Nummer einen Beamten des „Kongo-Staates" eines Mordes und verspottet die menschenfreundlichen auf das Wohl der schwarzen Menschenbrüder ge
richteten Bestrebungen dcs Königs von Belgien. Es versteht sich von selbst, daß der Pionier der Journalistik im Kongostaate ein Engländer ist.
Berlin, 1. August. Minister Thielen teilte, wie die Blätter melden, einer Deputation des Vereins für Einführung des Zonentarifs mit, daß Versuche mit dem Zonentarif gemacht werden sollen und zwar sei Berlin als Mittelpunkt des neuen Systems in Aussicht genommen.
Von des Kaisers Nordlandreise. Wie die Nordd. Allg. Ztg. erfährt, ist dem Kaiser vor einigen Tagen der erste Verband des verletzten Knies abgenommen worden. Generalarzt Dr. Leulhold konstatierte eine so merkliche Abnahme der Schwellung, daß bei gleichmäßigem Fortschreiten der Besserung in einigen Tagen eine das Gehen gestattende Bandage wird angelegt werden können.
Der Kaiser geht nicht nach Helgoland. Die in diesen Tagen von Hamburger Zeitungen gebrachte Mitteilung, der Kaiser werde zur Enthüllung des sogenannten Kaisersteines nach der Insel kommen, wird jetzt für unbegründet erklärt. — Die Kaiserin Friedrich wird am nächsten Sonntag den Jubiläumsfestlichkeiten ihres Posener Husaren-Regimentes in Person beiwohnen.
Ueber den unterlassenen Besuch Kaiser Wilhelms auf der deutschen Ausstellung in London kommt nun endlich eine Art von Aufklärung. Es heißt, der Kaiser sei ferngeblieben, weil die Ausstellung als Privat-Unternehmen zwar ganz respektabel sei, aber doch nicht so dastehe, daß man in derselben ein Bild der deutschen Industrie erblicken könne. Um keine Mißdeutungen hervorzurufen, hat der Kaiser den Besuch aufgcgeben.
Oesterreich-Ungarn.
Wien. 1. Aug. Kaiser Wilhelm wird vom 2. bis 7. Sept. den Schlußmanövern in Schwarzenau beiwohnen, an denen 70 000 Mann, von der Kavallerie 60 Eskadronen und 3 bosnische Bataillone teilnehmen.
Schwei).
St. Gallen, 1. August. Der praktische Arzt Dr. Rheiner wurde in seinem Arbeitszimmer von einem Steinhauer, dem Mann einer Patientin, überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt; hierauf stieß sich der Attentäter das Messer selbst ins Herz. Die Frau litt schon lange und wurde von Dr. Rheiner behandelt. Schließlich wurde sie geisteskrank. Seit dieser Zeit warf ihr Mann auf Dr. Rheiner einen grimmigen Haß; er warf ihm vor, dessen Behandlung habe bei seiner Frau den Irrsinn hervorgerufen und brütete wahrscheinlich schon längere Zeit an Racheplänen.
Die Schweiz feierte am 1. August den Gedenktag der Gründung der Eidgenossenschaft. Der Beginn der Eidgenossenschaft hängt nicht, wie vielfach gemeint wird, mit dem in der Tell-Sage erwähnten Schwur auf dem Rütli, den Tschudi auf den 8. Nov. 1307 verlegt, sondern mit dem Bund zusammen, welchen die drei „Waldstädte" Uri, Schwyz und Unterwalden auf einer Zusammenkunft am Vierwaldstätter-See am 1. August 1291 auf ewige Zeiten miteinander schlossen und dem 1332 Luzern, 1351 Zürich, 1352 Glarus und Zug und 1353 Bern beitraten. Dieser Bund war der erste Schritt, den die Schweiz zur Loslösung von der Herrschaft der Habsburger that. Die völlige Lostrennung vom alten Deuschen Reiche und damit die Anerkennung als selbständiger Staat erlangte die Schweizer Eidgenossenschaft bekanntlich im westfälischen Frieden von 1648. — Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt anläßlich des 600jährigen Jubiläums der Eidgenossenschaft, die Beziehungen Deutschlands zu der Schweiz hätten sich so gestaltet, daß wir heute unter den herzlichsten Empfindungen den Eidgenossen unseren Glückwunsch bringen können. Die Berichte aus der ganzen Schweiz melden einen äußerst erhebenden Verlauf des Festes.
Frankreich.
Paris, 1. August. Vor dem deutsch-französischen Kriege galt die französische Seemacht für stärker als die vereinigten Flotten Deutschlands, Oesterreichs und Italiens. Seither wurden in Frankreich nahezu 4 Milliarden für die Zwecke der Marine ausgegeben» während die Mächte der Tripel-Allianz für den gleichen Zweck zusammen nur 3 Milliarden verwendeten. Aber die französische Flotte ist seltsamer Weise den vereinigten Flotten der drei Verbündeten