Der Gesellschafter

Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

^c°92.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 -rk, in dem Bezirk 1 außerhalb des Bezirks 1 20

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Donnerstag 6. August

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1891

*

Aagold. Einquartierung.

Nach einer Mitteilung der 26. Division (1. Kgl. Württ.) vom 25. v. Mts. werden aus Anlaß der diesjähr. Herbstübungen die untenbezeichneten Einquartierungen im diesseitigen Oberamtsbezirknotwendig.

Dies wird hiemit bekannt gemacht und dazu folgendes bemerkt:

1) Die genauen Truppenstärken werden von den am Tage vor Ankunft der Truppen in den Gemeinden eintreffenden Quartiermachern angegeben werden;

2) die Art der Verpflegung ist in den Unterbringungslistey vorgemerkt;

3) WoNothquartiere" angegeben sind, werden solche ntrr bei sehr schlechter Witterung an Stelle des Bivouaks bezogen und zwar alsenge Quartiere" entsprechend Art. I § 2 des Gesetzes vom 2l. Juni 1887 (Reichsges.-Bl. S. 245 ff.). Verpflegung findet dabei aus Magazinen statt und sind daher keinerlei Vorbereitungen seitens der Einwohner zu treffen. Eine Vorbereitung von Quartierbillets seitens der Ortsbehörden ist dagegen behufs rascher Einquartierung auch in diesem Falle erforderlich.

Den l. August 1891. K. Oberamt. vr. Gugel.

Aberrcrrnt Wcrgotd.

Bemerkungen: M. Marsch-, Mgz. Magazin-, Q. Quartierverpflegung.

In der Stärke

von etwa.

Art

Gemeinde.

Soll belegt werden mit.

L

der

rr

"L

U

Verpflegung.

Q

Z

Nagold

am 5.7. Sept.

4. u. 5. Eskadron Ulan-Reg. 19

9

215

233

am 5. M., 6. 7. Q.

am 7. Sept.

1. Batl. Regts. 125 Not quartier

18

483

17

Mgz.

am 11. Sept.

Stab der 51. Brigade

2

10

5

Q.

am 12.14. Sept.

Stab der 26. Divis.

4

13

11

12. M., 13. Q.,

am 12. und 13. Sept.

Stab der 51. Brigade

2

10

5

14. Mgz.

I. Batl. Reg. 125 mit Reg.-Stab

22

535

24

3 Komp. II. Bat. 125

12

357

15

12. M.,

Stab der 26. Kav.-Brig.

2

8

10

13. Q.,

^ 3. Esk. Ulan.-Regts. 19

3

81

90

Stab Feld.-Art.-Regts. 29

3

11

9

Wildberg

am 12. u. 13. Sept.

Stab Gren.-Reqts. 119

4

56

8

2 Komp. II. Bat. 119 mit Batl.-Stab

12

246

6

12. M.,

2. Esk. Ulan.-Regts. 19

3

81

90

13. Q.,

Emmingen

am 12. u. 13. Sept.

1 Komp. II. Bat. Regts. 119

4

115

1

12. M., 13. Q.,

Effringen

am 12. u. 13. Sept.

1 Komp. II. Bat. 119

5. Batt. Art.-Regts. 29

4

4

115

87

1

60

! 12. M., 13. Q.,

Rohrdorf

am 12. u. 13. Sept.

1 Komp. III. Batl. 119 mit Batl.-Stab

8

129

6

12. M., 13. Q..

Ebhausen u.

am 12. u. 13. Sept.

Wöllhansen.

12/s Komp. III. Batl. 119

7

188

3

12. M., 13. Q.,

Mindersbach

Jfelshausen

am 12. u. 13. Sept.

l'/g Komp. III. Bat. 119

5

154

2

12. M., 13. Q.,

am 12. n. 13. Sept.

1 Komp. H. Bat. 125

4

119

5

Snlz

12. M., 13. Q.,

am 12. u. 13. Sept.

Stab und 4. Eskdr. Ulan.-Reg. 19

9« der 2. Eskadron Ulan.-Reg. 19

10

1

142

27

163

30

^ 12. M., 13. Q..

am 15. u. 16. Sept.

3 Komp. II. Bat. 125 mit Bat.-Stab

16

375

24

Q,

am 18. Sept.

4. Eskadr. Drag.-Req. 25

5

108

119

Q.,

III. Bataillon 121

I. Batterie Feld.-Art.-Reg. 29 mit Stab

18

6

460

102

7

69

! Notquartier Mgz.,

Pfrondorf

am 12. u. 13. Sept.

'/» der 3. Eskadron Ulan.-Reg. 19

1

27

30

12. M., 13. Q.,

Gültlingen

am 12. u. 13. Sept.

der 5. Eskadron Ulan.-Reg. 19

3

81

90

^ 12. M., 13. Q.,

6. Batterie Feld.-Art.-Reg. 29

4

87

60

Nagold. Bekanntmachung.

Feststellung des Plans für die auf die Gemeindemar­kung Alteusteig entfallende Teilstrecke der Eisenbahn­linie Nagold-Altensteig betreffend.

In Gemäßheit des Art. 24 Abs. 2 des Gesetzes vom 20. Dezember 1888, betr. die Zwangseuteignung von Grundstücken und von Rechten an Grundstücken, wird hiemit bekannt gegeben, daß bezüglich der oben genannten Teilstrecke

Entscheidung und Plan

der Kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen als Enteignungsbehörde

Vom 10. d. Mts. ab, acht Tage lang

auf dem Rathaus zu Altensteig zu Jedermanns Ein­sicht aufgelegt sind.

Den 4. Aug. 1891.

K. Oberamt. vr. Gugel.

Dem Professor Wieland in Stuttgart wurde anläßlich der Zurücklegung einer fünfundzwanzigjährigen Dienstzeit als leitender Redakteur des Staatsanzeigers die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der würrtembergifchen Krone in Gnaden verliehen.

Die zweite theologische Dienstprüfung haben u. a. mit Erfolg bestanden: Karl Sch old er, Pfarrverweser in Wol­fenhausen, Christian Sigel, Pfarrverweier in Rohrdorf.

Hages-WeuigkeiLen.

Deutsches Weich.

** Nagold, 5. Aug. Die zweite der größeren Konferenzen, an welcher sich sämtliche Lehrer des Bezirks zu beteiligen haben, nämlich die Bezirks­schulversammlung, fand gestern in Ebhausen statt. Das Versammlungslokal war die schöne, geräumige Kirche. Nach Anstimmung eines Chorals und zweier Männerchöre sprach Bezirksschulinspektor Schott zur Eröffnung ein Gebet. Er erstattete dann zum fünf- tenmal den Bericht über die Schulverhältniffe des Bezirks. Leider ist es auch das letzte mal, da die Bezirksschulinspektion auf den Wunsch des seitherigen Bezirksschulinspektors dem neuernannten Stadtpfarrer Dieter 1 e übertragen werden wird. Nachdem der Vorsitzende die Grundsätze, die ihn bei seiner bis­herigen Thätigkeit leiteten, kurz dargelegt hatte, be­richtete er über den Stand der Schulen auf Grund der Visitationen des untern Bezirks. Das Ergebnis war sowohl was die Kenntnisse als das Betragen der Kinder betrifft, ein günstiges. Schulversäum- nisfe gab es viele, denn es kommen auf eine Schule 620, auf einen Schüler 8 im Durchschnitt. Sie rührten meist von Krankheiten her; die Zahl der gesetzwidrigen ist gering. Einem Rezeß des Medi­zinalkollegiums ans Schulinspektorat zufolge ist die Körperhaltung der Kinder im Bezirk eine musterhaft befriedigende, was der Vorsitzende gerne zur allge­meinen Kenntnis bringt. Er nimmt sodann Abschied mit dem Bemerken, daß er sein Amt stets mit Freu­den geführt habe, daß er danke für die wohlwollende Kritik, daß er hoffe, die Lehrer werden ihm ein freundliches Andenken bewahren! lieber die Be­handlung einzelner Schulfächer wurde an der Hand des Berichts eine lebhafte Debatte geführt. Schul­lehrer Klunzinger beantwortete sodann in einem längeren, gediegenen Vortrag die Frage: Was kann und soll die Schule thun, um die Kinder zu Wohl­anstand und Höflichkeit zu erziehen? Auch an diesen Vortrag, für den der Bezirksschulinspektor im Na­men der Versammlung feinen Dank aussprach, reihte sich eine längere Besprechung. Nach den bis 1*/, Uhr dauernden Verhandlungen fand im Waldhorn ein gemeinsames Essen statt. Der Senior der an-