I./
Nagold
Amtsversammlung.
d. I. findet auf dem Rathaus in Nagold eine Amtsversammlung nach Turnus I. (neu) statt, zu welcher sich die
Am SamStag den 2S. Ja«
betreffenden Herren Ortsvorsteher bezw. deren Stellvertreter, sowie die betreffenden Ämtsversammlungsdeputicrten vormittags präzis 9 Uhr einfinden wollen.
Tagesordnung:
1. Definitive Besetzung der Distr'ktsarztsstelle in Wildberg.
2. Feststellung eines Status sür eine Bezirksgemeindekrankenversicherung.
3. Publikation der halbjährigen Ueberstcht der Einnahmen und Ausgaben der Oberamtspflege.
4. Wahl eines Mitgliedes der Landarmenbehörde. (Art. 2 Abs. 2 des Ges. vom 2. Juli 1889 Regbl. S. 217.)
5. Wahl eines Vertreters in den Berwaltungsausschuß der Krankenpflegeversicherung.
6. Aenderung der Distriktseinteilung sür die Bezirksstraßenwärter.
7. Festsetzung der Belohnung des Kassiers der Bezirkskrankenpflegeversicherung.
8. Uebernahme eines Teils der Kosten der öff. Armenpflege, welche die Fürsorge für Geisteskranke, Geistesschwache oder an Epilepsie oder ähnlicher Krankheiten leidende Personen, für verwahrloste Kinder, sowie für Taubstumme oder Blinde verursacht werden, zur Amtsvergleichung.
9. Verschiedene Beschlüsse in Beziehung aus die Oberamtssparkasse Nagold. lO. Publikationen.
_ Den 19. Januar 1890. _ K. Oberamt. Dr. G U g e l.
Nagold.
GrsSnMzswahl für die Handels- nnd Gewerbe Kammer.
Da bei der gestern stattgefundenen Wahl der Mitglieder der Handels- und Gewerbekammer im Abstimmungsbezirk Altensteig nicht mindestens der dritte Teil der Wahlberechtigten abgestimmt hat. so wird am
nächsten Samstag den 25. d. Mts., nachmittags von 2 bis 4 Uhr
aus dem Rathaussaal in Altensteig Stadt die gesetzliche Ergänzungswahl vorgenommen werden, wozu die gestern nicht erschienenen Wahlberechtigten unter dem Anfügen eingeladen werden, daß nach diesem zweiten Wahlakte die Wahl ohne weitere Rücksicht auf die Zahl der abgegebenen Stimmen für geschlos sen erklärt wird.
Den 21. Jan. 1890.
K. Oberamt. vr. Gugel.
Die
Nagold.
Bekanntmachung.
Räudekrankheit unter den Schafen des ref. Schultheißen Renz in Oberjettingen, welche seiner Zeit auf Markung Nagold gelaufen sind, ist nunmehr erloschen.
Den 21. Jan. 1890.
K. Oberamt. Amtm. Marquart.
Gestorben: Den 18. Jan.: in Liebenzell, Karl
Emendörfer, Besitzer des Gasthofs z. Ochsen. Den 20. Jan. Richard Lanxmann, Stadtpfarrer an der Stiftskirche, Vorstand des württ. Hauptvereins der Gustav-Adolf- Stistung, Mitglied der Zentralleitung des Wohlthätigkeits- vercins, Inhaber des Olga-Ordens, SO I., Stuttgart.
Tages-Neuigkeiten.
Deutsches Reich.
* Nagold, 22. Jan. Noch ist der Brand- /geruch des letzten Brandes nicht ganz aus unfern Mauern gewichen und schon wieder wurden wir gestern nacht 10°/« Uhr durch Feuerlärm erschreckt. Ein Brand war in derLehre'fchen Kunstmühle ausgebrochen und zerstörte das ganze Gebäude bis auf die Stockmauern. Da die Mühle außer Etters liegt, der Besitzer z. Z. verreist und dessen Frau in der Stadt sich aufhielt, so drang der Feuerlärm erst in die Stadt, als der Dachstuhl vollständig und hell in Flammen stand. Die Oekonomiegc- baude blieben durch die Thätigkeit der Feuerwehr unversehrt. Möchten wir doch von fernerem Schrecken und Unglück verschont bleiben: denn cs ist hier nachgerade nicht mehr gemütlich zu wohnen.
Cannstatt, 19. Januar. In den hiesigen Sonntagsblättern findet sich eine von etwa 44 Herren Unterzeichnete Anzeige: „Von heute ab grüßen wir nur noch militärisch oder durch Zuwinken mit der Hand. Diese neue Begrüßnngsart findet gegenüber dem lästigen Hutabziehen hier überall Anklang, und man darf sicher sein, daß den Unterzeichnern demnächst weitere folgen werden.
Ludwigsburg, 20. Jan. Ein „Eingesandt" in der „Ludwigsb. Ztg.", das die Meinung weiterer Kreise zum Ausdruck zu bringen scheint und auch anderwärts Beachtung verdienen dürste, macht den Vorschlag, bei Traucrfällen statt der oft bis zur Belästigung im Ueberniaß und ebendann zwecklos gespendeten Kränze nnd Blumen Beileid starten cinzufiihrcn, welche bei einer wohlthätigen Anstalt für einen entsprechenden Betrag (1—3 gekauft: und von derselben im Namen der betreffenden Person an das Traucrhaus abgeschickt wurden.
Stuttgart, 20. Jan. Die Zahl der Jnslu enzakranken im Katharinenhospital ist jetzt auf 83 zurückgegangcn. Der höchsteStand während der Dauer der Epidemie betrug bekanntlich gegen 200.
Deutscher Reichstag. Sonnabendsitzung. Das H«ns ehrt zunächst das Andenken des verstorbenen Abgeord Ziegler snatlib.) durch Erheben von den Plätzen und genehmigt debattelos in zweiter Lesung das Etatsgefetz. Darnach werden Anträge erledigt. Abg. von Hüne fCtr.f beantragt , die Theologen beider christlicher Konfessionen von der Militärpflicht zu befreien. Abg. von Kleistrctzow Ikons.) beantragt diese Befreiung nur sür die katholischen Theologen, sowie folgende Resolution: Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, herbeiführcn zu wollen, daß einjährig-freiwillige Theologen in Friedenszeiten auf ihren Antrag nach halbjährigem Dienst mit der Waffe das zweite Halbjahr in der Krankenpflege dienen können. Der Antrag von Hüne, der nur beim Zentrum Zustimmung fand, wurde mit 12l gegen 89 Stimmen abgelchnt, die Anträge von Kleist-Retzow wurden dagegen angenommen. Abgelehut wurde auch ein Antrag Windthorst betr. die Gleichstellung der Kulte in den deutschen Schutzgebieten.
Berlin, 19. Jan. Nach dem „Börs.-Cour." äußerte der Zar zum französischen Finanzmann Darus, als dieser bemerkte, in der Hand des Zaren liege der Frieden Europas: „Wenn der Friede von dieser Hand abhängt, soll er nie gestört werden."
Berlin, 20. Jan. Das Sozialistengesetz soll dem neuen Reichstag zugehen in bisheriger Form. Bei Nichtannahmc soll der neue Reichstag aufgelöst werden. (?)
Berlin, 20. Jan. Die Sozialisten-Vorlage wird jedenfalls in dieser Tagung noch zur zweiten Beratung kommen; es heißt, dies geschehe auf ausdrücklichen Wunsch des Reichskanzlers.
Der preußische Staatshaushalt enthält eine Erhöhung des Einkommens der Eisenbahnbeamten um 7,626,000 ^ Das Verhältnis der Steigerung ist daraus zu entnehmen, daß z. B. das Normalgehalt der Bremser, das jetzt 690 bis 990 ^ beträgt, auf 690 bis 1050 dasjenige der Betriebskontrolleure von 2250 bis 3600 auf 2700 bis 3600 Mark pro Jahr steigt. Außerdem sind Dienst- und Stellenzulagen und Lohnerhöhungen für die gegen Lohn oder Diäten angestellten Personen in Aussicht genommen.
Für Gehaltsaufbesserungen der Beamten sollen im preußischen Etat im Ganzen 15 bis 20 Millionen Mark ausgeworsen sein.
Rudolstadt, 20. Jan. Gestern abend starb Seine Durchlaucht der regierende Fürst Georg Albert von S ch w a rzb n r g - R u d o l st a d t infolge eines Schlagflusses.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 18. Janr. Die Ausgleichskonserenz beendete heute ihre Beratungen und wird morgen in einer Schlußsitzung die gefaßten Beschlüsse redigieren. Sonntag, den 26. Januar findet eine Besprechung der deutschen und czechischen Landtagsab- geordnetcn bezüglich Ratifizierung der Ausgleichs-j' Vereinbarungen statt, deren Publikation Tags darauf erfolgt. — Die altczechischen Blätter erklären, daß es keinem Zweifel unterliege, daß die czechischen Abgeordneten und das Volk die Abmachungen der Konferenzen ratifizieren werden. Ein Jungczechen- Organ bemerkt: „Die Operation ist gelungen, der Patient, das czechische Volk, ist tot."
Wien, 21. Jan. Im hiesigen mikroskopischchemischen Laboratorium wurde der Influenza-Bacillus entdeckt, der mit dem Pneumonie-Bacillus große Aehnlichkeit hat.
Deni Grafen Hartenau, Prinzen Alexander Battenberg, welcher mit seiner Gemahlin, der ehe
lebt,
maligen Sängerin Johanna Loisinger, in G r a ^ wurde ein Sohn geboren.
Aus Wien. Nächsten Sonntag wird in Prag sowohl eine deutsche, wie eine czechische Vertrauens- männer-Versammlung zusammentreten, um über die Resultate der Wiener Ausgleichs-Konferenzen zu beraten. An der beiderseitigen Annahme ist nicht zu zweifeln.
Zara, 16. Jan. Die Influenza breitet sich in Dalmatien immer mehr aus. Behördlich Werder die Schulen 15 Tage geschlossen. Hierselbst kamer gleichzeitig viele schwere Fälle von Lungenentzündung vor.
Das Gelingen der Ausgleichskonferenzen wird jetzt allerseits bestätigt. Den deutschen Forderungen soll in allen (?) Punkten bis auf di« Aufhebung der Sprachenvcrordnung entsprochen worden sein. Zweifellos werden die Deutschen in den böhmischen Landtag, wenn auch wahrscheinlich erst im Herbste eintreten. Es verlautet, Statthalter Graf Thun sei seines Postens enthoben worden; an seine Stelle komme ein hoher Militär. Der Statthalterei-Vizepräsident Fricdl soll pensioniert worden sein und für ihn ein hoher Beamter des Ministeriums kommen. — Der Landcsausschuß soll resignieren, damit bei einer Neuwahl die Deutschen berücksichtigt werden. Es herrschen Gerüchte über Bildung eines Koalitionsministeriums.
Italic«.
König Humbert telegraphierte dem Ministerpräsidenten Crispi die Nachricht vom Ableben des Herzogs von Aosta mit folgenden Worten: „Mein geliebter Bruder ist um 6 Uhr 45 Min. verschieden. Seine letzten Worte galten dem Vaterlande und der Armee, indem erjagte, daß erste mit heißester Liebe geliebt habe und nur deshalb bedaurc, so frühzeitig zu sterben, weil er ihnen nicht mehr werde dienen können. Ich drücke ihnen schmerzerfüllt die Hand. Ihr wohlgemeinter Humbert." Der König äußerte dem Bürgermeister und den Präfekten von Turin gegenüber, er habe in dem Herzog von Aosta seine teuerste und stärkste Stütze, einen sichern, ihm ergebenen Ratgeber verloren, vor dem sein Herz keine Geheimnisse hatte. Die Munizipalitäten von Rom und Turin veröffentlichen Trauermanifeste.
Belgien.
Die Meldung, daß die Strike im Kohlenbecken von Charlcroi vollständig beendet sei, wird leider bereits widerrufen. Die Bewegung unter den Arbeitern hat von Neuem begonnen, da ein Teil der Grubenbesitzer das mit den Arbeitern getroffene Abkommen nicht cinhält und statt einer Verminderung der Schicht um eine Stunde eine Verkürzung um eine halbe Stunde anbietet. 5730 Arbeiter haben sich infolgedessen geweigert, cinzufahren und sie drohen sämtlich, weiter zu streiken, wenn die Grubenbesitzer nicht nachgeben.
Holland.
Die Kommission holländischer Aerzte zur Aufstellung einer Enquete über den Impfzwang berichtet, gestützt auf die von 1076 Aerzten erteilten Auskünfte, daß der Nutzen der Kuhpockenimpfung' einstimmig anerkannt sei. Der Impfzwang werde beinahe von allen Aerzten empfohlen.
England.
In London sind in der vergangenen Woche infolge von Lungenerkrankungen 1070 Todesfälle vorgekommen, 522 mehr als der sonstige Durchschnitt.
Nach S sibar ist Emir erneuter Ohre geschlagen.
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