Runkelrüben schöne Erträgnisse lieferten. Reps hatte lich ohne Absicht ist in dem bekannten Hamburger eine mittelmäßige Ernte, Frühkartoffeln eine geringe, Artikel der Name dcS Grafen Waldersee, des Chefs Spätkartoffeln eine halbe Ernte. Hopsen lieferte ein ' des Generalstabs, in das Publikum geworfen wor- mittelmäßiges Erträgnis; die Güte war so verschieb den, man wird ihn also nicht nur als den Lenker den, daß er im Preise zwischen 50150 ^ pro der deutschen Heere in einem Krieg, sondern auch Zentner schwankte. Auf den Hektar kamen im Durch-j als eine bedeutsame politische Persönlichkeit ins Auge schnitt 11,8 Zenter und insgesamt aus 7,400 Hekt. i fassen müssen. Wahrscheinlich ist, daß Bismarcks 87,400 Zentner im Wert von 6 Mill. Als; Nachfolgeschaft, wenigstens für einige Zeit, von ihm

Obstjahr steht 1888 groß da; es gab jede Art von ! selbst im Einverständnis mit dem Kaiser geordnet

Obst in Güte und Masse, wie noch nie, und wird : werden wird, der ihm unbegrenztes Vertrauen schenkt, der Gesamtwert des im Lande gebliebenen auf 12 ! Zum 70jährigen Militär-Dienstjubiläum des Mill. geschätzt. Der Wein dagegen hatte, wie bekannt! G r a f e n Moltke, welches derselbe anfangs unter der Ungunst der Witterung sehr zu leiden. j März d. I. begehen wird, beabsichtigen die Offiziere

Am besten prosperierten die Bierbrauereien und Ocl- l des Großen Generalstabes dem Jubilar ein Album

fabriken. Die Landwirtschaft hatte außer dem guten Obstertrag keine besseren Erträgnisse als 1887 trotz des erhöhten Eingangszolls, woran die schlechte Wit­terung schuld ist.

Die kürzlich erfolgte bereitwillige und vollstän­dig kostenfreie Einlösung eines württembergischen Zehnguldcnscheins seitens des Königl. Kameralamts Saulgau dürfte vielleicht manchen veranlassen, in! seinem Papiergeldbesitz nachzusehen und etwa noch ^ vorhandenes Guldenpapiergeld zur Einlieferung zu ^ bringen, bevor der Einlieferungstermin verstrichen ist. !

Der Prinz-Regent Luitpold von Bayern geht in diesem Sommer zur Eröffnung der Wag­ner-Festspiele nach Bayreuth. Da voraussichtlich auch Kaiser Wilhelm hinkommen wird, so ist eine Begegnung beider Fürsten so gut wie sicher.

Fürth, 16. Febr. Die hiesige Strafkammer hat einen Bäckermeister, der Kürzlich am Hochzeits­tag seine Frau erschoß, wegen fahrlässiger Tötung zu! Monatlicher Gefängnisstrafe verurteilt. !

Berlin, 16. Febr. Der Kaiser setzte gestern die Besuche der umliegenden Garnisonen fort, u-ster- ! nahm eine Schlittenfahrt nach Potsdam und alar- ^ mierte das dortige Leibhusarcn - Regiment. Graf! Waldersee, der vom Kaiser aus besonderem Vertrauen ^ ins Herrenhaus berufen, leistete in heutiger Sitzung! die feierliche Angelobung und fügte der Eidesformel j die Worte hinzu: Durch Jesum Christum zur Se- ! ligkcit Amen! Da Zusätze in der Eidesformel sonst! nicht üblich, wurden die Worte Waldersee's sehr be­merkt. Fürst Bismarck wohnte der Sitzung bis zum Schlüsse bei.

Berlin, 17. Febr. DasBerl. Tagebl." ! glaubt heute schreiben zu dürfen:Einem glaub- ! würdigen Gerücht zufolge unterliegt es keinem Zwei- ^ fel mehr, daß Herr Stöcker in nicht mehr tanger ^ Zeit seines Amtes als Hvfprcdiger enthoben wer­den wird."

Die Begegnung zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm wird im Juni in Kiel stattfinden. Der russische Kaiser wird dorthin mit seiner Gemahlin und dem Thronfolger mit einem starken Kriegsgeschwader kommen. Vorher wird der Kaiser wahrscheinlich der Königin von Eng­land einen Besuch abstatten.

Die vom Kaiser Wilhelm in Berlin, Span­dau und Potsdam veranlaßtcn plötzlichen Allar­mierungen haben in den von Berlin schnell zu er­reichenden Garnisonen eine gewisse Aufregung er­zeugt, weil es nicht ausgeschlossen ist, daß auch dort der Kaiser plötzlich erscheint. Man ist deshalb sehr auf der Wacht.

Ter größte Grundbesitzer in Preußen ist der Kaiser. Nach Professor Conrad verfügt er in Form von Krön- und Haus - Fideikommis- und Schatull- gütern über 83 Güter mit 98746 Hektaren Gesamt­fläche und 651 631 ^ Grnndstcuerreinertrag. Dazu ist die vom Herzog von Braunschweig ererbte Herr­schaft noch nicht gerechnet.

Das Erscheinen des FürstenBis m arckin der Sonnabendsitznng des preußischen Herrenhauses machte Aufsehen, denn wenn auch der Reichskanzler Mitglied dieses Hauses ist, erscheint er doch nur sel­ten und man erwartet deshalb ganz besondere Dinge. Es war dem Fürsten Bismarck aber offenbar nur darum zu thun, bei der Abstimmung über die Vor­lage betr. die Erhöhung der Krondotation nicht zu fehlen.

Wer wird einst der Nachfolger Bismarcks werden? Wer wird dereinst bestimmt sein, das Werk des Fürsten Bismarck weiter zu führen? Aus den neuesten vielfachen politischen Erörterungen erkennt man mit Sicherheit und ohne große Verwunderung, daß sich der Reichskanzler selber mit diesem Gedanken beschäftigt und zwar nicht ganz ohne Sorge. Schwer-

zu überreichen. Dasselbe soll die Porträts sämtli­cher Offiziere enthalten, welche im Großen General­stabe thätig waren, so lange Graf Moltke als Chef an der Spitze derselben stand. Aeußerlich wird das Album durch künstlerisch ausgeführte Metallarbeiten geziert sein.

Die Ausnahme des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen in den Freimaurerorden hat mehrere Stunden beansprucht; da der Neuausgenommcne die drei Johannisgrade, welche andere Novizen nur successive durchmachen, mit einem Male durchging. Es war eine große Feierlichkeit, zu der sämtliche Logen in Berlin und Potsdam je drei Delegierte entsandt hatten.

Hauptmann Wißmann kann sich mit Mühe des Zudranges zu seinem Zug nach Afrika erwehren. Mehr als 1000 Mann, meist den Gebildeten unge­hörig, Offiziere (360), Oekonomcn, Männer der Wissenschaft, von denen sich viele selbst ausrüsten und unterhalten wollen, haben sich gemeldet. Er! kann aber vorläufig nicht so viele brauchen.

Das in Berlin ausgestellte große monumen-1 tale Bild Kellers, die Apotheose Kaiser Wilhelms ! darstellend, ist für den Preis von 80 000 ^ vom preußischen Kultusministerium für den Staat ange­kauft worden. Die Villa Zirio in San Remo ist an einen Eisenbahn-Unternehmer verkauft. Sie ist völlig geschlossen und wird dem Publikum nicht mehr gezeigt.

Die mit der Ausarbeitung eines neuen Exer- zier-Reglemeuts für die deutsche Feld-Artillerie beauf­tragte Kommission hat ihre Arbeiten zum Aiychluß gebracht. Das neue Reglement ist dem obersten Kriegsherrn bereits unterbreitet.

Das Militär-Wochenblatt hat in seinen letzten Nummern mehrfach Vergleichungen unserer Artillerie mit der fremder Staaten gebracht. In der letzten Nummer stellt cs als Endurteil über die Schußwirkung Folgendes fest: 1) Die Wirkung der deutschen Feldartillerie ist derjenigen der russischen überlegen. 2) Die französischen Feldgeschütze ent­behren einer der unsrigen ebenbürtigen Granatwir­kung, was als ein Mangel derselben bezeichnet wer­den muß. 3) Aus den Hauptgefechtsentfernungen stehen die deutschen und französischen Geschütze im Schrapnelschuß einander gleich, während die letzteren auf den größeren Entfernungen (über 2500 Meter) j hierin eine geringe lleberlegenheit besitzen. !

Das WelthausRudolph Hertzog" in Berlin - hat am Donnerstag den Gedenktag seines 50jährigen j Bestehens gefeiert. Der Kaiser hat dem verdienten! Begründer der Firma den Kroncnorden II. Klasse verliehen. Die Kaiserin Augnsta, Fürst Bismarck und Staatssekretär v. Stephan haben Herrn Hertzog brieflich beglückwünscht, und von vielen Korporatio­nen, an erster Stelle den Aeltcsten der Berliner! Kaufmannschaft, von vielen Geschäftshäusern und Privatpersonen sind demselben Glückwunschadressen und Geschenke zngegangcn. Möge das Welthaus auch ferner blühen und gedeihen!

Ein in Berlin chen in der Mark wohnendes Ehepaar begab sich dieser Tage nach seiner am See gelegenen Behausung, als cs plötzlich einen kleinen Knaben nackend im liefen Schnee, die Hände auf den Rücken gebunden und einen Strick um den Hals, j vor sich liegen sah. (Es war an jenem Tag 12 Grad Kälte.) Der arme Kleine war nicht im Stand, einen Laut hervor,zubringcn. Wie sich später ergab, war cs der dreijährige Sohn eines Gerichtsdieners. Man nimmt an, daß eine entsetzliche Marterung des Kindes aus Rache gegen den Vater geschehen ist, und daß das Kind vielleicht erwürg: worden wäre, ^ wenn der ruchlose Thäter nicht durch das Ehepaar! gestört worden wäre. Der Verbrecher ist bisher' noch nicht entdeckt worden.

Die Matrikularbcitrügc für 1889/90 bc- ' ziffern sich, wie jetzt nach der dritten Lesung des j Etats festgestellt ist. auf 218 748 000 d. h. auf ^ 627000 -4K weniger als für das Vorjahr. Davon ! kommen auf Preußen 128 588 000 auf Bayern ! 28 208000 , auf Sachsen 14 443 000iL, aus

! Württemberg 10309 000lL , Baden 7 396 0001L ! Am wenigsten zahlt Schaumbnrg-Lippe, nämlich

j 68000

! Die deutsche Ansiedclungskommission in Posen ! ist auf alles bedacht. Sic liefert für die Ansiedler i eine große Anzahl von Obstbäumen. die für den Bo- ! den geeignet sind, und trägt die Anschaffungskosten.

! Schwein

! Biel (Schweiz.) Ein Akt unglaublicher Roh- i heit, von Schulknaben begangen, hält andauernd die Gemüter in Aufregung. Der 10jährige Sohn eines Schuhmachers sollte vorige Woche ein paar neue Stiefel einem Kunden bringen. Unterwegs von 4 Schulkameraden, die ihm anfgelauert hatten, über­fallen , konnte sich der Aermstc nicht mehr durch rechtzeitige Flucht vor Mißhandlungen durch diese jungen Wegelagerer retten. Auch sein Widerstand gegen solche llebermacht war vergeblich, besonders als in der Person eines fünften Knaben noch Ver­stärkung für die Angreifer anlangte. Mittelst der Schlittschuhe, welche die kleinen Bösewichter eben zur Hand hatten, niedergeschlagen, wurde er hernach noch mit Faustschlägen und Fußtritten derart trak­tiert, daß, nachdem die Angreifer durch einen des Wegs kommenden Mann verjagt worden waren, der Junge wie tot liegen blieb. Von seinem Retter zu den Eltern und dann ins Spital gebracht, starb der also Mißhandelte an: nächsten Morgen.

Oesterreich Ungarn.

Wien, 16. Febr. Der Vertrag zwischen der decstschen Regierung und der österreichischen Waffen- fabriks-Gesellschaft wegen Lieferung von 250 000 event. 400 000 Repeliergewchren wird nach derN. Fr. Pr." als perfekt angesehen. Die österreichische Regierung hat keinen Einspruch erhoben. Die Waf- fcnfabriks-Gesellschaft glaubt, beiden Regierungen ge­nügen zu können.

Wien, 16. Febr. Aussehen macht ein Berliner Brief desPester Lloyd," der angeblich aus leiten­den Kreisen stammt. Die Opposition wird darin auf eine bedenkliche Annäherung zwischen Petersburg und Paris hingewiesen, ferner wird erwähnt, die Russen setzten ihre Rüstungen fort und im Frühjayr solle auf der ganzen Balkanhalbinsel die panslawi- stische Agitation wieder angefacht werden.

Wien, 18. Febr. Die Kronprinzessin kam gestern allein in die Kapuzinergrnft, um am Sarge ihres Gatten zu beten. Die Erzherzoge stifteten eine tägliche Seelenmesse für den Kronprinzen in der Stefanskirche.

Wien, 18. Febr. An dem gestrigen Protcst- umzuge in Pest nahmen 70000 Personen teil, welche Fahnen trugen mit den AufschriftenNieder mit TiSza" und Eljcn Kossuth." Gegenüber der Ofener Burg brach die Menge in die Rufe aus:Es lebe der König." Alle Rouleaux an den Fenstern der Hofburg waren hcrabgelassen. Auf den: Rückweg brachte die Menge eine Ovation für Baron Aezel dar. Graf Stephan Karoly rief in die Menge:Wa­rum bringt iyr Aristokraten Ovationen? Sie sind lauter Kürbisköpfe!" Schließlich wurden die Regie­rungsblätter öffentlich verbrannt.

Aus Pest: Der Protestumzug gegen das Wehrgesetz wird von dem ernsten Teil der Pester Bürgerschaft als Lächerlichkeit bezeichnet. Die Teil­nehmer sind auch fast ausschließlich junge Leute. Die im Zuge mitgeführten Fahnen tragen Inschriften wie:Nieder mit dem neuen Gesetz!"Hoch die ungarische Sprache!"Wir brauchen keinen Tisza!" Die Anstifter der Demonstration sind ebenso wie alle anderen Politiker fest überzeugt, daß der Umzug die Annahme des Wehrgesctzes in keiner Weise ver­hindern wird, aber man will doch gern von sich re­den machen und Tisza ärgern. Wester hat die Sache keinen Zweck.

Die Wiener liberalen Blätter bringen überaus scharfe Artikel gegen die Pester Skandalmacher, sie beschuldigen dieselben der unbewußten Unterstützung des Grafen Apponyi bei dessen geplantem Attentat gegen die Verfassung. DasFremdenblatt" empfiehlt energisches Vorgehen gegen die Volksvcrhetzer, welche Ungarns Namen mit Schmach bedeckten. Aufsehen erregt in politischen Kreisen, daß die cisleithanischen