Heerbann der Revanchefresser ganz gehörig breit schlagen lassen. Es galt bekanntlich als ausgemachte Sache, daß Frankreich den bei der Sklavenblokade in Ostasrika beteiligten Deutschen und englischen Schiffen das Recht gewährt, unter französischer Flagge segelnde verdächtige Schiffe nach Sklaven zu unter­suchen. Hiergegen ist solcher Lärm erhoben, natür­lich nur weil Deutschland mit ins Spiel kommt, daß das Ministerium Floqnet ängstlich zurückznpste und erklärte, nach Sklaven dürften keine unter französi­scher Flagge fahrende Schiffe untersucht werden, sondern nur nach Waffen. Durch diese Weigerung, die dummer Weise als Schutz der französischen In­teressen ausgelegt wird, muß die geplante Blokade natürlich von ihrem Wert verlieren. Ganz anders verfährt England. Die Regierung hat die Forderung von britischen Indiern, welche durch den Aufstand in dem deutschen Schutzgebiet geschädigt sind, auf Gewährung von Schadenersatz durch Deutschland als nicht gerechtfertigt anerkannt.

Polugal.

Lissabon, l 9. Nov. Es heißt, Portugal habe die Einladung Großbritanniens und Deutsch­lands, sich an der Unterdrückung des Sklavenhandels an der Küste von Ostafrika zu beteiligen, prompt an­genommen und im Prinzip zugestanden, daß die Blockade sich über einen Teil der Küste von Mozam­

bique erstrecken soll. Die Regierung zegt sich auch geneigt, die Ein- und Ausfuhr von Waffen an dem in Rede stehenden Ufer zu verhindern, obwohl ror- länfig nichts festgestellt ist.

Italien.

Nom, 23. Nov. Dem Osservatore zufolge kann die Nachricht, der Papst würde im Falle eines Krieges, woran Italien aktiv teilnehme, Rom ver­lassen, weder bestätigt noch dementiert werden. Rich­tiger dürfte die Annahme sein, daß wirklich der Tag kommen könnte, wo der Papst, wenn gleich mit Be­dauern, Rom verließe. Dieses würde geschehen, wenn die Lage des Papstes sich so gestalten sollte, daß dem­selben keine Freiheit zu Akten und Komunikationen mit der katholischen Welt bleiben sollte.

Die römischeCivilta Cattolica" bringt einen authentischen Bericht über die Unterredung zwischen Papst Leo und Kaiser Wilhelm, der indessen etwas Neues nicht bietet. Der Papst beklagte sich über seine Lage und über die Angriffe, welchen er aus­gesetzt sei. Der Kaiser wies in seiner Antwort auf das hohe Ansehen hin, welches der heilige Stuhl in der ganzen Welt genieße und bemerkte, aus den Angriffen müsse man sich nichts machen. Als der Papst späterhin auf die in Europa drohenden Ge­fahren hinwies und den Wunsch nach einer Einigung

betonte, trat dann Prinz Heinrich von Preutzen ein. das Gespräch über dies Thema abschneidend.

Nussta.w.

Petersburg, 21. Nov. Rußland verzichtet auf Bulgarien, das ist der Inhalt verschiedener Nach­richten , die in die Oeffcntlichkeit gebracht werden. Den bulgarischen Emigranten wurde eröffnet, Ruß­land wolle für Bulgarien nichts mehr thnn, der Zar habe dieses Land aufgegeben. Ferner melden dieWjedomosti," daß die russische Diplomatie nach dem Wiener Besuche Kaiser Wilhelms jede Hoffnung auf eine deutsche Vermittlung in der bulgarischen Frage anfgab und Bulgarien für Rnßland verloren halte. Die Mehrzahl der russischen Diplomaten hat sich bereits mit dem Fiasko in der bulgarischen Frage versöhnt, nur wenige setzen noch Hoffnung ' auf die Zukunft.

Postalisches. Neuerdings ist hier die Einrich­tung getroffen, daß diejenigen Zeitungs-Abonnenten welche seither ihre Zeitungen allabendlich in der Post- ^ schalter-Vorhalle abholen ließen, solche schon abends in der Zeit von 7 Uhr bis 7 Ubr 20 Min. in Em- j pfang nehmen können. Nach dieserZeit werden Zeitungen nicht mehr abgegeben.

' Verantwortlicher Redakteur Stein wa n d e l- in Nagold. Druck und Verlag der G. W. A a i l e r'^en Buchhandlung in Naaold.

Rrmnme mrr-

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TU'MM

K Amtsgericht Nagold.

Aufforderung

seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort an- znzeiaen, ergeht an den ledigen Küfer Friedrich Bacher von Haiterbach, der in letzter Zeit bei Karl Raiblc in Rot­tenburg a./N. in Arbeit stand, damit demselben eine Ladung als Zeuge in einer hier anhängigen Strafsache zuge­stellt werden kann.

Bebörden und Private werden ersucht, den rc. Bacher hierauf aufmerksam zu machen.

Den 23. November 1888.

Amtsrichter Lehn ein arm.

Revier Altensteig.

Kttmtzah-üRm-Derirsus.

Am Mittwoch den 28. Nov.. vorm.

11 Uhr werden in der Linde zu Schön­bronn aus dem Buhler Abt. 1Mädich" verkauft: 75 Rm. Nadelholzbrcnnholz und 15 Lose unaufbereitetes Streureis.

Alteusteig, 24. Nov. 1888.

K Revieramt.

GememskM

Ortskrankcnkastc

Nagold.

Die Stelle des Hauptkassiers ist auf I. Januar 1889 neu zu besetzen. Bewerber hiefür wollen ihre Meldungen mit Angabe der Gehaltsansprüche bis l. Dezember d. Js. einreichcn an den

Vorsitzenden des Vorstands : _ C. Kli ngler.

G ü l t l i n g e n.

Verkauf.

Unterzeichneter verkauft am Freitag den 30. Nov,, nachm. 1 Uhr wegen eingetreteneri Todesfalls von Jakob Seeger einen neuen Kuhwagen, einen neuen Wendepflug samt Karren u. Egge, ein Güllenfaß, einen neuen Hobelbank samt etwas Werkzeug, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Gottlieb Wacker, Pfleger.

Nagold. '

Neue

Lehrerkaleuder

zum Besten des Unterstützungsvereins L 80 Zu haben bei

Völker u. G. W. Zaiser. j

Amtsgericht Nagold.

6

10

11

7

6

4

6

8

30

30

15

19

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5

56

24

25 45 5l

24

kr.

Gläubiger-Aufruf.

In der im Jahr l863/64 hier durchgeführten Gantsache des Schulmeisters Ludwig Schlegel in Rvßfcld, OA. Crailsheim, früher in Wörnersberg und Walddorf,

sollen nunmehr die in V. Klaffe zur Befriedigung zugelassenen Gläubiger aus dem beschlagnahmten Besoldungsdrittel des Gemeinschuldners allmählig zu der­selben gelangen. Um nun eine Gewißheit zu erhalten, ob diese Gläubiger bezw. ihre Erben aus diese veraltete Forderungen noch Anspruch machen und um hie- nach einen TilgungSplan fertigen lassen zu können, werden die unten aufge­führten Gläubiger beziehungsweise (falls dieselben nicht mehr am Leben) deren Erben aufgefordert, innerhalb der Frist von 30 Tagen, vom Erscheinen dieses Blattes an gerechnet, zu erklären, daß sie noch Anspruch auf die je ihrem Nm men beigesetztc Forderung erheben, widrigenfalls nach Umlauf der gedachten Frist angenommen würde, sie haben auf ihre Forderungen rcchtsgiltig verzichtet. Die etwaigen Erben der Gläubiger haben ihrer Erklärung eine 'notarielle oder waisengerichtlichc Bescheinigung ihrer Erbenqualität anzuschließen.

Namen der Gläubiger Forderung:

1) Johannes Kirn, Metzger in Alteusteig, (als Bürge für dem

K. Kameralamt Altensteig von dem Gemeinschnldner geschul­detes Gutspachtgeld).20 fl

2) Joh. Georg Walz, Gem.-Rat daselbstdesgleichen ... 6

8) Oberamtsarzt Dr. Schütz in Nagold für ärzrliche Behand­lung .3

4) Wundarzt Schur in Ebhausen für wnndärztl, Verrichtungen l 7

5) Wundarzt Rais er in Altensteig für Ausstellung eines

Zeugnisses..

6) Apotheker Röster daselbst für Medikamente.

7) Kaufmann Schüler von Walddorf für Waren ....

8) Oberamtsarzt Hölzle in Nagold für ärztliche Bemühung

9) Jakob Walz, Acciser von Oberschwandorf Anlehen

10) F. W. Fischer in Nagold für Saalfrucht vom April 1863

11) Daniel Friedrich Rapp, als Güterpfleger der Andreas

Walz'schen Berlassenschaftsmasse.8

12) Ochsenwirt Steeb von Spielberg Anlehen .

13) I. A. Kalmbach von Rohrdorf für Tuch.

14) Hirschwirth Klein von Nagold Nnlchen von 8. Juni 1862 und Zins von da an zu 5°/»

15) I. G. Reichert, im Kloster von Rohrdorf, kür Tuch

16) Michael Schaible, Anwalt von Schernbach, Gdebez.

Hochdorf, Anlehen v. 10. Okt. 1862 .

nebst 5°/» Zins von da an.

17. Johann Georg Ra pp's Witwe von Walddorf

Güterpachtsgeld auf Martini l862 . 9

18) Res. Schulth. Giering von Grömbach, Wiescnpachtsgeld

vom Jahr 1851 an 30 fl:.noch.

19) Michael Schüler, Bauer von Walddorf Darlehcnsrest

20) Schultheiß Gänßle von Walddors Namens des Privat­sparvereins in Alteusteig

Anlehen vom Januar 1863 .

5°/'o Zins von da an

21) Schmid Müder von Herzogsweiler Kanfschilling für l Pflug

22) Lindenwirt Helber in Altnuifra, Kap. tro. 8. Ang. 1862

Zins pro 1863 zu 5°,« .... ..

66 ..

27

17

48

36 .. -

10

160

8

36

Den 23. November 1888.

447 fl. 42 kr.

Auktion.

Ans der Domäne Sindlingen wer­den am Freitag den 30. Nov. von mor­gens 9 Uhr ab folgende Gegenstände gegen Barzahlung deni Verkaufe ausge- setzt:

Klciderkäncn, Kommoden, Sessel, Tische, ein eisernes Bettgestell samt Strohmatratzen, Bette», Bilder, Spie­gel, 1 Pfeifcnbrett, Küchengeschirr, Vogelkäfige, Kleidungsgegcnstände, 2 Kinderwagen, allg. Hausrat, Spiel­sachen, Blumentische, Kübel geschirr, Uhren, Lampe» rc.

Am Samstag den 1. Dez., von mor­gens 9 Uhr ab werden versteigert: Pferdegeschirre aller Art, Knhketten, Sättel mir Bensen, eine alte Chaise, eine komplette meihcnsäemaschine, I Heurechcn, 3 Wagensitze. Ferner wer­den ca. 300 schöne tannene und eichene Stangen versteigert.

B r ä n n i n g e r.

N a g o l d.

Amtsrichter Lehnemann.

triebkiäsngit, haltbar u. stets frisch bei //«?/<. Conditor.

Nagold.

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kann noch in beliebigen Quantitäten abgeben

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In eine Brauerei wird zu sofortigem i Eintritt ein selbständiger Knecht gesucht? Zu erfragen bei

der Redaktion.

GW. WilMtisiilus.

Der Unterzeichnete, erfreut von dem ausgezeich. Erfolge der von Hrn. Dr. Brrmickrr, prakt. Arzt in Glarus, ge-! gen Gicht u. Rheumatismus bezogenen Medikamente, fühlt sich tiesgebrnngen ^ öffentl. zu bezeugen, daß er durch dic ! verordnete Kur nicht nur von seinen ! Leiden gänzlich erlöst, sonder» auch in ! seinem Nervensystem tcdeut. gcslärk: worden ist. Bern, Scpt. 1886. L. Baumgartner. Keine Geheimmittel) Adr.:Privatpoliklinik i.Glarus Schweiz.^