deutend abgeschwächt, ga«; abgesehen von dem Scha­den. welcher der Armee selbst hierdurch erwächst, da natürlich jeder neue Kriegsminister sein eigenes Sy­stem. seine eigenen Id«« und seine speziellen Freunde besitzt.

JMlen.

Rom, 5. Jam Der Papst hat für die bei dem Erdbeben in Andalusien Verunglückten 40000 Lire nach Madrid gesandt.

Stzanien.

Madrid. 5. Jan. Nach amtlicher Feststel­lung wurden durch das Erdbeben in Alhama 1300 Häuser zerstört, 302 Personen getötet und 280 ver­wundet.

In Madrid ist eine Nationalsubskription er­öffnet worden und der Finanzminister wird von den Cortes einen Notkredit von 100 000 Frcs. verlangen. Das ist freilich wenig genug für den Ruin einer ganzen Provinz.

Belgien.

DieJndependance belge" veröffentlicht ein Telegramm aus der Kapstadt, aus welchem her­vorgeht, daß die Transvaal-Republik jeden Versuch der Annektierung von Zululand-Territorien seitens Deutschlands oder seitens Englands auf's Energischste bekämpfen werde.

England.

London, 5. Jan. Das Kanalgeschwader er­hielt den Befehl der Admiralität, sich zum sofortigen Auslaufen bereit zu halten, über die eventuelle Be­stimmung des Geschwaders ist nichts bekannt.

Birmingham, 6. Jan. Der Präsident des Handelsamtes Mr. Chamberlain wohnte gestern einem Arbeitermeeting bei, welches über die deutschen Kolonial-Erwerbungen verhandelte. Der Minister erklärte, England dürfe sich nicht darüber beunruhigen, daß Deutschland von einigen unbedeutenden Gebieten Besitz ergriffen, welche England nicht erwerben zu sollen geglaubt habe. England habe die Verpflich­tungen gegen seine Kolonien nicht vergessen, fei aber nicht berechtigt. Annexionen fremder Mächte zu ver­hindern. Falls jedoch Rechte und Freiheiten der australischen Kolonien bedroht würden, werde Eng­land entschieden für dieselben eintreten."

Asten.

Siam tritt in den Weltpostverein. Der Ber­liner Postinspektor Pankow reist in diesen Tagen dahin ab, um alles vorzubereiten. Siam ist das Land der weißen Elephanten, die dort sogar ange­betet werden. _

Handel L Uerkehr.

* Nagold. In den Monaten Januar bis Dezember 1884 wurden geschlachtet: im Januar 2 Ochsen, 9 Kühe, 17 Rinder, 66 Kälber, 66 Schweine. Im Februar: 1 Ochse, 9 Kühe, 15 Rinder, 56 Kälber, 56 Schweine. Im März: 2 Ochsen, 7 Kübe, 15 Rinder, 50 Kälber, 50 Schweine. Im April: 9 Kühe, 16 Rinder, 60 Kälber, 59 Schweine. Im Mai: 6 Kühe, 18 Rinder, 62 Kälber, 65 Schweine. Im Juni: 2 Ochsen, 8 Kühe, 16 Rinder, 62 Kälber, 65 Schweine. Im Juli: 4 Kühe, 25 Rinder, 95 Kälber, 93 Schweine, 2 Farren. Im August: t Ochse, 5 Kühe, 22 Rinder, 67 Kälber, 67 Schweine, 4 Schafe. Im September: 2 Ochsen, 6 Kühe, 26 Rinder, 93 Kälber, 92 Schweine, 1 Schaf. Im Oktober: 5 Ochsen, 4 Kühe, 25 Rinder, 79 Kälber, 74 Schweine, 1 Schaf, 1 Farren. Im November: 4 Ochsen, S Kühe, 20 Rinder, 61 Kälber, 61 Schweine, 8 Schafe. Im Dezember: II Kühe, 21 Rinder, 66 Kälber und 66 Schweine.

Stuttgart, 5. Jan. (Mehlbörse.) An gestriger Börse sind von inländischen Mehlen 935 Sack als verkauft zur An­zeige gekommen, zu folgenden Preisen: Nr. 0 28 50 bis

31 Nr. 1 27 50 ^ bis 29 Nr, 3 25 50-l bis

27 Nr. 3 23 50 -I bis 25 Nr. 4 19 bis 20 ^

50 ^ In ausländischen Mehlen kein Handel.

Stuttgart, 5. Jan. (Landcsproduktenbörse.) Unser heutiger Umsatz war sehr erheblich, namentlich wurde viel bayerischer Weizen und Kernen zu vollen Preisen gehandelt, welche in den letzten Monaten ziemlich vernachlässigt waren. Auch Haber bleibt gesucht. Wir notieren per 100 Kiloor.: Weizen bayerischer ^ 17.35 18, russischer Sax. 18.50, Kernen .L 17.25 17.50, Haber 1314.35.

Irrwege.

(Fortsetzung.)

Graf Stephan war teils mit seiner Abreise be­schäftigt, teils sehr bemüht, Pater Aloys für seinen Plan zn gewinnen, immmer auf der Geliebten Nach­giebigkeit hoffend, hauptsächlich aber damit, brieflich und persönlich ihre Vergebung und ihr Vertrauen wieder zu gewinnen. Ohne sie, dachte er sich kein ferneres Lebensglück.

Kapitel 3.

Wir müssen uns nun nach dem Palais des alten Grafen Rosfeck begeben, wo wir in einem reich­dekorierten Zimmer der ersten Etage den Herrn des Hauses in aufregendem Gespräche mit seinem Beicht vater Aloys finden.

Der Staatsrat durchschreitet in großer Gemüts­bewegung das Gemach, während der Geistliche seinen Bericht mit den Worten beendet:

Excellenz wollen ihrem treuesten Diener ver­geben, daß derselbe genötigt war, Ihnen diesen Kum­mer zu bereiten, aber ich würde es mir nie verzeihen können, böte ich zu solchem Unheil meine Hand oder bewahrte vor dem Vater das Geheimnis eines leicht­fertigen Sohnes, der die ganze Familie durch diese Handlung entehren würde.

Der Graf reichte ihm die Hand und entließ ihn mit ein paar kühlen Worten; leider war aus dem verworrenen Bericht des Paters ein Mißverständ­nis entstanden, was ein unheilvolles hätte werden können, da der Name des Sohnes nicht genannt war und daher der Graf, als er allein war, tielge beugt in seinen Sessel sank und ausrief:Und das wollte uns Allen mein sonst so ehrenwerter Sohn, mein Maximilian anthun? Diesen Fluch der Doppel ehe auf sein Haupt laden? das ist der Fluch der erzwungenen Heirat, daß sich das Gebundene löset ohne Bedauern, ohne Rechtsgefühl und ohne Furcht öor der göttlichen Vergeltung. Diese Vereinigung war das Werk meiner Gemahlin, weil dadurch ihr Lieblingswunsch erfüllt wurde. Sie beachtete aber nicht, daß sie dadurch das schönste Gefühl in dem Herzen unseres Sohnes zerstörte! Lange hoffte auch ich vergebens, daß die schöne Berenice von Hohenfels Maximilian anziehen, ja sogar fesseln würde, aber wie trügerisch diese Hoffnung war, habe ich leider schon erkannt.

Doch daß er mir dieses anthun kannte, ist un begreiflich und verwundet mich aufs Tiefste! Aus dem verworrenen Bericht des Paters habe ich nur das Eine klar ersehen, daß sie den dieses beiückend schöne Wesen aus achtbarer Familie stammt und daraui setze ich meine ganze Hoffnung, ob ich jetzt gleich mir ihm spreche? nein, in meiner jetzi en Stimmung könnte Unheilbares daraus entstehen, vielleicht tkäte ich besser, das junge Mädchen zu sprechen, ibr gerade aus zu sagen, daß sie den Gatten einer anderen liebt, sie so vor einer noch unwürdiger» Handlung zu war nen; vielleicht ist sie arm und es ließe sich iure frei­willige Entsagung mit Geld erkaufen? Jed-mialls werde ich die alte Wärterin Stephan's kommen lassen die in dem Hause des Professo>s lebt un'' jeden-alls etwas von der Sache weiß. Nach diesem Ze bsige- spräch erhob sich hastig der Graf, trat an den Schreib tisch, über dem die Portraits der Gattin und beider Söhne hingen, die sein trüber Blick jetzt streitie. Vorwurfsvoll blieb derselbe auf dem seines Lieblings haften, und die klagenden Worte: O, Maximilian, warum konntest gerade Du so unedel handeln? dräng ten sich über seine Lippen.

Keine Ahnung eines Mißverständnisses kam ibm in den Sinn, denn auch der Zeitraum der geplanten Abreise paßte, da Graf Maximilian eine gioße Reise unternehmen wollte, während seine Gemahlin einmal

einen längeren Aufenthalt in ihrer Heimat bei ihren Verwandten zu nehmen wünschte.

Der alte Graf beherrschte endlich mühsam seine Aufregung, um nach dem Gartensaal zu gehen, in der ihn seine Familie um diese Stunde erwartete. Bei seinem Eintritt ereignete sich gerade eine Scene, die ihm vor Empörung das Blut in die Wangen trieb. Er sah die junge Gräfin in ihrem Sessel zurückgclehnt sitzen und mit den zarten Fingern in den Seidenhaa­ren ihres Lieblingshundes spielen, welcher auf ihrem Schoße lag während ihr Gemahl sich über die Lehne beugend, sie mit leuchtenden Blicken betrachtete: seine Worte mußten ihr Ohr angenehm berühren, denn sie erwiderte dieselben mil dem glückseligsten und zärt­lichsten Lächeln.

Ist es möglich? dachte der Siaatsrat daß dein Sohn Trug und List bis zu diesem Grade aus­zuüben vermag? und er wendete sich im ersten Au­genblick seitwärts, um seiner Bewegung Herr zu werden. Dann näherte er sich geräuschvoll, um sich bemerkbar zu machen, welchen Zweck er auch erreichte, aber noch sah, wie Gras Maximilian seine Gattin zärtlich auf die Stirne küßte und dann erst dem verehrten Vater zur Begrüßung cntgegeneilte.

(Fortsetzung folgt.)

Allerl^i.

Ein Jubiläum. A: Warum schmücken Sie denn Ihre Küchenlhür mit Guirlauden? B: Meine Frau ist eben nach dem Stellenvermittlung^ Bureau wegen einer neuen Kö­chin und wenn sie eine bringt, dann ist's in diesem Jahre die sünfundzwanzigstc bei ihr._

KiMF« Worte über AuotirLlimuaFeu.

Oie znblrsiebsn Rrozesss, wsiebs »ilzäkrliob die ds- riebts wegen RLotmbmrmg eingstregsnsr 8obntzm»rksn, oder wegen anderweitiger NLusobung ckss kantenden Publi­kums dssebLktigsn, beweisen, wie vorsiebtig man in vielen Bällen beim .z,nkauk einer bestimmte» IVars sein muss. Von solelisn RLIsebsrn wird käst zecke öranoks bsimgssuobt uuck bat sieb irgend ein Produkt cknreb bssoncksre Lügen- sobaktsu ckie dunst ckss Publikums erworben, so bann mau sieber sein, ckass über Kurs ocksr lang sine Reibe vou Raekabmungsn auktrstsn, welobs mit cksm äebtsu Produkt« kLuüg, aber uiebts weiter, als cksu Rainen rssp. ckieLs- zeiebnung" gemein babsu. Dass solobs Raebabmungsu billiger sein können. als ckas Original, wird jecker Lünsivk- tige begreiken, niebt miucksr, ckass ckas kür einen naobgs- abmtsu dsgenstauck bszablts dslck, uuck maß- es uoeb sa wenig sein, kinausgsworksn ist, weuu ckie Raobakmung, wie es in cker Regel cksr Ra!!, ckie LÜgsnsekaktsu ckss Leb­ten Artikels uiekt besitzt.

Unter auckeru sinck es aueb ckie allsrwärts bekannten uuck wegen ibreu vorzüglloksn Rigsnsebaktsn, sowokl bei äeu Autoritäten cksr Zlsckioiu, wie beim Publikum gegen Rsibssverstopkung vsrbuucksu mit Ropksokmsrzsu, klerz- klopkeu, Atemnot, 8cbwinckslankälls, Appetitlosigkeit eto. so sebr beliebten Vpotbsksr Rieb. Lranckt sebsn 8ebwebrsr- piilsu, wslebs mebrkaeb, selbst unter Usurpation seines Ramsns, naekzuabmen versnobt wurcken. In einer Reibe von Prozessen, wsiebs gegen ckie palsober bei cksn dsrieil­ten. »nkLngig gsmaekt wnrcken, sinck obsiegende Rrkennt- nisss erhielt woräsn, allein selbst ckie Verurteilung in, zmn Neil rsobt smxünckllebs, 8traksn vermoobts ckoek niebt an vsrbinckern, ckass wiecker neue Rälsebsr nnck Raebabmer anktanebsn. Rs kann äaber ckas Rubiiknm niebt dringend gsnng ckarank ankmerksam gemaekt werden, beim Xnkanks von Lebten^.potdsker Rieb, kranckt'seken 8ekwsizsrpills.n" za ckarank zn aekten, ckass dieselben in LIstallsebäobtslebsn verpaekt sinck, wsiebs als Rtiynetts sin weis» es Rrsuz in rotem drnnck nnck cksn Ramsnszug R. Lranckt's tra­gen müssen nnck nur zu A. 1 per 8obaobtsl vsrkaukt werden.

Vlle niebt genau so ausssbencke 8ebaebtein sinck niebt die Lobten, ckabsr zurüokzuweissn nnck man wird zscksm dankbar sein, wslober Raebabmsr bebnks geriebtii- eksr Verkoignng cksm Rabrikautsn cksr 8obw6izerpiU6ll, Vpotbsker R. Brandt in 2ürieb, zur Anzeige bringt.

Hamburger 3 vCt. 50Thlr,«Loose. Die nächste Ziebung dieser Loose findet am 2. Januar 1385 statt. Gegen den Coürsvcriust von ca. Mk. 10» - ä Stck. bei der Aus- loo'uug mit der Niete übernimmt das Bankhaus Carl Neu­burger, Berlin, Französische Straße 13, die Versi­cherung sür eine Prämie von Mk. 0.30 pro Stück.

Neranrworllicher Redakteur Stetnwandel in Nagold. Druck uad »erlag der G. W. H aiser'schen Buckhandlunz in Nagold.

Revier Thumlingen.

Nadelholzstangcn-

Verkaus.

Aus dem Staatswald Kernenholz kom­men am Samstag den 10. Januar, morgens 10 Uhr, auf dem Rathaus in Lützenhardt 260 St. Derbstangen, 165 St. Hopfenstangen über 9 m lg., 425 St. von 79, 25 St. von 67 und 1740 St. Neisstangen I., II. u. III. Kl. zum Verkauf.

Amttlwe und Knvat

B e r n e ck.

Klkiimiih- lind Lttiichofl Nttkmif.

Am Mitt­woch den 14. Jan. 1885, nach­mittags 1

__^ , Uhr, wer­den aus den Frech, von Gültlingen'- schen Waldungen Nenbann I, Thann

-Aelrarittlmnttmiigen.

2 und 7:

565 St. I u. II Cl. Deröst. (Länc dis zu 23 m.

675 St. I. II u. HI Kl. Hopfenst 600 St. I, II. u. III. Kl. Reisst.,

4 Rm. buchene Prügel,

156 Rm. Nadelholzprügel,

2> Rm. Nadelholz Anbruchholz nn 30 Loos unaufbcieueteS Nab ireiscu im Gasthaus zum Waldhorn in Berne ve> kauft

Geld- und Brief-Louverte empfiehlt G. M. Z,,iser.

W i l d b e r g.

2«« Mark

Pflegschaftsgeld hat gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen

Reichert, Schreiner.

Nagold.

Einige Axkunden

nimmt an

Kroncnwirt M a y e r.