anwesenden um 345 Personen vermindert, derjenige der Ortsangehörigen um 1083 Personen vermehrt. Uebrigens ist hiebei zu beachten, daß am 1. Dezbr. 1880 auch die vorübergehend an? und abwesenden Kinder mitgezählt wurden. Die Frage nach dem landwirthschaftlichen Betrieb haben 1853 Pers. bejaht. Gewerbekarten wurden 52H0 Stück ausgefertigt.

Stuttgart. Dem Beispiele anderer Univer­sitäten folgend veranstaltete der Tübinger 8. 6. erstmals am Samstag Abend im Saale des Bürger­museums einen Alten-Herrenkommers, welcher einen sehr gelungenen Verlauf nahm.

Volksbank Stuttgart. Wie wir hören, sind die bei dem Vorstand des Verwaltungsraths, Gemeinderath Th. Walther, deponirt gewesenen Kautionen der drei Volksbankdirektoren Diesen­bach, Kappler und Vogel bis auf einen kleinen Betrag von etwas über 1000 ^ nicht mehr vor­handen. Das Weitere wird die gerichtliche Untersuchung hoffentlich in Bälde ergeben.

Tübingen, 27. Juni. ^Schwurgericht.) Die 25jährige ledige Dienstmagd Dorothea Rie­xing er von Agenbach, OA. Calw, wurde wegen Kindstödtung zu 5 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Bohnenberger.

In Backnang wird vom 1. Juli 1882 an die Bier- und Fleischsteuer eingeführt.

Vom Fuße des Heubergs, 22. Juni. Es ist wohl schon öfters vorgekommen, daß ledige Bursche sich das Vergnügen machten, auf denersten Hoch­zeiter" hin ein Fäßchcn Bier zu trinken. Daß aber auch Jungfrauen an einem solchen Spaß ihre Be­lustigung und Erheiterung finden können, haben un­längst einige Fräulein unseres Nachbarortes Aixheim bewiesen, indem sie auf das Wohl derersten Braut" ein ganzes Faß Bier leerten. Durch ein eigen­nütziges Interesse geleitet, wollten dieselben jedenfalls die dortige ledige Männerwelt beschämen und ans Heirathen erinnern. Hiebei ist zu bemerken, daß in dem genannten Orte schon seit drei Jahren nicht ein junges Paar getraut worden ist.

In Heilbronn hat sich ein 18jähriger in einer Maschinenfabrik beschäftigter Schlossergeselle, weil sein Vater nicht leiden wollte, daß er in die, Fremde ging, durch Trinken einer großen Quantität Sprit das Leben genommen.

Ulm, 23. Juni. Ein seltener Betrugsfall kam heute hier zu Tage. Ein hiesiger Geschäftsmann hatte bei einem Neu-Ulmer Schuhmacher ein Paar Stiefel- chen für seinen Knaben unter der ausdrücklichen Be­dingung bestellt, daß der Betreffende dieselben selbst anfertige. Der Schuhmacher ging hierauf ein und lieferte die Stiefelchen als selbstverfertigte Waare um den Preis von 11 ^i ab: Nachdem der Knabe solche einmal angezogen und mit denselben in den Regen gekommen war, zeigte sich, daß es ganz ge­wöhnliche Marktwaare war, auch ergaben die ange- stellten Nachforschungen, daß der fragliche Schuh­macher die Stiefel bei einem hiesigen Schuhwaaren- händler um 6 ^ 50 L gekauft hatte. Der Fall liegt nun dem Gerichte zur Bestrafung des Thüters vor.

Brandfälle: In Rothensol (Neuenbürg) am 23. Juni, Morgens 1 Uhr, 1 Wohnhaus samt Scheuer, 2 Nachbarhäuser wurden mehr oder weni­ger beschädigt: in Beizkofen (Saulgau) am 22. Juui 1 Wohnhaus sammt Scheuer.

Friedrichs Hafen, 24. Juni. Heute fand in Brcgeuz die alljährlich unter den Ufervrten Bre­genz, Fricdrichshafen, Konstanz und Lindau wechselnde Zusammenkunft des Offizierskorps der Garnsionen Weingarten, Konstanz, Lindau und Bregenz statt.

München, 24. Juli. Aus Würzburg wird belichtet:Herr Buchhalter I. B. Benkert, ein vom polytechnischen Ccntralverein preisgekrönter Steno­graph, hat das Unikum geliefert, eine bayerische Kor­respondenzkarte auf nur einer Seite mit 38 600 Wörtern zu beschreiben und hat dieses Produkt zur Landesausstellung in Nürnberg gebracht. Die Karte ist in Längeformat beschrieben : sie mißt sodann 135 Millimeter in der Länge und 87 inin in der Breite. Die beschriebene Stelle enthält ca. 170 Zeilen ü 200 bis 250 Wörter. Die Höhe einer Zeile hat ^ mm. Hiezu war ein Zeitaufwand von 40 Stunden nöthig. Der Inhalt ist: SchillersGesetzgebung von Moses, Lycurg und Solon", dannDie tragische Kunst". Alles wurde mit der Lupe geschrieben und kann na­türlich auch nur mit derselben gelesen werden. Au­ßer dieser Karte tiefen noch zwei andere derartige Kart:':: iet der in Nürnberg ein, die eine

mit 32 000, die andere mit 34 000 Wörtern. Herr Benkert iff drpmach mit seinem Meisterstück unüber­troffen.

Aus Schweinfurt wird geschrieben: Bor Kur­zem kaufte ein armer Bursche von hier, ein Pflä- sterergeseüe, in einem hiesigen Trödlergeschäfte einen alten Rock. Dieser Tage nun fand der Mann in einem Seitentäschchen des Rockes ein Loos, auf das ein Treffer mit 1200 vlL gefallen war. Die Inha­berin des Trödlergeschäftes erfuhr von der Sache, und jetzt steht die Frage offen, wem der Gewinn gehören soll, dem ersten Verkäufer, der Trödlersfrau oder dem letzten Käufer des Rockes.

In Stockstadt bei Aschaffenburg hat der Schul­lehrer Bardorff 12,000 vermacht zu einer An­stalt, in welcher namentlich krüppelhafte Kinder er­zogen werden sollen.

Frankfurt a. M., 26. Juni. DieF. Z." erzählt: Vor zwanzig Jahren verließ ein hiesiger Bürger seine Frau mit ihrem Kinde. 17 Jahre hör­ten sie nichts von ihm, bis vor drei Jahren aus Amerika ein Brief von ihm mit einer kleinen Ein­lage hier antraf. Er theilte seiner Frau mit, daß er noch lebe, es ihm gut gehe, und er ihr noch wei­tere Mittel zum besseren Leben senden wolle. Die Tochter faßte hierauf den Entschluß, nach Amerika zu gehen, dort eine Stellung anzunehmen und im Stil­len zu beobachten, was ihr Vater mache. Sie fand Stellung und erfuhr, daß ihr Vater eine glänzende Wirthschaft mit einer Haushälterin betreibe. Eine Stelle in dem Hause des Vaters ward frei, und sie war so glücklich, dieselbe zu erhalten. Ohne sich im Geringsten zu verrathen, lag sie ihren Pflichten ob. Der Herr war ihr sehr zugethan und nachdem vor einigen Monaten die Haushälterin gestorben, warb er um die Hand des Mädchens, wobei er ihm aller­dings die Mittheilung machte, daß er sich vorerst von seiner in Frankfurt lebenden Frau scheiden lassen wolle. Da brach das Mädchen in Weinen aus, te- gitimirte sich mit ihren Papieren als seine Tochter, theilte ihm mit, daß die Mutter noch lebe und bereit sei, nach Amerika zu kommen. Heute ist dieselbe dorthin abgereist.

Offenbach, 26. Juui. (Entdeckter Dieb.) Wir theilten vor ca. 6 Monaten mit, daß einem Postboten auf seinem Rundgange eine Brieftasche mit 6000 Mark Inhalt in Verlust gerieth. Der beklagenswerthe Beamte, welcher annahm, daß er das Geld verloren, war längere Zeit in Unter­suchung, aus der er jedoch wieder in seinen Dienst zurückkehrte, da man an der Ehrlichkeit des Mannes zu zweifeln keine Ursache fand. Schwer lasteten aber auf ihm die Abzahlungen, die er als Verlustträger zu machen hatte. Heute nun endlich hat sich der Vorfall aufgeklärt. Die Summe ist dem Postboten entwendet worden. Als derselbe in einem hiesigen Geschäfte mit der Auszahlung einer Geldanweisung beschäftigt war, benutzte dies ein dortselbst angestellter Commis und nahm ungesehen die neben hingelegte Geldlasche mit Inhalt an sich. Durch in keinem Ver- hültniß zu seinem Gehalte stehende Ausgaben ver­liest) sich der Dieb, der heute verhaftet wurde. Man fand von dem gestohlenen Gelbe noch 4000 ^ Als der Postbeamte von dem Geschehenen erfuhr, weinte er vor Freude. (Fr. I.)

In und um Schmalkalden haben sich seit eini­ger Zeit Hausirer eingefunden, auf welche im all­gemeinen Interesse öffentlich hingewiesen werden muß. Unter dem Vorgeben, dringend Geld zu brauchen und um jeden Preis verkaufen zu müssen, werden gewöhnlich drei schön aussehende Tuchstücke zu drei Anzügen vorgelegt. Es wird die Sache so gedreht, daß 50 bis 80 Mark herausgeschlagen werden. Die Tuche sind jedoch sogenannte englische Schoddy- Waare, die aus der Wolle alter Tuchlumpen gefer­tigt und mit Eisengarn zusammengesponnen ist. Die Schneider wollen die Waare nicht verarbeiten, weil der Wollstaub böse Augen macht. Auch merkt der Käufer bald, daß die Sachen, sobald sie ins Reißen kommen, förmlich vom Leibe fallen. Der Nieter solcher Waare ist in reellen Geschäften zu 2 Mark zu haben.

Berlin, 23. Juni. Heute sind Drygalski Pascha und der Sekretär des .Sultans Riazim Bey aus Wien hier eingetroffen mit den Geschen­ken des Sultans, worunter fünf edle arabische Rosse, zwei herrliche schlanke Goldfüchse, die für den Kronprinzen bestimmt sind, und ein prächtiger Rothsthimmel, ein Wallach, welcher für die Kron-

prcnzcisin als Reilpjc>.o dienen soll. Endlich ein muthiges schwarzes Ponny-Gespgnn, das der Kai­serin zugedacht ist. Die Abgesandten wurden im Königlichen Wagen nach dem Hotel du Nord ge­bracht, wo sie als Gäste unseres Kaisers bemirtyet werden. Sie führen übrigens noch elf große Kolli mit kostbaren Geschirren und andern Geschenken bei sich. Auch diese Sendung bestätigt das besonders gute Einvernehmen, das jetzt zwischen uns und der Türkei herrscht. Wie es heißt, wird noch eine An­zahl Unteroffiziere nach der Türkei abgehen, um den deutschen Offizieren beizustehen in der Drillung des türkischen Heeres.

Berlin, 23. Juni. Wie demDeutschen Ta­geblatte" gemeldet wird, sollen in ganz Deutschland unter den Katholiken 200,000/L gesammelt worden sein, um für diese Summe in der Nähe von Hildes- Heim eine prachtvolle Villa auzukaufen, welche als Ehrengabe der Katholiken Deutschlands dem Abg. Windthorst überwiesen werden svll.

Berlin, 24. Juni. Die Jury für das Reichs­tagsgebäude ertheilte heute den ersten Preis (15000 Mark) Paul Wallot aus Frankfurt a. M. und Thiersch aus München, den zweiten Preis (10 000 Mark) Kaiser und Großheim, Cremer u. Wolf- fenstein und Heinrich Seeling, sämmtlich in Ber­lin, den dritten Preis (3000 v/L) Giese und Wel­len in Dresden, Hubert Stier in Hannover, Schap- mann in Berlin und Ende und Böckmann in Berlin. Wie derFr. Ztg." gemeldet wird, ist der erste Preis mit einer fast an Einstimmigkeit gren­zenden Majorität zuerkannt worden.

Berlin, 26. Juni. Die Reichstagsbaukom­mission beschloß den Ankauf von 10 prämiirten Kon­kurrenzarbeiten. Es soll keiner der prämiirten Pläne zur Ausführung kommen, sondern einem besonderen Kollegium von Architekten die Aufstellung des wirk­lichen Bauplanes unter Benutzung der eingesandten Konkurrenzcntwürfe überlassen werden.

Berlin, 27. Juni. Die Straßburger Ta­bakmanufaktur beabsichtigt, ihre badischen Filialen zu verkaufen. (N. T.)

Berlin, 27. Juni. Aus Wien wird gemel­det: Im Prozeß Hoffmann bejahten die Ge­schworenen sämmtliche Schnldfragen. Auf Grund dieses Wahrspruchs wurde der Angeklagte zu sieben­jähriger Kerkerstrafe, die durch ein Fasttag mo­natlich verschärft ist, verurtheilt. Hoffmann legte die Nichtigkeitsbeschwerde ein.

Berlin. Wie dasB. Tagebl." berichtet, hat sich die Pforte an das auswärtige Amt zu Berlin mit der Bitte gewandt, preußische Polizeibeamte in türkische Dienste treten zu lassen.

Man hat das Geheimniß über die Untersu­chung gegen Meiling außerordentlich gut bewahrt, denn wie sich jetzt herausstellt, befindet sich Meiling bereits seit Ostern in Hast. Gleichzeitig wurde mit ihm ein russischer Student, Namens Rirtin, inhaf- tirt, mit dem er viel verkehrt hatte, der aber dem Untersuchungsrichter die Möglichkeit, etwas aus ihm herauszuholen, dadurch abschnitt, daß er sich im Ge- fängniß erhängte. Damals erregte der geheimnißvolle Tod des geheimnißvoll Verhafteten großes Aufsehen. Man brachte die Geschichte mit nihilistischen Umtrie­ben in Zusammenhang und die Polizei widersprach nicht. Nachdem die Wiederwahl des Prof. v. Hertling in den Reichstag erfolgt ist, wird eines der Mitglieder der Kommission für die Borberathung der sozialpolitischen Entwürfe austreten, um für v. Hertling Platz zu schaffen. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daß mit der Berichterstattung des Unfall­versicherungsgesetzes Herr v. Hertling, der Referent der Vorlage von 1881, wiederum beauftragt werden wird. Die Ersatzwahlin Düsseldorf zum Reichs­tag ergab folgendes Resultat: Lucius (Zentrum) 8671 Stimmen, Bloem (Fortschritt) 1374, Courth (Nationalist,, und Schutzzöllner) 1330. Lucius, der schwarze Bruder des freikonserv. Ministers, ist dem­nach gewählt. Zur Leitung resp. zur Theilnahme an den Generalstabsübungsreisen, welche all- ährlich nach Schluß der Vorlesungen mit den zur Kriegsakademie kommandirten Offizieren stattfinden, begeben sich folgende Offiziere des großen General­stabes nach der Prov. Sachsen: der Generalmajor v. Keßler, die Majors Boie, v. d. Goltz und v. Gemmingcn-.Hornberg, sowie der Hauptmann v. Woyrsch; und nach der Provinz Schlesien: der Obcrstlieut. Vogel v. Falckenstein, der Major Meckel und der Hanptm. Zahn.

»

,m

lir

"SS?» r- SWL» 8-2

ffk-s»KA § S- 8- l ! jv-s §> Ul» A

VV

stc

er

stk

lei

di>

oh

lo

TkLZLS di

11l

zu

W!

V* LN» Q dS s»

' ^ dH .

? ? SM^ff " ", st,

Ä »l» -S ^

ff

§> ' ss.°-ß S 3 «

ff S

3"

o:

22

3

2S

3

Zl

s-

2 ! ^ !'2'! g rs-fs? «

, » j a > x?

ÄZ . o> *

8rsff-

KV S

' 3

sr l-^

rr r-* - "

I Kl ! v

3 «3a

s ^ s l?-s

««öS

es cs 'co'

' ' »u

Ǥ3

ÄiA 3 8

SW

-.es

8-

S >

!

Ki

-st

, 8

s-s

° 3

lc<

de

hi

P

da

wl

B

be

"so

de

Ei

Ui

lel

Gl

sei

de

de

ve

wi

tir

tic

de

Gl

« G

ih, de

bu

mi

un

ha

lici

re>

PI

be

eir

P,

frc

bu

de

de

5'"

nu

bei

de

du

fei

S

so!

Ar

Ei

ka:

Ei

ta

na

ge

Ar

g»

he

ii