Stuttgart,.3l. Mai. Dic Kammer der Abgeordneten begann gestern dir Bcrathung des Gesetzentwurss über Aenderungen des Laudtagswahlgesetzes. Nachdem der Berichterstatter v. Bo sch er dic wesentlichsten Punkte der Acnderung erwähnt und motimri hatte, daß auf weitere Aenderungen mit Rücksicht auf den nahen Schluß der Kammer nicht cingcgan- gcn worden sei, auch der Minister des Innern v. Holder noch ausgeführt hatte, daß bei der Abfassung des Entwurfs für die Regierung dieselben Gesichtspunkte leitend gewesen seien, sprach v, Luz seinen Dank für die Vorlage aus, welche, wenn auch nicht im ganzen Umfang dem von ihm gestellten Antrag, der die Veranlassung zu derselben geboten halte, entsprechend, einer» Wunsch des ganzen Landes Nachkomme. Die Generaldebatte nahm hicmit ihr Ende und das Haus trat in die Spezialdebatte ein. In dieser dokumentirle sich das Bestreben von dem Prinzip der möglichsten Gleichstellung mit dem Reichstagswahlmodus nicht abzugehcn, sehr lebhaft und cs wurden deßhalb Anträge, welche hiemit nicht im Einklang standen, wie z. B. der dahin gehende : Anordnungen, welche beim Reichs- tagswahlgcsctz dein Obcramtmann zustehen, auf die Wahlkommission zu übertragen, Beschränkung der Wahldauer rcsp. Verlängerung über Abends 6 Uhr, Wahl am Sonntag, lebhaft von allen Seiten bekämpft. An der Debatte bctheiligten sich für Beschränkung der Wahlzeit v. Luz, für Verlängerung und Wahl am Sonntag Stockmaher, während hiegegen Minister v. Höldcr, Dr. Lenz und Wohl sprachen.
Stuttgart, 3t. Mai. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde ein Antrag des Abgeordneten Sachs angenommen, wonach dic gestcmpltcn Couverts, in welchen bisher die Abgabe der Stimmzettel zu erfolgen halte, künftig in Wegfall kommen.
Stuttgart. (67. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Dr. Lenz wurde mit einer Mehrheit von 45 Stimmen als Vizepräsident gewählt. Sodann wurde der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die König Karl-Stiftung für die Angehörigen der Württ. Postvcrwallung, d. h. deren Ausdehnung auf die Angehörigen der Württ. Post- und Telegraphen-Verwaltung mit 80, d. h. allen abgegebenen Stimmen angenommen. (W. L.)
Leider ist am Dienstag Abend über einen großen Thcil Würrtembergs ein schweres Gewitter hingezogen, das an verschiedenen Orten bedeutende Verheerungen durch Hagelschlag anrichtele. In der Umgebung von Crailsheim zündete der Blitz an drei verschiedenen Orten, in Dittlingen bei Dinkelsbühl wurde ein großer Bauernhof eingcäschcrt. In Allc- wind wurde der 1» Jahre alte ledige Sohn des Wirths Häußler beim Kartosfelbacken vom Blitze erschlagen, der Knecht dabei nur betäubt. Ebenfalls erschlagen wurde in Einsingen die ledige Unseld beim Torszusammentragen. Merkwürdig ist, daß der Blitz, welcher diese Personen traf, bei Sonnenschein und ohne daß es geregnet, zur Erde niederfuhr.
Brandfälle: In Kellmünz, Gem. Unker- Dettingen (Biberach) am 25. Mai, Morgens 10s Uhr, eine Walkmühle sammt Kesselhaus.
Wie die „Würzb. Presse" mitthcilt, hat Geh.-Rath Professor v. Bergmann in Würzburg einen Ruf zur Ueber- nahine der chirurgischen Lehrstelle und Leitung der chirurgischen Klinik iu Tübingen erhalte».
Heidelberg, 30. Mai. Die Direction der Main-Neckarbahn gibt bekannt: Heute Nacht ist ein schwerer Unglücksfall auf dem hiesigen Bahnhof vor- gckommen. Der von Mannheim in der Einfahrt begriffene Nachtschnellzug (dir. 39) stieß auf den in Folge falscher Weichenstellung auf unrichtigem Geleise ausfahrenden Personenzug Nr. 24 und zertrümmerte die vordersten Wagen des letzteren. Von den Reisenden des Nachtschnellzuges ist glücklicherweise Niemand verletzt, dagegen wurde der Zugmeistcr dieses Zuges getödtet. Von den Reisenden des Zuges 24 wurden 44 Personen schwerer oder leichter verletzt und sind 8 Personen tvdt geblieben. Bon dem Personal dieses Zuges wurde der Loeomotivführer leicht verwundet. Die Verwundeten wurden von der Un- glücksstättc alsbald in dic nahe gelegene Klinik gebracht, wo jede erwünschte Hilst zur Stelle war. Die Schuld des Unfalls trifft augenscheinlich den Weichenwärter, welcher versäumt hatte, die Weiche für den ausfahrendeu Zug richtig zu stellen. Derselbe befand sich seit 6 S-tunden im Dienst. Die Bahnstrecke, deren Geleise vorübergehend gesperrt waren, ist seit heute Mittag wieder betriebsfähig.
Dresden, 30. Mai. Die Staatsanwaltschaft ließ gestern den Abg. Bebel hier verhaften.
Dresden. 31. Mai. Gestern Abend hat ein Wollenden ch mit Hagelwetter die im Kreise Zwickau belegenen Ort- schairen Gclenan, Drehbach, Venusberg. Gricßbach und Schar- scnstein yeimgesncht. In Gelenau sind 10, in Drehbuch 2 Personen um gekommen, mehrere werden vermißt. Viel Vieh ist ertrunken, eine Anzahl Wohnhäuser, Scheunen und Brücken zerstört, Felder und Straßen sind verwüstet. Bei Heidelbach wurde die Eisenbahn Chemnitz Annaberg zerstört. Der Schaden ist beträchtlich. (N. T.)
Bochum, 28. Mai. (Gräßliches Verbrechen.) Der „Franks. Z." wird gemeldet: Das liebliche Pfingstfest ist hier durch die Entdeckung eines gräßlichen Verbrechens einge- leitet worden: abermals ist eine jener «chandthaten, welche unserem Bezirke eine lranrige Berühmtheit in der ganzen zivi- lisirleu Welt eingebracht haben, verübt: der achte Lustmord seit dem 31. Dezember 1878. Der Sachverhalt ist folgender: Die am dem kaum eine Ztunde von hier belegenen Rittcr- gule Haskenscheid dienende, 17 Jahre alte Elisabeth Gantenberg wollte am vergangenen Sonntage (den 2l. Mai) nach Bochum in die Kirche gehen, zn welchem Zwecke sie sich in den Vormittagsstunden den Wen gemacht batte. Von diennn
Kirchgänge ist das arm-. Mädchen nicht mehr heimgckehrt. Am vergangenen Freitag wurde unter Leitung des Herrn Staatsanwalts Dr. Schwerins die ganze Gegend abgesucht, aber vergeblich. Am gestrigen Tage wurde das Suchen fortgesetzt und (and man gegen 12 Uhr die völlig entblößte Leiche des Mäd-, chens in einem Roggenseldc. Der Mörder hatte sein Opfer furchtbar hergerichtcl. Die Stelle, wo die Leiche lag, ist etwa 300 Schritte von der Mordstelle entfernt, wo am 3o. November 1880 , die Hebamme Becker ermordet wurde.
Berlin, 30. Mai. Fürst Bismarck ist jetzt wiederhergestelll und hat feine Abreife von Friedrichs- ruh vorläufig auf den 6. Juni festgesetzt. Ob er aus dem Reichstage erscheinen wird, ist jedoch noch sehr fraglich.
Auch aus Mittel- und Norddeutschland wird über bedeutenden Schaden berichtet, den Gewitter am Abend des 30. Mai durch Hagelschlag und Ueberschwemmung zur Folge gehabt haben.
Gegen die Fremdwörter. Nach dem Borbilde des Staatssekretärs Dr. Stephan sind jetzt auch andere Behörden bemüht, die Fremdwörter soweit als thunlich auszu- merzeu. So zeigen z. B. die jetzt von der königlichen Controle der Staatsschulden auSgegebeueu, auf Jahre laufenden Couponsbogen für Cousots derartige Verbesserungen. Au Stelle der „Serie" ist „Reihe", für „Coupon" „ZinSschein" und für „Talon" „Anweisung zur Abhebung der Zinsschcine" gesetzt worden.
Ober-Glogau, 28. Mai. Von Ratten augesressen wurde tu der Nacht vom 20. zum 21. Mai d. I. das erst 0 Monate alte Kind der Auszügleriu Mitschka in Gräfl. Dir- schelwitz bei Ober-Glogau dadurch, daß das Kind in einer Wiege tag, worin sich eine Ratte mit einem Nest von 9 jungen Ratten befand, was die Mutter des Kindes, welche schwerhörig und dem Trünke ergeben ist, nicht wußte. Nachts 2 Uhr Hörle sie trotz ihrer Schwerhörigkeit ein jammervolles Kindergeschrei, woraus sie Licht machte, und - - welch' ein entsetzlicher Anblick bot sich ihr dar: das Kuib war an Nase, Ohren, Kinn, Augen und Zunge, sowie an einigen Fingern der linken Hand und beiden Unterarmen von Rallen augesressen, und das Blut floß über Brust und Unterkörper. Das kleine Geschöpf (ein Knabe) starb nach mehreren Stunden.
Vor kurzem starb in Glvgan ein als leidenschaftlicher Lottcriespieler bekannter Herr. Seit zwanzig Jahren spielte derselbe nicht nur in allen Staais-Ktassen-Lotterien, sondern nahm Loose zn allen möglichen Pferde-, Gewerbe-, Wohtthä- tigkeitS-Lvtterien des In- und Auslandes. Seine Schränke enthielten ganze Pakete solcher blaner, grüner, weißer Anweisungen aus das Haus „F-oriuna". In zwanzig Jahren hauste sich die Ausgabe für Louerielvse aus dic Summe vvn 14,000 Mark. Dagegen waren in den Büchern nur acht Gewinne vermerkt im Gesammtiverthe vvn — 500
Ocsterrcich-Ungurn.
(Bischvs und Rabbiner.) Ein freundliches Bild edler Tolcrcmz bietet die folgende Muthcilnng, die wir in österreichischen Blättern finden: Als sich diese Woche der Bischof von Königgrätz, Dr. Hais, anläßlich der Firmnngsreise in seiner Diöcese auch in dem Städtchen Hvritz anshielt, empfing er u. A. auch eine Deputation der dortigen israelitischen Gemeinde, als deren Sprecher der Prediger Dr. Ehrenthcit fnn- girle. Derselbe richtete eine Ansprache an den Bischof, in welcher er dem Wunsche Ausdruck gab, daß die heilige Saat, die der Bischof durch die Firmung ansgestreut, anfgche und als schönste Frucht derselben Liebe und Edelsinn in den Herzen reife. Der Bischof erwiderte hierauf, daß er stets für Liebe und Friede in der Gemeinde wirke, welche ja der Urgrund beider Religionen je: und entließ die Deputation in huldvollster Weije.
(Ein Kind durch eine Henne getödtet.) Man meldet aus Stridan (Zalaer Komitat in Ungarn): Im nahen Dorse Jatschvvec ließen die Bauerleute Pufek Dienstag ihr kaum drei Monate altes Kind fest gewickelt in der Wiege schlafend allein zu Hanse und begaben sich zur Arbeit auf's Feld. Während ihrer Abwesenheit sprang eine Henne durch das uffengedliebeue Fenster in die Stube, fetzte sich auf das Gesicht des Kindchens und saß so lange darauf, daß die Eltern, als sie wieder nach Hanse kamen und die Henne von ihrem Sitze verjagten, das arme Geschöpf, das sich mit den in die Decke eingebundenen Händen nicht wehren konnte, erstickt auffanden u. alle Wiederbelebungsversuche umsonst waren.
Ein altes Pärchen. Wiener Blätter schreiben: In der Garnisvnskirchc zn Theresienstadt fand dic Trauung des ausgedienten Feuerwerkers und Patcntal-Jnvaüdcn Bi. Oberreiter mit Fräulein Panline Travnicek statt. Der Bräutigam ist 84, die Braut 85 Jahre alt.
In Brody, einer Stadt in Galizien von etwa 19 000 Einwohnern, find 8000 flüchtige Inden ans Rußland angckommen. Ausgehungert, ohne Habe. Viele wurden noch imstetzten Augenblick an der Grenze ausgcplündcrt: so sind sie unangemeldet eingetroffcn. Ein Augenzeuge berichtet dar- Ntber: Man führte mich in eines der Massengnarticre, eine alte Spinnerei. Das Gebäude ist zur Holste bansällig. in der anderen Hälfte, zwei ebenerdigen Sälen und einem Saale im erste» Stockwerke, sind 900 Personen untergcbracht. D. h. sie können sich ans den Boden legen, mehr kann man ihnen nicht bieten. Wer noch ein Belt hat, kann cs ansbreilcn, wer keines hat, muß sich ohne dasselbe behelfen. Da gibt es keine Trennung nach Geschlechtern und keine nach Altersstufen. Es müssen Alle beisammen bleiben. Bei gutem Weiler suchten die Männer Nachts das Freie ans und fanden bei Mutter Grün eine gesundere Unterkunst; allein in den letzten Nachten goß der Regen in Strömen und die Kälte war fast so groß wie im Winter: da mußten denn Alle unter das schützende
Dach ::: L:e von pcs.Ucnzia.'Wcii'. Geruch erfüllten Säle. Was soll aus diesen Tausenden und Tausenden vdn^UtMlistUcknn werden? Tagcsübcr lungern die Männer schaarcnwcise in Len Straßen, belagern die Häuser der Ansschi,i-miigticder, Wogen Thüren und Fenster ein, um rascher zn dcn'Unterstiitznngs- kreuzcrn zu gelangen, dic nicht ihnen und nicht ihre» Fnnülien das Leben fristen können; dem Elend begegnet man ans Scürikt und Tritt und es wächst von Tag zu Tag. Um für jeden Kopf täglich nur ein Brod für 10 Kreuzer kaufen zn könne», bedürfte man hier an jedem Tage 1200 Gulden, so lange die Zahl auf 12,000 noch bleibt, das ist 8400 Gulden in der Woche. Der 'Ausschuß hatte aber höchstens 2000 Gulden zur Verfügung, er konnte also nur ein Viertel des Bedarfes gewähren. Es ist geradezu erschreckend, wenn man bedenkt, welch em Hunger da herrscht. Dic Männer verzichten mitunter auf den eigenen Antheil, um ihn den Kindern znzuwcndcn: endlich aber fordert doch der Magen seine Rechte. Die Nolh. die in den Massenguarlieren herrscht, kann Jeder scben: allein der größte Theil bleibt sogar dem Suchenden verborgen. In welcher Zeit leben wir!
Italien.
Eine angenehme Schwurgerichts-Session. Montag den 5. Juni beginnt vor dem Schwurgerichte in Pia- cenza der Prozeß gegen die Mitglieder einer weitverzweigten Räuberbande, der voraussichtlich den ganzen Sommer, und wenn nicht noch länger, die Thätigkeil der Richter und Geschworenen in Anspruch nehmen wird. Augektagt lind acü'.nnd- zwanzig Mitglieder der Bande, denen zwölf Verlheidiger zur Seile stehen werden; die Anzahl der vvrgeladenen Zeugen ist mehr als zweihundert. Die Verhandlung wird, da sich der Gcrichtshot als zn klein erwies, im Theater stailsinden, das zn diesem Zwecke entsprechend hergerichtct wird.
Frankreich.
Gamdetta letzt alles in Bewegung, um Freh- cinct aus Anlaß der heute Donnerstag in der frau-, zösischen Kammer üattfindenden Debatte über die egyptische Frage zu stürzen. Sein Organ, dic „Ro- pubkiquc fran^aise", greift heftig das Äadinet an, welches die türkische Intervention in Eghpten zn- lasfen wolle. Mit derselben werde der Panislamismus neu erwachen, Frankreich seinen Einfluß im Mittelmeer verlieren und denselben in Eghpten, Tunesien, Constautine und Oran auf's ernftlichste bedroht sehen. Frankreich sinke zum Rang der letzten oder vorletzten der Großmächte herab, und verliere die Freundschaft Englands, da keine Interessengemeinschaft mehr zwischen beiden Ländern bestehen werde, und dies alles weit die Regierung sich fürchte, einige Kompagnien Marinetrnppen in Alexandrien zu landen. Das Kabiuet Freheinet fei umsichtslos, unentschlossen und unfähig. Indessen würde, wenn Freheinet heule fallen sollte, Ga mb etta nicht sofort Ministerpräsident werden, sondern JnleS Ferry, der für die Pläne des Mannes von Cahors gewonnen sein soll. Mit Freheinet würden Leon Sah und Cochery (Post) aus dem Cabinet scheiden.
Paul de Cassagnne hat im „Pays" folgendes gegen Gambetta geschrieben: „Unbestechlicher und unbefleckter Mann, Verrcs der nationalen Vertheidignng, umsonst wehren Sie sich gegen die Anklage, welche von allen seiten ans Sie eindringt und Sie bei der Gurgel packt. Woher kommt Ihr Lnxus? Woher Ihr Vermögen? Wer bezahlt Ihre Ansgaben? Wo haben Sie all das Geld gewonnen? Mit welchen Fonds haben Sie die halbe französische Presse kaufen wollen? Das Publikum weiß nur eines, daß nämlich 48 Millionen in der Kasse Frankreichs fehlen, und daß Sie Pferde und Wagen, ein Hotel in Paris und eine Villa ans dem Lande haben. Trinken Sie nur Champagner, esien Sie Trüffeln, rauchen Sie „exquisite Cigarren," geben Sie Feste, belaoen Sie die Tänzerinnen mit Schmuck, schaffen sie sich täglich andere Pferde an und genießen Sie nach Herzenslust! Wer Sie mit geröthctcm Angesicht und iu Ihrem Feite schmelzend vorübergehen sieht, der sagt doch: Das sind unsere 48 Millionen! Und dann erinnert man sich, daß zwei Männer die „Rspnbl. Fraiitz." gegründet haben, Hr. Ferrand und Sie. Der eine ist hinter Schloß und Riegel, Sie aber weilen noch im Palais Bourbon. Und man wird sagen, daß hier nur ein Verzug zn Grunde liegen könne." Dic Beschuldigung wegen der 48 Mill. wird gründlich widerlegt.
England.
Dem „Standard" wird aus Petersburg gemeldet, nicht die Nihilisten, sondern eine Adelsver- schwörung habe die Ermordung des Czaren während der Krönungsfeier geplant gehabt. (Das Märchen hat gestern schon in Berlin Gläubige gesucht und gefunden. Wir glauben nicht daran. D. Red.)
London, 30. Mai. (Fr. I.) In Kairo ist dic Lage unverändert. Die Armee übt die Herrschaft aus. Die türkischen Truppen sind fertig zum Ein- jiffen. In Rhodes sind die Consnln vom Pöbel insultirt worden. Die Europäer fliehen. Die Morgenblätter bezeichnen die Situation in jeder Weise als hoffnungslos.
London, l. Juni. „Times" meldet: Frankreich schlug gestern dem britischen Kabiuet eine Botschafterkonferenz in Konstantinopel zur Lösung der cgyp- tischen Frage auf der Basis des statas gao vor. England acceptirte den Vorschlag und willigte ein, denselben den Großmächten und der Türkei anzuem-
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