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Amts- Md Intelligenz-Blatt für de» Oderamts-Bezirk Nagold.

63 .

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet halbjährlich hier (ohne Triigerlobn) 1 60 ^1, in dem Bezirk 2

außerhalb des Bezirks 2 40 Vierteljähr­

liches und Monatsabonnement nach Berhältnitz.

Samstag de« 3. Juni.

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge­

wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung S -I, bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegebcn

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1882 .

Auch für den Monat

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kann auswärts bei jedem Postamt auf denGesell­schafter" abonnier werden.

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Kek<rn«tu,ach«ns des König!. statistisch-ts- pographrsche« Kureau ««d der K. Crnt- ralstcUe für die Landwirthschaft tretref­fend die AnfsteUung nnd Uerdrettnng von Mitternngsnnsstchten.

Die von der meteorologischen Centralstation Stuttgart täglich von 4 Uhr Nachmittags an je für den folgenden Tag aufgestellten und ausgegebenen Witterungsaussichten (Prognosen) werden mit höhe­rer Ermächtigung auch im Sommer 1882 wieder für die 4 Monate Juni bis September auf Kosten der Centralstelle für die Landwirthschaft alsbald nach Hohenheim und in die Oberamtsstädte telegraphisch befördert und dort durch Anschlag an geeigneter Stelle veröffentlicht werden.

Außerdem können diese täglichen Witterungs- aussichtcn, welche von der meteorologischen Central- ftation unentgeltlich abzugeben sind, auch von Ge­meinden, Korporationen, Vereinen und Privatperso­nen mittelst des Telegraphen gegen eine vom Em­pfänger zu bezahlende ermäßigte Gebühr direkt be­zogen werden. in welcher Beziehung das K. Ministe­rium der auswärtigen Angelegenheiten, Abtheilung für die Verkehrsanstalten, Folgendes festgesetzt hat:

Die täglichen Witterungstelegramme werden wie dringende Privattelegramme behandelt und ha­ben daher den Vorrang vor anderen Privattelegram­men; sie genießen im Monatsabonnement eine Er­mäßigung von 40"/o der einfachen, für das einzelne Telegramm nach feiner Wortzahl sich ergebenden Taxe, im vierteljährlichen Abonnement eine solche von 5(>o/o mit der weiteren Maßgabe, daß, wenn die einzelnen (täglichen) Witterungstelegramme (einschließlich der Adresse) nicht mehr als 8 Worte enthalten, die feste v orauszubezahlende Abon­nementsgebühr beträgt:

für 1 Monat . . . . . 10 ^

1 Vierteljahr . . . . 24 jeden weiteren Monat je 8 mehr.

Für jedes weitere Wort, welches die einzel­nen Witterungstelegramme über 8 haben sollten, ist die gewöhnliche tarifmäßige Gebühr von 5 Pf. Nachzubezahlen. Nach den bei der meteorologischen Centralstation getroffenen Anordnungen wird übri­gens dieser Fall nur selten eintreten.

Gesuche um telegraphische Beförderung der täglichen Witterungsaussichten gegen ermäßigte Abon­nementsgebühr sind durch Vermittlung des nächstge­legenen Telegraphenamts bei der K. Generaldirektion der Posten und Telegraphen anzubringen.

In Stuttgart werden die Witterungsaussich­ten nebst der ihre Begründung enthaltende Wetter­karte wie bisher an verschiedenen Stellen angeschla­gen. Wird von Einzelnen der Bezug der Wetter­karte gewünscht, so kann auf ein an die meteorolo­gische Centralstation Stuttgart gestelltes Ansuchen die Zusendung alsbald auf Kosten des Empfängers erfolgen.

Stuttgart, den 27. Mai 1882.

K. Centralstelle für die K. statistisch-topographisches Landwirthschaft. Bureau:

Für den Präsidenten: Schneider.

S chittenlielm.

Nagold.

An dir Grtsvvrftrhrr.

Berufsstatistik betr.

Diejenigen Ortsvorsteher, welche mit der Ein­sendung der in Gemäßheit Ziff. 1 und 2 des ober­amtlichen Erlasses v. 27. April d. Js. (A.-Bl. Nr. 50) abgesondert zu erstattenden Anzeigen in Betreff der allgem. Berufsstatistik noch im Rückstand sind, haeben dieselben bei Vermeidung der Abholung durch Wartboten unfehlbar binnen 3 Tagen anher vorzu­legen.

Den 30. Mai 1882.

K. Oberamt. Güntner.

K. Amtsgericht Nagold.

Unterm 26. April d. Js. wurde Wilhelm Murr, Schmied von Wildberg, zum Gerichtsvoll­zieher der Gemeinde Effringen mit dem Wohnsitz in Wildberg und unterm heutigen Tage der Kaufmann Christian Bücher von Nagold, mit dem Wohnsitze hier, zum Gerichtsvollzieher der Gemeinde Pfrondorf bestellt.

Den 31. Mai 1882.

Amtsrichter Heß.

Tages-Uenigkette«.

Deutsches Reich.

* Nagold, 2. Juni. Wie im vorigen Jahr so werden auch jetzt wieder die von der meteoro­logischen Centralstelle in Stuttgart ausgegebenen Witterungsvorhersagungen jeden Abend nach 6 Uhr am Rathhaus hier angeschlagen.

Die Aushebung der Militärpflichtigen seitens der Ober-Ersatzkommission findet am 10. Juli in Horb, am 13. Juli in Freudenstadt, am 15. Juli in Hcrrenberg, am 18. Juli in Nagold und am 20. Juli in Calw statt.

..1. Rohrdorf. Obgleich die Fröste vom 14.17. Mai nicht spurlos an unseren Obstbäumen vorübergegangen und ihnen mancher Fruchtansatz, besonders derjenigen Bäume, die über diese verhäng- nißvolle Zeit in schönster Blüthe standen, zum Opfer gefallen sind, so dürfte der heurige Obstertrag, falls nicht noch andere Naturereignisse uns auch um diese Hoffnung bringen, immerhin noch ein guter genannt werden, da die später blühenden Sorten eine volle Ernte versprechen. Während die Birnbäume im saf­tigsten Grün prangen, zeigen die Apfelbäume deutliche Spuren der kalten Witterung. Dem aufmerksamen Beobachter muß es auffallen, daß die erfrorenen Früchteansätze nicht abfallen wollen und daß das Laub zusammengerollt und angefressen ist. Eine Menge Räupchen und Blattläuse haben sich die Saft­stockung, resp. Saft-Ausschwitzung zu Nutzen gemacht und treiben nun in den frischen Zweigen ihr ver­heerendes Unwesen. Aber ein noch weit gefährlicherer Feind der Apfelbäume hat sich Heuer wieder, wenn auch bis jetzt nur sporadisch eingestellt, die Blutlaus. Ueber die Gefährlichkeit dieses Insektes ist in diesen Blättern schon einmal Erwähnung gethan worden und es kann nicht in unserer Absicht liegen, schon einmal Gesagtes zu wiederholen, nur möchten wir an die Rathschläge erinnern, die die königl. Centralstelle für Landwirthschaft in ihrem Wochenblatt Nro. 21 zur Vertilgung dieses gefährlichen Feindes veröffent­licht. Vielleicht hätte der Herr Vorstand des land wirthschaftlichen Bezirksvereins die Güte, jenem Ar tikel durch Wiederabdruck in diesen Blättern weitere Verbreitung zu geben. Die Blutlaus zeigt sich zuerst an den Ritzen der Rinde, alten Wunden und an der

unteren Seite der Beste, so daß die junge Brut vor jeder Unbill geschützt ist. Hat sie einmal die Spitze der Zweige und Blätter erreicht, dann ist die Ver­tilgung derselben mit viel inehr Schwierigkeit ver­bunden. Darum ihr Baumzüchter,was noch heute kann gescheh'n, laß bis morgen nicht ansteh'n!" Als Naturseltcnheit möchte Nachstehendes hier auch erwähnt werden. Ihr Correspondent erhielt neulich von einer Henne spanischer Abkunft 1 Ei mit 2 Dotter, das eher einem Gansei als einem Hühnerei gleicht und 100 Gramm wiegt.

n. Bösingen, 31. Mai. Gestern, Pfingst- dienstag Abends */s6 Uhr, brach ein fürchterliches Hagelwetter über unserem Dorfe und der ganzen Ortsmarkung aus und richtete große Verheerungen an. In dichter Menge fielen die Schloßen in der Größe eines kleinen Hühnereies Vt Stunde lang zur Erde nieder. Noch stundenlang nachher lagen die­selben massenweise draußen. Der Schaden an den Feldfrüchten und Obstbäumen ist allseitig ein sehr großer, von den zertrümmerten Fensterscheiben (am Pfarrhaus z. B. 22 St.) gar nicht zu reden. Un­sere Aussichten und Hoffnungen aus eine gute Ernte sind vernichtet; nicht unbedenkliche sorgenerregende Noch steht uns in Aussicht. (In ähnlicher Weise wird uns auch von Altenstaig, Egenhausen und Spielberg berichtet.)

Horb, 28. Mai. Die Amtskorporation hat sich ein nicht geringes Verdienst dadurch erworben, daß sie durch die Standesbeamten des Bezirks de­nen, welche die Geburt eines Kindes bei ihnen an- zeigen, je ein Exemplar der von der K. Landesheb­ammenschule zusammengestellten und herausgegebenen Regeln für die Ernährung der Säuglinge" einhän­digen läßt. Sie hat zu diesem Behuse 6000 Exem­plare dieser Regeln angekauft und die Kosten auf die Amtspflege übernommen. Das Tausend kostet nur eine Mark und kann mit dieser geringen Summe, wenn diese Belehrung auch nur bei einer kleinen Zahl von Müttern Beachtung findet, viel Segen gestiftet und der bei uns so erschreckenden Kindersterblichkeit ein wenig gesteuert werden.

Stuttgart, 28. Mai. (Moritz Mohl über Gewerbefreiheit und Hausirhandel.) Von dem im ganzen Reiche rühmlichst bekannten National­ökonomen Obersteuerrath a. D. Moritz Mohl, Mit­glied der württembergischen Kammer der Abgeordne­ten, ist gestern im Druck eine Broschüre fertig ge­worden, die den Titel führtEine Privat-Enquete über Gewerbefreiheit und Hausirhandel", eingeleitet von Moritz Mohl u. s. w. Die hochinteressante Schrift, die erst am 22. d. Mts. redactionell fertig- gestellt worden ist, wurde zunächst dem deutschen Reichskanzler, dem Bundesrathe u. s. w. zugestellt, um nun an die einzelnen Potentaten und Regierungen versandt zu werden. Bezüglich des Inhalts soll vorerst noch nichts an die Oeffentlichkeit gelangen. Diese neue Schrift wird demnächst im Buchhandel

erscheinen. (Fr. I.)

Stuttgart, 30. Mai. Die württembergi­schen Theilnehmer an der Gotthardbahn-Eröffnung sind wieder hieher zurückgekehrt und vermögen sich nicht rühmend genug über das großartige Werk, so­wie über die herzliche und zuvorkommende Aufnahme durch die Schweizer auszusprechen. Sie sind von besten Hoffnungen für die auch unserem Lande gün­stigen Erfolge dieses wichtigen Verbindungsmittels zwischen Deutschland und Italien durch die Schweiz

erfüllt. (Schw. B.)