Ko mite, die Aussteller für die Verluste entschädigen zu können. Allseitig fand das Konnte Aufmunterung, keinerseits ein Wort des TadeH. Nachdem von den anwesenden VsrÄMrn Mtlärt worden war, daß der König von SachM, die Stadt Dresden, Oesterreich-Ungarn, der StWhalter von Elsaß-Lothringen, die Stadt Italien und viele andere
Aussteller das ZersMte evkntus§ wiOer Herstellen lassen und wieder ausstellen würden, beschloß die Versammlung einstimmig: Der Ausschuß wird beauftragt, seine Thätigkeit zur Rekonstruktion der Ausstellung fortzusetzen. Zeit und Platz der Ausstellung bleiben späterer Berathung Vorbehalten. (St.-A.)
Berlin, 16. Mai. Zu den Verlusten, welche indirekt durch den Brand entstanden sind, gehört «. A. auch der nun nur noch als Makulatur zu vN- wekchende Katatogder Ausstellung, im Fischer'schcn Verlage zu Kassel erschienen, von welchem an 100,060 Exemplare bereits gedruckt und geheftet waren. Die Zahl der darin enthaltenen bereits bezahlten Inserate ist eine große. Einzelne Firmen sollen für llm- schlaginseräte und erste und letzte Seite enorme Preise gezahlt haben. Da der Katalog nicht zur Publikation gckommen, werden die Znseratenbeträge alle zurückgezahlt werden müssen. (St.-A.)
Berlin, 17. Mai. (Fr. I.) Die Tabakcsm- mission beendete rasch die Genevaldebatte. Sie lehnte den Antrag auf Zurückstellung des Z 1 ab und trat hierauf in die Discussion sin. ß 1 wurde mit 19 gegen 6 Stimmen abgelehnt, die Einführung des Monopols ist also gefallen. Das Centrum leistete dem Äbg. Windthorst keine Folge mehr, als er für Zurückstellung des § 1 eintrat. , Im Augenblicke lehnte die Commission in rascher Folge die weiteren einzelnen Paragraphen ab.
Die Entstehung des Brandes der Hygiene- Ausstellung ist nun sestgestellt. Der Wächter Wa- genknecht hatte ein brennendes Streichholz auf den Boden geworfen, zwischen dessen Dielen ziemlich weite mit Hobelspänen ausgefüllte Ritzen sich befanden.
Ein Generalarzt, welcher in der Hygiene- Ausstellung in Berlin thätig war, eilte beim Ausbruch des Feuers an den Eingang zurück, warf Mütze. Rock und Degen ab, lief in das Gebäude zrrtück und warf — im strengsten Sinne des Worts — eine Anzahl von Arbeitern aus dem brennenden Gebäude, die bereits den Kopf verloren hatten.
Die Anfertigung von Zündhölzern aus weißem Phosphor soll im Deutschen Reich künftig nur noch in solchen Anlagen ftattfinden, die ausschließlich für die Herstellung von Zündhölzern benutzt werden. Für die Einrichtungen und den Betrieb dieser Anlagen werden Vorschriften gegeben, deren Nichtbefolgung mit Strafe bis zu 300 Mark bedacht wird. In diesem Sinne wird die Reichsregierung dem Bundesrathe nächstens eine Gesetzvorlage machen und zwar zum Schutze der Gesundheit der Verfertiger der Zündhölzer.
Oesterreich-Ungarn.
Wie», 16. Mai. Ringtheaterprozeß: Jauner wurde zu viermonatlichem einfachen. Geringer zu vicrmonatlichem strengen. Nitsche zu achtmonatlichem strengen Arrest verurtheilt. Bei beiden letzteren wurde die Strafe mit je einem Fasttag im Monat verschärft. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen.
Wien, 17. Mai. Der Vertheidiger von Direktor Jauner hat heute die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Erkemitniß des Gerichtshofes angemeldet.
Wien, 18. Mai. Sensation macht eine Entscheidung des Obergerichtes, wonach den Journalen verwehrt wird, einzelne Parlamentsrcden abzudrucken, indem dem Staatsanwalt die Confiscation freisteht, falls nicht der Sitzungsbericht vollinhaltlich wiedergegeben werde. Die „Neue Freie Presse" theilt eine Unterredung des pariser mit dem russischen Botschafter Orloff mit, welche ungefähr folgendes zu Tage förderte. Der Friede ist längere Zeit ungefährdet und ist durch Skobeleff übrigens nirgends bedroht gewesen. Offizielle russische Kreise, namentlich der Czar dachten niemals an einen Krieg mit irgendwelcher Macht: speziell für Franz Joseph herrscht große Sympathie am russischen Höfe. Or- loffs Besuch beim Fürsten Bismarck hatte nur einen privaten Charakter: die Beziehungen beider Regierungen sind die freundschaftlichsten. Orlvff hatte keinen Anlaß zu einer Intervention. Bismarcks Versuch, Jgnatieff zu stürzen, mißlang deshalb, well der Czar sein Leben nur für sicher halte, wenn er sich
ans die Pansiam'sten (Fr. I,)
Dieser Tage starb in Oesterreich Michael Stolzberger. Daß er nicht der beste Mensch der Welt geworden ist, ist unbegreiflich; denn schwerlich . hat ein anderer Lebender so viel Prügel bekommen wie er. Er begann seine Laufbahn als Soldat, riß 8 mal aus, mußte eben so oft Spießruthen laufen und bekam wohlgezählt 35,000 Ruthen- oder Stock- prügsl. Ais diese Erziehungsmethode nicht anschlug, wollte das Militär nichts mehr von ihm wissen und stieß ihn aus. Da wurde er Vagabund und Spitzbube, lernte alle Zuchthäuser in Oesterreich kennen, in denen er zwei Drittel seiner Lebenszeit zugebracht hat, und starb im Zuchthaus. Die alte Zeit, sagte er einmal, war doch schöner!
Schweiz.
Luzern, 16. Mai. Die technische Abnahme der Gotthardbahn hat gestern früh mit der Strecke von Rothkreuz dis Fluelcn begonnen. Am Samstag wird die ganze Bahn betriebsfähig, der regelmäßige Fahrplan wird Ende Mai vorhanden sein. Luzern bereitet einen großen Empfang der Gäste vor. Montag Abend findet eine Höhenbeleuchtung aller am Horizont sichtbaren Alpenberge statt.
Laut der „Thurg.-Ztg." wurde in der Frostnacht vom 14./15. im ganzen Thurthal geräuchert. Um V» nach 1 Uhr wurden die Wucherhaufeu in Brand gesteckt und bald legte sich eine Rauchwolke über das ganze Thal mit feinen Rebgeländen. Die Blätter überzogen sich um 0s4 Uhr mit Thau und blieben frisch, nicht im Blindesten sich erstarrend, ausgenommen an den äußersten Enden. Das allgemeine Urtheil lautet: „Die Räucherung war von Erfolg, alles konnten wir nicht retten, doch den größten Theil." Am 15. wurden sofort neue Räucherhaufen erstellt, um eventuell Morgens abermals zu wehren. Das Futter soll im Thurthal gelitten haben.
England.
London, 15. Mai. Es soll sich bestätigen, daß Paruell und Michael Davitt von einem fenischen Behmgericht zum Tode verurtheilt und von dieser Thatsache in Kenntniß gesetzt worden sind. Türkei.
Kairo. 17. Mai. Der Conseil-Präsident sprach den General-Consuln Malet und Sinkiewiez gegenüber die Hoffnung aus, die Geschwader würden nach den nunmehr beglichenen Differenzen zwischen dem Khedive und den Ministern sofort nach oeren Eintreffen zurückgezogen werden. Die Consuln erwiderten, sie könnten eine solche Hoffnung nicht geben, sie würden sofort nach dem Eintreffen der Geschwader die Beurlaubung der Armee und die Verbannung der an den letzten Militäremeuten betheiligten Obersten beantragen._
Handel H Ucrkrhr.
(Zur Schweinezucht.) Der landwirlhschaftliche Verein iu Oberndorf beschäftigte sich auf seiner neulichcn Hauptversammlung auch mit der Schweinezucht, die in mancher Gegend vernachlässigt ist. Was man darüber im land- wirtbschastlichen Wochenblatt liest, ist interessant genug, um wiedergegcben zu werden. Nach einer statistischen Zusammenstellung werden im deutschen Reich jährlich 1,290,000 Schweine eingesührt, dagegen nur 286,000 Stück ausgesührt, die Mehreinsuhr beträgt also 1,054,000 Stück. Wenn man für das Stück durchschnittlich nur 10 «4L rechnet, so gibt das deutsche Reich dem Ausland nur für Schweine jährlich die große Summe von 10,546,000 «4L zu lösen.
Nürnberg, 13. Mai. (Hopfen.) Vom Hopfenmarkt ist zwar ein stetiger Verkehr, aber keine Lebhaftigkeit, welche die Geschäftslage günstiger gestalten könnte, zu berichten. Die heutigen Noiirungeii lauten: Württcmbcrgcr lg, 105—115 «4L, II» 65—80 «4L, Eisäßer la SO—SO «4L, II» 65 — 75 «4L Spalter Land Hauptlagen 130 -140 «4L, Mittellagen 115—125 «4L
Drei Begegnungen.
(Schluß.)
Wirklich befand sich Oskar schon am folgenden Morgen auf dem Weg nach dem bezeichnten Platze. Es war ein Sommermorgen gerade so wie ihn Millionen begeisterter Dichter und Schriftsteller schon geschildert haben? weshalb wir uns die Mühe ersparen, ebenfalls ein Bild davon zu entwerfen, um so mehr, da unser Held nicht das mindeste Interesse für die ihn umgebenden Schönheiten verspürte. Hätte ihn nicht das Murmeln des Wasserfalls halb unbewußt geleitet, er wäre völlig ziellos in den Wald hineingewandert. Tausend widerstrebende Gedanken bestürmten feine Seele. Warum war er gestern nicht sogleich wieder heimgekehrt, als er ihre Anwesenheit erfahren hatte, warum ließ er es auf ein Zusammentreffen ankommen? Wenn sie jetzt auch frei war, für ihn blieb sie ja doch immerdar verlören. Selbst wenn sie jetzt noch einmal, wie damals, an seinem Herzen ruhen und von Liebe zu ihm sprechen sollte, könnte
er doch keinen Augenblick die herzlosen Worte ans seinem Gedächtnisse bannen, Ein. Jahr — finden Sie nicht, daß das zu lange her ist, als daß ich mich noch an alle Details erinnern könnte?"
„Nein, nein» nein! Niemals ihr wieder begegnen, niemals mehr ihren kÄten. fremden Blick ertragen, nie mehr ihr stolzes, schönes — ach so schönes Antlitz sehen! — und — da war er vor dem Wasserfall und gerade zehn Schritt von ihr entfernt.
Sie bemerkte ihn nicht. Sie saß auf einem Baumstumpf, hatte die Hand aus den Stiel ihres Sonnenschirmes gestützt und den Kops daran gelehnt und ihre Augen ruhten auf dem brausenden Wasser, das milchweiß, sich stäubend und schäumend, die Stufen hinabpolterte und unten sich noch emporbäumte, als wollte es den eben zurnckgelegtcn Weg trotzig noch einmal passtren. Oskar sah nichts davon, er sah nur das bleiche, ernste Gesicht der Geliebten. Es war nicht das frische, rosige Kinderantlitz, das ihm, vom Kerzenglanz beslrabtt, bei ihrem ersten Zusammentreffen entgegenleuchtete; es waren auch nicht die stolzen, verschlossenen Mienen, die kalt prüfenden Augen, die ihm ausgefallen waren, als sie auf dem Bahnhof an ihm vorüberging; alles, Frohsinn und Uebermuth, Kälte und Stolz, schien untergegangen in einer tiefen, nagenden Wehmulh, die ihren unverkennbaren Stempel aus diese Züge gedrückt hatte, die die Wangen eingefallener, das Auge größer, sinnender erscheinen ließ. Oskar fühlte seinen Kopf schwindeln, wie er sie länger und länger betrachtete; so glühend hatte er sie nicht geliebt, so heiß sich nicht nach ihr gesehnt, als er in trunkener Seligkeit einst ihren Hals, ihr Haar, ihre Stirn küßte, wie jetzt, wo er sich sagte, daß er nie auch nur die Spitze dieser kleinen Hand, welche müde und nachlässig im Schooß ruhte, berühren dürfe. Und wie wir oft, wenn wir für unsere Gefühle keine Ausdrücke finden, init Erleichterung die Worte eines Lieblingsdichters gebrauchen, so zogen jetzt leise, wie Harfcnklänge, durch Oskars Herz die Strophen:
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Nur einmal möch!' ich Dir noch sagen,
Wie Dn unendlich lieb mir bist;
Wie Dich, so lang' mein Herz wird schlagen, Auch meine Seele nie vergiß!.
Kein Wörtchen solltest Du erwidern,
Rur freundlich mir in's Auge seh'n,
Und mit gesenkten Augenlidern
Ganz still und schweigend vor mir steh'».
Ich aber lege meine Hände Dir betend auf Dein schönes Haupt; Damit Dir Gott den Frieden sende, Den meiner Seele Du geraubt.
Da schlug sie langsam die dunkeln Augen aus und mit dem Ausruf: „Oscar!" sprang sie erglühend, bebend empor.
Er stand schon vor ihr und hielt ihre Hände und drückte und preßte sie in den seinigen und konnte nichts Hervorbringen als immer wieder den Namen: „Doris, Doris!"
Sie lehnte sich schwach und zitternd wieder auf ihren Sitz, er beugte sich zu ihr herab und sprach leise, mit vibrirender Stimme: „Also wenigstens meinen Namen nicht vergessen, also war Ihnen jene Nacht doch mehr als ein bloßes Ballabenteuer? — Ach, Doris, Doris, warum haben Sie mir das gethan? Nicht mir gehört die Schuld, wenn mich der Augenblick übermannt, wenn ich Ihnen jetzt sage, was ich sonst nie über meine Lippen gebracht hätte: Erinnern Sie sich noch, was Sie damals, als die ersten Küsse auf unser» Lippen brannten, angesichts Gottes und der himmlischen Erde gelobten? Ewig, ewig, werde ich Dich lieben, Oskar, auch wenn ich Dich nie mehr sehe, auch wenn Du mein vergissest, ich bleibe Dir treu."
„Nun ja", sagte sie, sich aufrichtend, „das habe ich bis zu diesem Moment gehalten, u. Sie — Sie —" „O, wenn Sie wüßten, wie oft ich meine Thor- heit verwünschte, die mich in jener Nacht versäumen ließ, nach Ihrem Namen zu fragen. So blieben alle meine Nachforschungen vergeblich, bis vor einem Jahr ach Doris, die Seligkeit, welche ich bei ihrem Ausruf empfand, macht doch das Bittere jener Stunde nicht gut — sie trennt uns für alle Zeiten."
„Wovon sprechen Sie denn?"
„Ach, Sie haben selbst unsere zweite Begegnung auf dem Bahnhof zu D . . . . vergessen!"
„Auf dem bezeichnten Bahnhof bin ich seit zwei Zähren nicht gewesen."
„Doris!"
„Gewiß nicht!"
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