senen Bohrröhren ausfließender Oelmenge 810 Faß zu je 150 ico für die Stunde oder rund 200240 Faß in 24 Stunden. Die Ausflußmenge hat seit Anbohrung des Lagers nicht abgenommen.

Komet. Der jetzt noch teleskopische Komet wird wahr­scheinlich begen Ende April dem dlotzen Auge sichtbar, gegen Ende Mai aber eine imposante Erscheinung werden und An­fang Juni vielleicht sogar bei Tage beobachtet werden können. Am 8. Juni befindet er sich in Sonnennähe und ist alsdann nur 850,000 gcogr. Meilen von der Sonne entfernt. Ende Juni verschwindet er wieder inr das bloße Auge.

Oesterreich Ungarn.

Wien, 10. April. Die Blatter theilen den In­halt der Anklageschrift des Staatsanwalts gegen die des Ringtheaterbrandes Angeklagten mit. Aus der Menge von Leuten, welche Mitschuldige genannt werden könnten. sei'S durch Pflichtverletzung oder Kopflosigkeit, sind acht Personen als Angeklagte her­ausgegriffen, nämlich: Bürgermeister v. Newald, Di­rektor Franz Jauner, Beleuchtungsinspektvr des Ringtheaters Ritsche. sein Gehilfe Breithofer, der Hausinspektor und Kommandant der Feuerwehr des Ringtheaters Geringer, der Polizeirath Steiner, der Chef der städtischen Feuerwehrcentrale Wilhelm und endlich der Reguisitenmeister der städtischen Feuer­wehr Herr. Alle 8 sind angcklagt des Vergehens gegen die Sichergeil des Lebens; Jauner, Ritsche, Breithofer und Geringer ausserdem noch der lleber- tretung gegen die Sicherheit des Eigenthums.

Ein Verliebter hatte Kopf und Schultern in ein enges Ka,muerfenster hineiugearbcitet und konnte weder vorwärts noch rückwärts. Er schrie um Hülse und Hunderte von unerwünschten Zeugen herbei.

Italien.

Aus Rom meldet dem Tagebl. ein Privat- lelegramm: Der Cardinal Hohenlohe hat am gestrigen Dienstag in seiner Villa Este zu Tivoli zu Ehren des Prinzen Heinrich von Preußen ein Bankett gegeben. Der Cardinal brachte bei dem­selben einen Toast auf Kaiser Wilhelm aus: Prinz Heinrich erwiderte denselben mit einem Toast auf den Papst. Daß ein preußischer Prinz einen Toast auf den Papst ausgebracht, war lange nicht dage­wesen. Auch dies ist ein Zeichen der Zeit. War der ganze Vorgang auch nur eine kaum zu vermei­dende Förmlichkeit, so werden die Ultramontanen sich doch nicht entgehen lassen, aus Anlaß dieses Toastes ein neues Triumpblicd anzustünmeu.

Schweiz.

Die bevorstehende Eröffnung der Gotthard­bahn eröffnet nicht nur der Kvhleuindustrie im Saar­becken. sondern auch dem süddeutschen Holzhandel sehr günstige Aussichten und es sind schon in beiden Be­ziehungen sehr namhafte Aufträge aus Italien ein- gegangen.

Griechenland.

Alexandrien, 18. April. Aufsehen erregt die aus Moka am Rotheu Meere eingelangte Nach­richt, daß dort drei englische Kriegsschiffe eingetroffen seien, um daselbst zu stationiren. Man glaubt, daß es sich bei den Engländern darum handle, dort festen Fuß zu fassen. (Fr. I.)

England.

London, 19. April. Durch eine Explosion schlagender Wetter in der Kohlengrube Tudhoe, unweit Durham, wurden 35 Bergleute getödtet, 6 verletzt.

London, 19. April. Eine Volksmasse, meist aus Bergleuten bestehend, zerstörte in Camborne die Wohnhäuser der Irländer und die katholische Kirche und zertrat die Marienbilder mit den Füßen.

Rußland.

Ans St. Petersburg wird berichtet, daß der Minister des kaiserlichen Hauses, Fürst Wo- ronzoff-Daschkvff, mittelst geheimen Rundschreibens bekannt gegeben, daß die Krönung des Czaren im August stattfinden wird und daß auf kaiserlichen Be­fehl alle Reichswürdenträger der Krönung in Mos­kau beizuwohnen haben. Die Festlichkeiten werden 14 Tage dauern und die Kosten derselben find auf 10 Millionen Rubel berechnet. Die Krönung des verstorbenen Czaren kostete 18 Millionen Rubel und die mit derselben verknüpften Festlichkeiten dauerten vier Wochen.

Petersburg, 20. April. DerRegierungs­anzeiger" veröffentlicht einen kaiserlichen Befehl, durch welchen den Militärpersonen verboten wird, öffentlich politische Reden zu halten oder öffentliche Kritik zu üben, da dies dem Geiste der Disciplin widerspreche.

Amerika. ,

Washington, 18. April. Das Repräsen­tantenhaus genehmigte mit 201 gegen 37 Stimmen die Bill, durch welche die Chinesen-Einwanderuug auf die Dauer von 10 Jahren suspendirt wird.

AuS dem Staate Indiana wird berichtet: Die im Armeilhause zu Jeffersonville in Süd-Indiana nach beinahe OStäqigem freiwilligem Fasten verhungerte Anna Her man wurde vor 59 Jahren im Schwarzwalddorfe OderniebetS- dach, O.-A. Neuenbürg, geboren. Im Jahre 1844 kam sie mit Verwandten nach Amerika. Sie war sehr geschickt im Schneidern und erwarb sich reichlichen Unterhalt. Leider aber zeigten sich schon vor mehreren Jahren bei ihr in Folge reli­giöser Schwärmerei Spuren geistiger Zerrüttung. Sie hatte die fixe Idee, daß alle ihre Verwandten schon im Himmel wä­ren und auf sic warteten, und daß sie sich bloß durch Verhun­gern den Himmel erwerben könne.

Handel 1- Uerkehr.

Egenhausen, 18. Aprn. Der heutige Jahrmarkt war in Folge ungünstigen Weilers weniger stark mit Vieh be­fahren. Handelsleute waren sehr zahlreich zur Stelle, erhan­delten auch vieles Fetiviey zu tausenden Preisen, wogegen Schinalviey nur in mäßigen, doch nicht znrückgehcnden Schlä­gen, Absatz fand. Der Lchweineinarki hatte gleichfalls unter dem Witterungseinfinsse zu leiden. Die zugeführten Müch- schweine galten 1892 »-L, Läuserjchweine bis zu etlichen 60 Mark das Paar. Mittags 2 Uhr war alles Marktieben in der Gemeinde verschwunden.

Das Her; hat gesiegt.

(Fortsetzung.)

Die mit der Familie Kartstein bekannten und befreundeten Personen wurden nämlich eines Tages durch eine in die Augen fallende Anzeige im Local- ülatt der Residenz überrascht, durch welche der Pro­fessor in kurzen Worten seinen Sohn aufsorderte, in das elterliche Haus zurückzukehren, da ihm Alles ver­ziehen sei. Durch diesen Schritt war die Gelegenheit eine öffenlliche geworden und diente dazu, in zahlrei­chen Familien die Unrerhatlung zu bilden. Die Lheil- nahme für den verschwundenen Rudolph Karstein war hier fast eben so allgemein, wie das absprechenve Ur- theit über den Vater und die Herzlosigkeit der ganzen Familie. Der Versuch, das schwer heimgesuchte El­ternpaar zu trösten und das Unglück zu mildern durch Einflößung von Hoffnung auf oas Wiederfinden des Sohnes, blieb fast Allen fremd. Rur ein Mitschü­ler Rudolphs, sein intimster Freuno, erschien eines Tages bei den Eltern und zerstreute ihre schwersten Sorgen durch die Rachrichi, Rudolph habe ihm schon oft davon gesprochen, daß er nach Amerika auswan­dern und dort ein freier Mann werden wolle, da es ihm zu Hause unter der steten Aufsicht und Vor­mundschaft des strengen Vaters zu eng gewesen sei. Durch diese Mittheitnng wurde den vom Kummer gebeugten Eltern das Herz etwas leichter, schwand doch der Gedanke an größeres Unglück hierdurch voll­ständig, so daß sie sich der Hoffnung hingcben konn- ! ten, ihr Sohn sei wenigstens noch am Leben und ! werde, wenn er Sehnsucht nach der Heimath fühle, wieder zurückkehren. Rach und nach vernarbte der Schmerz und die Familie Karlstein schickte sich ins Unvermeidliche. Die Mutter fand Lroft im Gebet, in dem sie den Sohn dem Schutze des Allmächtigen empfahl und der Professor gab sich wieder eifrig dem Studium hin, welches seine Gedanken fast ganz von dem Verschollenen abzog.

So war ein Zahr vergangen, kein Brief, keine Nachricht von Rudolph war eingetroffen und manche Thräne hatte im Stillen die Wange der sich grämen­den Mutter genetzt. Das Weihnachtsfest nahte wieder heran, aber für die Familie des Professors blieb die Freude an diesen Tagen aus, es waren die traurigsten im ganzen Jahre. Der Christbaum strahlte zwar in Hellem Lichte, auch im Uebrigen waren festliche Vorbe­reitungen getroffen, aber der Glanz erweckte nur trübe Erinnerungen, Thränen verschleierten das Auge der Mutter, der Vater schloß sich in sein Zimmer ein und Hedwig trauerte um ihre schönen Kleider, in welchen sie nun nicht mehr glänzen konnte, wie früher, als der Bruder noch da war, und gesellige Zirkel von jungen Leuten sich im Hause des Professors vereinigten.

Die Zeit ging dahin, ein Jahr nach dem an­dern verschwand, ohne Nachricht von dem Verschwun­denen zu bringen, stiller wurde der Schmerz und ge­ringer die Hoffnung der Eltern, den verschwundenen Sohn wiederzusehen.

Die Unruhen der Kriegsjahre 1864 und 1866 meldeten sich an und zogen das allgemeine Interesse auf das öffentliche und staatliche Leben. Rudolphs frühere Freunde und Schulkameraden dienten zum Theil in der Armee, er selbst aber war in der Re- krutirungsliste, auf Anfragen bei seinen Eltern, als

verschollen" aufgeführt worden. Stärker und lauter "" wurde das Waffengeklirr, bis endlich dem kleinen Feldzuge in Schleswig-Holstein im Jahre 1864 der größere Krieg gegen Oesterreich 1666 folgte, welcher Deutschland eine andere Verfassung gab. Viel ^Riit war vergossen worden von Freund und Feind und manche Thräne entfloß dem Auge der heimgesuchten AZ)

Familien über den Verlust geliebter Angehörigen. Da Z7Z.Z.L 7 l

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gab es viel zu trösten und wenn die Frau Professor A §

an ihre eigene Lage dachte, kam es ihr vor, als wenn sie auch nicht unglücklicher sei, als andere Mütter, deren Söhne in der Schlacht gefallen, fern der Hei- ' Oftsagte sie sich, ihr

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math in fremder Erde ruhten Sohn würde, wäre er zu Hause geblieben, vielleicht auch mit unter den Gefallenen sein, während er jetzt ck möglicherweise in der neuen Welt sich im frischen ^ Kampfe mit dem Schicksal eine glückliche Zukunft er- K ZZ obere wenn er noch lebt, fügte sie in Gedanken traurig hinzu, dann faltete sie die Hände und betete - ^ - für denVerschollenen".

Mit Hedwig war unterdeß eine Veränderung vorgegangen, sie schien ernster, als gewöhnlich, gewor­den zu sein, suchte die Einsamkeit und hatte ihre frühere Heiterkeit ganz verloren. Vergeblich forschte die Mutter nach dem Grunde dieser seltsamen Er- ^ schcinung, nichts jedoch konnte ihr einigen Anhalt ge- 3 ^ ben, bis der Zufall sie zur Entdeckung führte. Als Hedwig wieder einmal sinnend am Fenster saß und

auf die belebte Straße hinabschaute, bemerkte die_

Mutter, wie plötzlich ihre Gestalt sich aufrichtete und wie sie dann mit großem Interesse dem Gruße eines vorübergehenden Herrn dankte. Indem die besorgte KS«! Frau die Wahrheit mehr errieth und vermuthete, fand ^^ sie die Erklärung für die bemerkte Veränderung ihrer Tochter.

Wer war der junge Mann, welchem Du eben Deine Aufmerksamkeit zuwandtest, Hedwig?" redete sic nun die über diese Frage in Verwirrung Grra- thcnde an.

Ich weiß es nicht," erwiderte diese verlegen,

er grüßte mich und da dankte ich ihm, vielleicht bin ich ihm neulich auf dem Balle begegnet."

Hedwig, ich sehe tiefer," fuhr die Mutter fort, indem sie sich der Tochter näherte,als Du glaubst. cmNvorte mir offen und ehrlich, kanntest Du den Herrn nicht?"

O, Mutter, quäle mich nicht, ich will Dir später Alles sagen, aber . . ."

Nun, wir sind allein, Hedwig sprich, vertraue Dich mir an, vor Deiner Mutter solltest Du kein Geheimmß haben!"

Fa, ich will . . . Alles will ich Dir gestehen, aber, bitte, verrathe es dem Vater nicht, er möchte böse werden und dem Herrn dann grollen; es ist der Assessor Gutknecht, der mich grüßte, er hat schon oft mit mir gesprochen und mich stets sehr gut unterhal­ten; dann schickte er mir sogar neulich nach dem Ca­sinoballe einen Blumenstrauß und ein reizendes Ge­dicht, welches er selbst verfaßt hatte."

Und das verschweigst Du Deiner Mutter," entgegnete diese,ich sollte Dir zürnen! Du bist nun schon über 21 Jahre alt und darfst solche Dinge nicht mehr so leicht nehmen, wie in jüngeren Jahren. Versprich mir vorläufig, nichts zu unternehmen, was den Herrn Assessor Hoffnung geben könnte; ich werde mich unterdeß über seine Verhältnisse und seinen Le­benswandel erkundigen," schloß etwas streng die Mutter.

O, liebe Mutter, wie danke ich Dir," jubelte die Tochter und warf sich ungestüm der Mutter an die Brust, holde Scham bergend. Der Assessor Gutknecht rechtfertigte in jeder Beziehung die Hoff­nungen, welche die Familie des Professors an einen zukünftigen Schwiegersohn stellen konnte. Er war von guter Familie, hatte feine Manieren, vor sich eine brillante Staats-Carriore, die ihn zu den höchsten Ehren-Stellen bringen konnte, und war in den besten Kreisen der Residenz als gewandter, talentvoller Mann bekannt.

Zwar gab es einige Damen, welche ihm nie verzeihen wollten, daß eine mächtige Schmarre, von einem Duell herrührend, seine Stirn zierte, und an­dere mit Töchtern gesegnete Familien hatten es ihm sehr verargt, daß er sich nicht für ihre Töchter in- teresstrte. Im Allgemeinen aber schien bas Urtheil, welches die Frau Professor einheimste, sehr zufrieden­stellend gewesen zu sein, denn eines Tages kam sie mit froher Miene auf ihre Tochter zu und theilte ihr mit, sie könne vielleicht bald recht glücklich werden.

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