doch nicht diesen idealen Zug, Leib und Leben zum Schutze des Nachbars in die Schanze zu schlagen! Fordere man ihn vielmehr auf jede Weise! Auch sind die Feuerwehren ein höchst schätzbares Element der Ordnung; der militärische Geist, der sie durch­weht, die Disziplin, mit der sie sich ohne zu fragen in Rauch und Flanunen sÄrzen, sind einer der edel­sten Ausdrücke der sicht dis-Nation bewegenden Kräfte!

Stuttgart, 18. Febr. Von der K. ev. Oberkirchenbehörde wurden als Texte auf den allge­meinen Bußtag am Sonntag Jnvocavit folgende Bibelstellen ausgeschrieben: zur Vvrmittagspredigt: Psalm, 95. 6. 7. 8.Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat: denn er ist uiyer Gott und wir das Volk seiner Waide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstvcket euer Herz nicht!" Zur Nachmittagspredigt: 1. Thess. 5, 23. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geht ganz sammt Seele und Leib müsse behalten werden unsträflich ans die Zu­kunft unseres Herrn Jesu Christi!"

Stuttgart, 18. Febr. Der Ausschuß des Liederkranzes hat gegen die Errichtung eines Volksbades in den st atischen, unmittelbar an den Liederkranzgarten angrenzenden Anlagen an der Sei­denstraße Verwahrung eingelegt und einen motivirten Protest beim Gcmeinderath eingereicht.

Stuttgart, 20. Febr. Se. Mas. der Kö­nig hat dem Benehmen nach Sc. K. H. den Prin­zen Wilhelm oon Württemberg für die Dauer Höchst Seiner Abwesenheit im Ausland mit der Stellvertretung in allen den Regiernngsgeschäften betraut, deren Entscheidung der König sich nicht selbst Vorbehalten hat. Se. K. Hoh. der Prinz Wilhelm wird deßhalb den Sitzungen und Be­rathungen des K. Staatsministerinms anwohncn.

Aus Stuttgart sind im Reichsamt des Innern 20 Gesuche um Uebermittelnng des Konkurrenzpro­grammes für den Entwurf zu einem Reichstagsge­bäude eingegangen.

In dem 1600 Seelen zählenden Psarrdorf Mundelsheim grassirt zur Zeit die Diphteritis so sehr, daß fast kein Tag vergeht, an dem sich nicht ein oder mehrere Gräber öffnen, um die von ihr hingerafften Opfer aufzunehmen. Seit Mitte Januar sind etwa 4050 Kinder und Erwachsene dieser heimtückischen Krankheit erlegen.

Rvttweil, 20. Febr. Vor einiger Zeit wurde ein hiesiger Oekonom durch die Steuerbehörde über­rascht, wobei ein Theil seiner nicht versteuerten Schuld­scheine gefunden wurde: da man aber sicher war, daß noch mehr Schuldscheine und Staatspapiere sich vorfindcn mußten, wurde eine erneuerte Haussuchung angeordnet und hiebei in der Dunglege ein Hafen gefunden, der den weiteren Theil seines Vermögens enthielt und mit Schuldscheinen und Staatspapieren vollgepfropft war. Das zeitweise Nachsehen, ob der Mammon noch an seinem Platze sei, wurde zum Verräther,

Rosenfeld, 15. Febr. Als der Brandstif­tung dringend verdächtig wurden gestern Schuhma­cher Eisele und seine Schwester verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängniß Sulz abgeliefert. Betten, Kleider, der fast vollständige Schuhmacher-Handwerks­zeug und sonstige Gegenstände, welche von Eisele vor dem Brande im Hause seiner Mutter untergebracht, dort vorgefunden und als ihm gehörend erkannt worden seien, sollen den Verdacht begründet und zur Verhaftung geführt haben.

Brandfülle: In Haggenmoos, Gemeinde Boms (Saulgau), am 18. Februar ein Wohnhaus sammt Scheuer; in Wankheim am 19. Febr. eine Scheuer sammt dem Dachstuhl eines zweistöckigen Wohnhauses; in Beutclsau (Wangen), die Oel- mühle und Knochenstampferei des Karl Engster; in Weingarten am 16. Febr. in der untern Stadt der Stadel und 1 von mehreren Familien bewohn­tes Gebäude; in Leipheim (Baiern), am 19. Febr. das Schulhaus mit 6 weiteren Gebäuden.

In Ulm brach gestern früh das Rad an einem Bierwagen; der mit über 2000 Liter gefüllte Bierbonzen fiel herab, zersprang und der Inhalt er­goß sich auf die Straße.

Von den Fildern, 18. Febr. Adolf Rühm auf der Seemühle bei Hohenheim hat sein schon einigemale auf dem Cannstatter Volksfest mit dem ersten Preis bedachtes ko­lossales Multcrschwein geschlachtet. Dasselbe wog 610 Pfd. rmd hatte 260 Pfd. Speck.

Den MünchenerNeuesten Nachrichten" zu­

folge hat König Ludwig an den Minister v. Lutz einen Brief gerichtet, der nicht nur dessen Wirksam­keit höchst anerkennend belobt, sondern auch dem Vertrauen des Königs zu seinem Minister beredten Ausdruck gibt.

Die Wirthin des Gasthauseszur Nordend­halle" in München, die bereits seit einiger Zeit an Geistesstörung leidet, aber, da sie ruhig blieb, im Hause blieb, hat am Mittwoch, wahrscheinlich in einem Wuthanfalle, ihrem Kinde den Arm radikal abgehauen. Auf das Geschrei des unglücklichen Kin­des hin eilten Menschen herbei und trennten die Un­glückselige von dem Kinde.

(Den höchsten Treffer der Kölner Domban­lotterie) von 7ö,ooo Mark, hat ein armer Maurer aus Hel- delberg erhalten. Dem Agenten, welcher ihm das Loos ver­kauft Halle, schenkte der GlückSvogel 1000 Mark. Kaum war das Geld in seinen Händen, so soll der glückliche Gewinner sämmtliche Maurer aus Heidelberg zu einem Essen eingcladen und eine großartige Ehaisenfahrl in die Umgegend veranstaltet haben.

Berlin, 19. Febr. Fürst Bismarck ist seit gestern unpäßlich. Beim Reichsamt des Innern sind 500 Gesuche von Architekten wegen Uebersen- dung des Programms zur Errichtung des RerchS- tagsbaues eingegangen.

Berlin, 20. (Febr. DieKreuzztg." sagt: Deutschland und Oesterreich könne ein Vorgang nicht beunruhigen, welcher eher Ohnmacht als Acrions- fühigkeit verrathe. Dagegen könne man in St. Pe­tersburg besorgt sein, denn Skobelcff biete das Schauspiel der Disziplinlosigkeit. Das Aufreizen der Massen sei immer bedenklich, da nicht vorauszusehen sei, wohin die Chauvinisten den aufgestachelten Tya- tendrang lenken würden.

Berlin, 20. Febr. Der hiesige Correspon- dent desStandard" will ausunanfechtbarer" Quelle wissen, daß der Kaiser Entrüstung und Be­trübnis; über die Skobeleff'sche Rede ausgedrückt und sie als eine mulhwillige Provocatiou bezeichnet habe, die, wenn sie fortgesetzt würde, ihn zwingen dürfte, zu energischen Maßregeln seine Zuflucht zu nehmen. Weiter hört der Correspondent, daß der deutsche Botschafter in St. Petersburg, General von Schweinitz, angewiesen" werden wird, der russischen Regierung Vorstellungen seitens Deutschlands zu ma­chen und dagegen zu protestircn, baß einem der hoch­gestelltesten russischen Offiziere gestattet wird, GeM^Qu nungen Ausdruck zu geben, welche nicht ermangeln konnten, in ganz Deutschland und Oesterreich Unruhe zu verbreiten.

Nach dem Beispiel des Reichspateutamts soll ein Reichsversichernngsamt nunmehr geschaffen werden. Im Wesentlichen läuft die Einrichtung je­ner Reichszentralbehörde auf eine vrganisirte staat­liche Kontrole über alle Versicherungs-, wie auch über die Kredit- und Unterstützungs-Genossenschaften hinaus.

Wie demD. M.-Bl." mitgetheilt wird, ist während der vorigen Woche der däins che Gesandte am Petersburger Hofe, Herr de Vind, auf sei­ner Reise von Petersburg nach Kopenhagen in Berlin durchgereist. Der Gesandte begab sich zu seinem Souverän, dem König Christian IX., in einer Mission seiner Tochter, der Kaiserin von Ruß­land. Herr de Vind überbringt dem dänischen Königspaar den Wunsch der Kaiserin, ihre Eltern sobald als möglich bei sich in Gatschina zu sehen. Demnach dürfte das dänische Königspaar mit seiner Reise nach Rußland nicht erst die Moskauer Krö­nung abwarten. Diese wäre der zweite Besuch des Königs von Dänemark am russischen Hofe im Laufe eines einzigen Jahres. Der erste Besuch siel be­kanntlich in die Zeit der Danziger Entrevue. Herr de Vind ist in Gatschina von der Czarewna kurz vor seiner Abreise zu wiederholten Malen empfangen worden, nicht aber vom Kaiser Alexander III.

am Bode» liegenden Ziegelstein und bearbeitete damit den Kopf des Unglücklichen, der kaum noch ein Lebenszeichen von sich gab. Schließlich sprang der Unmensch noch auf sein Opfer und versuchte ihm durch Fußtritte die Rippen zu brechen. Durch den Lärm, der bei dieser barbarischen Szene gemacht wurde, wurden zwei Infanteristen herbeigelockt, bei deren Er­scheinen die Arbeiter die Flucht ergriffen. Heim wurde in meinem fast leblosen Zustande in das Lazareth gebracht und starb bereits aiu Montag Morgen. Der Mörder ist verhaftet.

Bremen, 19. Febr. Der Norddeutsche Lloyd feiert morgen sein 25jähriges Bestehen.

Oesterreich-Ungarn.

In der Woche vom 5. bis 11. Februar wur­den nach dem Ausweis der städtischen statistischen Bureaus in Wien 262 eheliche und 252 uneheliche Kinder geboren!!

In Rustfchuk findet, nach einem Bericht der Presse, derzeit ein Rendez-vous panslavistischer Ko­ryphäen statt; der Kreuzzug gegen Oestreich-Ungarn werde im slavischen Balkan offen und ohne Rückhalt gepredigt.

Frankreich.

Paris, 20. Febr. Freycinet hat dem eng­lischen Botschafter angezeigt, daß das französische Kabinet den Beschluß gefaßt hat, unbedingt jede neue Ermäßigung der Zollsätze bei wollenen und baumwollenen Geweben abzulehnen. Dieser Be­schluß wurde im Ministerrath init Einstimmigkeit auf Tirards Antrag gefaßt. Wenn England nicht nach­gibt, so kommt der neue Handelsvertrag nicht zum Abschluß.

Paris, 19. Febr.--Der hier im Urlaub wei-' lende General Skobeleff hat einem Redakteur des Voltaire" u. a. gesagt:Ich habe (in Petersburg) eine Rede gehalten, welche einiges Aufsehen machte. Soeben nun erhalte ich die Nachricht, daß der Kaiser einem Schiffe, das auf dem Kaspischen Meere gebaut wird, den Namen:General Skobeleff" bei­gelegt hat. Diese seltene Gunst beweist, daß ich nicht in Ungnade gefallen und ganz aus freiem Entschlüsse in Paris bin; aber auch wenn mein Freimuth für mich unangenehme Folgen haben sollte, so werde ich doch meine volle Ueberzeugung aussprechen. Ich habe eine unabhängige Stellung und wenn der Krieg mich ruft, so kümmere ich mich um das Weitere nicht. Ja, ich habe gesagt, daß der Deutsche der Feind ist; ich denke, daß das Heil Ist der Vereinigung der Slaven mit Frankreich liegt. Man muß auf das europäische Gleichgewicht zurück­gehen, aber nicht mehr, wie Herr Thiers es auf­faßte. Deutschland ist der große Verschlinger, das wissen wir, und auch Sie wissen es leider nur zu gut. Die orientalische Frage ist die Hauptfrage: Durch sie muß dieses Gleichgewicht wiederhergestellt werden, es darf nicht länger nur eine Macht geben: Deutschland. Ich habe es gesagt und wiederhole es ; ich habe Vertrauen auf die Entwicklung, die ich von ganzem Herzen herbeiwüusche; ich habe Ver­trauen vor allem, wenn diese Wahrheit begriffen wird, daß ein Bündniß zwischen Frankreich und den Slaven zu Stande gebracht werden muß. Es ist dies für uns das Mittel, unsere Unabhängigkeit wiederzuerlangen, für Sie, die Stellung wieder ein­zunehmen, welche Sie eingebüßt haben."

Paris, 21. Februar.Telegraphe" erfährt, General Skobeleff verlasse unverzüglich Paris, um alle an seine Rede geknüpften Gerüchte abzuschneiden. Griechenland.

Athen, 9. Febr. Während die Berichte aus Oesterreich-Ungarn und Deutschland über einen schnee­losen Winter, abnorme Wärme und zahlreiches Un­gemach in Folge derselben klagen, herrscht bei uns ganz ungewöhnliche Kälte und gibt es hier Schnee in nie gekannten Massen. Seit 1850 erinnert sich Niemand eines solchen Schneefalles.

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Mühlhausen, 14. Febr. Zwischen Logelbach und Kolmar ist am vergangenen Sonntag ein grausiger Mord an einem Soldaten verübt worden. Man vernimmt darüber folgende Einzelheiten: Zwei Dragoner bekamen in einer Wirth- schaft von Logelbach Streit mit Arbeitern ans der Fabrik des Hauses Herzog. Um Arges zu verhüten, forderte der Wirth die Dragoner auf, die Wirthschaft zu verlassen, was diese auch thaten. Unglücklicher Weife folgten ihnen die Arbeiter, erreich­ten sie halbwegs zwischen Logeibach und Kolmar und einer der­selben versetzte einem der Dragoner, einem 21jührigen Men­schen ans Brandenburg, Namens Josef Heim, einen so wuch­tigen Hieb mit einer Latte in das Genick, daß er zu Boden stürzte. Während nun 5 Arbeiter den anderen Dragoner fest­hielten, riß ein anderer Namens Krnß dem am Boden liegen­den Dragoner den Säbel aus der Scheide, spaltete ihm damit den Schädel und damit noch nicht zufrieden, nahm er einen

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Rußland.

St. Petersburg, 20. Febr. DerRegie­rungsbote" wird morgen einen Artikel veröffentlichen, welcher erklärt, daß die Politik der russischen Regie­rung durchprivate Aeußerungen" in keiner Weise engagirt werde. Die Politik der russischen Regie­rung bleibe eine friedliche und stütze sich auf die Verträge. In gleicher Weise wird dasJournal de St. Petersbourg" an das Rundschreiben des Herrn v. Giers bei der Thronbesteigung Alexanders III. erinnern und nochmals hervorheben, daß die russische Politik ihren historischen Traditionen und Freund­schaften treu bleiben, und daß dies?' Politik zugleich der friedlichen Entwickelung der wirthschaftlichen und sozialen Lage des Landes gewidmet sein werde.

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