Nach der Rangliste für 1882 zählt das preu­ßische Heer 5 General-Feldmarschälle (den Kronprin­zen, Prinzen Friedrich Karl, Grafen Moltke, von Manteuffel, Herwarth von Bittenfeld, letzteren jedoch nur als charakterisirten), 1 General-Feldzeugmeister (Prinzen Karl) und zwei General-Obersten: Prinzen August von Württemberg (der Kavallerie) und Groß­herzog von Mecklenburg-Schwerin (der Infanterie), ferner 60 Generäle der Infanterie und Kavallerie, worunter keinen Bürgerlichen. Der dem Dieuftalter nach älteste General ist der regierende Herzog von Braunschweig, dessen Patent vom 27. Juni 1848 datirt: demnächst 85 General-Lieutenants, worunter 5 Bürgerliche, 128 Generalmajors, worunter 17 Bürgerliche. Die ältesten General-Lieutenants sind am 22. März 1873, die ältesten Generalmajors 1876 ernannt.

Der Reichtstag wird wahrscheinlich am 21. d. M. vertagt werden, um erst nach Schluß des Landtags im Frühjahr wieder zusammenzutreten.

Bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin stat­tete General Chanzy dem Prinzen Friedrich Karl, seinem einstigen Gegner an der Loire und bei Le Maus, einen Besuch ab, der nicht weniger als zwei Stunden dauerte: nach dem, was verlautet, ist der Verkehr der beiden Heerführer ein besonders sym­pathischer gewesen. In Bezug auf die Lage in Rußland hat sich General Chanzy hier optimistischer geäußert, als regelmäßig die russischen Zustände auf­gefaßt werden: er bisherige französische Botschafter erklärte den KM er Alexander in der Lage, bei kräf­tigen Entschlüssen mit den vorhandenen Schwierig­keiten fertig zu werden.

Die Fortschrittler, welche sich im Reichstag vor wenigen Tagen so tief vor Windthorst gebeugt haben, äußern sich in ihren Blättern sehr gereizt darüber, daß, als kürzlich Bischof Ko pp von Fulda beim Kaiser war, der Posten präsentirte, wie dies auch dem Bischof Komm früher gegenüber der Fall war. Da nun aber jetzt im Namen derFrei­heit" , wenn es nach dein Wunsch der Sozialdemo­kraten und des Volksparteilers Kohl nebst einigen Herren vom Fortschritt geht, die Jesuiten zurück- gecusen werden sollen, so hat der Posten im Grund ganz im Geiste der Zeit gehandelt und verdient so strengen Tadel nicht.

Ein eigenthümlicher Sport wird gegen­wärtig von der Berliner Jugend cultivirt. Die Knaben kaufen sogenannteGlasschneider" (a 50 L) und zerschneiden damit Schaufenster und Schaukasten. Es sind auch schon Fälle vorgekommen, daß Kinder ein Stück Glas aus den Schaufenstern herausge­schnitten und dann die dahinter liegende Waare ent­wendet haben.

Ein nach Amerika ausgewanderter Berg­arbeiter schreibt in seine Heimath an die Schlesische Zeitung:Grüßt alle Bekannten und sagt ihnen, wer in Deutschland den Pflug nicht führen will, muß ihn in Amerika ziehen."

Ocstkrrcich-Ungb.rn.

Nunmehr soll auch der deutsche Gottesdienst erwürgt werden. Denn so schreibt ein magyarisches Blatt:Ein erschütterndes Bild entrollt sich vor uns, wenn wir in die kathol. Kirchen von Ofen-Pest hineinschauen. In ihnen herrscht, eine oder zwei Pfarreien ausgenommen, trotz des allgemein aner­kannten Patriotismus der Geistlichkeit ausschließlich der deutsche Volksgesang und die deutsche Predigt." Das klang wie ein Nothruf und sofort zog die Ofen- Pester Stadtvertretung die Sturmglocke. Stadt und Vaterland sind in Gefahr, wenn die Hunderttausende der Osen-Pester Deutschen das Evangelium, das Gebet, die Predigt in ihrer Muttersprache verneh­men, wenn sie deutsche Kirchenlieder singen und mit ihrem Pfarrer deutsch sprechen. Darum der einstim­mige Beschluß der hauptstätdischen Vertretung: die deutsche Sprache soll aus den Kirchen von Ofen-Pest vertrieben werden. Das geschah vor etlichen Wochen.

Einen vergnügten Sylvesterabend haben diesmal die Sträflinge des Gefangenenhauses in Brescia verbracht. Die Wächter hatten nämlich be­schlossen, den Abend diesmal in Gesellschaft zu Hause zu feiern, damit auch ihre Frauen und Kinder an der Unterhaltung Theil nehmen können. Die Feier begann mit einem guten Nachtessen, dem dann eine kleine Tanzunterhaltung folgen sollte. Zur Bedie­nung waren einige Sträflinge bestellt. Der Wein, der in Strömen floß, erhitzte jedoch die Gemüther der Zecher, zwischen denen es bald zu einem heftigen

Wortwechsel kam, der dann in eine Rauferei aus- artete, wobei die Frauen wacker aus Seite ihrer Männer standen. In der allgemeinen Verwirrung sperrten die Sträflinge, denen die Bedienung oblag, schleunigst das Zimmer, in dem die Unterhaltung statlgefunden, von Außen ab. Hierauf öffneten sie im Gesangenenhause die Zellen ihrer Mitgefangene» und vereint zogen dann Alle jubelnd und vergnügt zum Thore tünaus. Erst am andern Morgen wur­den die Wächter aus ihrer fatalen Lage befreit.

Spanien.

(Wölfe in der Kirche.) Das Madrider JournalEl Dia" erzählt folgende Geschichte:In der Nacht vom 24. aus den 25. Dezvr. hatten sich die Bewohner des Ortes Unarre in der Kirche ver­sammelt, um der sogen. Nisa äol Oallo beizuwvhnen und schickten sich eben an, nach Hause zurückzukehren. Aber was sahen sie nach Oeffuung der Kircyenthore zu ihrem uusäglicheu Schrecken? Eine Meute hung­riger Wölfe, die sich mit fürchterlichem Geheul mitten unter die Menge stürzte. Man kann sich die Panik im ersten Momente vorstellen. Der Einzige, welcher den Kops nicht verloren zu haben scheint, war der Sakristan, welcher schnell auf die Kanzel kletterte und dort so täuschend ähnlich das Gebell der Hunde nachahmte, daß die erschreckten Wölfe sofort von ihrer blutigen Thätigkeit abließen, jedoch leider nicht ohne früher 3 Todte und 5 Schweroerwundete auf dem Platz zu lassen.

Frankreich.

Paris, 15. Jan. In dem heute in Elysoe abgehaltenen Meeting, welches übrigens ziemlich stark besucht war, wurde nach wüthendem Hin- und Her­reden eine radicale und bündige Resolution ange­nommen, des Inhalts, daß die Polizei als eine durch­aus überflüssige Einrichtung, da die Bürger selbst am Besten die öffentliche Ordnung aufrecht erhielten, gänzlich abzuschaffen sei.

Gambelta, welcher wohl weiß, daß man die Franzosen niederzwingen muß, um sie regieren zu können, gibt mit seinen Refvrmvorschlägen nicht nach. Die Kammer muß die Suppe hinunterwürgen, die er ihr in dem Listenskrutinium vorlegt, oder sie kann scheu, wer die Regierung übernehmen wird, lrine Deputation der Linken, die Vorstellungen machen wollte, wurde nicht empfangen, der rlnterstaatssekre- tar Spuller vertröstete sie aus den nächsten Tag. Gambetta weiß, daß er im Augenblick unersetzlich ist, und daß man den Franzosen gegenüber eine solche Situation ausnützen mutz; wer das nicht thätc, den würden sie für einen Schwachkvpf halten, der nicht würdig sei, sie zu regieren. Der Satz: der Starke weicht mutyig zurück", wird in Frank­reich nicht anerkannt; wer zurückweicht, har das Spiel eben damit schon verloren. Der Präsident Grevy ist durchaus aus den zweiten Rang zurückge­drängt, er ist total gegen die Listenwahlen, welche es dem jeweiligen Ministerium in die Hand geben, wenn es gewählt sehen will; aber er hat sich ge­fügt, weil er im Augenblick Gambetta nicht ersetzen kann. Die Kombinationen mit Brisson und bergt, sind nicht ernst zu nehmen, und Freycinet geht, zu­nächst wenigstens, einig mit Gambetta.

England.

London, 12. Jan. Kürzlich boten 50 junge amerikanische Damen der Schwester Parnell's ihre Dienste an, um unter ihrer Führung das Werk der Frauen-Landliga zu organisireu und durchzuführen. Frl. Parnell nahm das Anerbieten an, in Folge dessen die unternehmungslustigen 50 Amerikanerinnen jetzt auf der Reise nach Irland sind.

London. Ein Telegramm aus St. John (Neufundland) meldet den gänzlichen Untergang des Robbenfang-DampfersLion" aus Greenock mit allen an Bord befindlichen Personen. Seine Mann­schaft war 25 Köpfe stark und er hatte etwa 18 Passagiere an Bord, welche alle ein Wellengrab fanden.

Winter in England. Im Süden von Lon­don scheint der Frühling bereits eingekehrt zu sein. Der Löwenzahn blüht, die wilden Rosen und Flie­dersträuche setzen Blätter an und am letzten Tage des alten Jahres konnten Butterblumen, weiße Nes­seln und andere Feldblumen in voller Blüthe ge­sehen werden, so daß bis jetzt von einem Winter nicht die Rede sein konnte. In den Gehölzen lassen sich Buchfinken, Lerchen und Drosseln hören. Die ältesten Leute können sich nicht eines solch' warmen Januars erinnern.

Rußland.

Kaiser Alexander ist ein Frühaufsteher und unterhält in seinem Arbeitszimmer das Ofenfeuer selber. Als er neulich das Zimmer betreten wollte, stürzte sein Adjutant herein und bat: Sire, warten Sie, es ist etwas nicht in Ordnung! Und so war's. Bei der Untersuchung des Zimmers erwiesen sich einzelne Scheite im Holzkorb als hohl und mit Dynamitpatronen gefüllt, der Kaiser sollte zerrissen und in die Luft gesprengt werden. Der Adjutant hatte öas Gespräch des Öfenheizers mit einem Offi­zier belauscht und war so hinter den Mordversuch gekommen. Offizier und Heizer sind verschwunden. Amerika.

Ein amerikanischer Richter sprach neulich einem Manne 1000 Doll. Schadenersatz zu. Der Kläger hatte ein Eisenbahnbillet gekauft, das ihn berechtigte, in einem Salonwagen zu fahren; er wurde aber gezwungen, in einem gewöhnlichen Wagen Platz zu nehmen, erkältete sich und verklagte die Eisen­bahngesellschaft, welche jetzt die 1000 Dollars be­zahlen muß.

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Stuttgart, 16. Jan. (Landesproduktenbörse.s Auf unserer heutigen Börse wurde hauptsächlich russischer, bayeri­scher und österreichischer Waizcu verkauft und zwar in betracht- sichen Quantitäten und zu ziemlich gleichen Preisen wie vor 8 Tagen. Wir notiren pr. 100 Kilogr.: Waizen 26 4! 20 bis 40 4, russischer 25 4L 25-60 4, Dinkel 4L 17.8018.20, Haber 4L 15.3016.50. Mehlprcise pr. 100 Kilogr.: Nr. I: 4L 37.50- 38.50, Nr. 2: 4L 35.5036.50, Nr. 3: 4L 32.50 bis 33.50, Nr. 4: 4L 27.5028.50.

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Mittlere Frachtpreise per Ce«t««r

vom 7. bis 14. Januar 1881.

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7. 58

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9.

65.

9. 21.

7. 24

Tuttlingen . Waldsec . . Backnang

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9.

54.

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6. 69

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9.

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9. 25.

7. 54

10.

(St.-Anz.)

Rottcnburg, S. Jan. In den letzten Wochen sind Käufe in Hopfen zu 60 -90 4L abgeschlossen worden. Durch diesen bedeutenden fortwährenden Preisrückgang werden Eigner, die ihre Waare nocv haben, besonders aber die Speknlantcn, welche eine Preissteigerung erwarteten, ernstlich geschädigt.

Die Estlinger Maschinenfabrik soll mit der Decker'schen Maschinenfabrik in Cannstatt fusionirt werden.

(Z a h l u n g s e i n st e l l u n g.s Kunstmüller Stranb in Geislingen (Schimmelmühle) hat seine Zahlungen mit be­deutendem Defizit eingestellt. Man spricht von 400,000 »L Es ist dieser Krach um so bedauerlicher, als auch wieder ver­schiedene kleine Leute, Handwerker, Fruchthändler re. zum Theil sehr hart betroffen werden. (Wie wir aus Ulmer Blät­tern vernehme», ist der Gant noch nicht gerichtlich angczcigt und steht ein Arrangement in Aussicht.)

Der glückliche Erbe.

Novelle von Ed. Morris.

Baron Hall, dessen ländlicher Wohnsitz sonst eben kein Tempel der Gastfreundschaft war, ließ eines Tags alle seine Gutsnachbar zu einem Mittagsmahl entladen. Sie erschienen zahlreich, fanden die Tafel trefflich bestellt, aßen und tranken vergnügt, und grü­belten im Stillen, was dieses ungewöhnliche Fest bedeute.

Dies erfuhren sie denn auch beim Nachtisch, indem ihnen der Wirth erklärte, er habe sie bei sich versammelt, um auf einige Zeit von ihnen Abschied zu nehmen.

Aller Augen vergrößerten sich, denn eine Reise, die sich über die nächsten Marktflecken hinaus er­streckte, war bei unserm Baron etwas ganz Unerhör­tes. Das Erstaunen der Gäste wuchs, als er ihnen eröffnete: er begebe sich in die Hauptstadt, um eine Erbschaft zu heben.

Diese Bereicherung", setzte er mit selbstzufrie­denem Lächeln hinzu,verdanke ich, ohne Ruhm zu melden, dem Bischen Klugheit, das ich besitze.

Ich weiß nicht, ob Jemand von Ihnen den alten Obersten Raufberg gekannt hat. Ich war von mütterlicher Seite mit ihm verwandt; wir haben uns aber nie von Angesicht gesehen. Dessen ungeachtet war ich mit seinen Schwächen vertraut und behan­delte ihn, wie er behandelt sein wollte. Er liebte das Geld; jeder ersparte Pfennig machte ihm Freude. UeberdieF that es ihm wohl, wenn man seiner vor­maligen Heldenthaten, so zweifelhaft sie auch waren, schmeichelnd erwähnte.

Ich schickte ihm daher von Zeit zu Zeit Hüh­ner, Gänse, Hasen und Rehe, und ermangelte dabei

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