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oder nach obigor Berichtigung -?) eine Lüge ist, wollen wir unserem Correspondenten zu prüfen über­lassen, können aber hiebei nicht umhin, beizufügen, daß jenes Extrablatt uns auch erst am Donnerstag Abend, also circa 30 Stunden nach dem Druck des Gesellschafters zu Gesicht kam, woran die Verkehrs- verhältnisfe allerdings einige Schuld tragen. Wenn übrigens die Redaktion des Altenstaiger Blattes in der auszüglichen Aufmchme unserer Altenstaiger Cor- respondenz in ihrem Extrablatte damit eine Empfeh­lung des Gesellschafters beabsichtigte, so sind wir ihr dafür zum Dank verpflichtet. Red. d. Gesellsch.)

lieber die bevorstehende Wahl eines Abgeord­neten für den hiesigen Bezirk verlauten in der Presse und' sonst in der Oeffemüchkeit schon einzelne Stim­men': im Schwab. Merkur z. B. ist in Nr. 40 ans Nagold geschrieben:daß eine allensallsige Candida- tur des zum Amtsnotar ernannten Herrn Siadtschulr- heiß Richter keinen Erfolg haben würde, obwohl sich derselbe das Vertrauen der Bezirksangehörigen er­worben habe", es ist dabei die Absicht ausgesprochen, daß die Kammer durch Staatsbeamte schon genug vertreten seie, und es wüuschenswerth erscheinen dürste, die Zahl der Vertreter des Handels- und Gewerbestandes im Halbmvndsaal vermehrt zu sehen, weßhalb auch schon viele Wähler sich für einen in dieser Hinsicht überaus befähigten Mann. Herrn Fabrikant C. 'Sannwald, Gewerbevereins Vorstand in Nagold, ausgesprochen baren". Bon anderer Seite hört man d u Herrn Oberregierungsrath Lutz, Mitglied der Centralstellc kür Handel und Gewerbe, als einen Mann bezeichnen, der geeignet wäre, un­seren volkswirtbschastlichen Verhältnissen aufzuhelfen. ES dürfte nicht am Plaue sein, hier die Frage zu erörtern, ob es überhaupt rathsam seie, Staatsdiener, oder solche, die e? ans ihrer ständischen Laufbahn werden wollen, oder geworden stad, in die Kam­mer zu wählen, ebensowenig möchte sich der Einsender dieses gegen Einen der bezeichnten Herren, sondern eher für Beide aussprechen, denn Beide dürfen ge­wiß mit allem Recht nach Befähigung und Charakter für die Abgsorönetenstelle besonders empfvhlen werden; es möge aber im Interesse der HH. Candidaten selbst, wie des Bezirks der Wunsch gestattet sein, daß sich die Stimmen bei der Wahl nicht zersvlittern, sondern eine Einigkeit im Bezirk erzielt werben möge, die gewiß für solchen nur von Runen sein könnte, denn sicher würden gemachte Wünsche bei einigem Zusamnrgengehen des Bezirks leichter zu befriedigen sein, als bei einer auf persönlichen Gründen, oder aus Sonderinteressen ge­gründeter Uneinigkeit. Es mögen hier nur beispiels­weise die Wünsche in Betreff des Verkehrs auf der Eisenbahn Erwähnung finden, welcher in neuerer Zeit so manche Nachtheile für den ganzen Bezirk er­leiden mußte. Sollte der ausgedrückte aufrichtige Wunsch Anklang finden, so dürften vielleicht zu dessen Verwirklichung von den Vereinen im Bezirk, und durch etwa von den einzelnen Gemeinden besonders zu diesem Zwecke zu bestellenden Vertrauensmännern einleitende Schritte irr der Sache geschehen. Der Name des Einsenders kann bei der Redaktion er­sehen werden.

B. den 21. Fsbr. 1880. O.

-v- Bondorf, 24. Febr. Heute Vormittag etwa um 9 Uhr fanden Holzsuhrleute 1 Viertelstunde von hier entfernt an der in den WaldBernloch" führenden Straße dis ledige A. Maria Mast todt im Straßengraben liegen. Mit großer Wahrschein­lichkeit wurde sie in vergangener Nacht per Wagen an die betreffende Stelle gebracht und entweder erst hier ermordet, oder geschah der Mord an einer an­dern Stelle. Der zweite Bruder der Ermordeten fuhr angeblich gestern mit ihr nach Rottenburg und kam erst nach Mitternacht ohne dieselbe mit dem Fuhr­werk nach Hause. Große Entrüstung herrscht im ganzen Orte über diese schrecklicht That und den muthmaßlichen Mörder.

Horb. In Lützenhardt hat nach demN. T." ein Bürger sein dreijähriges Kind dergestalt miß­handelt, daß dessen Tod eingetreten ist. Der un­natürliche Barer wurde bereits verhaftet und sieht der gerechten Strafe entgegen.

Aus dem Oberamt Neuenbürg, 20. Febr. Der Besitzer des am 20. Jan. in Dobel abgebrann­ten Hauses und sein 20sähriger Sohn sind, als der Brandstiftung verdächtig, verhaftet. (Das Kgl. Oberamt hat eine Prämie von 300 M. für die Ent­deckung des Brandstifters ausgesetzt.) (N. T.)

Stuttgart. Angesichts der starken Zunahme

der Strafgefangenen (es befinden sich zur Zeit nicht weniger als 145 in der Strafanstalt), hat man es der Vorsicht halber für gut gefunden, svwvhl die Zahl der Aufseher zu vermehren als auch die Be­wachungsmannschaft von 18 auf 30 zu erhöhen, um jedem Versuch einer etwaigen Revolte gewachsen zu sein.

Im Jahre 1879 wurden durch die Mannschaft des K. Landjägerkorps (4 Offiziere und 520 Mann) ergriffen und eingeliesert: 7 Mörder, 22 Räu­ber, 14 Brandstifter, 1278 Diebe, 14 entwichene Kriegsdienstpflichtige, 8 inländische und 13 ausländi­sche Deserteure, 1517 Landstreicher, 0185 Bettler, 5129 sonstige Gesetzesübertreter.

Luüwigsbnrg, 22. Febr. Ein hiesiger Schlvs- sermeister hat ein Patent auf ein Schloß erhalten, an welchem eine kleine Pistole angebracht ist, die durch eine Feder und Zündhütchen entladen wird. Das Gehäuse kann an jedem Schloß angebracht wer­den und entladet sich nur, wenn der unrichtige, d. h. Dietrich oder Hauptschlüssel angewendet wird, nicht aber, bei dem eigens dazu construirten Schlüssel. Der Erfinder soll bereits Angebote zur kaufweisen Abtretung seines Patents erhalten haben. (N.-Z.)

Brandfälle-. Am 22. Febr. in Riedtingeu das Wlrthshaus zurKarpfe") am 21. Febr. in Neusatz (Neuenbürg) das Wohn- und Oekonvmic- gebüude desHFnhrmanns Karl Pfeifer: am 23. Fcb. in Stuttgart der ganze Dachstuhl des Hauses der Gebrüder Josenhans in der Olgastraße.

Leipzig. Ein nachahmenswerthcs Beispiel hat gelegentlich des letzten Weihnachtsfcstes Herr Fr. Staakmann, einer der größten Verleger Leipzigs, und besonders als Herausgeber der Spielhagenstchen Werke bekannt gegeben, indem er seinen Gehüsten statt des sonst üblichen Weihnachtsgeschenkes ein solches von bleibendem Werthe bor. Jeder derselben erhielt eine Lebens-Bersicherungs-Policc aus 5000 M., seine verheiratheten Manchester eine Po­lice aus 500 M. Die ans die Policen in Zukunft einznzahlendcn Prämien werden vom Principal ge­tragen werden.

In Crimittschan hatte sich seit mehreren Jahren der Strumpfwirker Mich. Klcindicust auS ir­gend welchem unbekannten Grunde eingebildet, er werde im Jahre 1880 sterben. Der Gedanke war bei ihm zur Gewißheit geworden und er hatte bie umfänglichsten Vorbereitungen zu seinem Begräbnis) getroffen, sich auch ein Kreuz mit der Anstchrist: Für Kleindienst" angeschafft und wirklich am 9. Februar d. I. ist der Manu gestorben.

Berlin, 23. Febr. Der Kaiser sprach beim Empfange des Reichstagspräsidinms die Hoff­nung aus, daß die Reichstagssession gut verlaufen und das Militärgesetz, die Stärkung der Wehrkraft Deutschlands, werde angenommen werden. Derselbe äußerte große Betrübniß über die Katastrophe in Petersburg und fügte hinzu, wie bedauerlich es sei, daß in letzter Zeit so viele Attentate vvrgekommen seien. Zur Ausrechthaltung der Ordnung in Deutschland sei die Verlängerung des Sozia­listengesetzes durchaus nothwendig. Der Reichstag nahm den Antrag Hasenclever auf Sistirung des Strafverfahrens gegen Hasselmann und Fritzsche (wegen Uebertretung, des gegen sie erlassenen Stadtverbots durch Theilnahme an den Reichstagssitzungen) an. Die Mehrforderung für den Staatssekretär des auswärtigen Amtes wurde bewilligt) ebenso wurde der Etat der Verwaltung des Reichsheeres, abgesehen von einigen Positionen, welche an die Budgetkommission verwiesen wurden, unverändert angenommen. (Tüb. Chr.)

Berlin. Der Kaiser hat dem Sultan, einem ausgesprochenen Wunsche desselben gemäß, ein Ge­schenk von Fischbrut mit den nöthigen Brutapparaten gemacht. Zur großen Freude des Sultans ist das Geschenk Maränen- und Forelleneier unbeschädigt in Konstantinopel angelangt und in entsprechende Be­hälter übergesührt.

Berlin. Im Reichshaushalts - Etat für das Jahr 188081 ist für den Kasernenbau in Heil­bronn die Summe von 300000 ausgenommen.

(Reichstag.) Die Verhandlungen beschäftigen jetzt vorzugsweise auf dem Gebiete der inneren Po­litik das öffentliche Interesse in Deutschland. Die Budgetberathungen sind bereits ohne viel Federle­sens erledigt, die Uebersichten der Ausgaben und Einnahmen des Reiches für das abgelaufene Finanz­jahr bereits an die Rechnungscommission verwiesen. Die erste Lesung des Reichs - Militairgesetzes soll

am Donnerstag auf die Tagesordnung gesetzt werden und es wird mit Sicherheit eine Debatte im großen Stil zu erwarten sein. Der Reichs­kanzler wird, wie man ailnehmcn darf, dieser Sitzung persönlich beiwohnen und es dürfte kaum zu vermei­den sein, daß dabei interessante Excurse in das Ge­biet der auswärtigen Politik unternvmmen werden.

Das Erscheinen des Reichskanzlers im Reichs­tag darf für die nächste Zeit wohl nicht erwartet werden. Nach Zeitungsnachrichten muß er noch im­mer das Zimmer hüten und klagt über große Be­schwerden denn Gehen und Stehen. Ein nenlicher Versuch, eine Promenade durch den Garten zu ma­chen ist dein Fürsten schlecht bekommen. Nach der Köln. Ztg." gilt es als zweifellos, daß der Bot­schafter in Konstantinvpel, Gras Hatzfeldt, znm Staatssekretär des Auswärtigen berufen werden und dieses Amt am 1. April d. I. antreten werde.

Die Militairgesetzvorlage, welche ihre kräftigen Schatten schon lange genug im Voraus geworfen Hai, wird wohl berufen sein, den ersten Stein des Anstoßes zu bilden, au dein das morsche und ans unhaltbaren Beweggründenznsammengestvppelte Wrack der Rechten und des Centrums elend zerschellen muß. ^ Es ist so gut wie sicher, daß die alte Majo­rität früherer Tage die Nativnallibcralen u. Cvnser- vativcn für die Erhöhung der Kopfzahl der deutschen Armee, das Centrnm mitsammt den Fortschrittsmän- ucru und Socialdemokralen dagegen stimmen werden.

Schwede» nud Norwegen.

In Schweden macht augenblicklich eine Er­findung, welche kürzlich ein Ingenieur Namens G. M. Dalström gemacht haben soll, großes Aufsehen. Es handelt sich darum, zwischen den Eisenbahn­stationen und den in Fahrt befindlichen Zügen eine telegraphische Bcrbindung aufrecht zu er­halten. Ans der Eisenbahn zwischen Weslerwick und HultSsred wurde kürzlich die Erfindung praktisch erprobt. Rußland.

Petersburg, 20. Febr. Dieser Tage ist wie­der eine sonderbare Freisprechung durch Geschworene erfolgt. Nachdem im Herbst ein Briefträger freige- sprocheu worden, welcher Hunderte von Poststückeu veruntreut, nachdem diese Freisprechung imGolos" beschönigt worden, ward jetzt ein Postbeamter frei- gesprochen, welcher einen Brief mit 8200 Rubeln gestohlen und durch Fälschungen sein Verbrechen zu vertiffchen gesucht hatte. Am 5. Juli v. I. hatte der betr. Beamte das betr. Geldpacket, welches 8200 Rubel enthielt, gestohlen, am 7. Juli seine Stellung aufgegeben und dann lustig gelebt bis der Diebstahl und die Fälschungen entdeckt und der Verbrecher cruirt ward. Es fanden sich bei ihm noch etwa 7000 Rubel in guten Wcrthpapieren, die er nach Ballführung seines Verbrechens sich angeschafft. Zu seiner Entschuldigung erklärte am 20. Januar der Verbrecher vor dem Schwurgerichte, er hätte eine sehr geringe Remuneration erhalten, wäre vom Wunsche beseelt gewesen,doch einmal, wenn auch nur einen Tag zu leben" und hätte sounbewußt" sich die 8200 Rubel ungeeignet: den fehlenden Theil der Summewerde er sich bemühen, einmal zu er­setzen." Diese Auseinandersetzung erschien den Ge­schworenen so plausibel, daß sic ihn freisprachen.

DieLanterne" erhält aus Petersburg die Nachricht: Bor der Universität haben sich Ansamm­lungen gebildet. Die Menge beschuldigt die Studen­ten, Mitschuldige der Nihilisten zu sein. Nur durch die Energie der Polizeichefs konnten unheilvolle Fol­gen. welche die Aufregung und Erbitterung des Vol­kes nach sich zu ziehen drohten, verhindert werden.

St. Petersburg, 21. Febr. DerAgence russe" zufolge sind nunmehr sämtliche Arbeiter auf­gefunden, welche das Zimmer bewohnten, wo die Explosion stattfand. Ihre Unschuld scheint festzustehen. DieAgence russe" betont die Einstimmigkeit der russ. Presse in ihren Danksagungen an den deutschen Kaiser für die vielen Beweise großer Zuneigung zu dem Kaiser Alexander. DieNeue Zeit" schreibt: Diese Beweise warmer Theilnahme des deutschen Kaisers und seine Gegenwart bei dem Dankgottes­dienst in der Kapelle der russ. Botschaft in Berlin sind die besten Mittel, die sympathischen Bande zwi­schen beiden Nationen neu zu beleben."Golos" weist auf die allgemeine Befriedigung hin, welche die von Europa dem Kaiser Alexander bewiesenen Sym­pathien in Rußland allseitig Hervorrufen mußten. Golos" schreibt weiter:Wir haben mit einem inneren Feinde zu thun, da würden keine äußerlichen

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