(1886 das Ende der Welt.j In den Prophezeihungen des Nostradamus ist gesagt: In dem Jahre, wo der Charfreitag auf St. Georg, den 23. April, fällt, Ostern auf St. Marcus, den 25. April, und der Frohnleichnamstag auf St. Johannes der Täufer in dem Jahre wird das Ende der Welt sein. Nach dem immerwährenden Kalender treffen nun alle diese Coincidentien im Jahre 1886 ein. Man hätte also für Sylvester 1885 einen gu­ten Weltuntergangspunsch zu bereiten, an den sich dann Sylvester 1886 ein Welterhaltungspunsch fröh­lich anschließen könnte!

Bis zu welchen sonderbaren ja fast unge­heuerlichen Auswüchsen der Etikette der Hochmuth und Größenwahn morgenländischer Herrscher sich versteigt und kund gibt, davon nachstehend ein Bei­spiel. Ein Engländer, der kürzlich beim König The- ban in Birma Audienz hatte, erzählt: Wir gelangten, nachdem wir uns vor dem Betreten der Treppe un­serer Schuhe entledigten, in eine von vergoldeten Säulen getragene Halle und passirtcn in derselben ein doppeltes Spalier birmanischer Soldaten, alle mit aufgepflanztem Bajonnet und barfuß. In den nun folgenden Gemächern harrte unser eine acht bir­

manische Ueberraschung. Aus dem Fußboden ragten nämlich dichtgedrängt eine Unzahl gespitzter Nägel heraus, so daß wir, statt die Herrlichkeiten zu be­wundern, vorsichtig bei jedem Schritte unser Terrain suchen mußten. Man erzählte uns später, es sei diese Maßregel feit altersher üblich, damit die Un- tcrthanen des Herrn der Lande und Meere genöthigt wären, sich mit gesenktem Blicke ihrem Gebiete zu nähern.

Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland.

Die im Deutschen Reiche bestehenden 38 Lebcnsversichc- ruugs Gesellschaften erhielten 1878 einen neuen Zugang von 57,475 Versicherungen über Mark 214,634,970 Versicherungs­summe, wovon 31,445 Versicherungen über Mark 107,857,205 durch die 19 Actien-Gesellschaften und 26,030 Versicherungen über Mark 106,777,765 durch die 19 Gegenseitigkeits-Gesell­schaften geschlossen wurden. Ende 1878 betrug der Gesammt- Bersicherungsbestand für die 38 Gesellschaften M. 2048,685,957, von welchem Mark 1115,198,149 die 19 Actien-Gesellschaften und Mark 933,487,808 die 19 Gegenseitigkeits-Gesellschaften versichert hatten. Bon diesem Bestände entfielen auf die Go­thaer Bank (gegründet 1827, Gegenseitig) M. 347,119,300 auf die Germania in Stettin (1857, Actien-Ges.) M. 223,877,505 aus die Leipziger Gesellschaft (1830, Gegenseitig) Mark 140,696,000 auf die Stuttgarter L.-B. u. Ersp.-B. (1854, Gegenseitig) M. 138,736,023 auf die Evncordia in Cöln (1853, Actien-Ges.) M. 136,900,826 und auf die Lübecker Ge­

sellschaft (1828, Actien-Ges.) M. 114,514,126. Nachdem 16 von den bestehenden 19 Actien-Gesellschaften dazu übergegangcri sind, ihren Versicherten Antheil an dem Gewinne des Geschäf­tes einzuräumen, treten die Versicherungen mit Gewinnbetheili­gung der Versicherten immer mehr in den Vordergrund, uicht nur bei den Gegenseitigkeits-Gesellschaften, sondern auch bei den Actien-Gesellschaften. Der reine Zuwachs, welchen diese Ver­sicherungen mit Gewinn-Antheil nach Abzug der durch Tod und aus anderen Ursachen erloschenen Versicherungen 1878 er­hielten, betrug bei fünf Gesellschaften, welche den höchsten Zuwachs zeigen: bei Gotha M. 19,107,500 bei der Stutt­garter L.-B. und Ersp.-Bank M. 12,787,464 bei der Carls- ruher Versorgungs-Anst. M. 12,179,593 - bei. der Germania in Stettin M. 8,711,444 bei der Leipziger Gesellschaft M. 8,672,450, im Ganzen bei diesen fünf Gesellschaften also M. 61,458,451, während der reine Zuwachs der Versicherungen ans den Todesfall überhaupt bei allen 38 Gesellschaften ans M. 86,224,044 sich belief. Für durch Tod und bei Lebzeiten fällig gewordene Capitalien und Renten zahlten 1878 die 38 Gesellschaften M. 31,651,296 und zwar die 19 Actien-Gescll­schaftcn M. 18,621,683 und die 19 Gegenseitigkeits-Gesell­schaften M. 13,029,613.

Frankfurter Golb-Cours vom 2. Februar 188«).

20 Frankcnstückc.16 .L 1720 ^

Englische Sovereigns.20 2731

Dollars in Gold.4 17- 20

Dukaten.9 5054

Russische Imperiales.>6 66 -71

Holländische sl. 10-Stücke.16 ., 65 Ol

Altenstaig Stadt.

Zweiter und letzter Liegensckafts - Herkauf.

In'der Gantsache des Gottlieb Schuon, Mezgers hier, kommt die zur Masse gehörige in Nr. 5 und 8 dieses Blattes speciell beschriebene Liegenschaft im Gesamtan­schlag von 5200 ^, woraus beim I. Verkauf ein Erlös von 5270 erzielt wurde, zu Folge eines Mehrgebvts von 200 am

Dirnstag den 24. Februar d. Js-, Nachmittags 2 Uhr, uns dem hiesigen Rathhaus im zweiten und letztmaligen Aufstreich zum Verkauf, bei dessen Ergebniß es sein Verbleiben hat.

Hiezu werden Liebhaber mit dem An­fügen eingeladen, daß auswärtige Kaufs- knstige und deren Bürgen soweit sie der Verkaufs-Commission nicht persön­lich bekannt sind gemeinderäthliche Vermögens-Zeugnisse aus neuester Zeit vorzulcgeu haben.

Den 3. Februar 1880.

K. Amtsnotariat.

D en gler.

R o h r d o r f.

Am Freitag den 6. Februar, Vormittags 10 Uhr, verkauft Unterzeichneter 2 junge gute

Zug-Kühe,

von welchen vor 8 Tagen je das Kalb genommen wurde.

_ Jung I. Georg Lutz.

W ildberg.

> 9 Stück schöne chalbenglische

MIWilmne

verkauft Montag den 9. Februar, Vormittags 10 Uhr, _Gottlieb Maier, Bäcker.

Nagold.

Giik fttiiNdliihe Wchinrng

hat bis Georgii zu vermieten

Jakob Harr, Küfer, öl a g o l d. ^"

In gutem schönem

Hasnergeschirr

bin ich wieder frisch sortirt und kann solches sehr billig abgebcn.

Heimste Helber,

vis-a-vis von Zeuglesweber Schwarz.

Amtliche und Privat-Bekamrtrnachungen.

S ch ö n b r o n u.

Liegerrschasts-

Berkauf.

Am Mittwoch den 11. Februar d. I., Vormittags 10 Uhr, verkauft der Unterzeichnete wegen Weg­zugs auf hiesigem Rathhaus seine sämt­liche Liegenschaft, bestehend in:

Einem 2stockig- ten Wohnhaus mit 5 eingerich­teten Zimmern, wovon 3 heizbar, sehr gutem Keller und eingerichteter Wasch- und Backküche; einer großen 2barnigcn Scheuer mit gefälzten Böden, 2 Stallungen und eingebautem Wagen­schopf, Hühner- und Schweinstall;

ferner 77 a Gemüse-, Gras- und Baumgärten, theils unmittelbar am Wohnhaus, theils in nächster Nähe desselben, ca. 9 ln». Aecker und Wiesen auf hiesiger und Wildberger Markung, sämtlich in bester Lage.

Die Gebäulichkeiten (früheres Re- vieramtsgcbäude) sind in bestem bau­lichem Zustande, sehr zweckmäßig ein­gerichtet und würden sich vorzüglich zum Betrieb einer größeren Oekonomie oder eines Gewerbes, sowie auch hauptsäch­lich zu einem Landsitz eignen.

Liebhaber sind srcundlichst eingcladen und kann die Liegenschaft täglich cin- gesehen werden.

Nach dem

Liegenschafts- Verkauf werden 2 jüngere

Pferde,

zu jedem Gebrauch tauglich, wovon das eine sehr gut einspännig eingefahren ist, sowie eine neumelkige

Kalbin,

Holländer Raye, verkauft.

.1. Otzlxltz.

Nagold.

Meine Wohnung

im 2ten Stock, bestehend in 3 heizbaren und 1 unheizbaren Zimmer, Küche, Keller und sonstigem Zubehör, habe ich bis Georgii zu vcrmicthcn.

I. Grüninger, _Bahnhofstraße.

Rechnungen

in Folio, Quart und Oktav bei

G. W. Zaiser.

HW

Ich beehre mich hiemit bekannt zu machen, daß mein Kaden von heute an Sonntags geschlossen ist.

Indem ich meinen werthen Kunden für das mir bisher geschenkte Ver­trauen herzlich danke, bitte ich, mir dasselbe auch fernerhin zu bewahren. Nagold, den 2. Februar 1880.

LuKvn Koliils!'.

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Ausgezahlte Sterbefälle seit 1829 . 118,000,000

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Dividende im Jahre 1880 . 38

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Den 3. Febr.: Carl Gottlieb, Kind des Carl Gottl. B enz, Zimmermanns, 16 Tage alt. Veerd. den 6. Febr.. Morgens 9 Uhr.

Verantwortlicher Redakteur: Steinwaudel in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schcn Buchhandlung in Ragold.