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Samstag

den 17. Januar.

! Jnsertionsqcbiihr für die Ispaltige Zeile aus yc- wötnilietzer Schrift bei einmaliger Einrückung 9 r:, > bei melniualiger fe 6

A m t! i ch e s.

a g 0 l d.

A« die k. Pfarränrter nnd die Schirlt- fferffenämter.

Anlegung der Militärstannnrollen betreffend.

Die Ortsvorsteher werden zu Folge höherer Weisung darauf aufuiertsam gemacht, daß der Milj- tärstammrolle von 1880, sowie auch künftighin, so lange in der bisherigen Weise Gebnrtslisten einzu­reichen sind, GeburtSlistcn über Militärpflichtige ifraetttischer Religion, beziehungsweise Fehl-An­zeigen anzuschließen sind.

Die k. Pfarrämter wollen den Schultheißen­ämtern die betreffenden Geburtslisten, beziehungsweise Fehl-Urkunden, zugehen lassen.

Den 14. Januar 1880.

K. Oberamt. Güntner.

K. O b er a m t s p h y s i k a t Nagold.

Die Ortsvorsteher, welche mit Einsendung der Leichenschauregister und Hcbammentagebücher noch im Rückstand sind, werden zu sofortiger Besorgung anf- gefordert.

Nagold, 16. Januar 1880.

Obcramtsarzt Jrion.

Die Schirlthrißenämter des Fsrstdexirks Mildderg

werden auf den Z. 5 der Berfügung des Justiz- Ministeriums vom 22. Sept. 1879, Reg.-Blatt S. 375, aufmerksam gemacht, nach welchem mit Cüde jeden Monats die in den Gemeindewaldungen durch das Schutzpersonal der Gemeinde zur Anzeige gekom­menen Zuwiderhandlungen gegen das Forststrafgesetz in dem von 8- 4 vorgeschriebenen Formular I. an den Forstanwalt des Amtsgerichts für Nagold somit an den K. Revierförster Obers. Grüninger in Altenstaig eingereicht werden müssen.

Wildbe'rg, 13. Januar 1880.

K. Forstamt. Hopfengärtner.

Unter dem 9. Jan. ist die Stelle eines Oberlehrers an dem Seminar Nagold dem Mittelschullchrer Schwarzmayer in Cannstatt übertragen worden.

Tages-Nerrigkeiten.

Deutsches Reich.

** Nagold, 16. Jan. Bekanntlich wird hier im kommenden Frühjahr das Schnllehrerseminar in dem schönen Gebäude, welches künftig die Prä- parandenanstalt in sich aufnehmen soll, eröffnet. Zum Hauptlehrer desselben wurde in den letzten Tagen Mittelschullehrer Schwarzmaher in Cannstatt ernannt. Infolge dieser Ernennung werden im Mai oder Juni d. I. mit ca. 60 Seminaristen zugleich gegen 40 Präparanden hier eintreten. Der neuer­nannte Oberlehrer nemlich ist schon längere Zeit Vor­stand der Präparandenanstalt in Cannstatt und wird seine Zöglinge Hieherbringen, damit sie unter seiner Leitung mit Hilfe weiterer Lehrkräfte ihren Curs vollenden. Dadurch wird unsere Stadt im Laufe d. I. einen Zuwachs von etwa 100 Personen erhalten. Letzten Mittwoch wurde hier eine für sich lebende ältere aber brave Jungfrau beerdigt, welche am Sonntag Abend noch einen Besuch gemacht und sich ganz wohl gefühlt hatte, in der darauffolgenden Nacht aber durch einen Hirnschlag schnell hinwegge­rafft und am Montag Morgen todt in ihrem Bette gefunden wurde.

ckM^oDie mit 360 000 Morgen sogen. Kirchspiels- -^waldungen begüterte Stadtgemeinde Altenstaig war bislang in der Lage, jedem Bürger neben einem ge­wissen Holzquantum alljährlich noch eine Geldrate

aus der Stadtkassc verabreichen zu können. Jüngst wurde daselbst für das laufende Rechnungsjahr ein Stadtschaden von 11000 <46. zur Umlage gebracht,

mühlc rn Bern eck wurde am letzten Sonntag früh an drei verschiedenen Stellen und in der Abenddäm­merung wiederholt von ruchloser Hand Feuer gelegt, dessen Entdeckung aber immer rechtzeitig erfolgte.

Stuttgart, 14. Jan. Vergangene Nacht ist der erste Stallmeister S. M. des Königs, v. Ran­tzau, von seinen langen und entsetzlichen Leiden, die er mit wahrein Heroismus ertrug, durch den Tod erlöst worden. Der Verstorbene war als ausgezeich­neter Reiter und Peferdekenner weit und breit be­kannt. (W. L.i

Durch eine Kgl. Verordnung vorn 14. Jan. sind die Ständckammern wieder auf den 29. Jan. einberusen.

In Altheim, OA. Horb, ist vor einige Tagen ein Gefangener, Insasse des Ortes, etwa eine Stunde vor der festgesetzten Entlassung aus der 3 Stockwerke hoch gelegenen Gefängnißzelle hinabgesprnngen. Trotzdem er aus hartes Pflaster fiel, trug er doch nur ganz geringe Verletzungen davon und konnte sich nach seiner im Orte gelegenen Wohnung schleppen.

Reutlingen, 13. Jan. Bei der heute vor­genommenen Wahl eines ritterschaftlichen Abgeord­neten ist Frhr. Wilhelm v. Gültlingen, Landge­richtsrath in Ravensburg, wieder gewählt worden.

Rottweil, 13. Januar. Wie man hört, soll höheren Orts auch von hier Auskunft gefordert wor­den sein, ob sich ein geeigneter Platz zu einer Hin­richtungsstätte hier befinde oder wo ein solcher zu beschaffen sei. (Die letzte Hinrichtung dahier im Hofe des damals neu erbauten Gefängnisses fand im Jahre 1863 statt; das traurige Schicksal traf damals vier, wegen Raubmord zum Tode verurtheilte junge Ita­liener.)

Brandfälle: Am 12. Jan. in Reichenbach (Gmünd) 1 Wohnhaus samt Scheuer.

Neresheim, 11. Jan. Bezüglich des mitge- theilten Brandes in Schrezheim haben wir noch nachzütragen, daß dem Eigenthümer des abgebrannten Wohn- und OekonomiegebäudeS von 72 St. Schafen 69 St. zu Grunde gingen. 31 St. verbrannten im Stalle, 38 St. wurden, durch den Rauch bereits er­stickt, todt aus dem Stalle gezogen und 3 St. lebend gerettet.

Karlsruhe, 14. Jan. Nach den neuesten und gut begründeten Nachrichten ist der badische Kultur­kampf zu Ende. Kurie und Staat haben sich zu einem neuen Uebereinkommen verglichen und es liegt die Angelegenheit fix und fertig um Ministerium für den Landtag zur Vorlage bereit. Es wird in dem­selben bei dieser Gelegenheit an scharfen Wortgefech­ten nicht fehlen, allein bei der thatsächlich im Volke vorhandenen Abneigung, diesen Faden noch weiter gesponnen zu sehen, ist an der Annahme der Vor­lage nicht zu zweifeln. (W. L.1

Aus Aschersleben schreibt dieMagdeb. Z.": Ende vorigen Monats hat ein Unteroffizier des hier in Garnison liegenden Husaren-Regiment-s dem Husaren B. mit dem Säbel, eines kleinen Versehens wegen, ins Gesicht geschlagen. In Folge dessen sind demselben die Zähne so verletzt, daß er nicht einmal essen kann, sondern die Nahrung ihm mittelst eines Röhrchens zugeführt werden muß. Die Anzeige ist bereits erstatttet."

Leipzig. 15. Jan. Gehcimrath v. Wächter ist heute Nacht gestorben. - Der große Rechtslehrer, derKanzler". Karl Georg v. Wächter, geb. den

sesrädte in Lübeck. 1852 wiederum Professor in Leip­zig: 1855 wurde er in Sachsen zum Staatsrath, 1857 zum Geh. Rath, 1872 zum Wirkt. Geh. Rath ernannt und 1879 geadelt, 1867 wurde er von der Stadt Leipzig in den Nordd. Reichstag gewühlt. Von 1860 ab war er 6mal Präsidcut des deutschen Juristentags, ein Beweis von der angesehenen Stel­lung, die er in der deutschen Rechtsgelehrsamkeit, auch durch eine reiche schriftstellerische Wirksamkeit cinnahm.

Von Fulda schreibt man derGermania": Wann darf ein Elementarlehrer eineBekannt­schaft" anknüpfen?Erst nach Ablegung des zweiten praktischen Examens", lautet die Entscheidung, welches das Provinzialschulkolleg zu Kassel den Direktoren der Lehrerseminare unserer Provinz zugehen ließ. Die jüngeren Lehrer sollen nämlich auf Kosten ihrer Fortbildung allzufrüh Liebschaften anfangen, was, derFuld. Ztg." zufolge, der kathol. und evangel. Kreisschulinspcktoren veranlaßte, die Regierung auf den erwähnten Uebelstand c>nsmerksam zu machen und um Abhilfe nachzusuchen.

In Essen wurde ein unbestellbares Postpacket eröffnet. Es fand sich in demselben die Leiche eines neugeborenen Kindes, die noch von Wasser triefte, so daß anzunehmen ist, das unglückliche Geschöpf habe seinen Tod durch Ertränken gefunden.

Wiesbaden, 14. Jan. Der Herzog Friedrich Christian August von Schleswig-Holstein-Augusten- bnrg ist heute früh hier plötzlich am Herzschlag ge­storben. (Geb. 6. Juli 1829, vermählt 1856 mit Adelheid Prinzessin von Hohenlohe-Langenbnrg; von 18631866 Prätendent für den Thron von Schles­wig-Holstein.) (St.-A.)

Berlin. Prinz August von Württemberg, Generaloberst zvon der Kavallerie), seit fast 22 Jah­ren kommandirender General des Gardekorps, wird am 24. d. M. die Feier seines 50jährigen Dienst- jnbilänms begehen.

Berlin. Der Staatssekretär des Auswärtigen soll nach dem nächstjährigen Etat eineGehalts-Erhöhung von 24,000 cM. erhalten, also statt 36,00060,000 ^ beziehen. Der bisherige Gehalt sei seit längerer Zeit unzureichend gewesen und nicht erhöht worden, weil der verstorbene Inhaber deS Postensalljährlich er­hebliche Summen aus eigenen Mitteln zusetzte." Die dauernden Ausgaben des Etats des Auswär­tigen Amts betragen 6,503,89(WU, 167,965 mehr als im vorigen Jahr.

Wenn es eine kurze Zeit lang in der hohen Politik verhältnißmäßig ruhig gewesen ist, so tauchen alsbald auch hin und wieder nnheildrohende Gerüchte auf, um die Sache nicht langweilig werden zu las­sen. Wenn sehr oft von den Nachrichten dieser Art auch nicht viel mehr zu halten ist, als daß sie die Rolle einer interessanten Bangemacherei zu spielen haben. So wird denn auch Ursache vorhanden sein, die neuerlichen umfangreichen russischen Bestellungen von Geschützen und Gewehren in den Waffenfabriten fast aller europäischen Länder, die fort und fort statt­findenden Trnppenanhänfnngcn russischer Truppen mehr der deutschen Grenze, die Liebäugeleien russischer tonangebender Personen mit polnischen Flüchtlingen mit einiger Vorsicht zu beobachten. Vielleicht sind alle diese kostipieligcn Experimente Nichts weiter als

wodurch für einzelne bedeutendere Geschäftsleute eine Leistung von 200 bis nahezu 300 -M sich ergibt. )ie Sache wirbelt viel Staub auf. (Ol. T.> ^ In die Freihrl. v. Gültlingen'sche Sckg-

24. Dez. 1797 zu Marbach als Sohn des Obcr- aPtmaunS Wächter. 1848 saß er im Vorparlament "und im 50er Ausschuß in Frankfurt. 1849 wurde er Präsident des Lberappellationsgenchts der Han-