Antrag llr. v. Haubcr angenommen, in Abs. 1 zn setzen nach so:rücken solche Gewählte nach, auf welche mindeste»? der abgegebenen Stimmen gelallen sind." Im Uebrigen wird der Commissionsantrag angenommen. Z 23 bestimmt, daß diese Nettesten in dem gottesdienstlichen Lokal der Wahl' gemeinde einem der nächstfolgenden sonntags im Haupt gottesdienst der Gemeinde vorgestellt und von dem Geistlichen durch Handtreue verpflichtet werden. Das Gelübde lautet: Ich gelobe vor Gott, des mir befohlenen Dienstes mit Sorgfalt und Treue in Uedereinstimmung mit dem evange« lischen Bekenntniß zu warten und gewissenhaft daraus zu achten, daß Alles ehrlich und ordentlich zugehe in der Ge­meinde zu deren Besterung." tz. 2i.Den Vorsitz im Kir-- chengemeinderath führt der Plärrer und in Verhinderung desselben sein ordentlicher Stellvertreter im Pfarramt. Sind mehrere Geistliche ln der Gemeinde ständig im Piarr- amt angestellt, so kommt der Vorsitz dem ersten, die stell- verlretung dem in der dienstlichen Stellung nächstfolgenden Geistlichen zu. In den Fällen des tz 18 Abs. 2 ist Vor­sitzender der erste Pfarrer sin Stuttgart der Stadtdekan) beziehungsweise der gesetzliche «Stellvertreter desselben, in den Fällen des Z. IS der Geistliche der Muttcrgemeinde, bezieh­ungsweise wo ein Filialverhältniß nicht besteht, derjenigen Kirchengenleinde, welche die größere Seelenzahl hat." Diese 3 Absätze des Z. 24 wurden nach vorstebenher Fassung der Commission unter Ablehnung aller Aenderungsanträge an genommen. Ein 4. Absatz, der sich mit aus die Kirchenver mögensverwaltung bezieht, wird in der Beratbung, Beschluß sassung bis ß. 2ss ausgesetzt. §. 25 wird durchaus in folgender Aasfung der Commission angenommen:Für die Kassen- und Nechnungssührung und für die Besorgung der laufenden ökonomischen Geschäfte der Kirchengemeinde <tz. 47cks wird von der Gemeindevertretung aus der Zahl der in die Gemeindekollegien wählbaren Kirchengenosse» ein Kirchen- xfieger entweder aus eine bestimmte Anzahl von Jahren, mindestens auf 3 Jahre oder aus Lebensdauer gewählt. Das in tz- 13 bestimmte Alter ist nicht unbedingte Voraus­setzung seiner Wäblbarkeit. Der Kirchenpfleger ist stimm­berechtigtes Mitglied der Gemeiudekoilegien. Er hat nach den von der Oberkirchenbehörde zu erlassenden Bestimmungen Kaution zu stellen. Für seine Dienstleistungen erhält er eine Belohnung Die Höhe der Kaution und die Art der Kautlonstetstung, sowie der Betrag der Belohnung wird von der Gemeindevertretung festgesetzt. Der Kirchenp'ieger wird in der Sitzung des Kirchengemeinderaths als Rechner, sowie in seiner Eigenschaft als Mitglied des Collegiums von dem Vorstand desselben in Wichten genommen.

Am 2. Febr. findet eine Sonnen finsterniß und am 17. Febr. eine M o n d s f i n sie rn i ß statt. Die erstcre vollzieht sich in den Vormittagsstunden und endet um 11 Uhr 36 Min ; sie ist eine ringförmige. Die Mondsfinsterniß am 17. Febr. ist eine partielle, welche um 10 Uhr 20 Min. Morgens beginnt und um 1 Uhr 16 Min. Mittags endet.

Stuttgart, 21. Jan. Hier und wahrscheinlich im gleichen Verhältnis; ans allen Stationen macht sich eine bedeutende Abnahme des Eisenbahnverkehrs be- merkiich. Während in den sogenannten guten Jahren nach dem Kriege die Zahl der an einem Sonntage ans hiesigem Bahnhof ausgegebenen Billete nie unter 7000 sank und bis auf 12,000, ja an einem schönen Sonntag im Frühjahr 1874 ans 13,000 stieg, ist das Verhältniß jetzt so, daß ein Maximum von 67000. Billeten an einem Sonntag selten erreicht wird.

Der Stuttgarter Thiergarten, meint man, sei berufen, eine neue Thiergattung zu verbreiten: die Eisbärenbastarde mehren sich, denn in voriger Woche hat die braune Bärin nun zum drittenmal ihren Gatten, den Eisbären, mit zwei Jungen beschenkt. Die Vater­liebe, das Herz dieses nordischen Burschen, scheint aber erfroren zu sein, denn er muß jedesmal zur Rettung der jungen Leben abgesperrt werden. Auf Sonntag ist die Ankunft einer Rarität avisirt: ein schneeweißer Spatz von den Fildern wird im Stuttgarter Thier­garten Quartier nehmen. (N. T.)

Als Geschworene des Kreisgerichtshvss Tübingen für das erste Quartal 1878 haben u. a. zu fungiren: Ayasse, Johannes, Schultheiß von Neuhengstett, Baumann, Jakob. Schultheiß von Gütlstein, Graf, Johann Jakob, Schultheiß von Nohrau, Heiligmann, Johannes, Gemeinderath von Gültstein, Mammel, Jakob, Gemeindepfleger von Kuppin­gen. Maurer, Johann Martin, Stiftungspfleger von Oescheldronn, Rapp, Jakob, Seifensieder von Bondorf.

Merklingen, 24. Jan. Ueber den am 20. Jan. in einer Scheuer der Bauern Wohlleber und Schund ausgebrochenen Brand, welcher 5 Wohnhäuser und 9 Scheuern verzehrte, erfahren wir, daß ein Theil der Abgebrannten nicht versichert ist. Brandstiftung wird vermuthet. (N. Z.)

Brackenheim, 25. Jan. Ais Exempel von Sparsamkeit verdient erwähnt zu werden einKuh­knecht" im Bezirk, der volle 3000 zurückgelegt hat. Dem entgegen sind 2 Fälle anzuführen, wonach für baar empfangene 20 fl. ein Schuldschein über 200 fl. ausgestellt wurde (Schuldner ist nebenbemerkt jetzt im Gant) und ein Kuhkaufschilling von ursprünglichen 230 nach 2 Jahren glücklich auf 400 gesteigert wurde. (Sch. K.)

In dem Marktflecken Iagstheim hat ein Brand 3 Scheuern gänzlich in Asche gelegt und mehrere Wohnhäuser beschädigt.

M ünche n, 23. Jan. Der König hat ans seiner Cabinetskasse dem Nelscher-Verein in Speyer znm Bau einer protestantischen Kirche donselbst 5000 -ik anweisen lassen.

Würz bürg, 22. Jan. Gestern lieferte eine Gerichtsverhandlung gegen eine Karlenschlägerin ein ebenso interessantes als abschreckendes Zeitbild. Nach dem Gang der Veihrndlnng scheint dieselbe ihr Geschäft im Großen getrieben zu haben, denn eine Zeugin sagte aus, daß bei der Kartenlegerin den ganzen Tag ein Zulauf gewesen wäre, wie in einer Gerichtsstnbe. Als Zeugen waren Frauen und Töchter aus allen Ständen vorgeladen. 'Neben der Karlenlegerei trieb sie auch Sympathie, und verkaufte geheime Arzneimittel für alle Krankheiten; die letzteren erwarb sie käuflich in der Apotheke per Glas 18 L, während sie kein Glas unter 18 abgab. Ihre Hauplstärke besaß sie in der Anwen düng von Geheimmittcln bei untreuen Liebesverhältnissen um die Treue des Geliebten wiederzugewinnen. Unter den Zeuginnen befand sich auch eine hohe Sechzigerin, die erst im vorigen Jahre die Hilfe der Angeklagten wegen Untreue ihres Liebhabers anging, und deren Wiedergewinnung ihr nahezu 100 kostete. Die Angeschnldigle erhielt eine Gefängnißstrafe von sechs Monaten.

In einem Bauernhause bei Nott (Rosenheim) wurden am letzten Sonntag während des Gottesdienstes die Bäuerin und ihr erwachsener Neffe ermordet und beraubt und der Hof angezündet.'

Worms, 14. Jan. Ein Malergehülfe aus Tübingen, weicher beschuldigt ist, der Urheber des vor einigen Wochen zu Heftbronn ansgebrochenen Brandes zu sein, durch den 6 Menschenleben zu Grunde gingen, wurde nach der ,,Wimpf. Ztg." heute aus Requisition des Gerichtes zu Heilbronn in der benachbarten Gemeinde Horchhelm verhaftet. (N. Z)

Berlin, 24. Januar. Die Ueberiiedelung des -Sultans mit der Diplomatie, den Central Behörden und der Bank von Konstantinopel nach Brussa hat be­gonnen. Der Sultan ist bereit, Bosnien, die Herze­gowina, Altserbien und Bulgarien abzutrelen und hat den Kaiser Franz Joses um seine Vermittelung gebeten.

Berlin, 25. Jan. In der heutigen Sitzung des Bundesraths wurde der die Stellvertretung des Reichskanzlers betreffende Gesetzentwurf dem zuständigen Ausschüsse überwiesen. (Fr. I )

Berlin. Ein lodtähnlicher Starrkrampf wird gegenwärtig wieder in Charlottenburg beobachtet, der lebhaft an den schlafenden Ulanen in Potsdam erinnert. Einem kranken Mädchen fehlt seit sieben Tagen die Fähigkeit, irgend ein Glied zu bewegen, seine Arme bleiben in jeder ihnen gegebenen Stellung unbeweglich liegen, öffnet man ihm den Mund, so schließt sich der­selbe nicht selbstständig, und der Herzschlag ist äußerst gering.

Der Zeitpunkt für die Rückkehr des Fürsten Bismarck ist leider in Folge des Unwohlseins, an welchem derselbe noch fortwährend leidet, wieder unge­wiß geworden, doch hofft mau den Reichskanzler noch vor dem Zusammentritt des auf den 6. Febr. einbe- rusenen Reichstags in Berlin eintreffen und die Geschäfte wieder nach ihrem vollen Umfange übernehmen zu sehen. In Bezug auf dieinnere Krisis" befestigt sich die Ueberzeugung, daß die Entwicklung der Dinge auf gutem Wege ist, wenn auch deren definitive Entschei­dung noch eine Zeitlang auf sich warten lassen sollte.

Am Dienstag hielt der Reichstagsabg. Most in Berlin unter kolossalem Menschenandrang einen Vortrag überDas Verhalten der Berliner Bevölkerung zum Pfaffenthum". Er gelangte dabei zu dem Schluffe: Die passendste Antwort auf das jüngste Auftreten der Berliner Pfaffen müsse sein : massenhafter, formeller Austritt aus der Landeskirche, den die Sozialdemokratie jetzt in ausgedehntester Weise organisiren werde. Das Auftreten einiger Gegner, welche das Christenthum gegen die maßlosen Angriffe Most's vertheidigtcn, riefen wie­derholten furchtbaren Tumult hervor.

Berlin. Eine wahrhaft grauenvolle Nacht hatte laut derEssener Volkszeitung" vor Kurzem ein Gutsbesitzer aus der Nähe von Velbert zu bestehen. Derselbe wollte jüngst Abends gegen 10 Uhr, als nach Regen Frost eingetreten war, aus einem eine halbe Stunde von seinem Gute entfernt liegenden WirthS- hause den Heimweg antreten und war bereits eine Strecke unterwegs, als er auf dem glatten Boden ausrutschte, und ein Bein brach. Da weit und breit kein Mensch in der Nähe war und der Hilferuf un- gehört verhallte, andererseits aber bei Liegenbleiben in der kalten Winternacht der Erstarrungstod in Aussicht stand, schleppte sich der unglücklich Mann auf den Händen und dem gesunden Beine 7 Stunden hindurch

weiter, bis er gegen 5 Uhr Morgens mit geschundenen Händen und gänzlich der Haut entblößtem und bluten­dem Knie in die Nähe eines andern Gutes gelangte und dort Aufnahme fand. Die Wegstrecke aber, die der Verletzie innerhalb 7 Stunden zurückgeleqt, ist mit gesunden Füßen in zehn Minuten abzumachen Vor einigen Tagen erst konnte eine Operation staliftnden, da die ungemeine Anschwellung des Beines dieses nicht eher zuließ.

Wird Bennigsen oder Forckenbeck Vicekannzler des Reiches? Bennigsen ist der Eandidat Bismarcks, Forckenbeck der des Kaisers. Gleich im Anfang der Varziner Verhandlungen soll der Kaiser dem Fürsten Bismarck geschrieben haben, der Mann seines Vertrauens sei Forckenbeck, dieser habe ihm stets die Wahrheit gesagt. -

Oistttöse Zeilungen veröffentlichen wie alljährlich bis ins Einzelne Deutschlands Kriegsstärke Sie ist erstaunlich Bei Eröffnung eines Krieges können sofort zur Verwendung kommen 900,000 Mann mit 2224 Feldgeschützen und diese Zahl kann rasch verstärkt werden durch 293 resp. 270 Landsturm-Bataillone, von der deutschen Flotte abgesehen. Es wäre wohl am zweckmäßigsten, diese Ziffern von Zeit zu Zeit in Frank­reich zn veröffentlichen; denn sie wissen jetzt drüben, daß unsere Soldaten nicht nur auf dem Papiere stehen.

Köln, 25. Jan. Die ..Köln. Ztg." meldet ans Pera vom heutigen: Gestern Nachmittag hat die Pforte alle russischen Bedingungen angenommen, und ihre Bevollmächtigten angewiesen, ihre Zustimmung zu er- theilen. Heute wird in den Moscheen ein Aufruf ver­lesen, um die Gemüther vorzubereiten. Die russischen Bedingungen werden strengstens geheim gehalten.

In Hamburg haben zwei angesehene Kanfleute Bankerott gemacht und sich ertränkt. Es soll sich um Summen von 510 Mill. Mark handelst.

OesterreichUngarn.

Wien, 23. Jan. Die Verzögerung bei den Friedensverhandlungen soll nach diplomatischen Miltheilungen in erster Linie darauf zurückzusühren sein, daß sich England immer wieder in den Vorder­grund drängt. Das will man in Petersburg nicht znlassen, nachdem es die erste russische Vorbedingung war, den Präliminar-Frieden direct mit der Pforte ohne jede Einmischung von dritter Seite abznschließen. Deßhalb werde auch, wie man hier sagt, die jetzige Korrespondenz der Königin Victoria mit dem Zar den Frieden nicht fördern. Den neulicheu Vorwurf der Agence Russe", Englands Haltung könnte die Frie­densbestrebungen zum Scheitern bringen, betrachtet man als vollkommen ernst. Rußland will das britische Cabinet zwingen, Farbe zu bekennen. Entweder man soll in London, gleich den andern Mächten, sich ent­schließen, daß Ende abznwarten, oder, wenn man das nicht will, soll man irgend etwas unternehmen, wonach sich dann auch Rußland richten könnte. Rußland zweifelt nicht, in jedem Falle auch mit England fertig werden zu können, natürlich wenn es darauf ankäme, und es würde dies vielleicht nicht so ungern sehen, nachdem es nun doch schon bei der großen Arbeit ist, und die allgemeine Lage sich als eine durchaus günstige für das Zaren-Reich darstellt. Aber so lange das englische Geheimthun, das Einmischen und das halbversteckte Drohen mit Worten dauert, will Rußland nicht ein­lenken, weil, wie man in Petersburg sagt, nach den erreichten Erfolgen Klarheit darüber herrschen muß, wie weit die Orientangelegenheiren geregelt werden können. Einen Frieden mit der Türkei, der die Aussichten auf andere Verwicklungen in Bälde eröffnete, will man nicht abschließen. Müsse es zu einem Berlaffenschafts- Streit kommen, dann solle Das gleich geschehen, da man im Augenblicke ziemlich gewiß ist, daß sich Oester­reich nicht darein mengen, oder richtiger gesagt, nicht gegen Rußland wenden würde. Auf diese Weise erklärt man den russischen Vormarsch über Adrianopel hinaus. Wenn diese Angaben richtig sind (sie kommen, wie wir betonen müssen, von ruffen-freundlicher Seite,) dann läge es abermals in der Hand Englands, der Pforte einen baldigen Frieden zu geben, indem es sich selber Beschränkung auferlegt. (Frkf. Juni.)

Die österreichische Ministerkrise ist noch unent­schieden. Als Minister-Candidaten werden genannt: Schmerling, Hosmann, Hohenwart. Herbst und Rech­bauer wurden heute vom Kaiser empfangen. Es wird als möglich erachtet, daß in Ungarn ebenfalls eine Ministerkrise auSbricht. Die innere Situation ist ernst.

Wien, 26. Jan. DiePresse" meldet: Der Kaiser nahm das Entlassungsgesuch des Kabinets Auers­perg an und beauftragte dasselbe mit der einstweiligen Fortführung der Geschäfte.

Vor einiger Zeit meldeten Wiener Corresponden-

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