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nachmittag entlud sich über der Gemeinde Kirchberg ein Gewitter, und hat fürchterliche Verheerungen angerichtet. Ein Teil der Winter- und Sommer- ffrucht ist total verhagelt. Futter und Gartengewächse haben sehr stark ge- litten, besonders der zweite so reichlich gestandene Kleeschnitt. Versichert sind nur wenige. Die Markung Kirchberg ist seit dem Jahre 1874 nun schon fünfmal vom Hagelschlag betroffen worden, 1874, 1880, 1882 und 1885 Zweimal. _ _
Berlin, 17. Juli. Heute früh nach fünf Uhr brach in der Hollmann- -straße 35, woselbst mehrere Fabriken, Tischlereien und eine Eisengießerei sich befinden, Feuer aus, welches noch fortdauert. Mehrere Fabrikgebäude sind bereits vollständig ausgebrannt, ungefähr fünfhundert Personen sind arbeitslos.
Hamburg, 15. Juli. Auch in Hamburg wird die Feuerbe- -stattung eingeführt. Die hiesige Bürgerschaft hat heute den Antrag Dr. Ginschen auf Zulassung der Feuerbestattung ohne Debatte angenommen.
WevrnifcHtes.
Jorks große Toilette macht, um auf einem Bill oder bei ähnlichem Anlaß zu paradieren, werden vorher Arme und Büste „poliert". Der Illoäus ope- rsncii des Polierens ist folgender: Zuerst werden Arme und Büste mit Rosen- waffer gewaschen und, nachdem dies recht gründlich geschehen ist, mit Cold- Cream eingerieben, das etwa fünfzehn Minuten liegen bleibt. Nach dieser Zeit wird letzteres mit einem ganz feinen Flanelllappen wieder abgerieben, und Arme wie Büste mit „Baby-Puder" bestreut, der wieder gründlichst eingerieben wird. Ist dies geschehen, so sieht die Haut poliertem Marmor ähnlich und erscheint von wunderbar feiner Struktur.
— OüberdieJugend! Onkel August kam auf Besuch und in- spizirte das Zeugnis des kleinen Otto. „Ei, ei, mein Junge", sagt der Onkel und seine Stirn kräuselt sich, „hier steht ja bemerkt, daß Du im vorigen Semester dreimal hast nachsitzen müssen? Ich", so fügt der alte Herr mit jener glücklichen Uebertreibung hinzu, welche die vorgerückte» Jahre so gut kleidet, „ich habe in meiner Jugend niemals nachzusitzen brauchen!" Der kleine Otto sieht seinen Onkel eine Welle erstaunt an, dann lächelt er pfiffig und erwidert: „Dann hat wohl Euer Lehrer immer gleich gehauen?"
— Eine Truppe von 8 Kamerun-Negern, die vom Direktor Stein zu einer Schaustellungsreise durch Deutschland veranlaßt wurden, -stellen sich in Hannover als dem ersten Platz ihres öffentlichen Auftretens in dem Palmengarten vor. Inmitten des heimatlichen Pflanzenwuchses führen die muskelkräftigen Afrikaner ihre interessanten Tänze, Kriegsspiele und ihren , Fetischdienst vor. Letzterer wird von einem hervorragenden Fetischpriester aus königlichem Blut, der neben dem Neffen des Königs von Klein-Povo die vornehmste Person der schwarzen Gesellschaft ist, geleitet.
— Neue Bauernregeln: Behalt Dein Gut, so lang Du frisch — am besten schmeckts am eignen Tisch. Gibst Du es doch in jüngre Hände, — behalte Dir bis an Dein Ende das Eigentum, dem Sohn, der Schnur — Gib die Nutznießung immer nur. Dann bist Du froh bis in den Tod, — Sonst aber blüht Dir Gram und Not. Wer gehet nach Amerika, — Der lass stets eine Vollmacht da. Brauchst Du in Nöten einen Nat, — Geh' nicht zum Winkeladvokat. Wenn Dir was fehlt, wenn Dir was g'bricht — Befrage einen Pfuscher nicht. Sie helfen nicht, sie schaden blos, — Dein Geld wirst Du bei Beiden los. Zum Landtag, Reichstag wähle nicht — Wer Dir nur schmeichelt, nur verspricht. Wer gar die „Frau Gemahlin grüßt" , — Am Besten ist's, wenn Du den fliehst. Bild Dir ein Urteil, halt ein Blatt — Dann brauchst Du keinen fremden Rat.
— Polierte Damen. Wenn die fashionable Damenwelt New-
KcrnöeL <L WevkeHv.
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Preise aus oem Vinngarrer
Kilo süße Butter 1 20
Kilo saure Butter 1 —
Kilo Rindschmalz 1 30
Kilo Schweineschmalz 1 30
Liter Milch 16
dto. abgerahmt —
frische Eier 50
Kilo Weißbrod 26
Kilo Halbweißbrod 24
Kilo Hauöbrod — 20
Paar Wecken wiegen 80—120 Gr.
Kilo Mehl Nr. 0 42 L; Nr. 1 38 L Kilo Kartoffeln —
Kilo Erbsen 36
Kilo Linsen 44
Kilo Bohnen 36
Kilo Ochsenfleisch 70
Kilo Rindfleisch 60
Kilo Schweinefleisch — 60
Kilo Kalbfleisch
60-65
Wmyeumarn vom
V, Kilo Schaffleisch 1 Gans 1 Ente 1 Huhn 1 Taube
50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo Welschkorn 50 Kilo Wicken 50 Kilo Haber 50 Kilo Gerste 50 Kilo Heu 50 Kilo Stroh 1 Raumetcr Buchenholz 1 Raumeter Birkenholz
1 Raumeter Preisein der V, Kilo Rindfleisch '/, Kilo Schweinefleisch V, Kilo Kalbfleisch '/, Kilo Hammelfleisch
^utl.
—.
3 50 bis 4 50 2 40 1 40
3.50 bis 4.50 9.-. 10 . -
7.80 bis 8. — 9.— bis —
3.80 bis 4. 30
2.80 bis 3. —
11 50 10 - 8 50
a r k t h a l l e.
S4
53
— 53
— 68
Amtliche KkkanAtinnchullgeii.
Orts-MzeMche
Vorschrift.
Nachdem nachgewiesen ist, daß eine größere Anzahl von Obstbäumen hiesiger Markung mit der Blutlaus behaftet ist, wird hiemit folgende orts- giolizeiliche Vorschrift erlassen:
Die Besitzer von Bäumen, welche mit der Blutlaus behaftet sind, haben sofort für deren gründliche Reinigung Sorge zu tragen. Nichtbeachtung dieser Vorschrift wird nach Art. 33 des Pol.-Str.-Ges. mit einer Geldstrafe bis zu 60 vtL oder Hast bis zu 14 Tagen belegt, überdies wird die Reinigung der Bäume auf Kosten der Eigentümer von obrigkeitswegen an- geordet werden.
Calw, den 18. Juli 1885.
Stadtschultheißenamt. - Haffner.
Bad Teinach
wird am nächsten
Samstag, den 25. Juli,
Samstag, den 25. Juli, von nachmittags 3 Uhr an
mit Eselrennen, Weltlauf, Hahnentanz, Sackhüpfen, Klettern und Wassertragen in herkömmlicher Weise hier abgehalten.
Solche, welche sich an vorstehendem beteiligen wollen, haben sich zeitig, spätestens bis nächsten Donnerstag, zu melden.
Diejenigen, welche als Hahnentänzer und Tänzerin auftreten wollen, müssen in Bauerntracht gekleidet sein. Den 18. Juli 1885.
Schultheißenamt.
Holzäpfel.
Aichelberg.
Krennkokz-Verkauf.
Am Freitag, den 24. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, verkauft die hiesige Gemeinde auf dem Rathause in Aichelberg aus ihren Waldungen Breitenwald und Brecht:
3 Rm. buchene Scheiter,
8 „ dto. Prügel,
2 „ dto. Anbruch,
3 „ birkene Prügel,
5 „ tannene Scheiter,
173 „ dto. Prügel,
139 „ dto. Anbruch, sowie
5 Festm. Birken, geeignet für Wagner oder Schreiner.
Gemeinderat.
Privat-Aryeige«.
1 Viertel
Roggen
auf dem Halm, im Kapellenberg, setzt dem Verkauf aus
Jakob Rüd in der Vorstadt.
Schöne
Frühkartoffeln
verkauft
Bäcker Lutz.
Tröllenshof.
Reinen
empfiehlt, das Pfund zu 75 Pfg., bei größerer Abnahme billiger,
Link.
^ WrAeimer Beobachter
1 (Amtsblatt),
1 als gelesenstes Lokalblatt der bad. ^ V Nachbarschaft mit wöchentl. zwei- 1 maligem Unterhaltungsblatt und
4 wirksamstesJnsertionsorgan » bestens empfohlen, kostet bei jeder ,
A Poststelle vierteljährl. M. 1.80 < > t und 40 Pfg. Bestellgeld. !
Liebenzell.
AMeWch.
12—14 tüchtige Maurer und Steinhauer finden sogleich Arbeit bei Maurermeister Strobel.
Es wird per sofort in einen Gasthof in der Nähe Stuttgarts ein jüngerer
Keiner,
sowie zwei anständige jüngere Kellnerinnen und noch auf Jakobi ein kräftiges
Küekeamäätken
gegen hohen Lohn gesucht.
Wo? sagt die Red. ds. Bl.
Oberkollwangen.
Am Freitag, den 24. Juli, abends 7 Uhr,
verkaufe ich meinen (ca. 1 >/^ Morgen)
Frü^-Oaöer
auf dem Halm im öffentlichen Aufstreich gegen sofortige Bezahlung.
Liebhaber sind in das Gasthaus z. Hirsch freundlichst einqeladen.
Fr. Hahn,
Schullehrer.
G e ch i n g e n.
Einen tüchtigen
Knecht
sucht zum sofortigen Eintritt
F. Ziegler jr.
Calw.
8 Paar gm erhaltene gestemmte
Fenstertääen
hat billig abzugeben C. A. Bub, Buchbinder.
Renningen.
Es wird zu sofortigein Eintritt ein tüchtiger
Banernknecht
gesucht von
Wilh. Ulrich,
Schafhalter.
Mk. 1000.
sind sofort zu 4/r»/„ gegen Pfandschein auszuleihen. Auskunft erteilt die Red. ds. Bl.
Ein ordentliches
Dienstmädchen,
das sich willig allen häuslichen Arbeiten unterzieht, kann bis Jakobi eintreten. (Näheres im Compt. ds. Bl.)
Vi8it6ii-Lg,rtM
liefert in eleganten Xurton8 unck feister .4u8küürnn» äie Druckerei cl. DI.
Auf Jakobi wird ein jüngeres, an- stelliaes
DicnstmSdchen
gesucht. Wo? ist zu erfragen im Compt. ds. Bl.