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den Termin des vollendete» 24. Lebensjahres übereinstimmend mit dem Großjährigkeitstermin aus daS vollendete 2t. Lebensjahr herabsetzt. Nach den gegenwärtig durch die Presse lausenden Nachrichten steht nun allerdings eine Revisionsvorlage in Aussicht, doch heißt es, dieselbe werde sich auf die Verlegung des Termins vom vollendeten 24. auf das vollendete 21. Lebensjahr beschränken, von der Nedusiriiug der Aufenthaltsdauer aber absehen. Dies wäre sehr zu bedauern. Von liberaler Seite wurde bereits bei der ursvrünglichen Berathung des Gesetzes die einjährige Aufenthaltsdauer vertreten. Die Bestimmung von 2 Jahren ist lediglich eine Konzession an die Kleinstaaten, welche ihrerseits sogar drei Jihre verlangten
Berlin, den 5. Febr. Das russische, jetzt von Petersburg augezeigte Rundschreiben macht offenbar Europa für einen etwaigen Krieg veranlwonlich. Der russische Appell an die Garanten des Pariser Vertrags widerlegt offiziell, daß Rußland denselben für aufgehoben erachtet. Rußland bebält sich seine Entschließungen vor, wenn die Mächte die Ausführung des Konserenzprogramms verweigein. Wahrscheinlich, obgleich nicht abgebrochen ist, daß Rußland alsdann den Dreikaiferbnnd anrufen würde. (Schw M.)
Eine hochoffiziöse Berliner Mittheilung in der „Pol Corr." läßt erkennen, daß Rußland sich nach Allianzen umsteht, um, da es in der Orient Frage zu weit engagirt sei, als daß cs der Pforte gegenüber einfach zurückweichen könnte, nicht mit einem Olmütz zu enden. „Rußland — sagt der Ofsiciöse — braucht einen Freund an seiner Seile. Weniger einen activen Alliirlen. als einen solchen, der ihm, wenn auch nur diplomatisch, Rückensund Flanke deckt. Als ein solcher Freund bot sich Frankreich an, welches in Kenntniß der für Oesterreich-Ungarn in der Situation liegenden Schwierigkeiten einen Keil in den Bund der drei Kaiser zu treiben hoffte. Halten die Kaiser-Mächte zusammen, so hat Oesterreich für den wahrscheinlichen Fall eines russisch-türkischen Krieges ernsthafte Bürgschaften für die Wahrung seiner Interessen an der Donau. Wie die Dinge sich dagegen bei einer Spaltung der Kaiser- Mächte und dem Zustandekommen einer russisch französischen Entente gestalten könnten, ergibt sich von selbst, zumal auch, da ein „Dritter im Bunde" nicht fehlen würde. Dann sähe Oesterreich sich im Schach gehalten, und Deutschland sich vielleicht in die Nothivendigkeit versetzt, ganz wider seinen Willen und sein Interesse in kriegerische Verwicklungen zu geralhen." Von anderer Seite wird noch hinzugefügt: „Es hat in der letzten Heit eine wesentliche, auch von den beiderseitigen Höfen unterstützte Annäherung zwischen Deutschland und England stattgefunden, die in mehrfacher Beziehung be- achtenswerth ist. ES war von jeher ein Lieblings- Gedanke des Fürsten Bismarck, daß England zu dem Drei Kaiser-Bündnisse herangezogen werden möge." Demzufolge scheint die vollständige, militärische wie diplomatische Jsolirung Frankreichs der ausschließlich leitende Gedanke der auswärtigen Politik Deutschlands zu sein. (Fr. I)
Königsberg, 3l. Jan. Vorigen Freitag Abend hat sich hier ein Arbeiter für Geld todtschlagen lassen; kaum glaublich, aber doch wahr. Derselbe wettete mit seinen Genossen in einer Kneipe um ein gewisses Maß Getränke, so und so viele Schläge ohne Schmerzäusserung auszuhalten. Er gewann die Wette, verließ iudeß sofort das Lokal und verstarb noch in derselben Nacht. Die Untersuchung gegen die bei der Wette Beteiligten ist eingeleitet.
Wien, 4. Febr. (AUg. Ztg ) Die allarmirenden Nachrichten über angeblich unannehmbare Garantieforderungen der Pforte an Serbien sind grundlos. Zichy, Calice, Werther, Jgnatiess, Chaudordy befinden sich augenblicklich hier in Wien. — Dem „Dziennig" zufolge soll Prinz Alexander von Hessen zum Nachfolger des Großfürsten Nikolaus als Oberkommandiren- der der Südarmee ausersehen sein.
Die N. Fr. Pr. glaubt zu wissen, daß alle Nachrichten über in Wien stattfindende Verhandlungen zwischen der türkischen Botschaft und dem Vertreter Serbiens, Zukic, jeder Begründung entbehren. In Wien wird weder vertraulich , noch offiziell über den Frieden verhandelt. Die Verhandlung wird direkt zwischen Koustantinopel und Belgrad geführt und Alles, was über die von der Pforte verlangten Garantien verlautet, ist erfunden.
In der letzten Sitzung der Gesellschaft der Aerzte in Wien stellte Professor L e id es d o r f einen Mann vor, dK, befangen in religiösen Wahnvorstellungen, eint seltene Selbstverstümmelung — Ausreißung beider Augen — an sich vorgenommen. I» der Literatur ist nür noch der Eine Fall durch Dr. Bergmann be
kannt, in welchem eine Frau, ebenfalls von religiösen Wahn-Ideen beherrscht, mit Bezug auf den Bibelspruch : „Wenn dich dein Auge ärgert, so reiße es aus!", Aehnliches vollführte. Eines Tages sah man sie, laut betend, am Belte knieend, ihr Haupt mit einem Tuche verhüllt, und fand bei näherer Untersuchung, daß sie sich mit ihre» Fingern beide Augen ausgebohrt Halle. Sie hatte merkwürdigerweise keinen Schmerzenslaul ausgestoßen. Die Heilung ging verhättnißmäßig rasch vor sich; das Weib wurde erblindet, aber geistig genesen, anS der Irrenanstalt entlassen. In diesem Falle ist es ein junger Man», der noch vor einem Jahre in Wien als Zählkellner lhälig war, hierauf nach Triest ging, dort die gleichen Dienste versah, viel betete, häufig die Kirchen besuchte und seine Kollegen anffor- dcrie, ihn zu besuchen, da er ihnen die Bibel und das Evangelium anslegen wolle. Im Juli wollte er sich in die Herzegowina begeben, um gegen die Ungläubigen zu kämpfen, wurde aber iu Sessana aufgcgrisfen und interuirt Der Kommissär wies ihm ein an das sei- nigc anstoßendes Zimmer an, hörte ihn Morgens laut beten, trat ein und fand ihn mit Blut beleck«, sah dessen rechtes Auge am Boden liegen, das linke an der Wange herabhängend. Nach Triest in die Irrenanstalt gebracht, wurde er untersucht, und man erkannte, daß die Enucleation fast kunstgerecht vor sich gegangen war. Es erfolgte auch rasche Heilung der Verletzung, die am 20. September eine vollkommene war. Als Motiv der That gab er an, daß Gott es ihm befoh len; er bereue seine That nicht und hoffe mit Zuversicht, daß er sein Augenlicht wieder erhalten werde. In ähnlicher Weise hatte sich auch jenes Weib geäußert.
Von einer wahren Schau erlhat wird aus Galgocz in Ungarn berichtet: Am 24. v M. hatte der dortige Insasse Löwy Felle im Werthe von 600 Fi. verkauft. Dies war einem Fleischhauergesellen, der! in guten Beziehungen zu Löwy stand, bekannt gewor- ! den und er beschloß, sich des Geldes zu bemächligen. Abends kam er zu Löwy, den er unter irgend einem Vorwände um ein Nachtquartier anging Trotz des Abrathens seiner Frau, die ihrer Entbindung entgegensah, gewährte Löwy die Bitte. Um Mitternacht hörte die Frau ei» leises Stöhnen; sie ahnte Entsetzliches und schrie vor Schrecken auf, doch verstummte sie bald, von mehreren tödtlichen Stichen getrosten. Allein die Schwester Löwys, welche im Nebenzimmer schlief, hatte die Schreie ihrer Schwägerin gehört; sie zündete daher ein Licht an und öffnete die Thüre. Als sie ihren Bruder und dessen Gattin im Blute schwimmen sah, stürzte sie sich auf den von dem Lichte geblendeten Mörder; trotzdem es während des Ringens dem Elenden gelang, auch das heldenmüthige Mädchen zu verwunden, ließ dasselbe dennoch den Unmenschen nicht los, sondern schrie mit aller Kraft um Hülfe. Bald näherten sich auch Schritte, noch eine verzweifelte Anstrengung machte der Mörder, um sich der äußeren Umklammerung zu erwehren, dann schnitt er mit dem blutigen Messer seine eigene Kehle durch. Als die Leute in das Zimmer drangen, war auch der Mörder eine Leiche.
Die kroatische Jugend in Agram hat unerwarteterweise entschieden Front gegen Rußland gemacht. In ciiiem Manifest der Studenten ist gesagt: „Der Zustand der türkischen Christen ist zwar ein trauriger, aber vielleicht ein besserer als der, in welchem die Unterlhanen Rußlands leben. Man könnte nur dann glauben, daß Rußland das Loos der türkischen Christen verbessern will, wenn es erst die Lage seiner eigenen Unterlhanen verbessert hätte." Diese Kundgebung fand in Kroatien lauten Widerhall, und wird namentlich in Buda-Pest mit ungemeiner Befriedigung ausgenommen.
Paris, 2. Febr. Es gilt hier für richtig, daß Oestreich und England der Pforte gerathen haben, sich mit dem Frieden zu begnügen und keine weiteren Bürgschaften von Serbien zu verlangen, da die Erschöpfung dieses Landes ohnehin die beste Bürgschaft sei. Auch in ganz türkcnfreundlichen Kreisen hält man dafür, daß Midhat Pascha seine bisher so erfolgreiche Festigkeit wohl ein wenig übertrieben habe, als er die Garantien verlangte: der Friede sei das Wesentliche und die Bürgschaften seien von geringem Belang für
die Türkei. — Der „France" wird aus Ragusa tcle-
graphirt, der Aufstand sei an der montenegrinischen Grenze auf acht Punkten wieder ausgebrochen. Uebri- gens habe Rußland dem Fürsten Nikita gerathen, seinen ganzen Einfluß gegen die neue Schilderhebung zu wenden.
Paris, 2. Febr. Heute wurde bei der Rekru- tenzichnng der ehemalige kaiserliche Prinz nicht mit aufgerufen, weil sein Name von der Rekrutenliste gestrichen ward.
Paris, 2. Febr. Im jarckin äss xlrmtos trug
sich vorgestern folgende Schreckensscene zu: Bei dem Bärenzwinger mit seinen drolligen Bewohnern hatte sich wie gewöhnlich viel Publikum versammelt, als sich plötzlich ein allgemeiner Schrei des Entsetzens erhob. Ein Knabe von fünf Jahren, den ein Kindermädchen auf die steinerne Balustrade gesetzt hatte, um die Thiere bester sehen zu tonnen, war hinabgefallen und in demselben Momente, wo er den Boden berührte, Hallen sich auch die beiden weißen Bäeen von ihrem Lager aufgerichtet uud trabten neugierig auf den Fremdling zu, der in ihr Gebiet eingedrnngen war. Welch' furchtbares Drama würde man jetzt zu sehen bekommen? So fragten sich wohl Alle, die zugegen waren. Allein merkwürdiger Weise kehrten sie, — vielleicht einge- I schüchtert durch das Schreien der Zuschauer, — ruhig , in ihren Winkel zurück, ohne dem Kinde ein Leid ge- lhan zu haben. Das war schon viel. Aber es kam jetzt darauf an, das Kind zu retten. Wer mochte es wagen? Da erbot sich ein schlichtgekleideter Mann dazu. Man holte einen soliden Strick und ließ mittelst desselben den Retter hinab; kaum hatte er den Knaben anfgenommcn und die Rückreise durch die Luft augelretcu, so stürzten sich auch die beiden Bären in sichtlichem Grimme auf rhu, kouuleu ihn aber nicht mehr erreichen. Das Kind hatte bei feinem Falle aus der ziemlich beträchtlichen Höhe weiter keinen Schaden davon getragen, als eine Verrenkung des einen Armes, aber das fahrlässige Kindermädchen ist von dem Schreck und der Angst in eine Fieberkrankhett gefallen und sieht im Delirium überall wilde Thiere, welche kleine Kinder ansfresten. (Sch. B.)
Paris, 4. Febr. Die „Patrie" bemerkt in einer Note, die sich angeblich auf einen Bericht über deutschen Handel und Gewerbe stützt: „Deutschland, welches in commerctellcr und industrieller Beziehung arm zu nennen ist, richtet sich mit jedem Tage auf und wird uns bald eine furchtbare Concnrrenz machen. Es läßt die Leute ruhig reden und gerade wie es vor 18.70 sich wohl gehütet hat, die unsinnigen Angaben, welche über seine Wehrkraft verbreitet waren, zu widerlege», hütet es sich auch jetzt, den irrigen Darstellungen von der Lage seines Handels und seiner Industrie entgsgenzutrelen. Wir sind vielleicht die einzige Nation, die noch nicht gewahr geworden ist, daß Deutsch- tano in einem gegebenen Augenblicke eine Handelsmacht sein könnte, mit. welcher man wird rechnen müssen. Seins Weigerung, sich an unserer Ausstellung zu bc- theilizen, war von ihm, das möge man sich nur gesagt sein lasten, ein Act der Weisheit. Wir werden es nächstens beweisen." Die „Patrie". ist nicht etwa, wie man aus dieser Notiz schließen könnte, schntzzöll- nerisch, sondern im Gegentheil, wie alle bonapartistischcn Organe, ein entschieden frcihändlerisches Blatt; dagegen ist sie, wie diese, auch eine verbissene Gegnerin der Welt-Ausstellung, und also Partei.
Bern, 5 Febr. (Allg. Ztg.) Der ehemalige deutsche Consul in Genf, Bankier Brodhag, mit 900,000 Fr. flüchtig, wurde in Liverpool verhaftet.
St. Petersburg. 4. Febr. Die Zirkulardepesche des Fürsten Gortschakosf, von welcher seit einiger Zeit in den Blättern die Rede war, ist jetzt wirklich erlassen worden. Dieselbe erinnert zunächst daran, wie die Uebercinstimmung der Großmächte bei Beginn der orientalischen Krisis vermöge der Initiative Rußlands erzielt ward, und führt sodann aus, daß diese Uebercinstimmung durch die Zurückweisung des Berliner Memorandums gestört, bald aber auf der von englischer Seite vorgeschlagenen Grundlage wieder- hecgestellt worden sei und endlich dazu geführt habe, daß die Mächte einstimmig ihre Forderungen aus der Konferenz der Pforte vorlegten, welche dieselben alsdann abgelehnt habe. Die russische Regierung glaube, daß Europa durch die vereinigte diplomatische Aktion bewiesen habe, daß es lebhaft für die Erhaltung des Friedens im Orient interesstrt sei und es als seine Pflicht wie als sein Recht erkenne, dazu Namens der allgemeinen Interessen mitzuwirken. Die russische Regierung habe daher, bevor sie einen Entschluß in der Angelegenheit faßle, geleitet von dem Wunsche, auch in dieser neuen Phase der orientalischen Frage die Uebercinstimmung Europa's aufrecht zu erhalten, ihre Vertreter bei den fünf Verlragsmächten beauftragt, sich darüber Gewißheit zu verschaffen, was die Regierungen, bei welchen sie beglaubigt, gegenüber der von der Pforte ansgegangenen Abweisung ihrer einstimmigen Wünsche nunmehr zu thnn gedenken. Die Note, welche vom Reg.-Anz. jetzt veröffentlicht wird, trägt das Datum des 31. Jan. und ist an die russischen Vertreter in Berlin, Wien, Paris, London und Rom gerichtet.
(Lebendig begraben) So romantisch im Allgemeinen die Mittheilung von Fällen des Lebendig-
Begrabenwei Ereignisse do hat sich ein Romy, Belg 18 Jahren dem Arzte ki den üblichen' gesolge sich daran macht! einmal aus schallen. El lies zum Pfa Letztere glan! Sinneslänsch den Bürgern in aller Eile Laß der Un gemacht halt Im Zustand als die Erds Hätte man l Unglückliche Kons hem Pasch an Stelle d stantinopel i Wechsel bedl Edhem Pas< Waffenstillst das hört je Losschlagen wird auf ei machen dürs lich nnerwül
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