Armee sind vom Kriegsminister abgeschlagen worden. Der deutsche Militär-Bevollmächtigte verbleibt im Kriegs-Fall in Petersburg.

Der nächste Reichstag wird ein neues Gesicht tragen, und man steht deshalb allgemein den Verhand­lungen mit großer Spannung entgegen. Nicht die Sozialdemokraten, die höchstens um drei Mann stärker, als in den letzten Sitzungsperioden, also in der Höhe von eineai Dutzend Kopsen, erscheinen werden, verleihen der Versammlung ein besonderes Interesse, vielmehr bilden die rechte Seite der Versammlung mit den Freunden und den erbittertsten Gegnern Bismarcks, sowie die geschlossene Gruppe der elsaß-lothringischen Autouomisten rc. Anziehungspunkte für eine uoch nicht absehbare Bewegung, welche zunächst wohl an der Hand landespolitischer Fragen und Gegensätze sich ent­wickeln dürfte.

Ei» v e r h än gn i ß v o l I e r Fetts leck! Sein oder Nichtsein, ncmlich Neichstagsabgeordncter, das hängt in einem bestimmten Falle von einem Fettfleck ab. Die Sache ist nemlich die: Macht ein Fettfleck den Wahlzettel ungiltig? d. h. hebt er das Haupt- ersorderniß des allgemeinen direkten Wahlrechts, das Geheimniß', dermaßen auf, daß ans Ungiltigkeil der durch sein Fett gekennzeichneten Zettels zu erkennen ist. Dieser sonderbare Fall liegt, wie wir hören, bei der Wahl in Hameln vor, wo auf den freikonser­vativen Oekonomie-Rath Spangenbcrg genau eben so viel Stimmen gefallen sind, wie aus den Partikularisten Lenthe, ncmlich je 90>9. Hier würde das Loos ent­scheiden, wenn nicht glücklicher Weise die Gegenpartei des Herrn Lenthe den Fettfleck entdeckt hätte, der eine Verletzung desgeheimen" Wahlrechts sein soll.

Wien, 28. Zan. Die Pforte ist auf ihre letz­ten Eröffnungen von hier ans verständigt worden, daß Oestreich jedes isolirte Vorgehen, und sei es auch nur in einer nebensächlichen Frage, absolut ablehneu müsse und ablehne, daß es aber jeden selbstständigen Schritt zur dauernden Pazifikalicn des otlomanischen Reichs mit lebhafter Sympathie begrüßte, daß es nie eine andere Absicht gehabt, als diese Pazifikation und damit die sreie und gedeihliche Entwicklung einer be­nachbarten Nation sicher zu stellen, und daß es die Hoffnung hege, schon in nächster Zeit die altherge­brachte» freundschaftlichen Beziehungen wieder anfneh- men zu können, die zu feinem Bedauern augenblicklich eine Unterbrechung erfahren hätten.

Wien, 30. Jan. Nach derDeutschen Zeitung" sollen Oestreich, Italien, Frankreich und England be schlossen haben, den Krieg hintanznhalten, bis die Pforte Zeit zur Durchführung der Reformen gefunden habe. Die Verhandlungen der Türkei mit Serbien versprechen einen glatten Verlaus. Montenegro dagegen zeigt sich schwierig, und sucht die weitere Verproviaulirung von Nicksitsch zu verhindern.

Wie uns mitgetheilt wird, soll die italienische Negierung im Hinblick aus den schlechten Gesundheits zustand des Papstes mit befreundeten Regierungen eine Verständigung angebahnt haben in Betreff der künfti­gen Papstwahl. Es ist um so nöthiger, eine vorhe­rige Uebcreinstimmung zwischen den zumeist betheiligten Mächten Deutschland, Italien und Oestreich herzustellen, als die jetzt im Vatikan am Ruder Befindlichen darauf hinarbeiten, einem Kandidaten der jesuitischen Partei die päpstliche Nachfolge zu sichern. <B. T.)

Die letzten Nachrichten aus Italien deuten auf einen Abschlag der Käse hin, auch aus Frankreich kom­men solche Berichte, denn die französischen Händler wollen nicht einmal zu niedrigen Preisen kaufen. ^

Ein Chemiker in Winterthur hat seit letzten Herbst unter 312 Sorten Wein, die ihm zur Unter­suchung übergeben waren, nicht weniger als 21? ge­fälschte, hauptsächlich französische, aber auch mehrere einheimische, gesunden.

Paris, 91. Jan.Havas" meldet: Auch der deutsche Consul in Nagusa geht nach Cettinje, um Montenegro zum Friedensabschluß zu bestimmen.

In Lyon erreicht die industrielle Krise eine solche Höhe, daß der Munizipalrath nothgedrungen 200,000 Frkn. für die brodlosen Arbeiter verwilligte.

Ein origineller Selbstmord wird aus Vasarhely gemeldet. Dort hat sich ein Musikant an seiner Baß­geige oufgehängt.

Der Petersburger Correspondent derN. fr. Pr." entwirft folgendes dramatische Slimmungs-Bild:Man sollte meinen, daß auch in jenen Cirkcln, in denen über unser Schicksal entschieden wird, ein dunkles Gefühl entnüchternder Ohnmacht eingekehrt sein müsse. Und was die nächste Umgebung des Zars anbetrifft, so läßt sich nicht leugnen, daß derselben zwar noch nicht die Consiquenzen, aber immerhin bereits die Ursachen un­

serer derzeitigen Lage zum Bewußtsein gelangt sind. Im Anitschkoff Palast aber, dem Haupt-O,laruer der ultra slavischcu Heißsporne, die den Großfürsten Thron­folger umstellt halten, sicht man dem Gang der Dinge noch immer mit verblendeten Augen zu. Einen Beweis hiefür liefert nachstehende Conoersalion, deren Authen- ticität ich im Wesentlichen verbürgen kann. Vor einigen Tagen traf Hr. v. Monteverde, weiland Geueralstabs- Chef Tjchernajtff's, hier ein, um die Dienste desglor­reichen Besiegten" dem Thronfolger anzubieten. In der Audienz, welche ungewöhnlich lauge währte, nahm sich Herr v. Monteverde kein Blatt vor den Mund. Ec stellte dem Großfürsten vor, daß Rußland gegen­wärtig nicht einen einzigen General besitze, von jdem sich in einem eventuellen türkisch-russischen Kriege be. merkeuswerlhe Erfolge erwarten ließen.Unsere Ge­nerale, kaiserliche Hoheit sagte Hr. v. Monteverde

sind entweder schon so betagt, baß sie nicht mehr zu Pferde sitzen können" und hier wies der Redner ans alle diejenigen Heerführer hin, welche wie General v. Kotzebue, ihre militärischen Erfahrungen im Krim- Kriege gesammelt haben oder sie sind noch ohne alle Kriegs-Erfahrungen und werden vom Kanonen- Fieber nicht verschont bleiben."Das Kanonen- Fieber vergeht, wenn man erst ein halbe Stunde Pulver gerochen hat" warf der Großfürst dazwischen. Aber in dieser halben Stunde kann eine Bataille verloren gehen" fuhr Herr v. Monteverde fort.

Nun, Ihr Herr Tschernajeff hat überhaupt keine

Bataille gewonnen" erwiderte spöttisch der Groß­sürst.Er hat seine vielberufene Virtuosität als Champagner-Kenner vermehrt!, voll» tont. Mit den Türken werden Andere besser fertig werden." Herr v. Monteverde ließ sich nicht irre machen. Er schilderte die Schwierigkeiten eines Donau-Ueberganges in den lebhaftesten Farben, hob nochmals eindringlichst hervor, daß es vor Allem nöthig sei, die Kampsesweise und die militärische Taclik der Türken zu kennen, ehe man daran denken könne, sie zu besiegen.Es ist sehr möglich wagte er za sagen daß die Armee der Pforte eher in Bessarabien, als die unsere in Bul­garien steht. Der Prulh ist leichter passirbar als die untere Donau, und auf dem Prnth kreuzen keine Panzer-Boote. General Tschernajeff hat, wenn auch nicht gesiegt, doch die Kriegführung der Türken kennen gelernt, und sein Patriotismus gebietet ihm, sich neuer­dings als Heerführer zu osferiren."Ich habe nichts dagegen, daß er zurückkehre erwiderte hie­rauf der Großfürst und ich werde dafür sorgen, daß er als Jnternirter unbehelligt in Kiew leben kann. Mehr zu erwirken, bin ich außer Stande." Das Äe spräch lenkte sich dann auf die Verhältnisse Serbiens. Es liegen noch 180,000 Rubel von den summen, welche den Serben zugedacht waren, zur Verwendung bereit.LK bisn sagte der Großfürst wir werden diesen Betrag zurückhalten, denn er kann in Belgrad nichts mehr nützen. Aber man vermöchte ihn vielleicht anderweitig fruchtbar zu verwenden. In der Herze­gowina gibt cs noch Stellen, wo man für unser Geld empfänglich ist. Dort wird wohl noch manches Ver­dienst zu erwerben sein, und General Tschernajeff dürfte gut thuu, dort eine Zukunft abzuwarten." Herr v. Monteverde verbeugte sich und ging. Er machte Bekannten gegenüber kein Hehl aus dem Korbe, den er empfangen, aber er erklärte zugleich, daß Tschernajeff entschlossen sei, an Agitationen in der Herzegowina sich nicht zu betheiligen. Die Wühler-Arbeit sei für lange Zeit discreditirt; jetzt könne Rußland die mora­lische Ohrfeige, die es erhalten, nur entweder schallend zurückgeben oder kleinlaut einstecken. Ein Drittes gebe es nicht." . (Fr. I)

Die Konferenz ist todt, und da bis zur Stunde von Rußland noch kein neues Programm in die öffent­liche Diskussion geworfen ist, so vertreiben sich poli­tische Grillenfänger die Zeit mit Ausbrütung von Sensationsnachrichten. So wird von Wien aus kolpor- tirt, der Czar sei so krank vor Aufregung, daß er zurückzutreten gedenke, um seinem kriegslustigen sohne das Szepter und die Rache gegen die Türken zu über­lassen; auch Fürst Gorlfchakoff erhält von diesen Po­litikern bereits seine Demission. Andere sehen bereits Rußland über den Pruth schreiten und in Gemeinschaft mit Griechenland gegen die Türkei zu marschiren. Diese Allianz mit Griechenland wird aus der That- sache konstrnirt, daß General Jgnatieff, der endlich gleich seinen übrigen Kollegen Konstantinopel verlassen hat, anstatt direkt nach Odessa zu gehen, angeblich wegen des stürmischen Wetters im schwarzen Meere, vorläufig nach Athen gereist ist. Der erste Akt, den der Sultan nach der nun endlich vollzogenen Abreise der Botschafter unternommen hat, ist nach einem Te­

legramm änZ Konstantinöpsl Folgendes:Der Sultait hat in Ausführung des Artikels 1? der neuen Ver­fassung, wonach alle Unterthanen ohne Unterschied der Religion gleiche Rechte und gleiche Pflichten dem Lande gegenüber haben, einen Jrade erlassen, dem zufolge künftig alle Kinder der nicht muselmännischen Bevölke­rung zu Len Militärschnlen zngelassen werden sollen. Der Jrade ist den Vorständen der Gemeindeverwal­tungen zur Kenntnis; gebracht und gleichzeitig durch die Zeitungen veröffentlicht worden, die bezüglichen Gesuche um Ausnahme in die Militärschnlen sollen an das Kriegöministerinm gerichtet werden " Hoffentlich sind die europäischen Mächte von dieser strikten Durch» sührung der Verfassung so gerührt, daß sie von jeder serneren Zwangsmaßregel Abstand nehmen. Denn es zeigt sicher von einem erklecklichen Theil abendländischer Gesittung und Kultur, daß auch der Sultan mit der militärischen Ausbildung der Jugend als der wichtig­sten aller Vcrfassuugsfragen den Anfang macht.

Welckentstehung «ud Weltuntergang.

lieber diesen Gegenstand hielt der Astronom Rutw Falb aus Wien in dem großen Saale des Hotel de Rome in Beilin vor einem zahlreichen Publikum einen zweistündigen freien Vortrag. Wir heben aus dem überreichen Stoffe einige wichtige Punkte heraus' Der Redner warf zunächst die Frage auf: Was war im Anfang aller Dinge? Nach Beleuchtung der tradi­tionellen Antworten: Am Anfang war Raum. Zeit, Bewegung, Stoff, Kraft ec., lautete die feinige: Es gab keinen Anfang. Uebergehend zur Darstellung des ptolemäijchen Weltsystems, nach welchem die Erde den festen Mittelpunkt der Bewegung für die Planeten bildete, wurde gezeigt, daß Kopernikus (1473 1543) trotz Dogma und persönlicher Anfeindungen die alther­gebrachten, scheinbar begründeten Anschauungen zerstörte. In dem berühmten Buche:Oe orbiurw eaelestium revolutionibus" wies der große Gelehrte zum ersten Male nach, daß die Sonne der Centralpunkt des Pla­netensystems sei. Ans der einheitlichen von West nach Ost gehenden Bewegung der Himmelskörper schloß Kant (17241804) und in den weiteren Konseif,lenzen Laplace (17491827), daß alle einen gemeinsamen Ursprung gehabt haben müssen. Diese Cmstralstelle Ist die Sonne, aus ihr wurden die Erde und alle Planeten vor vielen Jahr-Milliarden geboren. An einem in Wasser befindlichen und in Rotation versetzten Oeltrspfchen läßt sich im Kleinen der Prozeß der Pla- netenentstehung veranschaulichen. Dasselbe zeigt bei geringerer Geschwindigkeit die Kugelform, bei schnellerer Bewegung entfernen sich die am meisten rotirenden (äq,»atonalen) Theile, bis sich dieselben schließlich in Form eines Ringes von der Hauptmasse absondern. Daß zwischen allen Körpern am Firmament eine Uebereinstilnmnng der Bestandtheile vorhanden ist, be­weisen unumstößlich die von Kirchhofs und Bunsen (1859) angestellten Untersuchungen durch die Spektral- Analyse. Ein durch ein Prisma geleiteter Blitzstrahl zeigt, indem er in iseine Bestandtheile zerlegt wird, verschiedene Farben (das Sprektrum), aus deren An­zahl, Anordnung, Linien rc. auf den Aggregatszustand und die Masse des leuchtenden Körpers geschlossen wird. Durch die Spektral-Analyse wurde ermittelt, daß alle Stoffe, welche in der Sonne verbrennen, mit wenigen Ausnahmen auch auf unserer Erde vorhanden sind. Aehnliche Resultate wurden durch Untersuchungen des Sternenlichts erzielt. Bei der Frage nach der Sonnenentstehung giebt der Vortragende höchst interes­sante, durch große Wandtafeln unterstützte Schilderungen des bei einer hohen Temperatur rotirenden Urstoffs respektive Urnebcls, von dem noch Ueberreste in dem Weltenraum vorhanden sind. In ausführlicher Weise werden im Anschluß an diese Darstellungen die Ent­deckungen Herschels (17881822) in Bezug auf die Milchstraße behandelt. Demselben gelang es, dieselbe in Millionen Sonnen- und Nebelflecke anfzulösen. Der treue Begleiter unserer Erde, der Mond, ist ein Sohn der letzteren, d. h. er löste sich einst von dem warmen Busen der Mutter Erde los, um ein selbst­ständiges Dasein zu führen. Die Abkühlung desselben ist bereits so weit vorgeschritten, daß auf seiner Ober­fläche kein Wasser mehr zu finden ist; ein Loos, welches auch unserm Plancte ebenfalls Vorbehalten ist. Die Erde war einst eine glühend-flüssige Kugel, dieselbe kühlte sich ab und bildete nach Durchschreitung ver­schiedener Stadien eine feste Rinde, während der Kern, wie zweifellos nachgewiesen ist, noch jetzt eine glühende, flüssige Materie enthält, gewissermaßen ein Rest deS Urfeuers.

Wichtig für die Existenz unseres mütterlichen Planeten ist die Frage: Wird er in derselben Son­

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