nachrichtigt, und als der Zug in Schiieidemühl um 6 Uhr Morgens anlangte, der Mörder festgenommen. Unerfindlich bleibt cs nur, dag die Zeugen des Mordes die Vollsührung desselben nicht verhindert haben.

Die Nachricht von der Beurlaubung des diessei­tigen Botschafters in Koustantinopel, Baron v. Weriher, unmittelbar nach Schlug der Konferenz, bestätigt sich, tvie mir hören. Derselbe soll, wie man der Elderfilder Ztg. schreibt, nicht auf seinen dortigen Posten zurück- kehren, sondern vorläufig zur Disposition gestellt oder in anderweitiger Stellung verwende! werde». Zu seiner Unterstützung ist der Vortragende Rath im aus­wärtigen Ministerium, Geheimer Rath Busch, »>!e der

,,Reichs-Anz." kurz nach dem Feste mittheilte, vor

tvaci acht Tagen nach Koustantinopel abgcgangen. Derselbe ivar hier mit dem Neserai über Russland betraut. Freiherr v. Werther hat Unglück. In Wien, in Paris und in Konstantinopel war seine diplomatische Thäligkeit regelmäßig der Vorläufer kriegerischer Ver­wickelungen. Dabei halte er persönlich sich selten die besondere Zufriedenheit des auswärtigen Amtes zu erringen verstanden und man kann einigermaßen ge spannt sein, zu erfahren, welch neuer Mißgriff ihn von einem Posten entfernt, der eben jetzt zum wichtigste» fast i» ganz Europa geworden. Freiherr v. Weither ist kein Jüngling mehr und scheint bei allen sonstigen hochschätzensmerlhen Eigenschaften des Charakters und des Herzens den Erfordernissen der modernen Diplo­matie nach Bismarck'scher Schule, wie so mancher andere ergraute Staatsmann, nicht mehr ganz zu entsprechen.

lieber die Stimmung im südlichen Frankreich belichtet ei» Deutscher dorther:Hier ist das Leben gesellschaftlich untröstlich. In irgend eine Familie hinein,znkommen, ist für einen Deutschen unmöglich. Die Lchwachköpfe in Deutschland, die womöglich schon wieder den Franzosen kosmopolitisch um den Hals fallen möchten, sollten nur acht Tage französische Zeitungen lesen mit all' den Gemeinheiten über Dentschland, soll­ten nur sehen, wie der Deutsche hier entweder wie die Pest gemieden oder wie ein Raubmörder gehetzt wird." Man sieht also, daß nicht nur Paris, sondern ganz Frankreich von gleichen Gesinnungen gegen Deutsche resp. Deutschland beseelt ist.

Posen, 0. Jan. DieBromberger Zeitung" bringt die unverbürgte Nachricht, daß mau in Negie- rungs und Abgeordneten-Kreiscn vorschlage, die Pro vinz Pose» in ihrem j tzigcn Bestände auszulöseu und daraus zwei Provinzen zu schassen: I) Westprenßeu mit Danzig und dem Negierungs-Bezirk Bromberg; 2) den Regierungs-Bezirk Posen mit Niedcrschlesie».

Hamburg, 6. Jan. Von Helgoland wurde Heine Vormittag gemeldet: Der DampferSaxonia" ist gestern bei Helgoland auf den Grund gerathen; Versuche, denselben flott zu machen, sind sehlgcschlageu. Passagiere und Mannschaft wurden wohlbehalten ans Land gesetzt. Das eingedruugeue Wasser im Maschinen- Ranm steigt noch immer höher. Von der Ladung sind

bereits 500 Säcke Kaffee, die Post lind Comptanlen

in Sicherheit; die weiteren Bergungs-Versuche sollen bei ivieder einlreiendem günstige» Wetter ausgenommen werden. Das Schiff selbst kann nur durch ganz au ßerordentliche Mittel noch gerettet werden, welche hier aber gänzlich fehlen.

Bus dem Osten i und Norden bringen die Zei­tungen lamentable Berichte ziaer hohe Kältegrade, starken Schneefall und stürmisches Schneetreiben. In Holstein, Schleswig, Jütland, den dänischen Inseln, in Schwe­den, Norwegen, Preußen und Rußland war der Eisenbahn und Postverkehr gegen die Weihnachtstage hin gehemmt, und steckten Eiseubahnzüge oft mehrere Tage hintereinander in den Schneewehen sest, so daß sie nicht vorwärts und nicht rückwärts gebracht werden

konnten. Bis zu 14 ja zu 17 Fuß Höhe soll

an

manche» Urteil der Schnee liegen. Nach Nachrichten aus Königsberg in Preußen hatte ein am 23. Dez. bei Seepothc» im Schnee stecken gebliebener Eisenbahn zug bis rinn 23. Dez. noch nicht wieder srei gemacht werden können. An vielen Orten sind Menschen er­froren. An der schottischen Küste haben furchtbare Stürme geweht, und sind viele Schiffe untergegangen, und haben dabei viele Menschen de» Tod in den Wellen gesunde».

Wien, 3. Jan, -Die rumänische Kammer nahm ihren Beschluß in Betreff- der Truppen Entlassung zu­rück In dein Dona».Distrikt N.imäniens sind schwere Juden Hetzen vorgcsallen. Es geht das Gerücht, Rnßlanz wolle noch sechs Annec-Corps mobilisuen. DieN. fr. Pr." erfährt, Elliot ermuntere die Psone nun Widerstand.

Wien, 3, Jan. (Allg. Ztg ) Die Pforte ver­langte eine einjährige Fnst für Durchführung der

Reformen. Jgnatieff macht dagegen den Waffenstill­stand von der vollständigen Annahme des Konferenz­programms abhängig. -- Die Türken räumen, wie ans Belgrad berichtet wird, das ganze linke Morawa- User und die Stellung bei Dschunis. Die Bot­schafter treffen Vorbereitungen zur Abreise. Die türkischen Gegenvorschläge werden aus Andringen Oestreichs diskutirt.

Wien, 4, Jan. Privalberichte aus Konstaitti- nopel melden, daß Jgnatieff und Salisbury einen gemeinsame» Schritt beim Sultan gethan haben, um den Sturz Mivhat Paschas herbeizuführen. Der Sul­tan entgeguete:Die Absetzung des Großveziers ist leicht, die Beseitigung Midhat Paschas ist unmöglich." Man glaubt daher eine ungünstige Entscheidung der heutigen Konferenz-Sitzung vorhersehen zu müssen.

Wien, 4 Januar. DiePol. Corr." meldet aus Konstanliuopet vom 3. d.: Die Pforte beabsichtigt angeblich eine Kundgebung au die Mächte Europa's. 'Nach einer Version handle es sich um ein Memoran­dum, nach einer andere» Version hingegen um einen Protest, und seien die Bevollmächtigten bemüht, die Psone hiervon übzubringen. Die türkischen Bevoll­mächtigten sollen in der morgigen Conferenz-Sitzung keine neuen Gegenvorschläge eindringen, sondern die Vorschläge der Mächte erörtern wollen, was als Schritt zur Besserung derPSituation angesehen werden darf. Andererseits sollen Lee Bevollmächtigten selbst noch zu mancher Modisicatiou einzelner Details geneigl sein; die Gefahr eines Bruches mit der Pforte scheine nicht mehr eine unmittelbare zu sein, wenn auch die Hoff­nung aus eine schließliche srievftche Löjuug noch immer nur eine schwache ist. Die russische JachtErikti" ist hier eingetrosfeu, um Jguattess für beu Fall der Abreise zur Disposition zu stehen.

W i e n, 5. Januar. Diplomatische Kreise haben friedlichere 'Nachrichten aus Koustaittiuopel. Rußland sei zu weiteren Eoucessiouen geneigt, wenn die Pforte die Garaiuie-Forveruiig priucipiell unv das Statut für Bulgarien aniümmt. Die Conferenz entwirft für Montag ein neues gemäßigteres Programm. Die Occupatio» durch siemde Truppen wird angeblich ganz wegsallen. (Fr. I )

DieSt. Pelersb. Ztg " vom 20. Dezember entnimmt der Gonvernemenis Zeitung von Wologda folgende Notiz: In Wologda herrscht eine so grim­mige Kälte, daß das Thermometer am 19. und 20, Dezember bis ans 43 Gr R, sank. Die Wände der hölzernen Häuser biete» so geringen Schutz vor dem grimmigen Froste, daß die Stuben Temperatur, trotz-aller Feuerung, täglich unter 'Null sinkt. Man erinnert sich nicht, je solche Kälte erlebt zu haben.

'Nach Berichte», deren Zuverlässigkeit keinem Zweifel Raum lassen soll, hat die zur Prüfung der Beschaffenheit von Kriegsmaterial ernannte russische Kommiffion die Entdeckung gemacht, daß das der Süd­armee gelieferte Pulver eine solche Verfälschung er­litten Hai, daß es geradezu werlhtos ist. Liese Ent­hüllung soll in den höchsten politischen und militärischen Kreisen von Ltt. Pelersburg sehr riesen Eindruck ge­macht und Maßregeln veranlaßt haben, um dieselbe der Oeffeiitlichkeit vorzueiilhalteii. Das wäre nur ein Punkt von den vielen, welche über die zweifelhafte Beschaffenheit der russischen Rüstungen verlauten. Einem Verlraiieiismißbrauch anderer Art suchen jetzt die slavischeu ComitaS in Moskau und Petersburg auj die Spur zu komme». Sie haben einen namenl- lich genannten russijchen Offizier in Odessa wegen des Verdachts verhaften lassen, daß er die ihm anvertranten Gelder für die russischen Freiwilligen in Serbien un­terschlagen habe. Mehrere russische Offiziere erwartet bei ihrer Rückkehr ein gleiches Schicksal. Dänemark kann sich sonach tröste», daß es auch andere Länder gibt, wo etwas saut im Staate ist.

Parts, 4 Jan. Ans Koustantinopel telegra­phier man demNational": Die Conferenz soll fortan in Bern tagen, ohne Zulassung der Türkei. Rußland vertagt seine militärische Aktion in Erwartung der Beschlüsse dieser zweiten Conferenz. (Fr. I)

Nicht allein mit der Entziehung von Blut be­droht Rußland die Türkei, auch mil der Entziehung von Brod und Fleisch will es dem Großtürken zu Leibe, um ans ihm durch strenges Fasten die Reformen für Bnlganen heraiisziihungern. Das klingt zwar ganz fürchterlich, soll aber den Melsungen russischer Zeitungen zufolge wirklich wahr sein. Im russischen Handelsministerium wurde nemlich beantragt, über die Quaittiläicu von Brodfrüchten und Fleischspeisen, welche von Rußland behufs der Ernährung von Kon- stantinoprl und dem Bosporus nach dorthin ausgeführt werden, genaue statistische Erhebungen zu veranlassen,

um im Falle eines Krieges entsprechende Maßregeln zu treffen. In der Thal ergibt eine ungefähre Schätzung, daß in Konstanlinopel und Umgegend etwa drei Vier­tel des Konsums an Getreide und Mehl und etwa die Hälfte des Schlachtviehs aus Rußland bezo­gen wird. (B. T)

Bukarest, 4. Jan. Die Stimmung der Tür­kei ist in Folge der Lage, welche die türkische Verfassung bezüglich Rumäniens geschaffen, überaus erregt. Die Bezeichnung Rumäniens als privilegirte türkische Pro­vinz und der Rumänen als Osmanen, wie dies die Artikel 1, VII und VIII der türkischen Verfassung feststelleu und eine offizielle Mittheilung der Pforte an die rumänische Regierung bekräftigt, hat die Be­ziehungen zu Konstanlinopel auf das Aeußcrste ge­spannt. Man bezweifelt, daß die beabsichtigten Be­urlaubungen in der Armee nunmehr eintrcten werden.

Die Stimmung und Auffassung des türkischen Volkes von der türkischen Verfassung kenn zeichnet ein aus Konstanlinopel datirender Korrespon­dent derKöln. Ztg." in anschaulicher und allem - Anschein nach auch zutreffender Weise, wie folgt: Endlich einmal die Spur von einem anslebenden Volks-Bewußtsein, endlich einmal eine durchschlagende Bewegung, ein Ansstammen des Verständnisses sür eine politische Frage bis in die untersten Volks Schichten hinein! Was die Absetzung von Sultanen und die Entdeckung von Verschwörungen, was Minister Morde und Entiührnngs Versuche nicht haben bewirken können die Verkündigung der Verfassung scheint es mit einem Schlage zuwege gebracht zu haben! Die ganze hiesige Presse hallt von Jubel-Rufen wieder, die Beglückwünschungs-Deputationen an Midhat Pascha scheinen kein Ende nehmen zu wollen, allenthalben werden Zustimmungs-Adressen unterzeichnet, mit einem Worte, die begeisterten Kundgebungen jagen sich förm­lich. Die türkische Bevölkerung ist in freudiger Er­regung; sogar die schneidenden Gegensätze zwischen den einzelnen Parteien scheine» sich Angesichts der großen Bedeutung, welche die Verfassung sür das ganze Reich hat, zu mildem und zu besänftigen. Und doch würde Derjenige sich gewaltig irren, der aus der allgemeinen Begeisterung den Schluß ziehen wollte, daß die tür­kische Bevölkerung auch wirklich das volle Verständniß für die bewirkte Reform habe. Mit Nichten! So bil­dungsfähig der Türke ist, einen so gesunden, praktischen Menschen-Verstand er für die gewöhnlichen Fragen des alltäglichen Lebens besitzt, seine politische Bildung steht weit unter Null. Die überwiegend große Mehr­zahl der Mohimmedaner ermangelt jeder politischen Kenntniß im weitesten Sinne des Wortes, sie hat von den Zuständen des eigenen Landes eben so wenig eine Ahnung, wie von den Verhältnissen fremder Völker; selbst den Angehörigen der mittleren, besser gestellten Stände geht jeder Vorbegriff von Staats-Wissenschaft, von Finanz-Verhältnissen und Volks-Wirthschaft völlig ab. So indolent und gleichgültig der Türke im All­gemeinen gegen die Fragen des öffentlichen Lebens sich verhält, es ist ihm nichtsdestoweniger klar geworden, daß die Türkei sich gegenwärtig in einer gefährlichen, vielleicht entscheidenden Krisis befindet; er hört von einem neuen Mittel sprechen, das Vaterland noch ein­mal aus den drohenden Gefahren zu retten, von der Verfassung, und sofort schlägt die Flamme der Be­geisterung lodernd empor, sofort äußert sich die Liebe zu dem bedrohten Vaterland in begeisterten Kundge­bungen zu Ehren der Verfassung und ihres geistigen Vaters, des in diesem Augenblick in der mohammeda­nischen Welt mehr als je gefeierten Midhat Pascha. Von diesem Standpunkt aus sind die Ovationen der letzten Tage aufzufassen, nur so werden sie verständlich und ihrem richtigen Werthe nach gewürdigt.

Der amerikanische Expreßzug in Ohio kam durch das Brechen der eisernen Brücke über den Fluß Ast- habala zu Fall. Die 7 Personenwagen und die 2 Locomotiven stürzten in den Fluß und durchschlugen das Eis. Alle Elemente wirkten zum Verderben der Reisenden zusammen; viele ertranken, viele verbrannten durch ausbrechendes Feuer und viele Verwundete er­froren in der Unglücksnacht. Von 179 Reisenden blieben nur 7 unverletzt. Es dauerte lange, bis Hülfe ans Cleveland (55 Meil.) herbeikommen konnte, denn ein Schiieesturm wüthete fürchterlich.

DaS Reichsaesetz über denUnterftützungs- Wohnfitz.

Durch das Gesetz über die Freizügigkeit hat jeder Reichsangehörige das Recht erhalten, sich inner­halb des Bundesgebiets an jedem Ort aufzuhalten oder niederzulassen, wo er eine eigene Wohnung oder

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