wer, die 2 vollständig getrennte Körper mij. je 4 Lützen, jedoch einen gemeinschaftlichen Kopf mit 4 Ohren, 2 Auge« und 2 Mäulern hattey, L«Aer mußten bei der sehr schwierigen Geburt, der das Mutterschaf erlag, einige Füße abgeschnillen werden, doch konnte die Mißgeburt dem Naturalienkabinet übermittelt werden.
Alle Zeitungen der jüngsten Tage sind voll von Uebsr- schwemmnngsberichten aus allen Theilen Deutschlands, Wien, Prag re. Im ganzen Neckarthal sind fast alle Släbte in großer Waffersgefahr gewesen, so namentlich Plochingen, Cannstatt, Heilbronn. In Heiden heim, das von der ausgetretenen Brenz und von Wildwassern bedroht war, sind einem Bierbrauer 11 Sud Bier verloren gegangen; in Stein heim wurden 300 Rm. Holz weggeschwemmt. Bei Schorndorf ist eine nahezu fertig gestellte neue Brücke über die Rems fast ganz weggeschwemmt worden. In Calw ist in Folge des tiefen Frostes und raschen Thauwetters eine hinter dem Hause der Frau R., Wittwe, befindliche Stützmauer von ca. 15' Höhe von dem dahinter liegenden Erdreich auf die ganze Länge des Hauses durch einen Erdrutsch eingedrückt worden und ist der ganze freie Raum hinter dem Hause bis zum Dache mit Erde und Steinen ausgefüllt. Die gute Bauart des Hauses trotzte der gewaltigen Sturzmasse und hat dasselbe nur eine unbedeutende, an Thüren und Fenstern sichtbare Erschütterung erlitten. Ein Menschenleben ist zwar bedroht gewesen, aber nicht gefährdet worden; der verschüttete Haushund, über dessen Stalle sich die einstürzenden Mauersteine schützend gesperrt zu haben scheinen, konnte durch Einschlagen einer Riegelwand gerettet werden. Unbedeutendere Erdrutsche sind auch an vielen Bahnböschungen vorgekommen.
Lahr, 8. Febr. Die Prämien des „Lahrer Hinkenden Boten" für 1816 vertheiten sick, wie foiat: 1 . Prämie 300 «L Nr. 627614.
2. Prämie 180 ^ Nr. 261155. 3. Prämie 150 ^ Nr. 556036. 4. Prämie 120 Nr 314520. 5. Prämie 105 Nr. 089403. 6 . Prämie 90 Nr. 000781. 7. Prämie 75 Nr- 138949. 8. Prämie 60 ^ Nr. 042277.
9. Prämie 30 Nr. 093389.
München, 18. Febr. Der Magistrat der Stadt Nürnberg hat beschlossen, einen Stadl-Chemiker anzustellen, da mit bloßen Gelegenheits-Untersuchungen nicht mehr auszukommen sei, indem die Fälschung der allernothwendigsten Lebensmittel immer mehr um sich greife. Zugleich soll ein solcher ständig an- gestellter Chemiker die Aufgabe haben, verschiedene Etablissements zu überwachen, in denen gesundheits- und lebensgefährlich? Beschäftigungen Vorkommen.
Köln, 1?. Febr. Daß die Kaiserglocke auch mit den andern Glocken harmonirt, zeigt sich schon bei dem Läuten der großen Glocke Pretiosa; jene tönt sympatisch mit, auch wenn sie nicht gezogen wird. Gestern wurden sämmtliche Glocken mit der Kaiserglocke gezogen, wobei sich ein harmonisches Geläute ergab. Oberbürgermeister Becker hat über das gelungene Zusammen- läulen dem Reichskanzler Bericht erstattet, worauf dieser zurüch- telegraphirte: „Im Zusamwenklange der Kaiserglocke mit den übrigen sehe ich eine vorbildliche politische Verheißung.
Fräulein Franziska Tiburtius von Rambin in Preußen ist nach stattgehabter öffentlicher Verteidigung ihrer Jnauguras- dissertionen über die Extensorenlähmung bei chronischer Bleivergiftung sammt Thesen von der medizinischen Fakultät der Züricher Hochschule mir der Würde eines Doktors der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe beehrt worden.
(Europäisches Sclavenleben.) Aus Königsberg i. Pr. berichtet die Kön. Hart. Ztg.: Gegen einen in der Nähe der Stadt wohnhaften Gutsbesitzer ist jetzt erst angezeigt worden, daß ec in der Neujahrszeit ein Dienstmädchen, das seinem Dienste entlausen war, zu Pferde verfolgte, und als er dasselbe eingeholt, an das Pferd anband, und im schnellen 'Tempo unter Peitschen- schlägen, wenn es nicht folgen konnte, zurück auf seine Besitzung schleppte. Das Mädchen ist in Folge der dabei erlittenen Beschädigungen verstorben; die Schwester hat die den Besitzer belastenden Momente bei ihrer Vernehmung ausgesagt, sich auch für die Richtigkeit der Angaben noch auf andere Zeugen berufen."
Aus Znaim und Krems werden furchtbare Verheerungen gemeldet. Bei Znaim überschwemmte der Eisstoß die Gemeinden Obla und Altschalersdorf. In beiden Gemeinden sind; Häusxr eingestürzt. Die Gefahr für Krems und Umgehung ist groß. Nach dem arg hedrohten Dorfe Z mb ach. sind Geniesoldaten behufs Sprengung der Eisfläche ausgerückt.
Bern, 21. Febr. Die Mehrzahl der hiesigen Schriftsetzer hat heute die Arbeit eingestellt. Der „Bund" und die „Tagespost" erscheinen zeitweilig in gemeinsamer Ausgabe.
Paris, 20. Febr. Aus Madrid wird von heute offiziell ^meldet: Estella hat sich hepte früh 8 Uhr dem General Primo de Rivera auf Gna,d-.e und Ungnade ergeben.
Pa.rsis, 21. Febr. 499, Wahlresultate sind nunmehr bekannt, es stehen nur noch 33. aus. Gewählt sind-HO Konser- kaiive, 18 Konstitutionelle, 7l konservative Republikaner, 23 Legmmisten, 59 Bonapartisten, 187 Republikaner, 17 Radikale, l04 Baslotagen (Nachwahlen) sind erforderlich.
Paris, 21. Febr. Buffet hat bei Präsident Mac Mahon seine Entlassung eingereicht. Vermuthlich wird Mac Mahon Buffet ersuche«, bis zum Zusammentritt der neuen Kammern im Am te zu bleiben.
Dt« Republikaner verbreiten das Gerücht, daß wenn Buffet in dr« WahlW siege, bald ein neuer Krieg ausbrechen werde. Da das Landiüstt in seiner großen Mehrzahl keineswegs für den Krieg ist, so hat es der Vizepräsident des Conseils für noth- wendig erachtet, in einem an den Maire von Castelsarrasin, wo er als Kandidat auftritt, gerichteten Schreiben diesen Ansichten entgegenzutreten.
Brüssel, 2l. Febr. Nach einem Pari er Telegramm der „Jndependancc" ist Buffet überall geschlagen worden. (Fr. Z.)
Zum ersten Male während seines Pontifikats hat der Papst die Genehmigung zu einer Mischehe zwischen einer Protestantin und einem Katholiken ertheilt. Die Trauung fand nach katholischem Ritus, aber ohne Messe statt. Mehrere Katholiken von der orthodoxesten Richtung sind über diesen Dispens des Papstes sehr unzusrieden. Derselbe erfolgte erst nach sehr langen und lästigen Verhandlungen, welche die den Papst umgebende Clique zum großen Mißvergnügen des Brautpaares in die Länge zu ziehen gewußt hat.
Madrid, 22. Febr. Dis „Gazeta" schreibt: Die Kar- listen plünderten Estella vor ihrem Abzug.
Madrid, 22. Febr. König Alphons ist gestern in To- losa eingezogen. Die Sache der Carlisten gilt nunmehr als definitiv verloren. Dorregaray ist nach Frankreich geflohen.
Don Carlos sieht das Ende herannahen. „Beten Sie, schreibt er an seine in Graz lebende Mutter, beten Sie recht viel, vielgeliebte Mutter. Und weiter heißt es in dem Briefe: „Ihre Gebete werden mehr wirken, als alle Gewalten der Hölle. Beruhigen Sie die Verwandten und Freunde und laden Sie dieselben ein, zu beten, ja recht viel zu beten. Soeben habe ich dem ersten Militärkaplan den Befehl gegeben, öffentliche Gebete für den Sieg unserer Waffen zu veranstalten. Indessen arbeiten wir und bereiten unS vor auf Alles, was da kommen mag. Wir haben wenig Mittel, aber wir sind fest entschlossen, zu kämpfen und immerfort zu kämpfen, das klebrige hoffen wir vom Himmel." Napoleon I. sagte bekanntlich: „Gott ist immer mit den starken Bataillonen" und dieser Grundsatz wird sich wohl auch in Spanien bewähren; ja er hat sich dort schon glänzend bewährt. Uebrigens findet das Wiener „Vaterland," daß dieser Anruf des Segens Gottes für den Banditenkönig „rührend" sei
St. Petersburg, 2l. Febr. JhreKaiserliche Hoheit die Großfürstin Maria Nicolajewna ist heute früh um 1 Uhr ihremLeiden erlegen. (Die hohe Verewigte, Schwester Ihrer Majestät der Königin Olga, ist am 18. Aug. 1819 geboren, und erreichte somit das Alter von 56'/» Jahren.)
Die Londoner Arbeiterbevölkerung fängt bereits an, die segensreichen Folgen des großartigen Vermächtnisses ('/» Mill. Psd. St) zu genießen, welches der bekannte amerikanische Menschenfreund Peabody gemacht hat, um den Armen Londons bessere und billigere Wohnungen zu verschaffen. Von den flüssigen Mitteln sind bereits 10 große Gebäude in verschiedenen Theilen der Hauptstadt errichtet worden, in deren jedem etwa 1000 Personen für mäßigen Mietpreis eine gesunde und freundliche Wohnung finden. Es werden yur solche Arbeiter ausgenommen, deren Wochen-Verdienst ein gewisses Maximum, (25—30 s) nicht, überschreitet, und zur Ausrechterhaltung der Ordnung sind Maßregeln getroffen, die jedoch die persönliche Freiheit der In- bewohner keineswegs beeinträchtigen. Für Küchen, Waschhäuser rmd allen sonstigen Bequemlichkeiten ist auf's Beste gesorgt, ja auch Badezimmer fehlen in diesen Acbeiterpalästen nicht und.die Benutzung derselben ist vollkommen unentgeltlich. Bedenkt man, daß mit den Mitteln des Fonds in so wenigen Jahren schon so Bedeutendes geleistet werden konnte, daß ferner nur die Zinsen des bedeutenden und sicher angelegten Capitals zu den Bauten verwendet werden, die Quelle also nie spärlicher fließen, oder versiegen, wird, sondern im Gegentheil, trotz der bescheidenen Miethpreise, die Peabody-Häuser doch einen ansehnlichen Ueber- schuß übrr die Erhaltungskosten abwerfen , der wieder zum Capital geschlagen werden kann, so ist leicht zu berechnen, welche erstaunliche Wandlung zum Bessern das häusliche Leben eineis großen Theiles dev Londoner Arbeiterbevölkerung in nicht gar ferner Zeit erfahren muß. Es wäre nur zu wünschen,, daß sich für die"Arbeiter aller, großen Städte ein Peabody. finden möchte.
Allerlei.
— (Der Bierverbrauch in Bayern) beziffert sich durchschnittlich jährlich auf 284 Liter per Kops; mehr getrunken wird, in Nürnberg, wo 401 Liter, iw München, wo 570 Liter und iwJngolstadsi wo sogar 1000 Liter jährlich auf den Kopf treffen.
(Bon den Mäusen gefressen.) Wir lesen im „Se- cole" von Mailand: „Ein schreckliches Ereigniß hat sich vor einigen Tagen in dem Hause des Bauers Pizzigoni zu Cascine del Pexo zügelragen. Derselbe hatte erst vor Kurzem eine junge