Runde durch unsere Blätter: Ein hier lebender französ. Handwerker, Namens Chere, der schon längere Zeit Zeichen von Lebensüberdruß kundgegeben hatte, wurde nämlich dieser Tage in seiner Wohnung — guillotinirt gefunden- Er hatte sich während seines Aufenthaltes in London viel mit der Verbesserung von Maschinen abgegeben und stets mehrere Modelle zum Studiren in seinem Zimmer. Seine Verbesserungsversuche scheinen mißglückt zu sein; der Unglückliche verleugnete aber selbst in der Todesart, die er sich wählte, nicht seinen Beruf. Ans zwei Planken, Steinen und einem schweren Messer construirle er künstlich eine kleine Guillotine, die denn auch ihre Dienste leider nur zu gut versah. Sein Kopf ward vollständig vom Rumpfe getrennt gesunder..
Die Insel Malta ist auf 7 Jahre verproviantirt und mit den größten Kanonen gespickt. Ebenso hat man Gibraltar mit sehr großen Vorräihen versehen, als ob ein Krieg in der nächsten Nähe sei. Gehen die Engländer auf Eroberungen aus?
Nach Meldung Newyorker Blätter ist auf Haity ein Aufstand ausgebrochen und suchten die Aufständischen die Stadt Jackmal in ihre Gewalt zu bringen. Nach Nachrichten aus Cuba hatten die Insurgenten sich der Stadt Cienfugos bemächtigt und dieselbe geplündert.
Lebenskämpfe.
Ein Bild aas der Wirklichkeit von Emilie Heinrichs.
(Fortsetzung.)
„Na, thut auch nichts, Anton," fuhr der Jäger fort, bei solcher Geschichten ist Reden Silber, aber Schweigen Gold — Fett schwimmt oben und krumme Wege führen auch zum Ziel. Ja, alter Freund, thut, was ich Euch gerathen, selber ist der Mann, ich wette, Ihr kommt mit vergnügtem Gesicht und leichtem Herzen aus der Hauptstadt zurück. Guten Abend, alter Freund, mein Weg führt mich just hinunter nach der Untermühle — sie sind mir nicht grün, besonders die giftige Lisbeth wird allemal gelb vor Aergerniß, wenn ich der schmucken Anna ein schönes Wort im Vorbeigehen sage. Schade, daß der garstige Fuchs, der Untermüller eine so allerliebste Brudenochter hat — das hält mich eigentlich ad, dem Onkel Schlaukopf ein Paroli zu biegen. — Guten Abend, Anton, oergeßl meinen Rath nicht, er ist ehrlich und ohne Falsch gemeint."
Er schüttelte dem Müller die Hand, pfiff seinem Nero und schritt eilfertig den Weg hinunter. Anton blickte ihm lange nach, dann seufzte er tief und schwer und ging langsam wie zuvor in seine jetzt ebenso schweigsame Mühle hinein.
Zweites Capitel.
Die Untermühle schaute nun freilich aus ganz anderen Augen, als Antons Eigenthum, das heißt, Wohn- und Nebengebäude waren schöner und eleganter, ordentlicher aber sicherlich nicht. Auch die innere Einrichtung war städtisch und nobel, darum sprach auch Alles, was sich zur feineren Welt in B. und Umgegend hielt, regelmäßig bei dem Müller Jakob vor, um dort die Gastfreundschaft zu genießen. — Man darf deshalb nicht glauben, daß die Gastfreundschaft auch auf Aermere und Niedngste- hende ausgedehnt wurde, im Gegentheil, diese hetzte der Unter- müller und seine liebenswürdige Schwester ohne Erbarmen vom Hofe fort.
Da konnte es denn freilich nicht fehlen, daß die Untermühle bislang, das heißt, bis zu Antons Unglück, so viel es irgend anging, von der ärmeren Klasse gemieden wurde, war doch auf der Obermühle der Arme wie der Reiche willkommen und ein Jeder durfte auf die Gefälligkeit und Dienstwilligkeit des Müllers sicher rechnen.
In der großen Wohnstube des Untermüllers Jakob saßen zur selben Zeit, als Anton mit dem Hofjäger Arnold sprach, vier Gäste; cs waren der Oberförster, der Verwalter des Frei- herrn und zwei Bergwerksbeamte des Letzteren. Ihnen gegenüber saß der Untermüller Jakob, ein wohlgenährter Vierziger, mir schlauem, herzlosem Gesicht — ein Mann, ganz für die heutige Welt und Ihre Selbstsucht geschaffen. Der Tisch wärmst Allem besetzt, was Küche und Keller nur zu leisten vermochten und die Herren sprachen den herrlichen Speisen und Getränken wacker zu. Es wurde von diesem und jenem geredet — der eigentliche Gegenstand aber, von dem man am liebsten gesprochen, wurde mit einer fast ängstlichen Scheu vermieden, weil ein Jeder dieser Herren eine Sünde dabei auf dem Gewissen hatte.
Endlich aber brach der Müller selbst das Eis mit einem tüchtigen Anlauf.
„Was ich sagen wollte," begann er so apropos, „haben die Herren schon etwas von dem Complot gehört, das die Bergleute untereinander machen wollen?"
„Alle Wetter," schrieen die Beamten, Messer und Gabel auü der Hand legend, „das ist ein schlimmes Wort, was Ihr da so ruhig aussprecht, Jakob!
„Dummes Zeug, Complot!" brummte der Oberförster, seine Pfeife anzündeno, „die armen Bergleute sind froh, daß sie Arbeit und scmit auch Brod haben. Ich bürge für sie inSgesammt."
„Sie verstehen mich nicht, Herr Oberförster." sprach der
Müller kurz auflachend, daß die Bergleute an keine Revolution wie anno 48 denken, weiß ich auch, es gibt nun einmal kein treueres Völkchen als die Bergleute, sie lassen sich für ihren König in Stücken Hanen. Aber Complot machen sie doch, Complot für den Obermüller, der glücklich aus's Trockene gekommen ist."
Die Herren lachten beifällig über den boshaften Witz des Müllers und der Verwalter meinte achselzuckcnd: „Das soll mir die Ruhe nicht eine Minute rauben — aber neugierig bin ich doch, worin das Compl»t eigentlich bestehen kann."
„'Lie haben sich vereinigt, über Nacht einen Kanal zu graben, um der Obermühle Wasser zuzuführen."
„Daß Dich," rief der Oberförster, sich erstaunt seinen grauen Schnurrbart streichend, „sind die Kerls rei» toll geworden?" —
„O, ereifern Sie sich nicht," lachte der Verwalter hämisch, „wir wollen ihnen die Lust bald austreiben, nächtlicherweile Kanäle zu graben. Lassen wir die Narren gewähren, nicht gegen sie soll die Strafe gerichtet sein, sondern gegen den Obermül- ter, der wird mit demjenigen bestraft, was er jetzt am wenigsten emdehren kann, mit Geld nemlich, da wollen wir ihnen das Handwerk bald legen."
„Brav, brav," rief der Untermüller triumphirend, die Mühle ist überflüssig, wir haben Beide nicht Wasser genug. Ich versichere Sie, meine Herren, daß ich keinen Tropfen entbehren kann, habe just für meine Mühle knapp genug, wirds nach der Obermühle hingeleitet, dann muß ich die Mühle schließen, und das kann und wird der Herr Baron gewiß nicht zugeben, gehört meine Mühle ja doch seinem Schwiegersöhne, meinem gnädigen Herrn von X."
„Wird auch unter keiner Bedingung geschehen, Jakob," sagte der Verwalter und die beiden Bergbeamten stimmen mit vollen Backen ein, der „Anton mag verkaufen und anderswo hinziehen."
„Verkäufen, das ist ein Gedanke von Schiller," meinte der Müller, den Verwalter forschend anbtickend, „übrigens ne», nicht wahr?"
„Hm, wenn der Gedanke von Schiller ist, kann er woht nicht gut sein," lachte der Verwalter, „doch Spaß bei Seite, die Idee gehl von mir aus und ich habe den Herrn Baron auch schon dafür gewonnen."
„Ach, so will der gnädige Herr selber kaufen?" fragte der Oberförster überrascht.
„WaS ist so Seltsames dabei," sagte der Verwalter, „gehört diese Mühle doch auch einem hohen Herrn, ohne daß dieser zur Zunft gehört."
„Ganz richtig," lachte der Müller, „doch entschuldigt meine Frage, bester Herr Verwalter! — ich möchte nur wisse», ob der gnädige Herr dann die Mühle verpachten wird." —
„Ww Ihr neugierig seid, Jakob," versetzte der Verwalter, eine Flasche Wein entkorkend und sein Glas vollschenkend, „ein superber Wem das, vorzügliche Blume, echtes Gewächs, Ihr führt einen guten Keller, Jakob."
Der Müller lachte vergnügt, doch schien ihm die Neuigkeit mit dem künftigen Mühlenpächter des Barons schwer im Magen zu liegen, dann sich rasch ein Glas vollschenkend hielt er es dem Verwalter hin mit den Worten: „Aus den künftigen College», den neuen Obermüller!"
„Sieh mir doch einer den Fuchs," rief der Verwalter und sein Glas, ohne anzustoßen, austrinkend, „habt doch anstatt Wohlsein einen Fluch für den neuen College« in xsttv gehabt, Jakob! — Na, da könnt Ihr deshalb ruhig schlafen, Freundchen! Der Herr Baron wird die ganze Geschichte einem reichen Mchlhändler aus der Residenz übertragen, um hier eine Niederlage zu errichten, und —"
Der Verwalter brach ab und zündete sich erst eine Cigarre an. Dann lehnte er sich zurück und blinzelte den Müller boshaft an.
„Ja ein bischen boshaft können Sie sein, Verwalterchen," meinte der Oberförster, mächtige Rauchwolken ziehend, „Sie haben mich mit Ihrem „Und" selber neugierig gemacht."
„Freut mich," meinte der boshafte Verwalter trocken, „ein bischen Bosheit gehört übrigens nothwendig mit zum täglichen Brod, das sehen wir an dem Obermüllcr, der eine Taubengalle besitzt. Also der reiche Mehlhandler wird in E. eine Niederlage errichten und von dem Untermüller zu B. contractmäßig das Mehl beziehen oder doch sein Korn dort mahlen lasten."
„Herzens-Verwalterchen," schrie der Müller auf ^ diesen beinahe vor lauter Freude umarmend, „dafür sollen Sie, so wahr ich Jakob heiße, einen dankbaren Schuldner an mir finden.
„Thorheit, ich sorge sogar bei Allem nur für meines Herrn Interesse," wehrte der Verwalter ab, „und gehört denn die Untermühle nicht seinem Schwiegersöhne, he?"
„Das ist nicht schwer zu errathen," bemerkte der älteste Bergbeamte, „unser Herr hat keine Stimme in E."
„Aha, das läßt sich hören," rief der Oberförster, vor sich hinnickend, „der Baron muß hier Eigenthum besitzen, um stimmfähig zu sein. Eine feine Karte das, und verdammt will ich sein, wenn ich mich nicht darüber freue. Ich kann diesen Anton
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