sei, welche er den aus dein Konzil versammelten Bischosen über­geben habe. Es habe dieselbe keineswegs seine AniichP in all-tz Theilen zum Ausdruck gebracht, wenn er sich auch gleich als ihren Hauploerbreiter bekannt habe. Für's ansere erklärt Ketteler, daß der Borwurf, daß „die katholischen Bischöfe unmännliche und cha­rakterlos und unnatiockäl gehandelt hätten, indem sie" ihre' wäh­rend des Konzils geäußerten Ansichten dem Urtheile der Kirche unterworfen haben, gleichbedeutend sei mit dem Borwurf, daß sie Katholiken sind und nicht Protestanten." Am Schluß bemerkt, er sodann: „Wer Katholik sein und bleiben will, muß sich der kirchlichen Lehrautorität unterwerfen. Mochten daher wir katho­lische Bischöfe auf dem Konzil theils eigene Ansichten aussprechen, theils Schwierigkeiten gegen die zu dcfinirende Lehre; Muss ihrer - gründlichen Untersuchung aufwerfcn: all dieses köniNe, so lange wir katholische Bischöfe bleiben wollten , nur. in der...Msichk, ^e-. schehcn, unser Prioaiurtheil über die Lehre Jesu Christi in dem­selben Augenblicke aufzngcben, in welchem durch die Leitung des heiligen Geistes die gestammte -lehrende Kirche zu p;ner anderen Entscheidung gekommen sein wurde Die Unterwerfung -unter die Entscheidung des vatikanischen Konzils war daher lediglich ein Gebot des katholischen Glaubens; eine absolute Rolhweiwig- keit für Jeden, der noch ein. Glied, der katholischen Kirche sein wollte."

Darmstadt, b. Aug. Der kommandirende General des württemb. Armeekorps, General Lieutenant v. SHwa rzko pP e n, inspicirte gestern die beiden Württemberg. Artillerieregimenter aus dem hiesigen Exercicrplatz: An die Inspektion, der auch Prinz Ludwig beiwohnte, werden sich heute und morgen bei? Griesheim Schießübungen und ein Wettrennen der Offiziere aureiheu; nae meutlich sollte beute dort ein Probeschießen mit großen Positrons- geschützen siattfinden. Der Aufenthalt der württ, Artillerie-Bri­gade ist auf unbestimmte Zeit verlängert worden. .,

Der „Köln. Z." wird berichtet: „Auf den deutschen M ä ug­st ätten herrscht eine große Thätigkeit, welche sich, auch aus djp Herstellung silberner Fünf-Markstücke und Fünstig-Pseiinigstücke erstreckt. Die Ausprägung der letztgedachten Stücke, ist bekannt­lich erst vor einigen Monaten-vom Bundesrache beschlossen worden.

Die Klagen über G e schäfts sti lle stind'jetzt-überall gleich- ; lautend. Aus Berlin schreibt man, daß dortige Mnstmte mit großen Läden in der Leipziger - und in der'Fried.rich.rstraß'e, - unter den Linden und sau den großen-Plätzen der Stadt/ ihre Tageseinnahme auf durchschnittlich vier, fünf Thaler- bringen,, während zehn Thaler Reineinnahme erforderlich seien, um. die Un­kosten zu decken. Im günstigsten Falle brächten die Manufat- turisten und Händler mit Schmucksachen so viel-in dem. laufenden. Quartal zusammen, um den Hauswirth befriedigen und- die Ge-- hälter an ihr Personal bezahlen zu können. Leute,Alle, .zwanzig Jahre etablirt find, erinnern sich, keiner Zeig, die geschäftlich so, still gewesen wäre wie dieser Sommer und die Stille wird nicht: eher ihr -Ende erreicht haben, als bis Meder Bedarf und. volles- Bertrauen da ist. Am schlimmsten sind die. kleinen Rentiers und. die etwas wohlhabend gewesenen Beamten daran, deren,-Zinsen-- einnahme in tausend Fällen sich auf Null rechuznst hat. P, . -

Koblenz, 5.-August. Die Stadt .Kirn an der. Nahe­ist in verflossener Nacht durch .einen Wolksnbruch heimgesncht! worden. Die über Pen Hast neu buch führende'Brücke, ist.zerstört,- viele Häuser sind.-eingestürzt, 13 Personen sind verunglückt. - '

Mainz, 6. August, -Ueber das Unglück, dys über das Städtchen-Kirn an der Nahe hereingebroche», berichten Privat- nachrichlen, daß gestern Mittag noch 36 Personen vermißt wur­den, 26 (nach anderen Perichte>i 40) Gehäude eiugestürzi sind.! Au Vieh, Pferden,- Kühen und Schweinen sind umgekomiuen- und werden vermißt 161 Stück. 18 Leichen wurden, gestern, bei Kreuznach aus der Nahe gezogen. Ans diesem Fluß trieben- Betten, eine. Wiege, Hausgeräthe und Möbel in. einem schayder haften Durcheinander, . Neben dieser gräßlichLN .Zerstörung des Ortes ist die Verwüstung fast der ganz hochliegeuden Gemar-- kttug zu beklagen, aus welcher die dürftige Fruchterntp nM nicht, zu Hause war. Das Ackerland ist tief ausgeschwemmt-und-.diel Klee- und Wiesenstücke sind mit Schlamm und Gerolle sußhöeh! bedeckt.

Koblenz, 6. August- Auch in Enkirch au. der Mosel! .bat ein wolkenürnchchrtiger Regest am, Nachmittage .des? 4.. d. gro§e Verheerungen Ungerichtet, Brückest.weggerisftn,' Häü-- ser ' umgestürzt; verflossen'?' lllacht ist ein Eomnzqndp.Pioniere- nur Hilfe abgegangen. Bon Enkirch zog das Unwetter''über- den Hnn'dsrücken nach der Nahe, wo es noch'schrecklicher'-gehaustl bal'b» soll. Unter den . in Kirn eingestürzten. HMsern . besttchetj sich auch'-atz Gerichts-Gebäude baselbst. - H ^ ' ' !

Der abge'setzte ehrmalige Bisch'pf M a r t in von.Paderborn,- welcher Lekamillich in Wesel internirt war, hat sich, von dort; entkernt. Vor seinem Verschwinden richtete derselbe einen: Drikf! an den Regierungspräsidi'nlett, in welchem ec- feind Flucht zu'- rechiferligen. sucht — erstens mit .dem bedenklichen Zustande stiuerj Gesundheit, zweitens mit der Verpflichtung, die trotz seiner Sjmls- cnlst'tztinz auf ihm laste: für.das Heil der unstervlichew'Seeleck seiner Diöcesacken zu sorgen, wozu ihm in Wesel keine Möglich-'

keit gebofHn sei. - .Der Erzbischof wird also nächstens in einer MAchen. öden holländischen Kr-enMdt änftauchen und von da das-Ami der Aufwiegelung seiner Dlöcese, welchem er vorher .getreulich nachlebte, weiter versehen. Der Herr Erzbischof hat sich mit diesem Schritt selbst ansgewiesen und dem Gericht eine Arbeit erspart. Eine weitere Bedeutung ist dem Vorfälle nicht heizulegen.

In riesigen Massen fallen die Sächsischen Kassenbillels der Veristchuing anheim. Vorgestern wurden abermals in dem im Hose: des Landhauses liegenden Verbrennhänschen die ein- gezogenen Kassenbillets der Creation vom Jahre 1867, im Be­trage von 2,700,600 Mark, den Flammen Preisgegeben.

r .! Bei Tharandt, hat die Postverwaltung in Fglge der verheerenden Verwüstungen des Borkenkäfers ein bedeuten- ..W...Stück königlicher Wajdgl-g. fällen lassen. Die gestillten Stämme sind abgesch.ält und die Rinden, in deren Bastschlcht sich die Larven jener Käfer befanden, au Ort und Stelle ver­brannt worden. , ,- '

Der Heuschreck.eil'kri'eg ist'ick Fläsch (Graubünden) IfWHch beendigt. Die'Vertilguiig dieser Landplage' geschah auf die Weise, daß mau da., wo das Insekt, sich zahlreich zeigte, lauge Gräben zog. Hierauf wurde eine Treibjagd auf die Thier- cheu veranstaltet und dieselben in die Gräben getrieben und dort zugedeckf. Die benachbarten Gemeinden Jenins und Mainsfeld sandten ebenfalls ihr Kontingent zu dem Treibjagen. Dasselbe gelang, weil die Insekten noch nicht, ganz vollständig entwickelt waren'rund noch nicht - fliegen komrten Was auf djess Weise nicht vertilgt wurde, das. besorgten die Hühner, deren man zur Verstärkung - des einheimischen Kontingents 300 aus Lustenau un.-Boratbergischen bezogen hatte. Sie wurden an Ort und Stelle auf die Heuschreckemoeide geschickt und manövrirten -ganz wacker, i Genf: Vor sechs Wochen wurde eine Dame von Earro.uge von ihrer Katze gebissen, Hetzten Samstag zeigten- sich bei ihr Ne- ersten Symptome der W al s er-sch e n , und sie mußte ins -Spital gebracht? werden, wo die Unglückliche Montag Morgens verschied. ' - - .. -

Remagen, 26. Juli. Eine Frau in dem-benachbarten -Wailer Kckpp -öefchenkte heute morgen ihren, Gatten mit munteren Drillingengleichwohl war die lleberraschung- keine sonderlich große, La der Mann in dieser Hinsicht-bereits verwöhnt war : schon zwei Mal' war -er mit Zwillingen beglückt worden — sieben Kinder in dreijähriger Ehe.

Uebsrckdte---Ursachen der charakteristischen Witterungsver- hältnisse im Juni und Juli geben Meteorologen folgenden Auf­schluß: Bei dem-'Vörhevrschen polarer Luftströmungen hatte sich schon Ende Mai bei- fast nie bewölktem Himmel- die Temperatur der Luft- und des Erdbodens, namentlich in den Niederungen des östlichen Deutschlands wch der daranstoßenden Sarmastschen Tief- ..chene,. weit, über das.stürmale Mittel erhoben. Diesen hohen .Stand behielt das Thermometer bis gegen den 6. Juni. Die "u'Mme'itdige Folge dieser Reihe warmer Sommertage war, daß sich die Luft über dem Europäischen Continent ungemciti aufge­lockert hatte und zu großartigen ansstcigenden Luftströmungen Ver­anlassung gab. Es war damit ein Äspirations-CentrUm'für die kälter, über dem Atlantischen Ocean lagernde Lust gegeben, welche .-!chl-ie.ßj.ich .mit, einiger Heftigkeit...in die überhitzte,..des östllichen Europas herejnbrnch und so allgemeine Niederschläge und local auftretende Wolkenbrnche 'verursachte. Daher jene Verheerungen im-südll'Mr'^rä'Nkretch, ick Ungarn, die heftigen Regengüsse im -^-küHest 'MllHchlaüd''"unH'.' ÄeüevditrgS in England.

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Minrck alte Jungfer/

^llris'MnäO'

' MeiuP'gnädiae Frau war Eine böse'Sieben,' und schieb tüir -düstr'astf. der WM zü'steitst iyG 'armckt UntergMnm zu quälen;

sch Eaüek'te dfkchie arme Kammerjiingfer, -div-urM'Person hatte es Mi schiiicktbsten. ' - --- ° ------ ---- -

Sie^-verstand As , uns-in Ächkm zck-halten-won Morgens früh,bis in die sinkende Nacht- Ich hatte es demnach' nicht be- 's'ötidist-H getroste!!,^aber mir fest vorl^uommen, ausstiharre», um nteiildb Mcktier"k'eine rieut' Sorge ockszubtilden.- - -

- JVst es- fhf'mir' oft' recht schwer, '-ausz'tiharren,' das wöiß AerOicbÄ'Gott'tt^-"-aber es-ist mir dbch gelungen.

' "DiUFSchlnnlckste -s-ür mich'-: wcir, daß des gnädigen Herrn KMnckrMner -tniih .schon näch-Äenigeck Monaten mit Liebes- -und ^eirathffänträgen -versolgtei lind als ich ihm einen bündigen Korb Mb,''MH seideui-.hiiiMch und öffentlich >zsti Ä-änken und in An­derer AiWck heräbzusetzen suchte.^- '

" Ich wär »st recht cherzagt und traurig und nur der>-'Gk- dalike,'d.äß'Lei-Herrtzvlt---mir noch Glück-schuldig fti, stärkte 'm-i- iW Mir'th'und Ädine-Hostniinb. '

'Aber das' Glück wollte immer »licht kommen,- es schien-doch äusbleiben' zu wolktn. Die'Jahre vergingen, ich war schon nahe ' än dir dreißig'i»id der'finstere Gedanke, inein Lckbenlang dienen zu müssen, beschlich'mich oft voll Entsetzen und Grauen. Zehn Jahve fhytii! ''äch stiüttrdt!s recht schwere Joch einer harten,' hoch- müthi'gen Herrschaft ohne Murren getragen.