Da geschah es,/'daß mich ein wohlhabender Schäfer von dem benachbartem Gute' ck.it einem Heirctthsantrage überraschte. Es war ein plumper, häßlicher Mensch, dochrganz außerordent­lich ehrlich und gutmüthig, wie man mir auch'überall sagte.

Meine gnädige Frau, welcher ich den Antrag mittheilte, riech entschieden dazu, weil mir eine solche Partie nicht so leicht wie­der 'geboten werden könne; fünfhundert Schafe als Eigenthum und dazu einen kleinen, netten Hof als einziger Erbe in Aussicht.

Was sollte ich thun? Die Jugend mit ihren Hoffnun- gen lag hinter mir, mein Herz durfte ich uichj «mehr fragen, das hatte einmal wahrhaft geliebt und nie wieM. So mußte es mir denn nur um einen guten, braven Mästff und ein sorgen­freies Loos zu thun sein, was mir Beides jH mit dem SchWvz geboten wurde.

Ich reiste jedoch erst nach Hause, um meine Mutter um Rath zu fragen Sie weinte und mochte in dieser Sache nicht rathen.

Armes 'Kind!" sagte sie,ich hoffe immer noch aus ein anderes Glück für Dich, aber ich sehe wohl, daß die Hoffnung nur Schein und Täuschung gewesen ist."

Mein Pater sagte mit seltener Nachgiebigkeit:Ich will Deinem Glücke nicht im Wege stehen/ Du hast Deinen freien Willen!" '

O, Vater I hättest Du dieses Wort vor zehn Jahren ge­sprochen,' jetzt konnte von Glück keine Rede meh,^ jejn. z /.

So war Meine Zukunft denn durch .eigeiM'Eükschlußwf- stimmt, und wir feierten, als ich auf das Gur zurückkam, Ver­lobung: ' -- - - '

'Nun sollte meist guter Schäfer aber noch auf eine Zeit lang Soldat fein, was ihm durchaus- üicht gefiel, da war mein Vater just der rechte Mann, ihn davon zu befreien, was auch glücklich gelang, obgleich; die Eltern ihn, als sie ihn sahen, nicht leiden mochten und der Vater ihn,sehr kurz behandelte: '

Er mochte doch wohl jetzt Mies innerlich bereuen, daß er mein Glück dlkmäls so grausam zertreten hatte.

Run , mein- Schäfer/ war -jetzt gänzlich vom Militärdienste befreit und., hatte dM meinem Vater, allein zu verdanken, cs hatte ihn auch weiter keinen Heller gekostet.

Unsere Hochzcst. wurde über's Jahr festgesetzt, und ich ging nun daran, meine Aussteuer zu nähen; es machte mir kein Ver­gnügen. - - - . '/>,

Mein Schäfer war aber auch ganz entsetzlichRiferfüchtig, ' ich durfte es kaum wagen, in feiner Gegenwart mit einem, an­dern Manne zu sprechen und besonders machte ihm der Kammer­diener zu schaffen, welcher es jetzt in seinem verdoppelten Hasse gegen mich darauf anzulegen schien, mich zu,verfolgen und den armen Schäfer fast wahnsinnig vor Eifersucht zu machen.

Wenn Dji mir untreu werden könntest," sagte der.Schäfer einst zu mir,Heiland der Welt! ich wäre der priglückWst.e. Mensch., Anna! und möchte nicht mehr leben-, ^ 'üerlaß mich.' nicht, sonst springe ich vor Deinen Angen in den See!"

Dabei weinte er wie ein Kind, daß ich vor Angst, um ihn nur zu beruhigen, da meine Seele an keine Untreue dachte, ihm das feierlichste Versprechen ewiger, unverbrüchlicher Treu?., gab.

Ich muß gestehen , daß die innere Zuneigung dieses ein­fachen Mannes mich rührte und er in der Verk.lärniigst'reuer Wbs chür Zur mcht.mehr so häßlich und plump erschien.

Run, die Hochzeit rückte mittlerweile immer näher-Hera«, als eines, Tages ein Brief mit dem PoststempelKopenhagen" s für mich ankam. . ' >

Großer Gott! ich, erkannte auf der Stelle die Handschrift und wäre vor Schrecken fast, umgesunken.

Es währte länge, bevor ich vor Zittern im Stande war, den, Briss zu lesen, und-als ich endlich bis zur Unterschrift ge­langt war, da ftelstch ans meine Knie 'und schluchzte leise: Mein Herr und Gott! ich war in meinem Herzen immer trotzig gegen Dich und glaubte, Du, seiest mir Glück schuldig, für solche Sünde hast Du mich in diesem Augenblicke bart bestraft."

Der Brief.fam v.on Steinberg, Er schrieb mir in herzlichen Worten, wie «st mir bis';zu"dieser Stunde treu geblieben, aber jetzl erst, stächhäm seine Mutter, eine eigenwillige, stolze Fräu, gestorben und ihn zum alleinigen Erben eingesetzt habe, im Stande gewesen sei, sein Dort, zzi erfüllen. Gr hoffe fest, daß auch ihm ich ^w TeKne /rW seines längen Schweigens bewähtk HM', denn wahre Liebe Könne''mast doch" nur einmal hegen, und so bäte er mich, ihlch sogleich, als ZAHen mejzier Beständigkeit, zu schreiben, ^ dann, kamst'^r,.sofort, um auch zur? Hochzeit abzuholen.

E)a faß ich nun mit meinem Briefe und weinte, ach, weinte, als ob das arme Herz sich zu Tode weinen wollte, was auch das Beste für mich gewesen wäre.

Das war die schrecklichste Stunde meines Lebens!

Ja, ja, Untreue wird immer bestraft! Dir geschieht Recht, ' was 'wolltest Du heirathen, ohne die Rechte des Herzen zu be­achten, um gleichsam ein gutes Geschäft zu machen. Nun hast ^DuMleinen Lohn dahin und hist verdammt ,§n ltzbenssimgfr Daal. ' Tür jvürde.PstI' Dienen zn schwer , Du woMst elä bequemes Leben haben und selber befehlen, nun. hast Du Dich auf ewig elend gemacht!"

So rissen die Gedanken mich hin und her und zuletzt kam der Versucher und flüsterte ganz leise, ich könne ja noch glück­lich werden,, der Schäfer stellte sich wohl nur so an, er würde sich nicht gleich, in's Wasser stürzen. Jeder Mensch sei sich sel­ber der Nächste und der liebe Gott gäbe mir nun das Glück, welches' er mir so lange schuldig geblieben Ich soll? keine När­rin 'fein und das Glück nicht mit Mßen von mir, stoßen: Stein­berg habe das älteste Recht ans mein Herz und weine Hand, ich dürfe ihn nicht von mir stoßen, das sei eben so gut Untreue.

Aber ich unterlag nicht, sondern rief:Hebe Dich weg von ' mir, Versucher!" (Forschung folgt.)

Allerlei.

Zum Kapitel der Ansteckung. In England ist kürzlich ein Fall der Uebertragung von scharlachfieber ans ein Kind durch einen Hund festgestellt worden. Der Hund war der jsiete Begleiter einer scharlachkrarikcn Person, viele Tage unbe­achtet in dem Krankenzimmer aus- und eingelaufen und hatte die Rächte daselbst verbrachst Das ContaPNip hatte sich in seine Haut festgesetzt, und die Uebertragung erfolgte beim Spiel des Kindes mjt dem Thierchen. Dieser Fall ist höchst beachtenswerth und gibt viel zu denken, denn darnach zn urtheilen, wären also alle Hansthiere fähig, ansteckende Kränkheitsstoffe zu verbreiten; es gebietet daher die Vorsicht, dieselben während dett gefahrvollen Periode von der Berührung mit dem Kranken, überhaupt von dezn Krankenzimmer fern .zu halten. -

ZSelb stm ord "Stati st istP-Jm Jahr 1870 kamen in der österreichischen Hauptstadt Wien.W Selbstmorde vor; dann stiegen sie jedes Jahr und erreichtest im-Jahre 1874 die Zahl 214. Das ist höchst, bedenklich!

Auflösung ches Räthsels in Nro. ,91:

' Ebbe - Flutt).

Rcvie r E n z k l 5 si e r l e.

Am nächsten -Dienstag den 10. ds., Nachmittags 4 Uhr, wird in der Kälbermühle die

Beifuhr von 494 Rm. Nadelholzschcitcr u. Prügel

zur Station Wildbad wiederholt verakkor- dirt werden.

S ch ö n b r o n n.

Schasweide-Ver-achtung.

Am Samstag den

'E/ ist. d. M.,

VormittügslOUHr, kommt die hiesige

von jetzt ab 1Ö0 bis 180 Stücke reichlich ernährt, auf den Rest des Kalenderjahres auf dem Nath- ,hans mc, Verpachtung. Liebhaber hiezu MRinMdE^ - -

AnglistKbM ' "" "

Schlilthe'chenamt.

P-roß...

Amtliche Nied NL.rvar-Be?anrlrmüchnrigei;

S l m m e r H-f e l d.

Am Frestäg deuD 3. "August, Vormittags 9 Uhr,

verakkordirt die Gemeinde aus dem Rath­haus dahier die Herstellung von 90 lau­fenden Meter Pslasterarbeit aw dem Orts- pflastcr hier.-' ! "-st -1/ st-stIst Tüchtige Liebhaber sind eingeladen.

Den 8. August 1875.

.Schultheißenamt.

. Waid echt ch.

A l t e n st a i g Dor s, Oberamts «Nagold.

Scheiterpol'z-Verkauf.

Am Samstag den 14. August d. I.,

_^ Nachmittags, ,1 1

verkaustltzchi MmAstde muf deot Rathh aus dem Gemestchewald.En-stväld:,

K Rm. buchene^^chsster',' '

36 taittte'ue ^,st - 4 tälurenes Äusschußholz-.

Das, Holz .ist nahe an der Enzsträsze, wozu Kaufsliebhaber einladet

der Gemeinddrath.

Mittel gegen Trunksucht.

Ich besitze ein unfehlbares der Gesund­heit unschädliches Mittel gegen Trunksucht, dasselbe kann mit, auch ohne Wissen des Trtznkerß genommen werden und bewährt sich selbst yp.Mißerstyi SchdiW vortrefflich. Man wende sich vertrauensvoll, Imker An­gabe des Alters und Beschäftigung, an die Droguen-Handlung von L! II. .4 kvlitr, Kuben (Preußen;). j. (v.

N u" o l^d.

Z;vei Meter schönes buchenes

verkauft

5806.)

- Haußer z. Linde. Einen' guten

hat zu verkaufen

der Obige.