das Beispiel gebe», dass uns in erster Linie Deutschland sieht, s in zweiter Linie Preußen. Das alte Wort bewähre sich: Deutschland über Alles! Dasselbe Blatt meint, die Besetzung des Ge- saudlschaflsposleus am italienischen Hose werde nicht vereinzelt erfolgen, sondern in Verbindung init andern Personalfragcn des diplomatischen Corps, dem ein förmliches Virement bevorsiehe. Dies habe aber zur Voraussetzung die definitive Reguliruug der Stellung des Staatssekretärs, mozn die budgetmäßige Feststellung von Seiten des Reichstages nolhwendig sei. (Fr. I,)
Königsberg, 23. Janr. Die von der „Ostprenßiscyen ZtgR veröffentlichte Rede des Generals Mauieusel, welche derselbe bei der Einweihung des bei Metz errichteten Denkmals am 19. Januar hielt, hebt die Tapferkeit Bazaiue's, seiner Generale und Truppen in den Kämpfen bei Metz hervor, welche den Deutschen vollkommen ebenbürtig waren; der General betont ferner, daß das odjective Unheil fehle, wenn unmittelbar nach den letzten Kriegsereignisscn die natürliche Leidenschaft milspräche, hofft jedoch, die Geschichte werde Bazaine und dessen tapferer Armee Gerechtigkeit widerfahren lassen. (N. I )
Die Vorlagen des Kultusministers im Abgeordnetenhaus baden eine größere Bedeutung als man im Allgemeinen anuimmt. Von der Zustimmung des Landtages zu den Entwürfen hängt nicht nur das Verbleiben des .Nnlinsimnisters I)r Falk im Amt ab. sondern man sagt in gut unterrichteten Kreisen auch, Fürst Bismarck mache ihre Annahme zur Kabineis- frage. Preußens Vorgehen auf diesem Gebiete soll für das Reich bestimmend sein. Man spricht von großen Plänen Bismarck's in dieser Beziehung, wozu ihm die ungebahnte Preußische Gesetz gebung als Stützpunkt dienen soll! Von diesem Gesichtspunkte ans geirinnt namentlich die Stellung, welche bas Herrenhaus zu den Vorlagen nehmen wird, ei» besonderes Interesse.
Die Germania kündigt an, daß seitens des deutschen Episkopats hinsichtlich der neuen kirchlichen Gesetzentwürfe eine Vorstellung an den K aiser und an das H errenh a u s eingereicht werden wird, sybald jene Entwürfe im Äbg.-Hanse zum Beschluß erhoben worden sind.
In der am 20. d. M. stattgehabten Ersatzwahl für den Reichstag im 17. sächsischen Wahlbezirke (Glauchau, Meerane) ist Bebel wiedergewälsti worden und erhielt 10,334, der Kandidat aller vereinigten nichisozialdemolstalischcn Parteien, Petzoldt, erhielt 3782 Stimmen.
Pfarrer Anton Bernard in Kiefersfelden mochte, wie viele deutsche Bischöfe, auch nicht die Unfehlbarkeit glauben und lehre». Als er darob hart gequält und verfolgt wurde, unterwarf er sich nicht wie die Bischöfe, sondern legte sein Amt nieder und lebte in Tübingen der Wissenschaft. In diesen Tagen ist er dort so leicht und heiler gestorben, wie sich's nur mit dem Bewußtsein stirbt, allezeit seine Pflicht gethan und als Ehrenmann gelebt zu haben.
Slraßbnrg, 21 Jan. Nächsten Montag gelangt der Binder'sche Mord vor dem Siraßbnrger Kriegsgericht zur Verhandlung. Durch das umfassende Geständnis;, das dis beiden jugendlichen Verbrecher in den Voruntersuchungen bereits abgelegt, ist das Dunkel, in das anfangs die schreckliche Thal gehüllt war, gelichtet worden. — Binder kehrte von Niederbronn, wo er Geschäfte hatte, nach 10 Uhr nach Hause zurück. In seiner Wohnung angekommen, trifft er daselbst seinen jüngsten Bruder, etwas über 16 Jahre alt, und den 18jährigcn Lehrbnr- schen. Binder läßt sich Bier holen, und bemerkt bei seiner Kurzsichtigkeit nicht, daß sich in dem Glase, das man ihm mit Bier anfüllr, etwas befindet, das nicht hineingehört. Er trinkt und wirft sofort einen Theil des Genossenen mit dem Bemerken aus: „Pfui Teufel, das schmeckt nach Apotheke!" Er läßt sich vom Lehrling ein frisches Glas holen; dieser geht, die Wirkung des Giftes beobachtend, zur Küche und hinterbringt dem Bruder, den wahrscheinlich die Angst Hinausgetrieben, in schrecklich lakonischer Weise die bezeichnende Kunde: „Er liegt schon!" Und wirklich hatte das angewandte Cyankalinm, das jeder Photograph benützt, so furchtbar rasch gewirkt, daß Binder gleich nach seinem letzten Befehle schon die Besinnung verloren haben und im Todeskampfe liegen mußte. Der Bruder und sein Verbrechensgcnosse setzten sich dann zum Mahle nieder. Dann plünderten sie ihr Opfer, dem sie 75 Thaler halber in so raffinirter Weise das Gift beigebracht, und machten sich an das Beseitigen der Leiche. Die beiden Unmenschen schleppten den Körper des jungen Mannes in das Nebenzimmer und lehnten ihn in halb aufrechter Stellung in einen daselbst befindlichen Wandschrank. Dies konnte zur Annahme berechtigen, daß Binder sich selbst das Leben genommen. Die Schrankthüre wurde alsdann verschlossen und mit dem bekannten Aushängeschilde, das vorn an der Straße zu hängen pflegte, verstellt. Die beiden Verbrecher begaben sich hierauf, nachdem sie alles Geld an sich gebracht, die Spuren der Thal möglichst verwischt und die Wohnung verschlossen hatten, in die Hagenaner Bahnhoferestanration, wo sie eine Zeit lang beobachtet wurden. Monate lang blieben sie verschollen, bis sie in Nancy in völlig verwahrlostem Zustande anfgegrlffen und später nach ratisizirtem Anslieferungsverirage zwischen Frankreich und Deutschland nach Straßburg gebracht wurden.
Straßbnrg, 22. Jan. Die gerichtliche Sektion der Leichen der Maaß'schen Kinder hat ergeben, daß eine Phosphoi Vergiftung vorliegt. — Der in voriger Woche gemeldete Tod einer ganzen Familie in Sch iltig heim, welcher anfänglich einer Ein- athmung von KohlenoxydgnS zugeschneben wurde, ist durch den Genuß von Rattengift erfolgt. Der Vater, ein Arbeiter, welcher in einer Bierbrauerei beschäftigt war, entwendete in dem Keller eilte Partie Schmalz, von welcher er nicht wußte, daß sie zur Vertilgung der zahlreichen im Keller befindlichen Ratten mit Gift vermengt worden war. In seiner Haushaltung verwandte er das Schmalz zur Zubereitung eines Kartoffelsalates und alle, die davon aßen, wurden ein Opfer des Todes. Von der ganzen .Familie blieb, ähnlich wie im Maaß'schen Falle, nur das kleinste Kind übrig.
Wien, 21. Jan. Dem Vernehmen nach hat England zivar noch nicht den Vorschlag gemacht, aber doch den Gedanken hingeworfen, den Slatneqno in Ccntral-Asien unter die Garantie einer europäischen Konferenz zu stellen, und hat Rußland die Verwirklichung dieses Gedankens, sofern gewisse vollendele That- jachen davon nicht berührt werden würden, keineswegs von der Hand gewiesen.
Der jüngste in Zeitungen und Briesen -geführte Federkrieg zwischen den beiden Exministern Oesterreichs und Frankreichs, Beust und Gramont, hat eine interessante Thaihsache ans Licht gebracht. Es gibt sehr wichtige eigenhändige Briese, welche der Kaiser Franz Joseph im Jahre 1869 an den Kaiser Napoleon geschrieben hat, in welchem von einem österreichisch-französischen Bnndniß die Rede ist. Kaiser Franz Joseph schickte seinen Gesandten und Vertrauensmann, den Frusten Metternich ;n Napoleon nach Chislehnrst, um sich diese Briefe zurück zu erbitten. Da öffnete Napoleon ein Kästchen und sagte ernsthaft zu Metternich: Ich besitze diese Briefe in der That und sie sollen für alle Zukunft ein Eigenthum meiner Familie bleiben. Das verspreche ich Ihnen; sie werden diesen Gewahrsam »ich! verlassen, auch nach meinem Tode nichl; aber mein Sohn soll sie als Andenken bewahren.
Das heftige Stnrmwetter am 21. Jan. hat in ganz Frankreich Verheerungen angerichtet. Von den Pyrenäen bis zu den Seealpen liefen Klageberichte über Ueberschwemmangen n. s. w. ein. Auch der Sturm in der Nacht vom 18. aus den 19. hat viel Schaden verursacht.
London, 25. Jan. Einer Meldung der „Times" aus Paris zufolge acceptiren Frankreich und Italien das Schiedsrichter- Ami Oesterreichs in der Lanrion-Frage; im Falle Griechenland sich weigern sollte, Oesterreich als Schiedsrichter anznerkennen, würden Frankreich und Italien ihre Gesandten abberufen. — Der kaiserliche Prin; Louis Napoleon wird sich am Montag nach Woolwich begeben, um seine Studien daselbst foriznsetzen.
London. 23 Jan. Das nach Australien bestimmte Emi- grantenschiss „Norlhfleeth", welches letzte Nacht im Kanal ankerte, warde von einem ausländischen Dampfer niedergerannt. Von 412 Auswanderern und der Schiffsmannschaft wurden nur 85 Personen gerettet. Der 'Name des Dampfers, welcher ohne aus- znhallen weiterfnhr, ist unbekannt.
Die Riesenstrike in Süd-Wales dürfte allem Anscheine nach seinen Fortgang nehmen. Gestern wurde von Seiten der Arbeitgeber der Befehl gegeben, das Feuer in sämmtlichen noch brennenden Hochöfen auszulöschen. Die feiernden Arbeiter hielten gleichzeitig eine Versammlung ab, in welcher der Präsident des Verbandes der Grubenarbeiter denselben die Versicherung ertheilte, daß die finanziellen Verhältnisse des Gewerkvereins nicht allein gestatten, seinen eigenen Mitgliedern den vollen Unterhalt zu gewähren, sondern auch Nichtmitglieder zu unterstützen.
Seit Menschengedenken war der Winter noch nie so streng in Sibirien. Die Kälte hat seit Mitte Nov. einen Grad erreicht, wie er für Menschen und Vieh fast unerträglich ist.
Die M o rm o nen in U l a h, schreibt der „Globus", waren im vorigen Jahre allerdings in der Klemme; die Bundesregierung hatte gedroht, der Polygamie und der Theokratie, als unvereinbar mit den Gesetzen der Union, ein Ende zu machen. Dann hat sie jedoch klein beigegeben, die Heiligen sind bis aus Weiteres ganz ungestört geblieben, und sie konnten im Oktober ihre 42. Halbjahrkonvention der „Kirche der Heiligen des jüngsten Tages" mit allem Pomp abhallen. Dieselbe besteht aus der gesummten Körperschaft der Heiligen, deren gegen 13,000 versammelt waren. Das Tabernakel hat eine länglich runde Gestalt und Raum genug, um eine svlche Menschenmenge fassen zu können. Die Hierarchie der Heiligen ist zahlreich. Als erster Präsident war Brigham I)onng da; man sah das Quorum der Zwölf (Apostel), den Patriarchen der Kirche, die Präsidentschaft der Siebenziger und die Präsidentschaft des Bisthums. Diese Würdenträger hielten Reden und erörterten mancherlei Gegenstände; die Menge hörte zu und wurde einige Mal zum Abstimmen aufgefordert; sie gab ihre Genehmigung einstimmig. Man redete über Handel, Finanzen, Poliiik, Geschäfte, soziale Angelegenheiten und Religion. Hauptsächlich wurde hervorgehoben, wie nolhwendig es sei, den Zehnten richtig cinznliesern, denn dieser sei ein Hauptband für den Zu-
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