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60 . Jahrgang.

Mo. 16 .

Amts- Mtti Intekkigenzbkatt für äen Kezirkr.

Erscheint Dienstag, Donnerstag L Samstag.

Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H p. Spalte, und im Bezirk, sonst 12 H.

Donnerstag, äen 5. Februar 1885

Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 30 H, sonst in

ganz Württemberg 2 70

Zum Abonnement auf das

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für Februar Marz ladet Jedermann m Stadt und Fand

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Amtliche Wekcmntmcrchrmgen.

Calw.

An die Ortsvorsteher.

In dem oberamtlichen Erlaß vom 7. v. M. (Wochenblatt Nr. 5 und 11) ist angeordnet, daß die Militärstammrollen auf den 15. d. M. hierher einzusenden sind.

Um Mißverständnisse zu vermeiden, weil der 15. Febr. d. I. auf einen Sonntag fällt, wird dies dahin erläutert, daß die Militärstammrollen so ab- zusenden sind, daß sie im Laufe des Montag, den 16. d. M. , hier ein« kommen.

Den 3. Februar 1885. - K. Oberamt.

Flaxland.

politische Wcrchnichten.

Deutsches Reich.

Im Reichstage wurde nochmals über das Sozialisten­gesetz verhandelt, über die Frage, ob es wirksam gewesen und ob seine Aufrechthaltung nützlich oder schädlich sei. Minister v. Puttkam er er­klärte, das Verhalten der Sozialisten habe sich gebessert, aber zu entbehren sei das Gesetz noch nicht. Noch immer sei derSozialdemokrat" in Zürich das Organ der deutschen Sozial-Demokratie und dieser habe in einem Ber­liner Briefe den Meuchelmord an dem Polizeirat Rumpfs in Frank­furteinen Akt milder Gerechtigkeit" genannt, man könneein menschliches Interesse dem Thäter nicht versagen", das Neinsdorff-Attentat auf dem Niederwald seieine Polizeikommödie" gewesen, Rumpsfs Ermordung ein echtes Attentat." Der Minister liest den Brief vor. Die Sozial-Demo- kraten SingKj Frohne und Liebknecht antworten, sie hätten nichts mit den Anarchisten und dem Züricher Blatte gemeinsam und würden von Beiden fortwährend angegriffen, das Sozialistengesetz sei der Vater der Anarchisten. Liebknecht sagt:Wenn Sie das Gesetz noch verschärfen, so werden wir darauf pfeifen, wir geben die Zügel aus der Hand und Sie haben dann die Anarchie erst recht. E. Richter antwortete auf die Vorwürfe der Sozial-Demokraten, kein Mitglied der deutschfreisinnigen Partei werde noch einmal für die Verlängerung des Sozialistengesetzes stimmen, derPartei­vorstand" sei bei der bekannten Abkommandirung bei der letzten Abstim­mung nicht betheiligt gewesen. Das Zentrum hat bei der Debatte nicht Ein Wort gesprochen.

DieKöln. Ztg." widmet der Dampferkommission und ihren resul­tatlosen Beratungen folgenden Nachruf: Nach zweimonatlicher, durch endlose Reden verschleppter Beratung erklärte diese Kommission sich außer Stande, dem Reichstage Vorschläge zur weiteren Behandlung dieses für unfern deut­schen Handel und unsere gesamte Industrie hochwichtigen Gesetzentwurfes zu machen. Nach zwei kostbaren, nutzlos verlorenen Monaten sieht sich der Reichstag vor dieselbe Sachlage gestellt, wie sie am 1. Dezember war, und dieser Zeitverlust kann noch erheblich vergrößert werden, da mit der Bericht­erstattung über die Verhandlungen der Kommission ein ausgesprochener Gegner der Vorlage, der Abg. Fromel, beauftragt ist, der kein Interesse daran haben wird, die endliche seit dem Mai v. I. ausstehende Beschluß­fassung des Reichstages über diese Vorlage herbeizuführen.

Von der zweiten Etatsberatung im Reichstag ist jetzt fast nur noch der Post-Etat rückständig. Man hofft, am Freitag die dritte Etatsberatung zu beginnen. Die Direktorstelle im Auswärtigen Amt wird dann wahrschein­lich gleich an diesem Tage zur Beratung kommen. Das Zentrum, die Polen, Elsässer, Sozialdemokraten werden voraussichtlich wieder dagegen stimmen, auch ein kleiner Teil der Deutsch-Freisinnigen. Die Mehrheit der letzteren Partei aber will ihr Votum vom 15. Dezember widerrufen. Man hört jetzt die Version, Eugen Richter sei nicht der Urheber des Beschlusses vom 15. Dezember, habe vielmehr eine Ahnung von dem Unheil gehabt, das da­mit angerichtet werde. Der Schuldige sei Herr v. Bunsen.

Die freisinnigen Parteiblätter veröffentlichen einen Aufrufnicht allein an alle Parteigenossen, an alle deutschen Mitbürger" sich an dem energischen Widerstande gegen die geplanteverderbliche" Kornzollerhöhung zu beteiligen.

Die neueste deutsche Erwerbung anderWestküste von Afrika dürfte nach derSchl. Ztg." durchaus nicht die am wenigsten wichtige und wertvolle sein. Der Dubreka, nördlich von Sierra Leone, welcher nebst seinem Gebiete unter deutschen Schutz gestellt worden ist, ist einer der vielen Flüsse, welche in dem Gebiete der Futa oder Futa-Dschallons entspringen. Dieses Gebiet ist ein weites Gebirgsland mit vielen Verzweig­ungen. Hier entspringen die Senegal mit mehreren Nebenflüssen der Gambia, der Rio Grande, der Nunez und der Niger nebst mehreren seiner Neben­flüsse. Das ganze Gebiet ist als eine große, westafrikanische Schweiz zu betrachten. Es enthält viele weit ausgedehnte Hochebenen und Thäler, ist gut bewaldet und reichlich bewässert, dabei sehr fruchtbar. Meist liegt das Land etwa 3000 Fuß über dem Meere, während die Berge bis 7000 Fuß und darüber steigen. Das weite, noch wenig erforschte und erschlossene Ge­biet hat daher ein für Europäer sehr gesundes Klima. Die einheimische Bevölkerung ist verhältnismäßig zahlreich, treibt Ackerbau und Viehzucht und besitzt eine gewisse Gesittung, weiß aber die in ihren Bergen lagernden Schätze an Gold, Silber rc. nicht auszubeuten. Die Futa-Dschallons haben ein eigentümlich organisiertes Staatswesen. Jeder Stamm hat seinen von > einem ArUesten-Nm umgebenen Häuptling und ist in dem Großen Rat ver­treten, der in Timbo seinen Sitz hat und von zwei Vorsitzenden, Alhamas, geleitet wird. Der von Deutschland in Besitz genommene Fluß kommt aus der Gegend von Timbo und ist auf eine weite Strecke schiffbar, wenigstens für kleinere Fahrzeuge. Er bietet daher eine Handelsstraße nach dem Mittel­punkte der genannten Völkerschaft und wohl auch weiter hinaus. Namentlich dürfte es nicht schwer fallen, von dort einen Weg nach Niger zu bahnen und dadurch Verbindungen mit den Staaten Bambarra (Hauptstadt Segu am Niger), Tombo, Massina und selbst mit Timbuktu anzuknüpfen. Die Engländer haben schon seit Jahren von Sierra Leone aus Verbindungen mit Futa-Dschallons anzuknüpfen gesucht, jedoch ohne Erfolg, da sie bei den Eingeborenen verhaßt sind. Die Franzosen haben ihrerseits den Versuch ge­macht, vom Senegal aus vorzudringen, aber die weite Entfernung von Saint-Louis (Mündung des Senegal) erschwert ungemein den Verkehr, da die zu durchreisenden Gegenden meist von feindlichen Völkerschaften bewohnt werden. Die vielbesprochene Senegalbahn hatte namentlich auch den Zweck, das Gebiet der Futa-Dschallons zu erschließen. Hierzu aber ist die deutsche Besitzung ungleich günstiger gelegen, indem die Entfernung von der Küste bis zum Gebirgsland nur gering ist, so daß selbst ein Eisenbahnbau unschwer durchzuführen wäre. Die Bahn braucht kaum 100 Kilometer lang zu sein, um Timbo mit der Küste zu verbinden. Die Erwerbung des Dubrekage- bietes dürste sich daher als ein glücklicher Griff bewähren. Nach einem Berichterstatter des Fr. Journ. soll dies bis jetzt nur insoweit gelungen sein, als das Capitay-Land, dessen König noch auf keinen Vertrag mit irgend einem Lande eingegangen war, jetzt unter deutschen Schutz gestellt wurde, während der König von Bramiah bereits mit der französischen Negierung Verträge abgeschlossen hatte, deren Fassung nicht anfechtbar sei.

Italien.

An dem sonst ziemlich wolkenlosen europäischen Horizont steigt drohend ein kleines Unwetter in Gestalt eines Konfliktes zwischen Italien und der Türkei auf. Ein Telegramm berichtet, daß sich die Meldung von der Erlassung eines türkischen Rundschreibens, in welchem die Pforte gegen jede Besetzung eines Punktes am Noten Meere ohne ihre Einwilligung protestiert, bestätigt. Die Differenzen reichen zwischen der Türkei und Egypten einerseits und Italien andererseits in das Jahr 1880 zurück, in welchem die italienische Regierung mit der Türkei wegen der von ihr beanspruchten Souveränität über die Gebiete an der Assab-Bai in Unter­handlungen stand. Trotz englischer Vermittelung kam ein Vertrag zwischen den beiden Mächten nicht zu Stande und die Assab-Frage blieb für die Türkei eine offene. Wahrscheinlich würde die Pforte ihre vermeintlichen Rechte über diesen Teil der afrikanischen Küste des Roten Meeres nicht weiter verfolgt haben, wenn Italien sich auf die Assab-Bai beschränkt und eine Ausdehnung seines Gebietes höchstens nach dem Innern des Landes zu versucht haben würde. Das neuerliche Hervortreten Italiens mit größeren Kolonialplänen am Roten Meere, welche, wie es heißt, die Besitznahme der Küste zwischen Assab und Massauah hat die Pforte aus ihrer Apathie auf­gescheucht und zu einer Wahrung ihrer angeblichen Besitzrechte veranlaßt. So richtig und von einem energischen Kraftbewußtsein zeugend dieser Schritt unter anderen Umständen gewesen wäre, so unklug und aus einer Täuschung