Schwarzwal- - Heimat

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Wie oft haben wir es uns gewünscht, ein Schiummelscündchcit" abhalten zu können, wie es unsren Vorfahren in ruhigeren Zeiten vergönnt war! Heute, im Zeichen der notwendigen Kraft- s!r»mcriparnis. kann dieser Wunsch auf einmal «n Erfüllung gehen. Sollten wir uns darüber nicht freuen, anstatt zu murren, daßman über­haupt nichts tun kann"? Wie es in vielen Dingen, die der Ikrieg zwangsläufig mit sich bringt, das einzig Richtige ist, sich möglichst rasch und gut mit den gegebenen Tatsachen abzufinden, so soll­ten wir es auch mit der uns in den Abendstunden überraschendenTotalverdunkknng" halten.

Wir wollen uns freuen, daß wir mit gutem Gewisse» ein wc.ng -srnhen können, daß wir nach einem arbeitsreichen Tag einmal Zeit fin­den. unsere Gedanken zu sammeln, viel- leicht in Mnse uns den Gang unserer vorli.^.c- den Arbeiten am nächsten Tage zu überlegen, die auf diese Weise viel schneller erledigt sein wer­den. Geben wir auch ruhig einem etwaigen Schlafbedürfnis nach, am nächsten Mor- gen sind wir dann umso frischer bzw. stehen liel- leicht sogar etwas früher als sonst auf und holen dann mit ausgeruhtcn Kräften das am Vortage Versäumte nach. Oder: wie freuen sich unsere Kinder, wenn die Mutter eirülich einmal Zeit finvdt. sich mit ihnen zu unterhalten oder ihnen gar Märchen zu erzählen. Tie Glückselig­keit der Kinderhcrzen wird der schönste Dank sein für die der Arbeit entzogene Stunde. -

Ein kleiner Schwatz mit der Nachbarin, in dieselichtlose* Zeit verlegt, wird vielen über die ihnen trostlos erscheinende Finsternis binweg- belfen. Diese nachbarliche Unterhaltung braucht keineswegs nur in Hausklastch zu besteben, nein, sie kann augenblicklich viel näherliegenden Pro­blemen dienen:Was kochen Sie morgen? Heizen Sie Ihren Herd? Vielleicht könnten wir uns zu- lammentnn? Wie machen wir es am besten? uebermorgen findet dann das Herdheizen dafür beim anderen statt.'"Also, nicht stöhnen, sondern versuchen, das beste aus der wiedergekebrten Dam- merstnnde, um die wir in unserer schnellebiqen Zeit so oft unsere Borgeneration beneideten, ber- cmszuholen.

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Kriegsbeschädigte kommen k» dl« Lehrerberufe

Im Zusammenhang mit der kürzlich ergangenen kusbildungs- und Prüfungsordnung der Militär­anwärter und Anwärter des Reichsarbeitsdienstes für den Volksschullehrerbcruf weist die Reichs- »citungTer deutsche Erzieher* darauf hin. daß nunmehr alle Militäranwärter und Anwärter des Reichsarbeitsdienstes, die die Voraussetzungen kür den aebobenen. nichttechnischen Dienst erfüllen.

d. h. die Abschlnßvritfung II einer Foci,'-bul«sitr Verwaltung der Wehrmacht oder des RAD. ab­gelegt haben, zur Ausbildung zumVo lkk- sch ullehrer zngelassen werden. Gegenwärtig allerdings wird diese Erschließung des Lehrer­berufes für Berufssoldaten nur für krieg»- beschädigte Militäranwärter praktische Bedeutung haben. Es ist deshalb gerade für den Wiedereinsatz Kriegsbeschädigter im Zivilberuf be­sonders bedeutsam, daß z. B. auch Arm- und Bein­amputierte imter den Militäranwärtern für den Volksschullehrerbcruf in Frage kommen, wie überbanpt kriegSbeschädigte Berufssvdaten. sofern nur die Art der Verlegung eine erfolgreiche Nus- übuna de? o- nicht unmöglich macht.

Borlausig stillgelegte Verwaltungsbehörden

Der Generalbevollmächtigte für dir Reichsverwal­tung .hat sämtliche Verwaltungsbehörden aus ge­räumten und setndbesetzten Gebieten vorläufig füll- gelegt. Sie üben also keinerlei Verwaltungstäligkeit aus. Ihre Akten und sonstiges Bchördengut wird sichergestellt, ihr Personal, soweit es nicht der Wehr­macht zur Verfügung gestellt wird, einem anderen kriegswichtigen Einsatz zugeführt. Um einen lieber- blick zu erlangen und alle vorbereitenden Maßnah­men für einen späteren Wiedereinfatz der Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung zu tref­fen, hat der Neichsminister des Innern Anlaufstel­len geschaffen. Diese sind für die Dienststellen aus dem Warthegau die Dienststelle des Reichsstatthal­ters Warthegau in Potsdam, Provinzialver- wattung, Altczauche 67, aus Ostpreußen der Regierungspräsident in Schleswig. Aus Tanzig- Weftpreußen das mecklenburgische Staats- Ministerium in Schwerin, aus Oberschlesicn und N i e d e r s ch l e s i e n der Regierungspräsident in Karlsbad, ans dem Bezirk Bialystok der Landrat In Temvlin.

Alle Dienstkräste. aber auch alle anderen Volks- genossen, die eine Auskunft über den Verbleib von Dienststellen. Tienstkrästen usw. wünschen oder irgendwelcbe Angelegenheiten mit diesen Dienstsiel» len zu regeln baben. wenden sich daher an die oben­genannten Nnlaufstellen.

KriegSregelnnq für Schirme. Eine Anordnung des Prodnktionsbeauftragten für Bekleidung und Rauchwaren, die imReichsanzieger" vom 22. März veröffentlicht wurde und am siebten Tagte nach ihrer Verkündigung in Kraft tritt, ver­bietet die Neuanfertigung von Her­ren- nndDamensckirmen aller Art. Heber die Aufarbeitung der Bestände werden.besondere Anweisungen ergeben. Die Ausführung von Re­paraturen ist vom Herstellungsverbot nicht be­troffen.

c/e/r /Vac^-crr^emä/nLke/r Gültlingen. Ins 75. Lebensjahr tritt am

Lin neuer krincf ichL ^ rvk

In d-n: üü.s _dnnsttergehilsin wurde

ein neuer ländlicher Frauenberuf geschaffen, ein Beruf, der unsere jungen Mädel mit innerer Be- friedigung erfüllt und eine neue Lebensaufgabe

darstellt. ,

Eine ernste Sorge ist für uns alle die gesund­heitliche Gefährdung der werdenden und jungen Mutter in der Landwirtschaft, vor allem ,n den klein- und mittelbäuerlichen Betrieben. Die meisten unserer Frauen in der Landwirtschaft stehen in keinem vertraglich festgelegten Arbeits- Verhältnis und fallen daher nicht unter das M u t- terschutzgesetz.. Eine Erweiterung des Mu.r- terschutzgesetze» auch auf diese Frauen ist wrze- sehen. Aber mit finanziellen Entlastungen und Schonfristen allein ist nicht geholfen, wenn nicht eine vollwertige Veriretung für die junge Mutter gestellt werden kann. Von einer solchen Kraft mutz verlangt werden, daß sie dir in Hans und Hof für die Frau anfallenden Arbeicen über- nehmen kann und notfalls an chrer Stell- auch die Leitung deS HofeS. TaS erfordert l icht nur eine mehrmonatliche Anwesenheit auf dem Hof. Hans- und betriebSwirt'chastliche Kenntmsfe, eine gründliche Ausbildung in Säuglings- und Wo­chenpflege. sondern ebensosehr eine gewige mensch- liche Reife und Per,önlichkeit. Diese nur in einer besonderen beruflichen Ausbildung erworben und durch berufliche Erfahrung gefestigt und vertieft.

Die iunaen Mädchen, die dielen Beruf erareifen

wollen, durchlaufen zustächst die ländliche Hauswirtfchastslehre, erwünicht ist fer- ner der Besuch der Mädchenabtestung einer Lanb- wirtschaftsschule. Sie erhalten dann in >inem zwei- bis dreimonatlichen Lehrgang, der der Mäd- chenabteilung einer Landwirtschaftsschü'e mit In- ternat angegliedert ist, dir besondere Ausbildung zurLandmuttergehilfiu". Der Unterricht hier umfaßt Rasten- und Erblebre, Pevölkernngspalitik und Bauerntumsfragen. Die praktische Ausbil­dung erfolgt am Wochenbett in. Bauerny ms durch eine dafür besonders ausgesuchte Hebamme. Es wird besonderer Wert darauf gelegt werden, daß die Ausbildung ganz der späteren Tätigkeit auf dem Bauernhof angepaßt wird. Wenn das Mädel einmal selbst heiratet und einem bäuerlichen Haus- wesen vorstehen will, dann hat sie in ihrer Aus­bildung als Landmuttergehilfin keinerlei toteS Wissen aufgespeichert. sondern Kenntnisse erwor­ben. die die beste Vorbereitung für ihre Aufgabe als Landfrau und Landmutter darstcllen.

Nach der Ausbildung werden dieLandmutter, gehilfinnen* von der NSB. angestellt und be- zahlt. Ihr Einsatz erfolgt ebenfalls durch die NSB. im Einvernehmen mit den Aemtern für das Landvolk in der NSDAP. Für viele Land- mädel ist hier eine neue Lebensaufgabe gewiesen, denn dem werdenden Leben zu dienen ist eine Aufgabe, die eine junge Frau ganz ousfullen und ihr Glück und Zufriedenheit geben kann.

von ttolckoniock siarden ^

vbergrsr. Erich Soshag Mein herzensguter Mann, der immer sorgende Vater seiner Kinder, unser gut. Sohn, Bru­der. Schwiegersohn, Schwager und Onkel ist tm Alter von 30 Jahren im Osten gefallen.

In tiefer, stiller Trauer: Die Gattin: Amalie Foshag, ged. Schrott) mit Kindern Werner, Dieter und Elsbeth. Die El­tern: Jakob Foshag u. Frau Margarete, z. 3. in Nestelried m>t allen Angehörigen. Die Schwiegereltern: Karl Schrott) und Frou Anna mit allen An­gehörigen.

Trouergottesdienst Ostersonn­tag vorm 8.30 Uhr.

Ebhau'en, 27. März 1945.

Unterossizier Ernst Saistler Inhaber oer>ch. Weltkriegs- Auszeichnungen geb. 3. April 1897 in Dachtel Er gab lein Leben im Westen. Die'Schwester: Anna Nupp. geb. Fuißler mit Gatten und allen Angehörigen.

Bad Lannstatt, Ottelsburg«. Straße 23.

Trauergattesdienst 8. April in Dachtet

tlirKükror u.Vsksrlsnck

Lehrer Willy Beck

Leutnant und Kornpaniestihrer in einem Insanierie-Regimen«, Inh. des E. K. 2, des Ins.» Sturmobzeicheris, des Eilb. Berwunveten-Abzrichens so- wie sonstiger Auszeichnungen. Bei einem Angriff im Osten hat mein tapferer, guter Lebens- Kamerad. unser herzensguter Barer, Bruder, Schwiegersohn und Schwager im Alter von 42 Jahren den Heldentod er­litten. Er gab sein Leben ge­treu seiner hohen Auffassung von der Pflicht und seiner hel­dischen Gesinnung.

In stillem Leid: Im Namen aller Angehörigen: Emma Beck mit Kindern Friedemann. Rojcmarie, Ursula u. Helmut. Schiinbronn, 27. März 45.

Dsnstssgung für erwielene Teilnahme beim Heldentod unseres lieben Sohnes und Bruders Obergesr. LhristiantzSlzle. Be> anderen Dank den Mttwirkenden und Teilnehmern am Trauergottes­dienst sowie den Allersgenoffen. Fam. Christian hölzle, Schuh­macher.

Vberfchwandoef, 27. 3. 1945

Die Trauerfrier sür den ge­fallenen Grenadier

Otto Dusner

findet am Ostermontag um 19 Uhr. nicht 18.30 Uhr in der Kath. Stadtpsarrkirche in Lalw statt.

Verstorben ist

-an»»Albert Weist

Unser liebe», sonniges Kind hat der Herr ganz unerwar- tet im Alter von 6 Monaten zu sich in die ewige Heimat genommen. Für all die Liebe und Teilnahme, welche wir beim Heimgang unseres guten Kindes ersahren dursten sowie all denen, die es zur letzten Ruhe begleitet haben, sagen wir unsern herzlichsten Dank. In tiesem Schmerz: Die El­tern: Feldwebel Albert Weik m. Frau Küthe, geb. Schnürte: das Echwesterlein: Dort» und alle Angehörigen.

«Uburg. 28. März 1945.

fsmiliensnreigen

Wir kudsn «ksn öunct lUr» l-S- bsn gsseklosssn: Or. bssx Sungsrt, Tsknarrt u. Stntrs- nrrt ctsr Luttv/sils, iiilcts

Sungsrt.gsd. Singst, bisgolct,

Ootsra 1848.

30. März Sägewerksbesitzer Pg. Gottlob Mül­ler. AuS einem Sägewerk in Oberschwandorf ! stammend, siedelte er im Jahre 1903 nach Wüst­lingen über, um hier die Ehnißsche Säger« zu übernehmen. Tüchtigkeit und Unternehmungsgeist, gepaart mit Fleiß und Ausdauer, die den Jubi­lar auch bei Rückschlägen nicht müde werden lie­ßen, brachten es mit sich, daß im Laufe der Zeit sein Anwesen sich wesentlich vergrößerte und zn einem angesehenen Unternehmen wurde. In der bürgerlichen Gemeinde diente er viele Jahre hin­durch dem Gemeinwohl. Im Jahre 1931 trat der Jubilar in die NSDAP, ein, der er mit begeistertem Herzen angehört. Den ruhigen Le- bensabend, den er verdient hätte, gönnt er sich im Kriege nicht, sondern stellt nach wir vor in der Arbeit seinen ganzen Mann.

, Schwäbisches Land

Overkeffach. Kreis Lekringe». Zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit hat ein Lankjäger in Er­füllung keiner Dienstpflicht lein Leben lasten müs­sen. Es ist Gendcirnicriemeiitcr Hammel auS Schöntal. ier bei iem Versuch, den volizeilich ge­fuchten SS Jahre alten Walter Führer aus Esten kestmn-bmen. von diesem ohne Vorbeigehen, den Wortwechsel durch zwei Schüsse so cchwer ver­letzt wurde, daß er nvch am Abend.ipr Künzcls- auer Krankenhaus ftard. Der Täter, der durch das Fenster gesprungen und inst einem gestohlene» Fahrrad geflüchtet war, wurde am anderen Tag in einer Feldscheune gesunden und nach harter Gegenwehr, wobei er noch einmal fünf Schöne aus keinem Revolver abgab, überwältigt nnd fest- genommen.

Tübingen. Am 178. Geburtstag Friedrich H S l. derlins, aar 20. März, begaben sich mehrere füh­rende PersönNMeikeu der Hölderlin-Gesellschaft an daS Grab des Dieters auf dem Tübinger Fried­

hof, «o ß« «neu «k,«G «teSettegk«! r^, »ko «ufschrist tragt:Wa» »Lebbt «»««. »Me» »tZ Dichter."

Qdernborf a. R. Sin eberf» drakonisch«» orte heW sameS Mittel wandte der Bürgermeister einer! Landgemeinde gegen «ine Brrdnnkelnng«^ sündert» au. die währen- eine» Fliegeralarms trotz öfters aufgekommencr Klagen schlecht osaa» dunkelt und dadurch die Gemeinde stark gesShrdeF hatte. Mit sofortiger Wirkung wurde ihr der Etrom ruf drei Wochen gesperrt, außerdem wurde ft« vom Amtsgericht Oberndorf zu einer Geldstrafe von lög Reichsmark oder einem Monat Gefängnis ver, urteilt.

chen verfehlte abends aus dem Nachhauseweg di» Richtung nnd stürzt« dabei an einer nicht abge- schranktcn Stelle mehrere Meter ttef in einen Stein, bruch. Mit Kops, nnd Armverletzungen blieb die Verunglückte über «ine Stunde liegen, bis sie in ärztliche Behandlung kam. ^ ^

Frirdrichshafe». Unbekannte Diebe brachen nachts mehrmals in den BerkanfSstan» am Stadtbahn- Hof ein. wo sie außer Rauchwaren und Reisean- denken auch Nauchwarenpunkte, Lebensmittelkar. tenabschnitte und anderes entwendeten. Die Beute schafften sie in zwei Kartons, die am Tatort ge- funden wurden, weg.

Huer ckurck ckeo 8pork

Aufrnf »es RekchSsp.rtfithrer»

Dr. Karl Ritter von Salt, der mit der Füh­rung der Geschäfte des ReiibSsvort'NhrerS be.nif. tragt ist. erliest zu »er 10000 Verleihung des Versehrtensportab,eichen» einen Aufruf, in dem zum Ausdruck kam. »ast den kriegsversehrten Kameraden mit dem Erwerb de« ReichssporiabzelchenS zu einer Steigerung ihrer gesamten Leistungsfähigkeit verholten wir». Ferner sprach er den 10 000 Männern, die trotz kstrer viel, ia-b sehr schweren Körverbebindernng st-st frei- willig der harten Prüfung mit Erfolg unterzogen haben, seine vollste Anerkennung aus, ' ^

Ituldur Rimä DnterlraliiLiiZ

Aus allen Briefen ..

Von Paul Burg

Ich blättere in alten, zierlich und zärtlich ge- schriebenen Briefen. Vieles vertrauen sie mir an. Köstliches. Eine feine Melodie zarter Geigen- klänge umschwebt mich und Lbertönt gar feierlich den lauten Tag... *

Der Hauptmann Helmuth von Moltke hat die zierliche Marie Burt in Itzehoe kennen­gelernt, die Stieftochter feiner Schwester. Er ist vierzig, sie sechzehn, aber sie hat ihn gleich lieb- gewonnen, und auch der ernste Offizier kann von dem feinen kleinen Mädchen nicht wieder los. Am 20. April Anno 1842 haben sie dann zu­sammen auf dem Drautteppich gekniet, den ihre selige Mutter noch stickte, und auf Moltkes Schultern erglänzten silbern die frischen Majors­raupen.

Wie glücklich war die junge Frau mit dem ar­beitsamen Offizier, der so wenig sprach, höchstens, daß er ihre munteren Scherze einmal mit einem lächelndenMarie, -laß ooch deine Tollheiten!" abwehrte.

Beider Hoffen ans Kindersegen ward zunichte. Die kleine Majorin hat darüber insgeheim viel geweint. Ihm merkte auf seinen weiten Rei­sen in fremde Länder niemand seinen großen Kummer an. Er machte große Karriere, wurde Stabschef, Oberst und General, Armeeoberbefehls. Haber, und seine muntere kleineFrau war so stolz auf ihn!

In den Briefen, die ich auS der alten geschnitz­ten Truhe hebe und sorgsam vor mir aushäufe, steht so viel zu lesen von Moltkes... Wie sie emporsteigen, allverehrt. Die Jahre fliegen da­hin. Preußen erstarkt... Düppel... König- grätz... Frau Maries wortkarger Herzensschatz ist Ritter des Schwarzen Adlerordens geworden, und die dankbare Natwn hat ihm ein Rittergut geschenkt, dem großen Schweiger, dessen Sorgen immer um das eine gehen: Die Endabrechnung steht noch aus; Deutschland ist noch unbefreit und unbefriedet; aber wer den Frieden will, muß den Krieg rüsten!

" Und dann ist auf einmal wieder der SO. April der größte Festtag im Hause Moltke. Man schreibt das Jahr 1867. Der General arbeitet tiefversunken an einem großen Mobilmachungs- plane, aber seine Silberne Hochzeit hat er dar­über nicht vergessen. Morgens liegt auf Frau Mariens Teller neben den prangenden Rosen des Kronprinzenpaares und dem Beilchenstrantz der Könicnn ein kostbares Goldarmband. Sie be­

trachtet es gtuctjrrciyteno uuo enroecn eine iwncyrr Silberkapsel daran öffnet. Das Berdienstkreuz für fünfundzwanzigjährige treue Dienste in blauer Emaille mit Myrten umwunden Prangt ihr entgegen. In Moltkes klugen Augen steht ein feines Lächeln.

Und dann ist in jenem gleichen Sommer, wäh- rend er den Aufmarsch dreier Armeen am Rhein und zumal den Eisenbahntransport riesiger Hee- resmaffen erwägt, die zarte Frau Marie in ihren zweiundvierzig Jahren lebensgefährlich erkrankt. Als man in den Berliner Häusern den Weih­nachtsbaum schmückt, liegt sie ans den Tod, und der Gatte sitzt stumm cm ihrem Bette, erzitternd vor dem furchtbaren Erkennen: Du wirst sie verlieren., schon hat ihr Augenlicht sie verlassen!

Leise tastet Mariens Hand nach dem Tischchen, greift eine Schachtel, öffnet und schiebt ihm tastend etwas in die Hand diesen Rubinring hat sie ihm, der so überaus schlicht einher geht, morgen abend unter dem Tannenbaum schenken wollen...

Der Arzt tritt ein.Haben Sie Schmerzen, Exzellenz?"Ach, was für Aufhebens! Ich Hab'» fast hinter mir und ihr werdet eS auch bald haben." An jenem Weihnachtsheiligabcnd starb Marie von Moltke.

Die alten Briefe, sie plaudern... Nach Tagen und Tagen sah man den General wieder im Tiergarten reiten.Es ist eine Gnade Gottes*, sprach er leise zu seinem Begleiter, unsere Nie­derlage würde Marie nicht überlebt haben -» der Gram um ihres Landes Schmach hätte ihr das Herz gebrochen. Nein, das wäre noch schwerer zu tragen als jetzt ihr Tod.*

Als er dann bei Bismarck elnkrat, die Nase spitz und fein wie Alabaster, sah der Riese ihm tief in die Augen nnd drückte ibm fest die Hand. Moltkes Gedanken spannen schon wieder am Feldzugsplane.

Nach dem siegreichen Kriege Graf nnd Feld­marschall, eifrigster Abgeordneter, arbeitsam, ein­sam. Die kleine Grabkapelle auf dem Hügel in Kreisau sah in alle Tage er liebkoste den schmalen Sarg Mariens, brachte ihr immer einen Blütenzweig, eine Blume, tiefe Wehmut in den strengen Augen.

Kleine, liebe, muntere Frcm noch mit neun­zig .Jahren wanderte er täglich zu ihr, ruht auch neben ibr in Kreisau. Feldmarschall Graf Moltke.

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Stadt Calw

Versteuerung der Hunde aus 1. April 1945 Für alle Hunde, die über drei Monate alt sind und ihren Standort I» EaIw haben, ist eine jährliche, am 1. April 1945 im vollen Betrag jälltge Steuer?u entrichten.

Die 8H> liche ordentliche Hundesteuer für die Stadt Calw beträgt

ür jeden ersten Hund.NM 30.

ür jeden zweiten Hund desselben Eteuer- rflichtigen oder der Steuerpflichtigen des-

elben Haushalts.RM 50.

ür jeden dritten und weiteren Hund de»- elben Steuerpflichtigen oder der Sleuer- pslichligen desselben Haushalts .... RM 80. Hundehaltungen, die noch nicht gemeldet sind, sind jeweils spätestens binnen 2 Wochen dem siädtijchen Steucramt anzuzeigen. Dasselbe gilt sür die Aisichafsung von Hunden. Unterlassung rechtzeitiger An­meldung wird bestraft. Wer einen vor 1. April 1945 abgeschafften Hund nicht spätesten» am 15. April 1945 beim städtischen Steueramt abmeldet, mutz die Steuer sür 1945 weiterbezahlen.

Lalw, den 27. März 1945.

Der Bürgermeister: Göhnrr

Katholische Gottesdienste

Calw: Karfreitag 5.43 Uhr und 18.45 Uhr. Karsamstag 6 Uhr und 19 Uhr (Auserstehungsseier). Ostersonntag 6 Uhr u. 18 30 Uhr. Ostermontag 6 Uhr u. 18.30 Uhr. Hirsau: Ostersonntag S Uhr und 7.15 Uhr. Ostermontag 6 Uhr und 7.30 Uhr. Nagold. Karsamstag 18 Uhr snicht 18.30 Uhr) Aus«, stehungssei«.

Wee nimmt Paket nach Karl»- ruhe mit? F- m,!ie Mater/Gautz. Iftlshausen (bei Kugele^ srührre .Linde").

Volksllioslet Oolw

Volsteilungen iinäen statt: 8sm»- tax 19'" ilvr, Ostersonntag 17 uncl 19"" Udr, Ostermontag 17 unck 19'" Udr. Kmtreitag keine Vorstellungen, lugencllictis «lack rückt rugelasen.

Beelore« Sonntag nachmittag von TalmUHIe über Tröüeshos dt» Schöndronn eine Herren- toschenuhr. Der ehrliche Finder wird gebeten, Nachricht zu geben an Iohs. Schweizer. Wrnden bei Ragow.

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Wenn Sl» odor j«kt «in» kri«g»*rlek»Iga Pole« etvrctirvkiitiron kobon, von» n«km«n 8!« rvr V»rm»i«Iung von U»d»IIl«I1 In üt»»icküllt»n Agon >/« 8tvn6« vor tzobrtbsginn rv»»t 7o- bl«N«n tz«r»m«»in.

In ^potk«k«n »rkälsilch.

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