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Naaoider Tagblatt ,D«r Gelellschatter

Montag, den 28. März 1943

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Der Detektiv schüttelte aus einer Büchse noch eine reichliche Menge weißen Pulvers rings um die Base, lei> tere einen Kontakt der Schnur zwischen die Masse und trat dann rasch zurück.

Ihm war es soeben, als wäre irgendwo ein Geräusch entstanden, das ihm nahelegte, seine seltsamen Arbeiten zu beenden.

Er horchte mit vor gebeugtem Haupt. Klang das nicht wie das Rattern eines Motors?

Ich komme offenbar zur rechten Zeit." sagte er sich und eilte auf die dem Ritter gegenüberliegende Seite der Halle, wo sich ein alter Marmorkamin befand.

In einen Sessel drückte sich der Doktor und verlöschte seine Laterne.

Das Rattern des Motors war verstummt.

Zehn Minuten verflossen, ohne daß sich das geringste ereignete. Dann aber drang ein schwaches Klirren an das Ohr des Doktors. Es kam vom Eingang der Halle. Vor­sichtig um die Ecke der hohen Stuhllehne schielend, sah der Doktor, daß sich die hohe Pforte öffnete.

Ein Manu trat herein, hager, gebückt, in der Rechten eine Handlaterne. Es war Mühlhauser!

Die Bewegungen des Leibdieners waren unruhig. Er schien auch nicht recht fest auf den Füßen zu stehen. Als er quer durch die Halle kam, sagte sich der Detektiv doch, daß er einen kranken Menschen vor sich hatte.

Mühlhauser ging auf Christian den Langen zu.

Der Blick des Doktors folgte jeder seiner Bewe­gungen. Was würde der Mann nun beginnen?

Eine lange Minute verging.

Jetzt hob Mühlhauser den rechten Arm gegen den Eisenritter. Ganz deutlich sah der Doktor, wie er eine Stelle an dem Schwertgriff suchte.

Entdeckte er jetzt die dahinter verborgene Schnur, mußte er im nächsten Moment mit einem Wutschrei zu­rückprallen.

Aber nein ... er bog sich etwas zurück. . . drehte den Griff des Schwertes zur Seite . . . und im gleichen Augenblick flammte zischend eine weiße Flammengarbe um die antike Base auf, übergoß die Halle mit einem Meer flimmernden Lichtes und jagte eine wirbelnde Dunstwolke zur Decke empor.

Der Doktor war von dem Stuhl emporgeschnellt. Jetzt brauchte er sich nicht mehr zu verstecken. Der alte Fuchs war überlistet, der geheime Eingang zu den verbor­genen Turmzimmern entdeckt. Aber bevor er auf Mühl- Hauser zuspringen konnte, taumelte dieser, beide Hände vor das Gesicht schlagend, mit einem heiseren Schrei zurück und stürzte lang zu Boden.

Der Doktor ließ das Licht seiner elektrischen Laterne .rufflammen.'Er neigte sich über den aus dem Boden lie­genden Leibdiener. Weitgeösfnete starre Augen blickten ihn au. Auf dem Gesicht des ulten Mannes lag der Aus­druck des Entsetzens.

Der Doktor öffnete ihm Mantel und Weste, horchte auf den Schlag des Herzens. Dann stand er langsam, ernst auf. Mühlhauser war tot ein Herzschlag!

Ohne Zögern packte der Detektiv die Eisenstange über dem Schwertgriff, drehte in der Richtung, die ihr Mühlhauser vorhin gegeben hatte und plötzlich gab es hinter der Mauer einen dumpfen Schlag, als wäre ein verborgenes, schweres Gewicht ausgelöst worden. Die ganze Eisengestalt kam in ein leichtes Zittern und Wan­ken .. . der Doktor wich zurück und konnte in aller Ruhe zusehen, wie sich Christian der Lange samt dem Stein- sockel, auf dem er stand, automatisch in die Höhlung der

Wand zurückzog. Das ganze Postament lies einfach auf einer ganz primitiven, aber geschickt verborgenen Schiene.

Gleichzeitig jedoch wich auch die Steinwand in der Höhlung zurück und machte in der Drehung dem ein- rückenden Eisenritter Platz.

Bevor sich die Tür, die sich genau in die Eeiten- verzierungen legte, wieder schloß, war der Doktor zuge- sprungen. Er stand in der schmalen Oeffnung, bereit, sich lieber zerquetschen zu lassen, als daß er die Schließung der Geheimtür zuließ ... ein blitzschnelles Zugreifen . . . das Zuwersen eines Sperrades hinter der Tür . . . und die Tür stand fest..

Vor ihm zeigte sich eine sehr schmale Treppe, die nach oben führte.

Der Weg war für den Doktor freigelegt. Einen Mo­ment zögerte er. horchte . ^ . und trat wieder m die Halle zurück.

Er hatte einen flüchtigen hastigen Schritt oberhalb der schmalen Wendeltreppe vernommen. Und er wußte, wem dieser Schritt gehörte.

Mit verschränkten Armen. Ruhe und tiefen Ernst im Antlitz, wartete er. Sein Blick war auf den schmalen Ein­gang der Mauernische gerichtet.

Nur kurze Zeit verfloß . . . dann tauchte im Halb­dunkel eine weibliche Gestalt auf. stutzte . . . kam vor . . .

Baronesse Eva!

Im Licht seiner Lampe stand sie vor ihm, da? Gesicht totenblaß mit dem Ausdruck furchtbarer Bestürzung.

Sie hier. . . Sie. . ?" stammelte sie.

Der Doktor neigte ernst den Kopf.

Sie haben mich hintergangen, Baronesse," sagte er ruhig.Ich brauche Ihnen gegenüber also nicht erst nach einer Entschuldigung zu suchen."

Das Mädchen legte zitternd die Hand an die Stirn.

Ich weiß, daß Sie mich für eine Schuldige halten müßten ... ein scheinheiliges Geschöpf ... aber wenn Sie wüßten . . . oh, wenn Eie wüßten ... I" (Forts, folgt)

»

Niirtinge«. (Auf der Heimfahrt verunglückt.) Auf sder Heimfahrt vom Felde scheuten die Kühe der Frau Handel, s wobei die auf dem Wagen liegende Egge herunterstürzte und 'auf die Frau fiel. Mit schweren Verletzungen mutzte die Ver­unglückte ins Krankenhaus nach Plochingen verbracht werden.

Eroßsachsenheim, Kr. Ludwigsburg. (Von der Land- grauen schule.) In der Landfrauenschule bestanden alle (Maiden der Obeiklasse die Staatsprüfung. Auch alle Maiden ^r Unterklasse bestanden die Prüfung. Die zur Entlassung kom- jmenden Maiden der Oberklaffe werden nun als Lehrerinnen der landwirtschaftlichen Haushaltskunde oder als Haushaltspflege­rinnen tätig sein.

llmmendorf. Kr. Biberach. (Tödlich überfahre n.) Am Ortsausgang lief ein fünf Jahre altes Kind der Famftie Dieterich in dem Augenblick auf die Straße, als ein Lastkraft­goagen daherfuhr. Das Kind wurde erfaßt und am Kopfe so »schwer verletzt, daß der Tod kurze Zeit nach dem Unfall eintrat.

Ulm. (Lebensmittel- und Kleiderkarte er­schlichen.) Die 35 Jahre alte S. E. aus Ulm wurde vom Amtsgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie 16 Monate lang eine zweite Kleiderkarte und 16 Monate lang eine weitere Lebensmittelkarte für einen Untermieter bezog, der bereits seit zwei Jahren wcggczogen war. Ihrer Behaup­tung, sie habe diesen Mehrüezug an Karten überhaupt nicht be­merkt, schenkte das Gericht selbstverständlich keinen Glauben.

Ulm. (Schlecht belohnte Hilfsbereitschaft) Die 21 Jahre alte Eretcl Gnad aus Trier, die sich in letzter Zeit in Alm aufhielt und von mitleidigen Frauen jeweils einige Tage -ausgenommen wurde, da sie mittellos war, stahl zum Dank für diese Gastfreundschaft ihren Wirtinnen, was ihr in die Hände kam. Das Amtsgericht verurteilte sic Lasur zu 10 Monaten Ge­fängnis.

Mosbach. (Schafz lichter tagten.) Der Landesverband Badischer Schafziichter hielt in der Reichsnährstandshallc seine lZentral-Vockabsatzveranstaltung ab, wobei 280 Schafzüchter aus Baden, Elsaß und Hessen vertreten waren. Die maßgebenden Zuchten des Landes hatten 78 Böcke aufgetrieben. Den Spitzen- Lock stellte Maurath (Schafhof bei Wertheim), dessen Tiere so­wohl in Herden- als auch in Vererbersammlung am besten waren, den besten Wollbock stellte Dr. Mattes (Stockach) vor.

»ommen.

Freiburg i. Br. (Von der Universitäts-Kinder­klinik.) Am 1. April 1913 werden es 30 Jahre, daß Professor Dr. E. Noeggerakh die Leitung der Freiburger Universitäts- Kinderklinik übernahm. Während dieser Zeit hat Professor Noeggerath aus einer nur für 50 Patienten berechneten Kran­kenanstalt die weit über die Grenzen der Stadt Freiburg und des Reiches bedeutend gewordene Freiburger Kinderklinik ge- ickanen. die lebt 250 Kindern Aufnahme gewährt.

Waldshut. (Schnelle Justiz.) Der Hausmeister einer Hiesigen Behörde fand beim Feuermachen in einem Papierkorb »die Reste eines Feldpostpäckchens, das an eine Hausbewohnerin gerichtet war. Die sofortigen Erhebungen ergaben, daß ein An­gestellter das Päckchen in Empfang genommen, unbefugt ge­öffnet und den Inhalt sich angeeignet hatte. Im Schnellverfahren wurde der Dieb zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt und er mußte die Strafe sofort antreten.

Wittelsheim. (Gefährliche Spielerei.) Hier spielte der siebenjährige Junge der Familie August Klein mit einem aufgefundenen Eranatzünder. Beim Hantieren mit dem Geschoß explodierte dasselbe und fügte dem Knaben so schwere Ver­letzungen zu, daß, er kurz darauf starb.

Mratzburg. (Todesfall.) Erst 50 Jahre alt ist KapitSn- keutnant Alfred Spindler, der einer angesehenen altelsässischen Familie entstammte, gestorben. Sein aufrechtes Deutschtum hat er von seinem Ahnen geerbt. Sein Vater, Bürgermeister von- Münster (Oberelsaß) war bei Besetzung des Münstertales 1911 von den Franzosen verschleppt worden. Der Verstorbene war als Kriegsfreiwilliger bei der deutschen Marine eingetreten. Im Weltkrieg mit dem EK. I und kl ausgezeichnet, war er später beim freiwilligen Grenzschutz im Baltikum und kämpfte Heger, den roten Ruhraufstand. Rach der Zurückgewinnung des Elsaß wurde Spindler, der in de» Jahren zuvor in den Vereinigten Staaten tätig war, im Elsaß eingesetzt, dann wurde er seinem Wunsche gemäß wieder in die deutsche Kriegsmarine über­nommen.

Gestorbene Margarete Hammer geb. Walz. 75 Jahre. Altenfteig: Albert Finkbeiner. Wegwart. 54 Jahre. Daiersbronn: Karl Haug. Hallwangen: Marie Belser. 71 Jahre. Herrenberg.

Dnuk und Verlag de- .Gesellschafters"': G. W. Zaiser, Inh. Karl Zalser, zugl. Anzeigen, leiter. Verantwort!. Schriftleiter: Fritz Schlang, Nagold. Z. Zt. ist Preisliste Nr. 8 gültig.

Die heutige Nummer umfaßt 1 Seiten

Abschied vom ReichssporLführer

Bleigrau und niedrig hing der Himmel über dem steinere» (Oval des Olympiastadions in Berlin, über dem Grün der Fuh- sballplätze und dem matten Rot der Aschenbahnen. Das Haus des (deutschen Sports, Sitz der Verwaltungsstütte der deutsche» (Leibesübungen, zeigt die Fahnen auf Halbstock. Die Räume die­ses Hauses sahen den Revhssportführer in der Kleinarbeit des Tages. Wenn aber von Tschammer und Osten vor einem größe- sven Kreis seiner Mitarbeiter, vor den Gausvortiübrern oder

Reichssportfnhrer von Tschammer und Oste« gestorben

(Presse-Hoffmann, Zander-M.-K.)

neue organisatorische Ziele und' Aufgaben bann zog er in sein Reithaus, das am Fuße des Kn^^^m/e"turmes, von dem einstmals die Glocke die J;v 3 ond ber Welt rief, liegt. Sein Reiterhalls war seine Lieb- lingsstatte auf dem weiten Reichssportfeld. Hier war er der BE und stets froh gelaunte Gastgeber in- und ausländischer Gaste, hier war er der Streiter des Führers, hier war er Kame­rad unter Kameraden. In den Kriegsjahrey sah man ihn hier M N" Kreise der vielen kleinen Kinder sitzen, die mit ihren v ouj den Rasenflächen in der Sonne badeten oder bei srohlia>em mummeln und Spiel Glück und Erholung fanden.

Run ist der Relchssportführer zum letzten Male in das Reiter- Haus emgezogen. Bewegungslos wie die laue Frühlinasluft liegt über dem Reiterhaus jene Stille, die die Menschen um- fangtz die mit behutsamen Schritt in den kerzenhellen Raum des Reiterhauses an die Totenbahre des Reichssport- fuhrers treten, um Abschied zu nehmen von dem Mann, der rhnen zehn -Iahre lang ein wegkundi^er Führer und ein guter Kamerad war. Zwanglos treten sechs Stunden lang die Besucher. »Soldaten Männer und Frauen, die Hitler-Juaend. Väter mtt' ihren Söhnen. Mutter mit ilucn KGinll-n. "vor den Sarol grüßen stumm und nehmen Abschied. Es ist ein schlichtes Ab- schlednehmen, ein Abschiednehmen unter Kameraden. Das Sym­bol der revolutionären Idee des Nationalsozialismus, das rote Tuch mit dem Hakenkreuz, überdeckt den Sarg des treuen Ee- wkasmannes Adolf Hitlers. Auf dem Sarg lieoen die SA.- Mutze und der Führerdolch. Die Ordenskiffen sind belegt mit zahlreichen in- und ausländischen Orden. Kränze der Sport- gemeinschaften, der Gausportführer. der Reichsfachamtsleiter, der Svortverbände füllen den Raum. Ein Kranz trägt die Inschrift 7 ..Unserem Onkel Tschammer und Osten! Seins Kinder." Im Mittclvunkt. zu Häupten des Saraes. aber steht die Standarte des NS.-Reichsbundes für Leibesübungen. Der schwarze Adler breitet wie immer seine Schwingen aus zum sieghaften Flug in die stolze Zukunft deutscher Leibesübungen.

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Systematische

llebersicht

über

76 Jahrgänge Reichsgesetz­blatt

(1867-1912) das geltende alle und neue Reichsrecht und das Recht der Reich svertet- digung.

SO.Aufl., Stand vom l.Jan. 1S43,

Zu RW S.- vor- rältg tu der

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Bewerber melden sich zur Beratung bei ihrem Nachwuchs- offizier Oberlk. Kauz. Böblingen. Panzerkaserne.

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In der 48. Zuteilungsperiode (Z. April bis 2. Mai 1943) erhalten sämll. Verbraucher eine Sonderzuteilung von 62,5 Z Käse. Die Abgabe erfolgt auf den F-Abschnitt der Reichs­fettkarten 48 für alle Altersstufen einfchl. der Reichsfettkarte SB 17 sowie auf den Abschnitt W 1 der Wochenkarten für ausländische Zivilarbeiter der ersten Woche. Die Abschnitte s berechtigen bis zum 2. Mai 1943 zum Käsebezug.

! Die Verteiler haben die F- und W 1-Abschnitte bei der i Warenabgabe abzutremien und bis spätestens 8. Mai 1943 bei ihrer Kartenausgabestelle zur Ausstellung von Käsebezug­scheinen einzureichen.

Die mit dem AufdruckI" oderJude" versehenen Reichssettkarten berechtigen nicht zum Bezug dieser Sonder­zuteilung.

Lalw, den 26. März 1943. Der Landrat.

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