3. Leite Nr. 7t

Nagoldcr Tagblat! .Der Gesellschafters

Montag, den 2g. März ^913

jMyold undAmgebuny

In peschichtlichen Augenblicken gibt es keinen Befehl, der die Staatsführung verpflichten könnte, zu kapitulieren, oder vor der Minderwertigkeit das Held zu räumen..

Adolf Hitler.

29. März: 1818 Einnahme von Poltawa. 1929 Erfolgreiche Beendigung der Orientfahrt des LZ 127 nach Zurücklegunq von 8 500 Klm. 1931 Landjahrgesetz. 1938 Stapellauf des KdF.-SchiffesRobert Ley".

Ehventasel des AttevS

Seinen 78. Geburtstag begeht heute Ernst Blum, städtischer Arbeiter. Marktstrafre 17. Der Jubilar erfreut sich noch bester Gesundheit und kann täglich seiner gewohnten Beschäftigung nachgehen. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zu­kunft !

Vev neue Gürigevkeers-Küh^ev

Bürgermeister a. D. Meqle

Der Schwäbische Sängerbund der 16. Gau des Deutschen Sängerbundes - wurde neu gegliedert und in 35 Sängerkreise eingeteilt Diese Neueinteilunq entspricht räumlich den polit. Krei­sen des Gaues Württemberg. Zum Kreisführer für den Sän­gerkreis Calw hat der Bundesführer des Schwäbischen Sänger­bundes. Staatsminister Dr. Schmid, Bürgermeister a. D. August Meyle in Calw berufen. Der Neuernannte ist lang­jähriger Sänger im ..Lalwer Liederkranz" und besitzt schon einige Jahre den Ehrenbrief des Schwäb. Sängerbundes.

Laboe vfeodevevKtbevu^ssveoetki Äasold und llmsevuna

In Essringey noch kein Schadensfall

Mit der gestern in der ..Schwane" in Nagold abgehaltenen Hauptversammlung, die in Anbetracht der Kriegsverhältnisse recht gut besucht war. konnte der Verein, der nicht nur die Grenzen des Bezirks Nagold, sondern auch die des Kreises Calw überschreitet, auf sein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit hat er außerordentlich segensreich gewirkt. Wie manch einer von den heute mehr als 500 Mitgliedern ist durch den Verein vor größerem Schaden bewahrt worden! Um so be­merkenswerter ist es. daß die Gemeinde Effringen seit Bestehen des Vereins nicht einen einzigen Schadensfall gehabr hat. Als Anerkennung wurde diese Gemeinde für das kommende Jahr von der Prämienzahlung befreit. Im übrigen werden Heuer statt 3 Prozent nur 2 Prozent erhoben. Die Prämie wird dies­mal im Frühjahr und fürs ganze Jahr eingezogen.

Vorstand Eugen Schill-Nagold hatte eingangs die Mit­glieder begrützt und Kassier E r i e k h a b e r-Spielberg den Geschäfts- und Kassenbericht erstattet. Das letzte Jahr war als günstig für den Verein zu bezeichnen, es fiel 21 mal ein Schaden an. Ein besonderer Fall gab Veranlassung darauf hinzuweisen. Verschlagen" genauestens mit Tag und Datum zu melden. Erwähnenswert ist noch. Last darauf gesehen wird, daß die Pferde unbedingt an dem Tage der Schaukommission vorgeführt werden müssen, filz: den die Kommission angesagt ist.

Äleldepflirbt vos Wohnungen _

im Rahmen der Maßnahmen zur Wohnraumlenkung

Durch 8 12 der Verordnung zur Wohnraumlenkung vom 27. Februar 1913 ist angeordnet, das; jeder Woynungsinhaber. der über mehr als eine selbständige möblierte oder unmöblierte Wohnung für seinen eigenen Bedarf oder den seiner Familie verfügt, hierüber bis zum 10. April 1913 eine Meldung an jede untere Verwaltungsbehörde (Landrat oder Oberbürger­meisters zu machen hat. in deren räumlichem Bereich er eine oder mehrere derartige Wohnungen besitzt.

Ferner hat jede Einzelperson, die eine selbständige möblierte oder unmöblierte Wohnung innehat dies unter Angabe der Zahl der zu der Wohnung gehörenden Räume und der etwa darin befindlichen Untermieterfamilien bis zum 10. April 1913 der Gemeinde zu melden. Hierdurch soll ein Ueberblick über den vorhandenen Bestand gewonnen werden.

Als selbständig gilt jede Wohnung, die mindestens eine eigene Kochgelegenheit hat und nicht Teil einer größeren Wohnung ist. Als Einzelperson gilt der Mieter oder Benutzer der Woh­nung, wenn zu seinem Hausstand weder sein Ehegatte noch Verwandte oder Verschwägerte von ihm gehören.

Die Angaben in den beiden Meldungen sind nach dem Stande vom 10. März 1913 zu machen.

Die vorerwähnten beiden Verpflichtungen bestehen allgemein kraft Gesetzes, ohne daß es einer besonderen Aufforderung be­darf. Auf die genaue Jnnehaltunq des Termins wird besonders hingewiesen. Unterlassung der rechtzeitigen Meldung kann Be­strafung nach sich ziehen.

Gewonnenes Tageslicht

Am 29. März, also heute früh, wurde uns eine Stunde Zeit geschenkt. Man merkt es erst heute abend, wenn man eine Stunde früher als sonst von der Arbeit heimkommt. Die Uhr freilich zeigt genau die gleiche Stunde wie immer. Aber es ist noch viel mehrTag" als sonst, es ist Heller, viele finden auf dem Heimweg von der Arbeit noch die Sonne am Himmel. Und sogleich beschließt man, dieses Geschenk einer vollen Tages­stunde nach der Arbeit zu benutzen. Der llebergang zur Som­merzeit wird das uns täglich mehr zeigen. Es ist schon viel wert, wenn man noch eine Stunde bei Tageslicht sich an den ersten Frühlingsblumen freuen, die in den kleinen Vorgärten und auf den Beeten aus dem Boden kommen, oder an einem milden Tage auch schon ein Weilchen auf einer Bank im Freien sitzen kann. Den einen oder anderen ruft auch nach der Arbeit sogleich sein Gärtchen. Vielleicht hat er es unmittelbar am Hause oder nicht weit davon inmitten all der kleinen Schreber­gärten. Auch da lohnt es sich, noch eine oder zwei Stunden bis zur hereinbrechenden Dunkelheit im Freien zu schaffen, zu graben und zu pflanzen und zu gießen, und man fühlt, was diese Arbeit im Freien für ein gutes Gegengewicht ist zu der Berufsarbeit, die ja fast immer in geschlossenen Räumen getan wird. Diese ersten Tage, an denen wir nach der Arbeit noch im Freien sein können, sind ein besonderes Geschenk nach den langen dunkeln Wintermonaten. Und wir spüren es sofort, daß jede Stunde in frischer Luft uns neue Spannkraft und 'Arbeitsfreude für den kommenden Tag schenkt.

* Führergeburtstagsmarke. Zum 51. Geburtstag des Führers gibt die Deutsche Reichspost sechs Sondermarken zu den Werten 3 und 7, 6 und 11, 8 und 22, 12 und 38, 21 und 76 und 10 und 160 Rpf. heraus. Der Entwurf des neuen Wertzeichens stammt von dem Künstler Gottfried Klein in München unter Verwen­dung eines vom Reichslichtbilderstatter Pros. Heinrich Hoffmann ausgenommenen Lichtbildes des Führers. Die Marken werden bei größeren Postämtern vom 13. April bis 15. 194z vor­

rätig gehalten.

Rundfunk am Dienstag, Z9. März

ReichsprograMin: 12.35 bis 12.15: Der Bericht der Lage. 15.30 bis 16.00: Robert Schumann (Lied- und Klaviermusik). 16.00 bis 17.00: Breslauer Opernsendung. 17.15 bis 18.30: Musikalische Kleinstadtbilder. 18.30 bis 19.00: Der Zeitspiegel. 19.15 bis 19.30: Frontberichte. 19.15 bis 20.00: Hans Fritzsche spricht. 20.20 bis 20.30: Friedrich Wührer spielt Beethoven. 20.30 bis 21.00: Mozart-Sinfonie. 21.00 bis 22.00: Auslese schöner Schall­platten.

Rundfunk patzt sich der Sommerzeit an

DNB Das Programm des Großdeutschen Rundfunks wird sich mit dem 29. März der neuen Ilhrzcit anpassen, so daß die Hörer das gewohnte Programm zu den üblichen Stunden erhalten.

Eine Ausnahme hiervon macht das bisher 12.55 Uhr über den Deutschlandsender gegebene 'Zeitzeichen, das ab 29. März um 13.55 Ilhr über den Deuüchlandsender zur Ausstrahlung gelangt. Für die Einstellung der Empfangsgeräte ist es wichtig, zu wißen, daß die bisher um 19.15 Uhr vorzunehmende llmschaltung auf den Dentschlanküender bzw. die Reichssender Breslau, Wien oder Köln ab 29. März erst nach den Abcndnachrichten um 20.15 Uhr Zu erfolgen hat.

Wir ehren das Alter!

Pfrondorf. In voller geistiger und körperlicher Gesundheit wird heute Landwirt Friedrich Bihler 80 Jahre alt. Es ist ihm vergönnt, immer noch mitzuhelfen, wo es notwendig ist. Wir gratulieren!

Ebhausen. Zum heutigen 81. Geburtstage gratulieren wir Friedrich Walz, und wünschen ihm. der etwas gebrechlich ist eine recht gute Zeit.

Wart. Den 81. Geburtstag kann heute Jakob Rothfuß be­gehen. Zum Ehrentage herzliche Glückwünsche!

Zum letzten Gang!

Rohrdorf. Mit dem Traubenwirt Christian Bäuerle, den am Sonntag ein sehr großes Geleit von nah und fern zu sei­nem letzten Gang recht beehrte, ist wieder einer unserer Dorf­olten von uns gegangen. Fast acht Lebensjahrzehnte sind ihm befchieden gewesen. Familientraditionsgemäß war er von Beruf Schreiner. 1907 übernahm er das schwiegerväterliche Anwesen, die Gastwirtschaft zurTraube". Vor 1 Jahren konnte er mit seiner Frau, die ihm 1911 im Tode vorausging, die goldene Hochzeit feiern. Am Grabe legte nach der Grabrede des Orts­pfarrers. für die Kriegerkameradschaft. der er 56 Jahre ange­hörte und die ihn zum Ehrenmitglied ernannte *er hat bei

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Obergefreiter Karl Step er von Schänbronn erhielt am 1. 9. 12 das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern. Wir gratulieren.

den 126ern 3 Jahre in Straßburq gedient Kamerädschafts- führer Reichte einen Kranz nieder, mit der Versicherung, den alten Kameraden in gutem Andenken zu behalten. Die Fahne erwies ihm den Scheidearuß. Fast ebenso lange war der Ver­storbene passives Mitglied des ..Liederkranz", der ihn ebenfalls pflichtschuldig zur letzten Ruhestätte mit seinen Liedern be­gleitete. Nun ist der Mann aus unserer Zeit ausgeschieden, des- se gutes Gedächtnis ihm bis in die letzten Lebenslage verblieb, der mit Vorliebe aus Rohrdorfs alten Zeiten erzählte und fast als personifizierte Ortschronik anzusprechen war. Friede dem neuen Bürger in unserer Totengemeinde!

Gedenkfeier

Walddorf. Am gestrigen Nachmittage fand in der gut befeh­len Kirche die Gedenkfeier für den für das Vaterland gefallenen. Sohn unserer Gemeinde. Obergefreiten Albert Bitzer statt. Altar und Taufstein waren mit Blumen und Kränzen prächtig geschmückt. Pfarrer Messerschmidt widmete dem toten Hel­den innige Worte herzlichen Gedenkens und sprach der schwer geprüften Familie des Toten, die nun den zweiten Sohn dem Vaterlande opferte. Trost zu. Der Mädchenchor umrahmte die stimmungsvolle Feier mit passenden Liedern.

Dem Sohne gefolgt

Snnmersseld. In großes Leid versetzt wurde die Familie des nach längerem Krankenlager nun im Alter von 66 Jahren verschiedenen Straßenwarts a. D. Joh. Georg Günthner. der viele Jabre in Treue der Gemeinde diente und den die Nachricht vom Heldentod feines Sohnes, des Obergefr. Adam Eünth- n e r. der im Alter von 18 Jahren in Stalingrad fiel, noch eereichte.

Württemberg

Verabschiedung der Kriegshilfsdrenstmaiden

wp Stuttgart. Zum drittenmal fand am Samstag im Eustao- Siegle-Haus in Stuttgart der Schlußappell für die Kriegshilfs­dienstmaiden statt, die in Eroß-Stuttgart und Umgebung ein­gesetzt waren. Die Führerin des Bezirks XII des Reichsarbeits» dienstes der weiblichen Jugend, Stabshauptführerin Hammer, wandte sich mit herzlichen Abschiedsworten an die 625 Maidens und ihre Führerinnen und überreichte ihnen die Erinnerungs­nadel des RAD. Oberleutnant Erbroth verstand es, mit zün­denden Worten und mit Einzelschilderungen selbst erlebten! Frontgeschehens die jungen Herzen zu Heller Begeisterung zu- entflammen. Tiefen Eindruck hinterließen seine lebendigen ähil-^ derungen vom mutigen Sterben junger deutscher Soldaten unh von der in keiner Situation wankenden unbedingten Sieges-! Zuversicht von Führung und Mannschaft.

Stuttgart. (Verpflichtungsfeier.) Am Sonntag fan­den sich im Kreis Stuttgart 1600 11jährige Jungen und MädB mit ihren Eltern und Verwandten, ihren Führern und Füh-l rerinnen, ihren Lehrern und Lehrerinnen in den von der nationalsozialistischen Bewegung getragenen EcmeinschaftsfeierU zusammen, um in feierlicher Weise auf den Führer verpflichtet zu werden und ihr erstes Treuegelöbnis abzulegen. Der Ver­pflichtungsfeier in der festlich geschmückten Liederhalle wohnte« Gauleiter Reichsstatthalter Murr mit mehreren Gauamtsleitern, höheren und-SA.-Führern sowie Vertreter aus Wehrmacht Staat und Stadt an. Die Ansprache hielt Kreisleiter Ober­bereichsleiter Fischer. Dann verpflichtete Oberbannführer Mayer die Pimpfe und Jungmädel und nahm ihnen das Gelöbnis der unbedingten Treue zur Führer und Fahne ab, das diese mit dem LiedWir Jungen tragen die Fahne" bekräftigten. Der Handschlag durch den Hoheitsträger und die Ueberreichung der Urkunden an die Jungen und Mädel gestalteten sich durch drei getragenen Klänge des Deutschlandliedes in besonders erheben­der Weise. Die Führerehrung und die Lieder der Nation be­endeten den feierlichen Akt der Bervflichtuna der Juaend.

Tettnang, Kr. Friedrichshofen. (Neues RAD.-Dauer- lager.) Mit einer Morgenfeier wurde in Büchel oberhalb dev Tettnanger Steige das von der Bezirksleitung Stuttgart er­richtete neue Holzhaus-Dauerlager für den werblichen Reichs- arbeitsdienst eingeweiht. Bürgermeister Langensteiner-Tettnang üderbrachte im Verlauf der Feierstunde die Glückwünsche zum Lagerneubau namens der beteiligten Gemeinden. Durch dessen Errichtung sei der Einsatz der Arbeitsmaiden auf lange Jahre gesichert. Stabsoberführerin Pfersching von der Bezirksleitung XII Stuttgart überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Bezirks- sührerin und dankte allen an der Erreichung des gesteckten Ziele» beteiligten Stellen.

Eebk.äcbötrlse-peeoLmi

tlbliel>«7»cbutr clurck 6. I1k>msi>r«atr»Ie 8tuttx«rt)

Der Doktor nickte. Er wußte jetzt, wie er sich die son­derbare Geschichte zn deuten batte. Die Laterne zuklappend kletterte er nach rückwärts, kroch vorsichtig in den Gang zurück und verließ ruhig das Schloß auf demselben Gang zurück und verließ ruhig das Schloß auf demselben Weg, der ihn bereingesührt.

Pom Park aus betrachtete er sich den alten mastigen Turm mit den wenigen Fenstern. Ihm war, als ob ganz oben ein mattes Leuchten aufglimme.

Doktor Pornqräber ging langsam den Weg zurück, überstieg die Parkmauer und begab sich zu Fuß zum Bahnhof. Es war etwa ein Uhr nach Mitternacht. Der Frühzuq nach der Hauptstadt kam in etwa zwei Stunden auf der Station durch. Da ein schriller Pfiff Doktor Borngräber, der sich in das Wartezimmer gesetzt hatte und eingenickt war,, fuhr aus und bestieg sofort den Zug.

Frau Walter wunderte sich, daß ihr Doktor am kom­menden Morgen bis gegen zehn in den Federn blieb.

Er klingelte zuerst nach dem Krankenhaus, fragte nach Nellns Befinden. Noch immer lag das Mädchen in Bewußtlosigkeit.

Mit finster zusammengezogenen Brauen ließ der Doktor den Hörer sinken Sollte es keiner menschlichen Kunst gelingen, dieses Leben dem Tod abzuringen?

Er fuhr sich über die Stirn. Fort jetzt mit den trü­ben Gedanken! Er mußte für die kommende Nacht neue Vorbereitungen treffen. Festen Schrittes begab er sich in sein Laboratorium und kehrte bald daraus mit einem klei­

nen Kasten zurück.

Gegen Abend fuhr er noch einmal nach Arensberg zurSchlußabrechnung."

XVI.

Doktor Bornqräber benutzte zu der nächtlichen Fahrt abermals das Polizeiauto.

Sein klug entworfener Plan mußte glücken, er war beinabe fest überzeugt.

Bor dem Schloß ließ der Doktor halten. Cr stieg aus und entfernte sich.

Ein Kriminalist und der Heilgehilfe blieben zurück.

Doktor Borngräber befand sich bald darauf wieder im Innern des Schloßparks.

Die Nacht war noch dunkler als die verflossene. Ein scharfer Wind pfiff in den alten Baumkronen.

Da sich der Doktor heute mit allem vorgesehen hatte, was die Ausführung seines Planes erleichtern mußte, so glückte es ihm auch, ohne Zeitverlust in das Innere des Schlosses zu gelangen.

Wieder hatte er vorher genau den Turm mit den Blicken abgesucht. Mieder glomm in der Hohe, halb ver- deckt von schweren Aesten. das matte Licht.

Sie sind noch da." nickte der Detektiv zufrieden.

Es hieß jetzt nur, den geheimen Eingang nach oben zu ergründen.

Mit großer 'Vorsicht stieg Doktor Bornqräber die schmale Steintrepve nach oben. Es half nichts, er mußte noch einmal die Kletterpartie auf das flache Kupferdach machen, mußte sich von da aus durch das kleine Rund- bogenfenster in den alten Rittersaal schleichen.

Heute war der große Raum unter dem Fenster völ­lig finster.

Da ließ der Doktor sein Licht aufflammen. Der weiße Schein zuckte blitzartig durch die Halle. Kein Mensch vor­handen! Das Licht kroch weiter bis zu der Rüstung in der Nische . . . Christian der Lange stand wieder regungslos wie früher auf seiner Stelle.

Der Doktor lächelte.

Das Licht in seiner Blendlaterne erstarb wieder.

Er hatte nicht nur den geheimnisvollen Kasten bei sich, den er aus seinem Laboratorium mitgenommen hatte, sondern neben den verschiedensten kleinen Werkzeugen auch eine dünne, aber sehr haltbare Strickleiter aus Seide.

Den Kasten hatte er an einem Riemen über die Schulter gehängt, seine Füße steckten wiederum in dicken wollenen Ueberzüqen. Der Boden war erreicht. Nun machte der Doktor Licht und schritt lanqiam die Augen nach allen Seiten offen, bis in die Nähe des alten Ritters.

Es zeigte sich eigentlich nichts Ausfälliges. Starr, plump wie zuvor stand die Figur auf dem Steinsockel. Das Licht der Blendlaterne flirrte über den Stahl, ließ die polierten Flächen aufblitzen und verriet doch nichts Geheimnisvolles.

Der Doktor nahm einen kleinen Hammer aus der Tasche und klopfte damit an die verschiedensten Stellen des Panzers er war nichts weniger als zufrieden.

Da und dort klang der Ton verändert, bald hohl, bald härter. Aber damit ließ sich nichts anfangen.

Er hatte den kleinen Kasten auf den alten Tisch ge­stellt und. öffnete ihn nun rasch. Aus dem Innern nahm er eine Anzahl besvonnener. ganz dünner Schnüre, dazu auch verschiedene Klammern. Die Laterne beleuchtete vom Tisch aus Christian den Ldngen. als der Doktor den dün­nen, besponnenen Faden geschickt um die Beine der Rü­stung sowie um die Eisenarme und den Schwertgriff schlang.

Das eine fortlaufende Ende führte der Doktor am Boden ein paar Schritte weiter, abermals den Mauervor- sprung als Deckung benutzend, bis hinter ein altes Stein­postament. das oben eine antike Base trug. In diese Prcke. die groß genug war, stellte der Doktor das geheimnisvolle Kästchen. Dieses enthielt eine kleine elektrische Batterie, an die er soeben die Leitungsschnüre angeschloffen batte.

.(Forts, folgt.)