2 . Seite Nr 87

Ra«older Tagblatt ^Der Gefellschafter

Samstag, den 28. März 1948

Durch Versenkung von zwei dis vier Zerstörern hatten sie ^ie feindlichen Kräftegruppen zerschlagen und deren beabsich­tigten Einsatz gegen den deutsch-italienischen Nachschub vereitelr.

Scho« 20 Wochen berät derAnti-U-Boot-A«sschutz"! DNV Stockholm, 19. März. Im englischen Oberhaus teilte Lord Cranborne auf eine Anfrage mit, daß der Ausschuh für dieAnti-ll-Boot-Kriegführung" seit seinem Bestehen regel­mäßig einmal wöchentlich zusammengetreten ist. Bisher seien 29 Sitzungen abgehalten worden, an denen auch die Amerikaner Stark und Harriman teilnahmen.

Doch das Ergebnis dieser zwanzigwöchigen Ausschuhberatungen hat den Erfolgen unserer U-Boote keinen Eintrag tun können!

Materialbeschaffunghinten herum"

DNB Bigo, 19. März. Eine nordamerikanische Agenturmel­dung aus San Franziska besagt, datz das USA.-Kriegsproduk- tionsamt die Kaiser-Werst in Richmond angeklagt habe, sich 31mal gegen die Kriegsversorgungsgesetze vergangen zu haben. Die Werft wird beschuldigt, riesige Mengen Bauholz und zahl­reiche Motoren unter Nichtbeachtung der Prioritätsgesetze ge­kauft zu haben. Das Kriegsproduktionsamt erklärt dazu, es handele sich wahrscheinlich um den größten Verstoß gegen dieses Gesetz, das bisher vorgekommen sei. Die Werft gehört bekannt­lich dem Juden Henry Kaiser, dessen Schiffsbauten unter dem NamenKaiser-Särge" in Seemannskreisen ein» irauriae Be­rühmtheit erlangt haben.

Abwehrerfolge am nördlichen Abschnitt

Südlich des Jlmensees schwerer feindlicher Nachtangriff ab­geschlagen Durch Zerstörung des Bahnknotenpunktes Bskogoje mehrere Nachschubstrecken des Feindes blockiert Vor Leningrad grober Munitionszug vernichtet DNV Berlin, 19. März. Südlich des Jlmensees versuchten die Bolschewisten am 17. März nach dem Scheitern ihrer Vorstöße an den drei vorausgegangenen Tagen, den Einbruch in Rich­tung auf Staraja Rußja durch Nachtangriffe zu erzwingen. Um Mitternacht steigerte sich das Feuer der feindlichen Artillerie zu großer Wucht. Die letzten Granaten brachen noch die ge­frorene Erde auf, als schon im Schein der hochziehenden Leucht­kugeln die Wellen der anstürmenden Schützen und zwischen ihnen die Umrisse zahlreicher Panzer sichtbar wurden.

Rasendes Abwehrfeuer schlug den angreifende» Sowjets ent­gegen. Die Geschosse der Maschinengewehre und Batterien rissen klaffende Lücken in die Sturmkolonnen. Der Feind mußte zu Boden, aber der zerschlagenen ersten Welle folgte die zweite und die nächste. Im Abschnitt einer Division rannten so die Sowjets achtmal vergeblich an. Wenn sie das Sperrfeuer unter­laufen konnten, kam es zum Handgemenge, aber kein einziger Bolschewist konnte in die deutschen Gräben eindringen. An dem unerschütterlichen Wall unserer Grenadiere scheiterte der Feind unter neuen, sehr schweren Verlusten.

Zu diesem Nachtangriff hatte der Gegner vom Abschnitt nörd­lich des Jlmensees Truppen abgezogen, so daß hier weitere Vor­stöße unterblieben. Schwächere Kräfte, die sich zu einem Ueber- setzungsversuch über den Wolchow bereit machten, wurden mitsamt ihren Booten und Geräten durch Artillerie­feuer zerschlagen. Unsere Sturzkampfflugzeuge bombardierten zur Entlastung der Heerestruppen mit starker Wirkung die feindlichen Stellungen im^ Raum Staraja Rußja, während unsere Jäger die bolschewistischen Schlachtflieger vor ihren Zielen abdrängten und in Luftkämpfen ohne eigene Verluste zehn Sowjetslugzeuge abschossen. Bei Nacht erfolgte der dritte schwere Angriff unserer Kampfflugzeuge auf den Bahnknoten­punkt Bologoje. Von guter Sicht und Hellem Mondlicht begünstigt, trafen die Bomben Lagerhallen und Bahnanlagen. In den zerstörten Gebäuden entstanden neue Großbrände, die u. a. einen Betriebsstofszug erfaßten und vernichteten. Aufklärer- meldungen bestätigten die umfangreichen Verwüstungen in dem noch brennenden Bahnhof Bologoje, durch dessen Zerstörung mehrere wichtige Nachschubstrecken des Feindes blockiert sind.

Weitere empfindliche Materialverluste hatte der Feind süd­lich des Ladogasees durch unsere Artillerie. Hier versuchten die Bolschewisten immer wieder, mit Hilfe einer auf Knüppel­dämmen verlegten Bahn Munitionszüge nach Lenin­grad hineinzubringen. Unsere Batterien beherrschen jedoch von ihren Feuerstellungen auf den Höhen südlich des Ladogasees das Bahngelände. Schon vor einigen Tagen zerschlugen sie den ersten Zug so gründlich, daß nur die Lokomotive übrig blieb. Im Mor­gengrauen des 16. März versuchte ein zweiter Munitionszug mit etwa SO Wagen, die von uns eingesehene Strecke zu passie­ren. Flakgeschütze brachten ihn durch Treffer in die Lokomotive zum Stehen. Dann griff schwere Artillerie ein. 15 gedeckte Wagen explodierten sofort und brannten aus. Die übrigen Waggons wurden wenig später durch weitere Treffer vollkom­men vernichtet. Die letzten Trümmer verkohlten in einem mehr­stündigen Brand.

Unteroffizier überrumpelte schweren Sowjetpanzee DNB Berlin, 19. März. Im Verlauf der Abwehrkämvfe süd­westlich Wjasma griffen die Bolschewisten am 18. März mit stärkeren Infanterie- und Panzerkräften an. Hierbei verlor der Feind 93 Panzer. Einer davon wurde von einem Unteroffizier aus Frankfurt erbeutet.

Dieser Sowjet-Panzer hatte bei dem abgeriegelten Einbruch den Anschluß an seine Einheit verloren und irrte mehrere Kilo­meter hinter unseren Stellungen im rückwärtigen Gebiet um­her. Dort begegnete er dem mit einigen Grenadieren auf dem Weg zu seinem Bataillonsqefechtsstand befindlichen Unteroffi­zier, der den Stahlkoloß mit lebhaftem Erstaunen als Sowiet- Vanzer erkannte. Er ließ sofort Eewehrfeuer auf ihn abgeben, doch der Panzer fuhr unbeirrt weiter. Daraufhin eilte der Unteroffizier in ein naheliegendes Dorf, griff sich dort ein Fahrrad und jagte hinter dem Panzer her, de« er auch bald einholte. Kurz entschlossen kletterte er von hinten auf den Stahlkoloß und schlua mit dem Gewehrkolben solana« auf den Lukendeckel, bis die Besatzung öffnete. Der Unteroffizier brüllte die Bolschewisten an und bedeutete ihnen unmißverständlich, aus- msteigen. Die zwei Insassen, einer davon ein Leutnant und Kompanieführer der 117. sowjetischen Panzerdivision, waren so überrascht, daß sie sich gefangen gaben.

Der schneidige Unteroffizier brachte seine beiden Gefangenen und den völlig u.n beschädigt enen Panzer dann wohl­behalten ein.

An der Kandalakschafront 1V Flugzeuge abgeschosie« DNB Berlin, 19. März Im Laufe des 18. März versuchte ein aus 16 Bombern, Schlachtfliegern und Jagern bestehender sowjetischer Verband einen kombinierten Hoch- und Tiefanariff auf einen voroeschobenen deutschen Flugplatz an der Kan­dalakschafront. Während die Flak durch gutlieaendes Feuer die feindlichen Bomber vom Flugplatz abdrängte, stürzten sich neun Messerschmitt-Jäger auf den Sowjetverband und brockten in wenigen Minuten sieben feindliche Flugzeuge zum Absturz. Durch leichte Flak wurde ein weiterer Sowietflieger abgeschofsen. Am Nachmittag griffen unsere Stukas mit guter Wirkung die Bahnhofsanlagen von Kandalakscha an. Die den deutschen Ver­band begleitenden Messerschmitt-Jäger gerieten in 4099 Meter Höhe in einen Luftkampf mit sowjetischen Jägern und schollen zwei von ihnen ab. Damit verloren die Sowjets in diesem Ab­schnitt an einem Tag insgesamt 10 Fluazeu«.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Feindlicher Geleitzng im Mittelmeer von italienische» Torpedoflugzeugen vernichtet

DNB Rom, 19. März. Der italienische Wehrmachtbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

Im westlichen Mittelmeer wurde ei« aus drei Dampfern be­stehender Geleitzng von einem Torpedoflugzeug-Verband unter dem Befehl von Fliegerhauptmann Spezzaserri aus Torr« Annunziata (Neapel) angegriffen. Zwei S900-BRT.-Dampser erhielten Torpedotreffer und sanken. Ein dritter 70W-BRT.- Dampser blieb mit starker Schlagseite liege».

Feindliche Flugzeuge warfen gestern einige Bomben auf di« Außenbezirke und die Umgebung von Neapel und in der Pro- »inz Syrakus ohne Opfer zu verursachen. In Noto entstanden gering« Schäden. Lin Flugzeug wurde von der Bodenabwehi getroffen und stürzte vom Kap Passero ins Meer.

Die Schlacht in der Ostukraine

Dt« Wende im Süden der Ostfront Der Ablauf der Kämpf« zwischen Dnjepr und Donez Wie die sowjetischen llmfastungs- verfuche zerschlagen wurden

Bon Hauptmann Dr. Wilh. Ritter von Schramm

RSK Wenn die Geschichte des Ostfeldzuges einmal ge­schrieben werden wird, dann wird man sich ganz besonders mit den Ereignissen im Februar und März 1943 beschäftigen und vor allem der Schlacht zwischen Dnjepr und Donez einen hervorragenden Platz in ihrer Bedeutung für den Ge­samtverlauf des Sowjetkrieges einräumcn. Die Operationen sind noch nicht abgeschlossen, wie die letzten Meldungen von der Eroberung Charkows durch Verbände der Waffen-Lf und den fortschreitenden Angriff nördlich davon erkenne» lassen, aber sie haben bereits Erfolge erzielt und Ziele erreicht, die die strategische Lage im Süden der Ostfront völlig verändern. Ein großer Sieg ist hier von den deutschen Truppen und ihrer Füh­rung errungen worden, der eine vollkommene Wendung zu un­seren Gunsten im Süden der Ostfront bedeutet.

Noch vor einem Monat war die Lage zwischen dem Asowschen Meere und Charkow außerordentlich gespannt. Die Sowjets hatten unzweifelhaft aus ihren Mißerfolgen im letzten Winter gelernt und der deutschen operativen Führung fleißig auf die Finger gesehen. Sie nützten dementsprechend die operativ für sie günstige Lage, in der sich die deutschen Truppen in Stalin­grad durch ihre langen Verbindungslinien und weitausgedehn­ten Flanken befanden, als sich die natürlichen Hindernisse Wolga und Don mit festtragendem Eis bedeckten und nun eben kein Hindernis mehr bedeuteten. Dank ihrer beispiellosen Massierung konnten die Sowjets dann auch in die Donstellung einbrechen und in der Folge die deutsche 6. Armee in Stalin­grad isolieren. Sie konnten es vor allem, nachdem sie für ihren Stotz bis dahin nie gesehene Panzermassen zu­sammengezogen hatten. Großzügigkeit und verbissener Fanatis­mus, ohne jede Rücksicht auf Verluste kann ihnen dabei nicht abgestritten werden. >

Der gigantische Plan der Sowjets schien in der Tat anfartgs zu gelingen. Die deutsche 6. Armee wurde abgeschnitten und war nicht mehr zu entsetzen, weil die sowjetischen Massenftötze die Verbindungslinien der weit vorgeschobenen Wolgabastion zerschnitten hatten. So mußte sich die deutsche Führung zu einer rückläufigen Bewegung entschließen und die Front auch im äußersten Süden vom Kaukasus gegen den unteren Kuban zurücknehmen. Angesichts der sowjetischen llebermacht, vor allem an Panzern entstanden dann Ende Januar sehr gefähr­liche Krisen auf dem gesamten Südflügel der Ostfront, nachdem zunächst keine operativen Reserven mehr einzugreifen vermochten. Im Zug seiner fortgesetzten Massen­angriffe konnte der Feind dann über den Don in seinem Ge­samtverlauf Vordringen und auch den Donez erreichen. Char­kow, die Hauptstadt der sogenannten ostufrigen Ukraine, mußte am 17. Februar aufgegeben werden. Der Weg zum Dnjepr schien frei weigstens nach Ansicht der sowjetischen Führung.

Indessen hatte sie nicht mit der deutschen Kriegskunst gerech­net und sie wieder einmal, wie immer, völlig unterschätzt. Denn diese hatte inzwischen unbeirrt und mit der gewohnten Tat­kraft ihre Gegenmatzregeln getroffen. Noch während im Raum um Charkow und dann zwischen Donez und Dnjepr die beweg­liche Abwehrschlacht weitertobte, begann sie im Süden, an­gelehnt an das Asowsche Meer, systematisch eine neue, feste Front aufzubauen, und zwar hinter dem Mius, wo alte Stellungen aus dem vergangenen Jahr dieses Vorhaben begünstigten. Diese Stellung wurde nun gleichsam die Angel, um die sich seit Mitte Februar die weiteren Operationen im Süden der Ostfront drehten.

Nun begannen die sowjetischen Umfassungsversuche im gro- k-»n Stil. Wie wir M Anfanq an der französischen Ostgrenze

weit ausholend mit unserer 1. und 2. Armee zu umfassen ver­suchten, so versuchten ähnlich die Sowjets in den Rücken der Miusfront zu gelangen und dann mit einem mächtigen Pan­zerflügel das Dnjepr-Knie zu erreichen. Sie taten es also im wesentlichen mit zwei gleichzeitig laufenden Operationen: mit einer engeren, die hinter die Mius sie klung zielte und sie vom Rücken her nehmen wollte, und dann mit einer weit aus­holenden, die nichts Geringeres bezweckte, als am Dnjepr ein­zudrehen und die gesamte deutsche Südfront zwischen dem Meer von Asow und Charkow zu umfassen und einzukesseln. Sie gingen also aufs Ganze.

Es waren damals bange Tage und Wochen. Aber die deut­sche Führung wäre nicht mehr sie selber gewesen, wenn sie dies« operativen Pläne des Feindes nicht rechtzeitig erkannt und ihre entschlossenen Eegenmaßregeln getroffen hätte, und zwar Ee- genmaßregeln von imponierender Stärke. Sie wußte, wo sie den Feind zu treffen hatte, und traf ihn dem­entsprechend seit dem 20. Februar. Sie verzettelte ihre Kräfte nicht in Gegenangriffen, um nur den Feind zum Stehen zu dringen, sondern traf ihn an seiner empfindlichsten Stelle, nämlich in Flanke und Rücken. Wie sie das fertigbrachte, bleibt allerdings vorerst noch ihr Geheimnis. Jedenfalls wurde zuerst der engere und kleinere der sowjetischen Ilmfassungsversuche zerschlagen und das hinter die Miusfront gelangte sowjetische lV. motorisierte Armeekorps aufgerieben: am 24. Februar er­eilte das feindliche VII. Gardekavallerie-Korps ein gleiches Schicksal.

Inzwischen hatte sich aber ein zweiter Schwerpunkt der deutschen Gegenoffensive gebildet. Er traf den Feind mit­ten in seiner weitausholenden Umfassungsbewegung zwischen Donez und Dnjepr: Dort warfen sich starke Panzerver­bände des Heeres und der Waffen ^ gegen Flanke und Rücken des allzu verwegen gewordenen Feindes. So wurde die sow­jetische Stoßarmee, die uns hatte einkreisen wollen, selber an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen. Nacheinander wurden ihre Verbände zerschlagen, versprengt oder aufgerieben, vom 20. bis zum 26. Februar 484 Panzer und 608 Geschütze erbeutet, während 14 000 Tote das Schlachtfeld bedeckten. Ständig wuchs die Zahl der Gefangenen. Im Zuge dieser Operationen wur­den Kramatorskaja und der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Lo- sowaja wiedergenommen und damit auch die tiefe Flanke der Miusstellung gesichert, der schwer geschlagene Feind gegen den Donezabschnitt beiderseits Issum zurückgervorfen, der Fluß selbst in einer Breite von 2S0 Kilometern wieder erreicht.

Zu gleicher Zeit ging auch südlich von Charkow die 3. sowje­tische Panzerarmee mit Teilen des XII. und XV. Panzerkorps ihrer Auflösung entgegen. Sie mußte außer zahllosen Tote» und Gefangenen 22t Geschütze, 61 Panzer und über 1000 Fahr­zeuge in unserer Hand lasse» und unseren weiteren Operatio­nen Raum geben. Sie richteten sich nun gegen Charkow selbst, die Houpistadt der sogenannten ostufrigen Ukraine. Am 10. März hatten unsere Truppen schon wieder die Stadt erreicht, die sie am 17. Februar räumten, und konnten sie am 14. März vollends umfassend wiedererobern. Seitdem ist unser Angriff auch nörd­lich davon gegen das Quellgebiet des Donez zügig im Fortschrei- ten und bringt den Sowjets neuerdings hohe Verluste.

Der 20. Februar 1943 bedeutet eine Wende im Süden der Ostfront. Dicht vor vollendetem Durchbruch in der Ost­ukraine konnte dank überragender Leistung von Truppe und Führung das Kriegsglück im Osten wieder zu unseren Gunsten gewendet, eine sowjetische Stoßarmc.e mit starken Teilen voll­ständig zerschlagen, konnten zwei sowjetische Schnelle Korps, und zwar auserlesene Truppen, nahezu aufgerieben werden: fast über ein halbes Tausend Panzer und über 800 Geschütze blieben dabei in unserer Hand, von den Fahrzeugen und bluti­gen Verlusten des Feindes ganz zu schweigen. Als operatives Ergebnis ist die Miusstellung fest in unserer Hand, die Do- nezstellung und Charkow wiedergewonnen, der Angriff im Nor­den von Charkow im weiteren Fortschreiten.

Dia_Sch lacht in der Ost Ukraine ist damit ge­wonnen, der Besitz dieses wichtigen Raumes gesichert. Nicht einmal dieses sein operatives Nahziel hat also der Feind trotz großer Aebermacht und fürchterlicher Verluste erreichen kön­nen. Vor dem Ende des Winters, auf den er die größten Hoff­nungen gesetzt, blutig geschwächt und materialmäßig stark de­zimiert. steht er einer neuen deutschen Front ge­genüber, die die Freiheit der deutschen Führung zu. neuen Operationen gewährleistet.

Den deutsche» und finnischen Soldaten. Generaloberst Dietl, der Oberbefehlshaber der im hohen Norden kämpfenden deut­schen Armee, übergab in Anwesenheit des Reichskommissars Terboven das neu geschaffeneHaus der Kameradschaft" seiner Bestimmung. Das Haus ist den deutschen und finnischen Solda­ten gewidmet und wurde mit einer festlichen Veranstaltung unter Mitwirkung von Künstlern der beiden befreundeten Na­tionen eröffnet.

Totaler Krieg, kürzester Krieg!

Reichsstatthaltrr Sauckel sprach vor den Dortmunder Schaffenden

DNB Dortmund, 19. März. In Dortmund sprach für den Ar­beitseinsatz Reichsstatthalter Gauleiter Sauckel vor den Dort­munder Schaffenden.

Gauleiter Sauckel erklärte zu Beginn seiner eindrucksvollen Rede: Das ganze Reich schaue mit Bewunderung und Zuver­sicht auf die Menschen im deutschen Westen, die angesichts der verbrecherischen Ileberfälle der britischen Mordbrenner gezeigt hatten, datz keine Macht der Welt ihren Willen brechen könne, diesen Krieg durchzuhalten. Jeder Deutsche habe begriffen, daß die Größe des Fronteinsatzes un­serer Soldaten den Sieg allein nicht erzwingen könne, denn der Arbeitseinsatz der Heimat sei nicht minder kriegsentschei­dend in einer Zeit der Technik und Motorisierung. Im gegen­wärtigen Ringen habe der deutsche Soldat abermals seine Un« überwindbarkeit bewiesen. Entscheidend sei aber, d«H heute die­sem besten Soldaten der Welt auch das beste Menschentum in der schaffenden Heimat zur Seite stehe.

Reichsstatthalter Sauckel rief darauf seinen Zuhörern die ge­schichtlich einmaligen Leistungen des bisherigen Kriegsverlaufs ins Gedächtnis zurück. Bevor der Führer sich entschloss« n habe, zum Fraueneinsatz in der deutschen Rüstungsproduktion auf­zurufen, habe er ihm, seinem Generalbevollmächtigten, dm Auf­trag gegeben, Millionen von Männern und Frauen der Völker in den den Deutschen unterstellten Gebieten zum Arbeitseinsatz zu stellen, die durch den Sieg unserer Waffen vor dem Bolsche­wismus und der plutokratischen Ausbeutung gerettet worben seien. Wenn diese Millionen von Ausländern, von denen nicht wenige noch als unsere Feinde kamen, dennoch bereit seien, in Deutschland zu arbeiten, so geschehe dies nur, weil sie mit eige­nen Augen den deutschen Menschen und das deutsche Land kennen gelernt und begriffen hätten, daß alles Lüge sei, was die Haßprediger im Ausland über Deutschland verbreiteten.

Der Redner kam dann auf den Fraueneinsatz in der Rüstung zu sprechen, der durch den totalen Krieg zur un­umgänglichen Notwendigkeit geworden sei. Lange habe der

Führer gezögert, bis er den Befehl zu den einschneidenden Maß­nahmen gab, die die deutsche Frau an die Maschine riefen. Die Frauen müßten immer daran denken, daß sie ihren Einsatz für ihre Kinder und den Führer leisteten, der selbst in einer Bespre­chung der letzten Zeit gesagt habe: Ich denke ständig an diese Frauen und das Ziel des Nationalsozialismus wird und muß es sein, daß die Frau aus dem Betrieb herauskommt.

Gauleiter Sauckel wandte sich darauf an die Betriebssichrer und die Facharbeiter mit der Bitte, die neuen Arbeitskräfte verständnisvoll und kameradschaftlich in ihre Gemeinschaft aus- zu nehmen. Der Redner beendete diesen Teil seiner Ausfüh­rungen mit dem verpflichtenden Ausruf:Waffen und Mu­nition für das deutsche Heer! Das ist die Parole, der ^sich alles andere unterzuordnen hat".

Stillegungs- und Vereinsachungsmatznahmen der NSDAP-

DNB Berlin, 18. März. Die nationalsozialistische Partei­korrespondenz meldet: Im Reichsverfügungsblatt der NSDAP, erscheinen einige Anordnungen des Leiters der Parteikanzlei, Reichsleiter Bormann, über Stillegungsmaßnahmen der Partei bei mehreren angeschlossenen Verbänden. So werden z. B. das Hauptamt für Beamte mit den Gau- und Kreis - ämtern für Beamte und der Reichsbund der deutschen Beam­ten. das Hauptamt für Erzieher mit den Gau- und Kreis­ämtern für Erzieher und der N S. - L eh r e r b u nd, Las Kolonialpolitische Amt und der Reichskolonialbund stillgelegt. Der Neichsbund Deutsche Familie stellt ab sofort seinen Beitragabzug ein. Die weitere vermögensrechtliche Ver­waltung dieser Verbände regelt der Reichsschatzmeister. Die NS.-Volkswohlfahrt, die NS.-Kriegsopferversorgung und der NSD.-Aerztebund legen einen großen Teil ihrer Verwaltungs­arbeit still.

Durch diese Maßnahmen werden Arbeitskräfte und Arbeits­mittel freigemacht, die für Aufgaben der Reichsverteidigung eingesetzt werden. Andererseits bedeuten sie auch eine Verein­fachung und Konzentration der Parteiarbeit im Kriege, da die in den angeschlossenen Verbänden hauptsächlich ehrenamtlich tätig gewesenen Mitarbeiter sich nunmehr für a-dere vordring­liche Kriegsarbeiten der NSDAP, zur Verfügung stellen können.,.