4. Seite — Nr. 85
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lieber die Höhe der uns jährlich durch die Ratten verursachten Schäden haben die meisten unserer Volksgenossen keine klare Vorstellung. Diese betragen nach vorsichtigen Schätzungen allein durch Vernichtung und Beschmutzung von Lebensmitteln aller Art über 3VV Millionen Reichsmark, ganz abgesehen von den Wühl- und Nageschäden an Gas- und Wasserrohren, elektrische» Kabeln und Leitungen mit damit verbundenen Kurzschlüssen und Bränden, an Hausfundamenten, Straßendecken, Kanal-, Deich- und Abwasseranlagen. Diese Schäden find zahlenmäßig gar nicht zu erfaßen. Außerdem ist die Ratte ein gefährlicher Krankheits- und Seuchenüberträger. Sie beladet sich äußerlich mit Krankhcitskeimen und verschleppt sie von Haus zu Haus und von Ort zu Ort, z. B. Typhus, Ruhr, Cholera und andere seuchenartige Krankheiten, in den Ställen Rotlauf, Schweinepest, Milzbrand, Geflügelcholera.
Dieser Umfang der durch die Ratten verursachten Schäden und Krankheitsgefahren und die unheimliche Vermehrung der Ratten — ein Rattenpaar kann im Jahr über 800 Nachkommen haben — haben dazu geführt, daß zur Bekämpfung dieser Verfahr alljährlich gemeinsame Hattenbekämpfungs- tage durch Polizeiverordnung durchgeführt werden. Nur eine schlagartige Bekämpfung führt zu einem Erfolg, wobei auch diejenigen Haus- und Grundbesitzer, die bisher keine Ratten festgestellt haben, Köder auslegen müsse», um ein Ausweichen der Ratten in ködersreie Bezirke zu verhindern. Es wird von jedem einsichtigen Volksgenossen verlangt, daß er im Interesse des Volksganzen der polizeilichen Anordnung Folge leistet, und .dadurch der Aktion, die in unserem Gau vom 29. 3. bis 3. 4. 1943 stattfindet, zu einem durchschlagenden Erfolg verhilft. Die nicht anfgenommenen Köder müssen nach der Aktion vernichtet werden
Aufhebung der Sperre für Pflanzkartoffeln
Sämtliche bisher verfügbaren Sperren für die übergebiet- liche Lieferung von Pflanzkartoffeln in die Landesbauernschaften damit auch Württemberg, werden mit Wirkung vom 15. März aufgehoben. Um die noch bestehenden Lücken in ver Versorgung aufzufüllen, ist der Käufer im Empfanqsgebiet verpflichtet. die von ihm gekauften Mengen unverzüglich seinem zuständigen Kartoffelwirtschaftsverband anzudienen und nach dessen Weisung zu disponieren. Geschlossene Kaufverträge müssen erfüllt werden.
Wir ehren das Alter
Gültlingen Zwei angesehene und beliebte Bürger können heute ihren Geburtstag begehen: Karl Bühl er. Landwirt, ein gebürtiger Gültlinger. wird heute 75 und Johannes Braun, gebürtig von Effringen, wird heute 70 Jahre alt. Beide erfreuen sich noch guter Gesundheit. Zum Ehrentage herzliche Glückwünsche!
Die erste Dienstbesprechung
Vom Gäu. Aus Anlaß der zusätzlichen Uebernahme des Kreises Böblingen der NSDAP, sprach der Kreisleiter des Kreises Leonberg. Bereichsleiter Silier, im Rahmen einer Dienstbesprechung zum Kreisstab, zu den Ortsgruppenleitern und zu den Führern und Führerinnen der Gliederungen im Kreis Böblingen. Fm Rathaussaal zu Böblingen stellte der bisherige Hoheitsträger. Hauptqemeinschaftsleiter Al'k.en- miiller, den neuen Kreisleiter vor. der dann aus kämpferischer Entschlossenheit heraus die Sammlung aller Kräfte und engste Zusammenarbeit zum Wohl der gesamten Bevölkerung forderte.
Württemberg
Rege«wiirmer in Masse«
Stnttgart. Am Morgen nach dem gemeinen Angriff der Briten fand man in den Gärten um Stuttgart eine große Anzahl von Regenwürmern. Das führte zu dem Gerücht, die feindlichen Flieger hätten vergiftete Regenwürmer abgeworfen, um die Hühner, die diese Würmer gerne fressen, zu tüten. Nun ist den Briten jede Niedertracht und Schandtat zuzutrauen, aber diesmal waren sie an dieser seltsamen Naturerscheinung nur indirekt schuldig Man führt nämlich das massenhafte Auftreten der Regenwürmer auf Erschütterungen des Bodens zurück, die durch den Luftangriff verursacht wurden. Die Würmer, die im Boden ihren Winterschlaf halten, krochen an die Oberfläche und erstarrten Lei der herrschenden niederen Temperatur.
Aus Stuttgart kurz notiert...
Zirkus Busch trifft in den nächsten Tagen zu einem Gastspiel in der Stadthalle ein. Unter dem Motto „Menschen — Tiere — Sensationen" wartet das diesjährige Programm mit zahlreichen neuen Attraktionen auf.
Im Kunsthaus Schalter stellt zur Zeit Käle Schaller-Härlm, eine Vertreterin der modernen Porträtmalerei, aus und vermittelt mit ihren Bildnissen, Gruppenbildern, Blumenstöcken und Kinderbildnisscn einen Einblick in ihr erfolgreiches Schaffen. Die Ausstellung wird durch reizvolle Landschaitsaquarelle des Freiherrn W. v. Houwald (Ruhpolding) ergänzt.
Die Verwundeten im Teillazarett Burglwizhof wurden mit einem Kammerkonzert, das Angehörige des Württ. Staats- iheaterorchesters sowie Kammersängerin Irma Röster bestritten, erfreut. Herzlicher Beifall dankte den Künstlern für ihre ausgezeichneten musikalischen Darbietungen. ^
Earl Orffs neues Werk „Die Kluge" (musikalische Leitung Herbert Albert, Inszenierung Gustav Deharde) und Hermann Reutters Ballett „Die Kirmes von Delft" gelangen am 18. März im Großen Haus der Württ. Staatstheater zur Erstaufführung. 2m Kleinen Haus wird augenblicklich Herybert Menzels Komödie „Noch einmal Napoleon?" zur gemeinsamen Uraufführung mit^ dem Berliner Staatstheatcr und dem Rcichsgautheater Posen vorbereitet.
Stuttgart. Ter 37 Jahre alte Walter Strupp aus Wupperial- L beneid wurde von der Strafkammer Stuttgart wegen vollendeten und versuchten Rückfallbetruges zu eenem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und 150 RM. Geldstrafe verurteilt. Der zuletzt in Stuttgart beschäftigte Angeklagte hatte im letzen Viertel des Jahres 1912 zur gleichen Zeit in Roktweil, Nürtingen und Stuttgart wohnhafte Mädchen die Heirat verjptochen und ihnen dabei verschwiegen, daß er aus Allcinschuld geschieden, sowie wegen Trunksucht entmündigt und sterilisiert wurde. Der einen voll ihnen schwindelte er nach und nach 1000 RM. Bargeld ab, während eine andere sich klugerweise von ihm zurückzog, als er mit der Bitte um ein Darlehen vpn 300 RM. an sie hcrantrar. Die dritte seiner „Bräute" hatte er vor seiner Fe,«nähme noch nicht um Geld angegangen, weshalb er in diesem Fall straflos blieb.
Sau'gau. (Beim Ofen Heizen ums Leben gekommen.) Die im Hospital tätige ledige 50 Jahre alte Fra»zis«a Schund kam beim Anheizen eines Ofens dem Feuer zu nahe, so daß ihre Kleider in Brand gerieten. Sie sprang brennend in ein anderes Zimmer, wo von den Anwesenden die Flammen erstickt werden konnten. Die Bedauernswerte hatte inzwischen aber so schwere Brandwunden erlitten, daß sie bald nach dem Unfall starb.
_Do nnersta g , den 18. März 1943
Göppingen. (Kurzschluß in der Kabelleitung.) Lin aufreizendes Erlebnis hatten Anwohner der nördlichen Ringstraße, wo infolge eines Kurzschlusses in der Kabelleitung di« Zementdecke eines Schachtes mit einer grellen Stichflamme haushoch emporgeschleudert wurde. Personen wurden zum Glück hierbei nicht verletzt. Infolge des Vorfalls war ein Teil der Stadt vorübergehend ohne Licht.
Tuttlingen. (Dem Gedenken Max Schneckenburgers.) Die Stadt Tuttlingen veranstaltet am kommenden Sonntag zum Andenken an den Dichter der „Wacht am Rhein", Max Schneckenburger, eine Feierstunde, mit der gleichzeitig eine Ausstellung aus dem Nachlaß des Dichters eröffnet werden wird.
Pforzheim. (Diamantene Hochzeit.) In Pforzheim begingen der 85 Jahre alte Georg Glatthorn und seine 82 Jahre alte Frau Christine das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Die beiden Alten sind noch rüstig und arbeitsam.
Siberatsweiler, Kr. Wangen. (Tödlich verletzt.) Beim Holzfällen wurde der 38 Jahre alte Waldarbeiter Karl Auchter von einem aus großer Höhe herabjallenden dürren Ast getroffen, wobei er sich eine schwere Verletzung der Wirbelsäule zuzog. Am Tage darauf verschied er im Krankenhaus Hoyren an-den Folgen des Unfalles.
Heidetberg. (Blnr für das Leben anderer.) Nach einer Mitteilung der Blutspcnderzentrale der Chirurgischen Klinik in Heidelberg hat dieser Tage der Heidelberger Georg Hefter zum 103. Male sein Blut gespendet, und so zahlreiche Menschenleben Helsen erhalten. Georg Hefter, dessen Blut der Gruppe Null angchört, der einzigen Gruppe, die notfalls auch für einen Träger anderer Blutgruppen spenden kann, konnte manchmal schon in einem Atonal zweimal zur Blutübertragung herangezogen werden. Doch leidet er weder an Schwäche noch an Müdigkeit! die einzige Rcatticn seines Körpers ist ein starker Hunger.
Mannheim. (2m Pfuhl ertrunken.) Im benachbarten Viernheim fiel das zwei Jahre alte Töchterchen der Familie Rüth, in einem unbeobachteten Augenblick in die nur mangelhaft mit einem Brett abgedeckte Jauchegrube. Es konnte nur noch-als Leiche geborgen werden.
Bruchsal. (Zu Tode gestürzt.) Die 64 Jahre alte Frau Klara Teppich, geb. Wolger, stürzte aus unbekannter Ursache die Kellertreppe hinunter und war sofort tot.
Heidelberg. (Tödlicher D ienstunfall.) Auf dem Ran- gierbahnhof ist ein OOjähriger Rangierer aus Sandhausen tödlich verunglückt.
Billingen. (Kopf am Mast zerschellt.) Der 58 Jahre alte Lokomotivführer August Graser stieß bei der Fahrt mit einem Eüterzug in der Nähe des Bahnhofes Hohenkrähen mit dem Kopf gegen einen Mast und wurde so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat.
Rundfunk am Freitag, IS. März Reichsprogramm: 15.00 bis 15.30: Von der Waterkant. 15.30 bis 16.00: Solistenmusik von Karl Hasse. 16.00 bis 17.00: Unterhaltendes von Humperdinck bis Weber. 18.30 bis 19.00: Der Zeitspiegel. 19.00 bis 19.15: Wehrmachtvortrag. 19.20 bis 19.35: Frontberichte. 19.45 bis 20.00: Dr. Goebbels-Artikel: „Ceterum Censeo". 20.15 bis 22.00: „Hochzeitsnacht im Paradies".
Gestorben: Friederike Waidelich. 42 Jahre, Simmersfeld.
Druck und Verlag des »Geselkschüfters^ : (K. W. Zaiser, Inh. Karl Zalser, zugl. Anzeigen- leiter. Verantwort. Schristlelter: Arih Schlang, Nagold. Z. Zt. ist Preisliste Nr. 8 gültig.
Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten
Nagold, den.! 4. Mär; l 943
Unser geliebter, guter, Iren- sorgender Mann und Pater
Studienvat
Wilhelm Gea«
Makov und stellt». Blommandeuv eines Avil.-Rests.
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der Kreuze und Spangen zum EKI und II, des Bayerischen Milirärverdiem lordens m. Schwertern, des Sturmabzeichens, der Olt Medaille und anderer Auszeichnungen ist seinem einzigen Sohn im Heldentod«? nachgefolgt. Er fiel am 27.2. in höchster Einsatzbereitschaft in: Süden der Ostfront. Zn tiefstem Leid Margarete Grau geb Braun und Ursel Grau.
Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen.
Die Deutsche Heimschule Nagold, Aufbauschule f. Jungen, gedenk! in tiefer Verpflichtung des treuen Mitarbeiters, Ka meraden und Erziehers, der seinLeben getreu seiner hohen Einsatzbereitschaft für Führer. Volk und Reich gegeben hat.
Der Schulleiter: Hole
Austrage für Zivil- Aufnahmen
Können bis aus weiteres
nicht mehr angenommen werden
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Bei Abfassung des Wortlauts von
Todesanzeigen
und
Danksagungen bitten wir, den beschrönkten Raum zu berücksichtigen
Pferdeversicherungsverein Aagold
und Umgebung.
Infolge Verlegung des Heldengedenktages kann unsere
Hauptversammlung erst am Sonntag, den 28. März stattfinden. Die Borstandschaft.
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geschriebenes Manuskript gewährleistet eine fehlerfreie Anzeige.
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HM Heute 20.15 Uhr Singstunde (Traube) Probe für Heldengedenktag.
Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten.