3 «eite Nr. 85
Nagoldcr Tagbtatt »Der Sejellschaster"
illayold undAmgebuny
Seine Pflicht zu erlennen und tun ist die Hauptsache.
Friedrich der Große.
18. März: 1798 Ke.rl Abraham Freiherr v, Zedlitz. Minister Friebrichs des Kronen, führte 1788 die Abiturientenprüfung ein. gestorben. 1818 Friedrich Hebbel. Dichter, geb. — 1868 Das erste »reustische Schlachthausqesetz. — 1883 Rudolf Paulfen. Philosoph und Dichter, geb. 1915 Untergang von U 9 mit Otto Weddigcu.
Matov Lvtth. Gva« fiel -üvS Satevla»-
Vor uns liegt der letzte der Briefe, die Major Wilhelm Grau in regelmäßiger Folge in treuer Verbundenheit mir seiner alten Arbeitsstätte an die Deutsche Heimschule. Aufbau - schule für Zungen in Nagold gerichtet hat. Er schreibt darin unter anderem: ..Vielen ist noch nicht genügend zum Bewußtsein gekommen, daß der Kamps mit der Waffe über Sein oder Nichtsein unseres Volkes entscheidet und alles andere zweitrangig ist. Mit brutaler Klarheit müssen wir uns jede Stunde sagen: der Russe must geschlagen werden, und der Engländer und Amerikaner dürfen uns nicht überwältigen, und alle die Hekatomben an blutigen Opfern müssen dafür noch -gebracht werden. Das ist die Wirklichkeit."
Dieses Wissen um die zwingende Notwendigkeit des Krieges hat nun auch er als dritter Erzieher der Deutschen Heimschule in Nagold mit seinem Opfertod besiegelt. Und was er in. jenem Brief vom Zanuar 43 schrieb, klingt verstärkt und vervielfacht als ein Fanal, unter dem wir alle stehen.
Major Wilhelm Grau, der am 13. 12. 1887 in Obermühle im Unterland geboren wurde, besäst als er seine Arbeit an der 1938 ncuerrichteten Aufbauschule für Zungen in Nagold übernahm, schon eine reiche Znternatserfahrunq. Seine Tätihkeit batte ihn in den Zähren 1907—1911 an die Präparandenansralr in Denkendorf geführt. Diesen Zähren folgte das Studium der Mathematik und Physik. Zm Weltkrieg den er von 1914 bis 1918 mitmachte, wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, sowie dem Bayerischen Militärverdienswrden mit Schwertern ausgezeichnet. Von 1919 bis 1920 wirkte er am Lehrerseminar in Heilbronn und anschließend 18 Zahre lang am Lehrerseminar in Nagold. Nach der Wiederherstellung der Wehrhoheit des Reiches war es ihm ein großes Anliegen, stetig seine Kenntnisse als Artillerieoffizier durch Teilnahme an verschiedenen militärischen Bedungen auf den neuesten Stand zu bringen. Bei einer derartigen Uebung befand sich Studienrat Grau gerade auch in den Tagen, als der Krieg ausbrach Daneben führte er in den letzten Zähren vor Ausbruch des Krieges den Reitersturm 5/256. dem er seit 1933 angehörte. 1939 erhielt er für 25jährigc Dienstzeit das silberne Treudienst- Ehrenzeichen verliehen.
Als Hauptmann folgte er im Zahr 1939 dem Ruf des Führers und kämpfte nach Erfüllung sonstiger Aufgaben im Frank- rcichfeldzug beim Durchbruch durch die Maginotlinie. Dann kam auch für ihn und seinen Truppenteil eine strenge Zeit der Ausbildung für kommenden Einsatz. Diesen Einsatz brachte der Ostfeldzug für ihn. den er vom ersten Tag an mitqemachr hat. Am 28. 6. 41 erhielt er die Spange zum EK. I. nachdem er bereits im Westen die Spange zum EK. II erhalten hatte. Seine klare, opferbereite Einstellung zur Notwendigkeit des Kampfes, den Deutschland um sein Dasein führt, wurde deutlich, als er einige entsprechende Anfragen mit dem Vermerk beantwortete: ..nicht zum Zwecke der Uk.-Stellunq". So wurde ihm im November 41 das Sturmabzeichen und als weitere Auszeichnung für hervorragenden Einsatz das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Nach Ausheilung einer ruhrartigen Erkrankung in einem Heimatlazarett übernahm er im Sommer des letzten Jahres wieder , seine Abteilung, die damals bis in die jüngste Zeit im Westen lag. Zn die allerletzte Zeit siel seine Ernennung mm Major d. R.
Nun trifft uns die Nachricht von seinem Heldentod aufs Schwerste. Und um so schmerzlicher ist der Verlust für die Hinterbliebenen. als vor nicht allzulanger Zeit sein einziger Sohn im Osten den Heldentod starb. Mit Studienrat Major d. R. Wilhelm Grau ist ein wahrhaft soldatischer, für die Zdee des Reiches bis zum letzten Einsatz opferbereiter Mitbürger unserer Gemeinde, ein treuer Erzieher der hiesigen Deutschen Heimschule gefallen. Den Angehörigen gilt das tiefe Beileid der -ganzen Gemeinde.
vom Standesamt «asotd
Personenstandsfälle vom 1. bis 28. Februar 1943
Geburten.: Vaisch. Friedrich. Nagold 1 Tochter: Ehnis. Mich. Friedrich. Düsseldorf 1 Sohn: Meister. Heinrich. Nagold 1 Tochter: Martini. Karl. Emmingen 1 Sohn:
Unterföhring 1 Sohn: Hauser. Friedrich, Spielberg 1 Tochter: Harr. Oskar, Nagold 1 Tochter: Schaible. Paul. Effringen i Sohn: Friedrich. Christian. Nagold 1 Tochter: Schühle. Karl, Nagold 1 Tochter: Rentschler. Hugo, Nagold. 1 Sohn: Vleier. Franz Theodor. Nagold 1 Sohn: Zetter Wilhelm Zakob. Oberschwandorf 1 Tochter: Brukner. Gustav. Zselshausen 1 Tochter: Hütwohl, Karl. Essen 1 Sohn.
Heiraten: Binder. Paul. Müller. Nagold und Gaust. Marie. Haustochter. Oberjettingen.
Sterbcfälle: Butz, Gottfried, verw. Hasnermeister. 79 Zahre. Nagold: von Andler. Rudolf, verw. Oberst i. R„ 90 Zahre alt, Nagold: Stottele. Christine Katharine geb. Theurer. Bäckermeisters Ehefrau. 67 -Jahre. Nagold: Schühle. Eottlieb, Holzhauer. 63 Jahre. Nagold' Brukuer. Hildegard. 4Xi Std. alt, Zselshausen.
rvev bat fick zu melde«?
Bis zum 20. März haben sich alle diejenigen beim Arbeitsamt zu melden, die in dem 2. Aufruf zur Meldung für den Arbeitseinsatz genannt wurden. Anfqerufen sind alle Männer und Frauen, die weniger als 48 Stunden arbeiten, ferner Frauen mit einem schulpflichtigen Kind unter 14 Zähren oder mit einem oder mehreren älteren Kindern. Die bisherigen Altersgrenzen Für Männer vom vollendeten 16. dis zum vollendeten 65. Lebensjabr (das ist in der Heit vom 29. 1. 1878 bis 28. 1. 1927) und für Frauen vom vollendeten 17. bis znm vollendeten 45. Lebensjahr Idas ist in der Zeit vom 29. 1. 1898 bis 28. 1. 1926) sind unverändert beibehalten. Ferner haben sich zu melden Heimarbeiter jeder Art und endlich die Ruhestandsbeamten unter 65 Zähren (bei Frauen unter 45 Zähren). Für die genannten Ruhestandsbeamten gilt ausnahmslos diese Meldepflicht. soweit sie nicht im öffentlichen Dienst wieder beschäftigt sind. Wer also von den Ruhestandsbeamten in der Privatwirtschaft beschäftigt ist. ist meldepflichtig, auch wenn seine wöchentliche Arbeitszeit 48 Stunden oder mehr beträgt. Die Meldc- pslicktigen werden daraus hingewiesen, den Aufruf sorgfältig durchzulesen, da sonst für sie unliebsame Folgen entstehen können. Wer sich im unklaren ist. ob er der Meldepflicht unterliegt, möge sich beim Arbeitsamt erkundigen. Die persönliche, auch gutgläubige Aufsagung von Meldepslichtigen. sich nicht melden zu müsieu. ist keiuessalls eine Entschuldigung.
volkSunfaUverfirkevuns -es Gefolgschaft
Nach.einem Erlast des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz können Betriebe die Beträge für eine zusätzl. Unfallversicherung ihrer Eefolgschaftsleute künftig ohne Zustimmung des Reichstreuhänders übernehmen. Dies ist die Folge der Einführung der sogenannten Volksunfallversicherung. Bislang war wegen des allgemeinen Lohnstops die Zustimmung des Reichs- irenhänders für einen neuen Abschluß von zusätzlichen Unfallversicherungen zugunsten der Gefolgschaftsmitqlieder durch die Betriebe erforderlich. Diese Zustimmung braucht setzt nicht mehr eingehotr zu werden. Voraussetzung ist allerdings, daß sich der Versicherungsschutz in einem sozial angemessenen und gegenwärtig vertretbaren Rahmen hält. Dies ist immer dann gegeben, wenn die Versicherung nur die Gewährung von Renten im Falle von Invalidität oder des Todes als Unfallfolgen vorsieht. Die Beiträge zu einer derartigen zusätzlichen Unfallversicherung dürfen je versichertes Gefolgschaftsmitglied 6 Mk., in besonders hohen Gefahrenklapen 6.50 Mark im Monat nicht überschreiten. Diese Bestimmungen gelten sowohl für die Kollek- tivrmfallversicherunqen. in denen der Betrieb der Versicherungsnehmer ist. als auch für Sammelunsallversicherungen. in denen die Gefolgschaftsmitqlieder die Versicherungsnehmer sind, die Beträge jedoch vom Betrieb getragen werden. Auch Gruppen- und Einzelunsallversicherung fallen darunter.
LebeuSssendev Llckrt esweBt die Katus
Wiederum erleben wir die schöpferische, alles belebende Kraft der Sonne. Ihr Licht erfüllt ncub den grauen Wintertagen die Atmosphäre mit heiterer Helligkeit, und ihre Wärme ermöglicht die Entfaltung, das Wachstum und das Reifen neuen Lebens. Jegliches Leben aber braucht Wärme. Zum Schutz gegen die Kälte entwickelten die Tiere ihren Haarpelz und ihr Federkleid. erfand der Mensch die wärmende Kleidung, das schützende Haus und den warmen Ofen. Mit dem Wiedererwachen der Sonnenkrast in der schönen Jahreszeit haaren oder mausern sich die Tiere. Da sie den starken Wärmeschutz nicht mehr benötigen. lassen die Menschen ihre Oefen ausgehen. reisten sie big Fenster der Wohnungen aus und hüllen sich in leichtere, luftigere Kleidung.
Unsere Beziehungen zur Sonne aber gehen über die äußere Abhängigkeit weil hinaus Sie sind noch ungleich tiefer und
(klebsberrcbutr ckurcb L. Weberin am». komsoreatr»!«
ZU)
„Wird Aron Mieder zurückkommen?"
„Vorläufig nicht. Ls liegen Gründe genug vor. ihn so lange festzuhalten, bis die Sache vollkommen geklärt ist. Gute Nacht,"
Sie ging ein paar Schritte bis zur Treppe.
„Und — Sie vergessen mich nicht, Herr Doktor?" sagte sie dort und sah ihn an. „Mir wird hier unten manchmal unheimlich."
Er reichte ihr noch einmal die Hand.
„Rechnen Sie auf mich, Nelly. Ich meine, wir werden noch bessere Freunde."
Da glitt ein frohes Lächeln über ihr hübsches Gesicht, nnd sie nickte ihm zu, als er oben unter der Tür verschwand.
Von einem der Türme schlug es elf.
Doktor Borngräber schritt gemächlich nach dem Alexanderplatz und bestieg dort eine Elektrische, die ihn nach dem Vorort brachte.
Er lächelte, in der Wagenecke sitzend, selbstzufrieden vor sich hin. Mit dem Resultat seines heutigen Unternehmens schien er ganz zufrieden zu sein.
Daheim saß er grübelnd in seinem bequemen Stuhl, rauchte eine der starken Zigarren nach der andern, stand manchmal auf und durchschritt den Raum, die Hände auf dem Rücken — und sank dann wieder in den Stuhl zurück.
Wie ein geschickter Schachspieler verschob er die Figuren seines Äufmarschplanes. und immer fehlte ihm noch eine letzte geniale Lösung — ein paar Glieder in der Kette seiner Kombinationen.
Am nächsten Morgen, ziemlich früh, wurde er vom Polizeipräsidium angeklingelt. Kaum hatte er die Mitteilung vernommen, die ihm von dort wurde, fuhr er betroffen in die Höhe.
Wieder ein Querstrich, etwas, auf das er nicht vorbereitet warl Das warf einen Teil seiner Berechnungen glatt über den Haufen.
, „Ich werde nachher persönlich vorbeikommen." gab er als Antwort zurück und hängte ab.
Mit ernstem Gesicht stand er auf.
„Das Verhör ist also unmöglich," murmelte er. „Nun gut, dann muß es auf andere Art gehen."
Eine halbe Stunde später fuhr er nach dem Polizeipräsidium.
IX.
Es war am nächsten Tag.
Graf Egon war in der Nacht sehr spät heimgekehrt, hatte seine Zimmer betreten, ohne seinen jüngeren Diener zu wecken, und zeigte jetzt am frühen Morgen in seinem bleichen Gesicht deutlich die Abspannung der Nacht, die Wirkung seiner Erlebnisse, von denen im Schloß nie- mand etwas erfahren durfte.
Nun saß er an seinem Schreibtisch und stützte grübelnd den Kopf mit der Hand. In seinem Blick, der ins Haltlose schweifte, lag schwermütige Träumerei.
Eval Wenn sie wüßte. . . wenn sie jemals alles erfahren sollte, was in der Tiefe seiner Seele als düsteres Geheimnis sich barg? Ob sie ihm verzieh?
Er stöhnte schwer. Neinl Er konnte nicht daran glauben, seine Schuld war zu groß. Er wagte es nicht, ihr die furchtbare Wahrheit zu gestehen, aus Angst, sie zu verlieren. die er noch kaum gewonnen hatte, deren Besitz ihn über alles selig machte. Lieber sterben, als sie verlieren . . als in ihre« Äugen gebrandmarkt zu sein ... ein Aus-
_Donnerstag, den 18. März 1843
in ihrem letzten Geheimnis nicht zu enträtseln. Noch ehe die Frühlingssonne uns als Wärme spürbar wird, vollbringt sie in Pflanze, Tier und Mensch den Antrieb'zu neuer Lebenstätigkeit. Schon in den Tagen des jungen Frühlingslichtes beginnt das Mysterium des Sästeanstieges in der Pflanze, dem Knospe, Blatt und Blüte ihr Werden verdanken, verjüngen sich Mensch und Tier, daß eine neue Aktivität von ihnen Besitz ergreift. Das Licht erweckt Wohlbefinden ein neues Lebensgefühl, verjüngte und neugeborene Kräfte. Stärker pulst das Blut in den Ädern, froh regen sich Herz. Sinne und Geist. Rener Lebensmut und Lebenslust erfüllen Wille und Gefühle.
Das ist das größte Wunder des Lichtes, das die Sonne ver- törpeit, und das sich in allen Lebewesen ohne eigenes Zutun vollzieht. Zn diesem Wunder aber ruhen tausend andere, die der menschliche Geist sich zum Teil dienstbar gemacht bat. wenn er ihr letztes Geheimnis aucki nicht zu entschleiern vermag.
Einkommensteuer^ und Bürgersteuer Hinweis für die Steuererklärung
Zur Linkommensteuererklärung für 1942 sei noch auf folgendes hingewiesen. Die für das Kalenderjahr 1942 durch Bürgerfteuer- bescheid oder zusätzlichen Bürgersteuerbescheid angcforderte Bür- gersteuer, die in vier gleichen Teilbeträgen zu entrichten war, war auch noch am 10. August und 10. November 1942 an die erhebungsberechtigte Gemeinde zu entrichten obwohl die Bürgersteuer ab 1. 2uli 1942 aufgehoben ist. Diese Beträge werden wk« Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer behandelt und bei der Veranlagung zur Einkommensteuer für 1942 angerechnet oder erstattet. Da die Finanzämter nicht wissen können, wie hoch die Tsirgersteuerteilbeträge für das 3. und 4. Vierteljahr 1942 waren, müssen die Steuerpflichtigen die Beträge von sich aus dem Finanzamt mitteilen. Leider sieht der Einkommensteuererklärungsvordruck für die erforderlichen Angaben keinen besonderen Raum vor. Es sei daher den in Betracht kommenden Steuerpflichtigen zu ihrem eigenen Nutzen empfohlen, die in Frage kommenden Beträge auf Seite 4 der Einkommensteuererklärung entweder unter Abschnitt D zusätzlich unter Ziffer 3 oder auf einem besonderen Blatt anzugeben. Soweit die Steuererklärungen dem Finanzamt bereits eingereicht sind, bleibt den Steuerpflichtigen nichts anderes übrig, als die erfor- lichen Angaben dem Finanzamt nachzureichen. Um jeden Zweifel auszuschließen, sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die für das erste und zweite Vierteljahr 1942 (10. Februar und 10. Mai) fällig gewesenen Teilbeträge nicht anrechnungsfähig sind und daher auch nicht angegeben werden dürfen.
Leichtfertig? Nein — ei» Verbrechen!
Gewissenhafte Verdunkelung gehört zu den unerläßlichsten Kriegspslichten in der Heimat. Es ist eigentlich traurig, daß man das im vierten Kriegsjahr überhaupt noch niederschreiben muß. Es dürfte keinen Volksgenossen mehr geben, dem diese Selbstverständlichkeit nicht längst in Fleisch und Blut Lber- gegangen ist. Aber selbst heute ist das Mahnen und Warnen auf diesem Gebiet noch nötig.
Es ist nachgewiescn, daß mehr als einmal schon fehlende oder schlechte Verdunkelung dem fliegenden Feind den Weg gewiesen hat. Wer heute noch sein« Verdunkelungspflicht vernachlässigt oder gar versämt, der handelt nicht mehr bloß bloß verantwortungslos und leichtfertig, nein, — der begeht ein Verbrechen. Ein Verbrechen gegen die Heimat, gegen seinen Wohnort, gegen seine Mitbürger. Könnte ein Verdunkelungssünder, der sich so an Är Volksgemeinschaft verfehlt, heute noch Anspruch auf nachsichtige Beurteilung erheben?
In Stadt und Land kann es da keinen Unterschied geben: Nur wer seine Luftschutzpflicht restlos erfüllt, darf sich guten Gewissens zur Gemeinschaft der kämpfenden Heimat zählen!
*Offizierslausbahn kn der Luftwaffe. Rer Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe gibt bekannt: Angehörige des Eeburtsjahrganges 1926, die sich für die aktive Offizierslaufbahn (Verufsoffiziersbahn, Flakartillerie, Luftnachrichtentruppen, Fallschirmtruppe oder der Division Hermann Göring) bewerben wollen, müssen ihr Gesuch bis spätestens 1. April an die ihrem Wohnort nachstgelegene Annahmestelle für Offiziersbewerber der Luftwaffe einreichcn. Vewerbungsgesuche für die Sanitätsoffizierslaufbahn in der Luftwaffe sind bei dem für den Wohnort zuständigen Lnftgarkommando (Luftgauarzt) vorzulegen. Das Merkblatt „Die Laufbahn des Sanitätsoffiziers in der Luftwaffe" ist bei den Wehrbezirkskommandos sowie bei den Luftgauärzten erhältlich.
* Eine neue Sondermarke. In der Zeit vom 26. März bis zum 15. Mai geben die größeren Postämter eine Sondermarke der Deutschen Reichspost zum Tag der Verpflichtung der Jugend ab. Die grüne Marke zu 6 plus 4 Rpf. ist in der Staatsdruckerei Wien nach einem Entwurf des Kunstmalers Meerwald in Berlin-Wilmersdorf hergestellt worden.
gestoßener der Menschheit ... ein Dieb an dem Besitz eines andern . . . jenes andern, den er traf dort drüben!
Er sprang auf und schritt erregt durch das Gemach.
Heute war der Tag. an dem Eva das Schloß ver- lassen mußte.
Diesen letzten schönen Herbsttag wollte er noch froh und glücklich mit ihr qenießen.
Sie sehnte sich gewiß auch nach diesem letzten Zusammensein. das fühlte er.
Und so war es. Nicht lange wanderte Egon über die laubbesäten Wege, da kam sie. leicht wie ein zierliches Reh, mit der Hand ihm zuwinkend, lachender Sonnenschein inmitten der herbstlich gefärbten Natur.
Und wieder verflog jeder Rest seines Trübsinns bei ihrem Anblick. Sie reichten sich die Hände, sahen sich in die Augen ... ein sanftes Erröten stieg in Lvas liebliches Gesicht, dann schritten sie Hand in Hand unter dem rauschenden Blätterdach bis zum Waldsee, dessen Ufer zuerst ihr stilles, großes Glück sah.
Sie sprachen nur wenig, von der Abreise . . . von den Tagen ihrer Trennung . . . dann von der Zeit, wo sie für. immer einander angehören wollten. Nur von dem, was verborgen in seinem Innern lag, sprach Egon nicht. Wenn er auch einmal den Versuch machte, die Lippen zu einem Geständnis zu öffnen, als ihn Eva fragte, ob er auf seiner Reise nach der Residenz Aerger gehabt habe, ob er schlecht schlief . . . er biß sekundenlang die Zähne aufeinander, dann aber schüttelte er lachend den Kopf. Geschäftliche, belanglose Dinge . . . nichts weiter! Von etwas anderem wollten sie jetzt reden, von sich und ihrer Webe!
Morgen waren sie allein . . . aber nicht ans lange —-
Ja seinem Zimmer angelangt, gab Egon an die Dienerschaft alle Aufträge, die Evas Abreise betrafen.
*
(Forti, folgt'