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Nr. 64

Mittwoch, äen 17. März 1943

117. Jahrgang

Die Skampre südöstlich Lbavkow

Mehrere Ortschaften genommen Rollende Angriffe der Luftwaffe Zahlreiche Bomben auf die Docks von Grimsby

DRV Berlin. 1«. Mürz. Südöstlich von Charkow konnte am 15. 3. in umfassendem Angriff eine starke sowjetische Kräste- gruppe eingeschlossen werden. Alle Ausbruchsversuche des Fein­des scheiterten unter blutigen Verlusten. Am Südostrand der Stadt säuberten Einheiten der Massen-^ letzte Widerstands- ncster d«r Bolschewisten. Im nachstoßcnden Angriff nahmen sie mehrere Ortschaften.

Westlich Ljelgorod gewannen unsere Truppen weiter an Raum. Gegen die Angriffsspitzen setzte der Feind neu heraugeführte Pauzerkräsie ein. er wurde jedoch in schweren Kämpfen zurück­geschlagen und verlor dabei bis zum Nachmittag 27 von 55 anrollenden Panzern.

Die ans Freiwilligen aller deutschen Gaue bestehende In­fanteriedivisionGroßdeutschland" hat in erbitterten Angnsss- kämpfen zwischen dem 10. und 13. 3. die Masse von drei feind­lichen Schützendivisionen und zwei Panzerabwehrbrigaden zer­schlagen und ihnen die gefamten Bestände an schweren Massen abgenommcn, die sie aus den vorausgegangenen Gefechten noch hatten retten tonnen. In diesen Kämpfen, in denen Grenadiere und Panzer die sowjetischen Verbände zu überstürzter Räu­mung weiter Gebiete zwangen, wurden 28 Panzer, 148 Ge­schütze and 107 Granatwerfer, Maschinengewehre und Panzer­büchsen erbeutet oder vernichtet, mehr als 400 Gefangene und ein Vielfaches dieser Zahl an toten Bolschewisten wurden ge­zählt.

Nahkampsjliegerverbiinde der Luftwaffe setzten auch am 15. März vom ersten Tageslicht bis in den Abend hinein ihre rollenden Angriffe gegen sowjetische Panzerstreitkräfte mit gutem Erfolg fort. Durch Bombenwurf und Vordwassenbefchuß wurden 13 Panzer zerstört. Weitere acht Panzerkampfwagen wurden in Brand geschossen oder schwer beschädigt.

Allein im Raum Vjelgorod waren gestern wieder über 200 deutsche Kampfflugzeuge und mehrere Sturzkampsstasfeln ein­gesetzt. Zahlreiche Volltreffer zwischen den in breiten Kolonnen zurückflutenden Feindmasten verursachten schwerste Verluste.

Oestlich von Charkow griffen etwa 160 Sturzkampfflugzeuge zusammen mit Kampsstaffeln die lledergänqe über den Donez und die an den Brückenköpfen aufgcstauten boschewistischen Trup­pen an. Eine große Donezbrücke wurde vollständig zerstört.

Zerstörerstaffeln griffen den Flugplatz von Woltschansk an und vernichteten drei Flugzeuge am Boden. Deutsche und slowakische Jagdflieger begleiteteg die Kampsverbände, wobei es wieder­holt zu Luftkämpsen kam, in denen die deutschen Jäger 5 und die slowakischen Jagdflieger 4 Sowjetfliegex abschossen. Drei im Tiesflug über die eigenen Linien vorstoßende Feindflugzeuge wurden von Flakartillerie zum Absturz gebracht. Unsere Jagd­flieger kehrten ohne Verluste von ihrem Einsatz zurück.

DRV. Berlin. 16. März. Schwere deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 18. 3. den bedeutenden Fischerei- und Bersorgungshascn Grimsby an der englischen Ostkiiste an. Sie warfen große Mengen von Spreng, und Brandbombe» aus die Docks ostwärts des großen Alcxandriadocks. Es gab zahlreiche Volltreffer in den Zielräumeu. Mehrere ausgedehnte Brände entstanden bereits nach den Bombenwürfe» der erste» Angriffs­welle. Der wirkungsvolle 'Angriff wurde trotz starker Flak- und Nachtfägertiitigkeit planmäßig durchgesührt. Infolge des schwe­re» Kalibers der Sprengbombe» ist mit erheblichen Zerstörun­gen in Grimsby, das schon wiederholt das Ziel schwerer deut­scher Luftangriffe war. zu rechnen. Dies war seit Kriegsbeginn der 53. Angriff ans Grimsby.

Der deutsche WehrmachtsbenchL

Werterer Bodengewinn im Raum CharkowVielgsrod und Mordwestlich KuriF Starke Gegenangriffe der Sowfets Mscheitert Feindlicher Durchbruchsversuch am Jlmeusee zerschlagen SK sowjetische Flugzeuge abgeschossen Ber- >s»rgungshafen und Marinestützpunkt Grimsby erfolgreich / bombardiert

DNV Aus dem Führerhauptquartier, 16. März.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Raum Charko wB jelgorod und nordwestlich Kursk gewann unser Angriff weiter Boden. Südöstlich Charkow wurde eine feindliche Kräftegruppe eingeschlosfen. Starke Gegenangriffe der Sowjets westlich Bjelgorod scheiterten.

Im Kampfabschnitt des Jlmensees versuchte der Feind gestern unter Einsatz starker Kräfte, die deutsche» Stellungen zu durchbrechen. Die Angriffe wurden im wirksam;» Feuer aller Abwehrwassen, zum Teil in erbitterten Nahkiimpsen, zerschlagen.

Die Sowjets verloren gestern 58 Flugzeuge; vier davon wur­den durch slowakische Jäger abgeschossrn. Vier eigene Flugzeuge kehrte« nicht zurück.

An der nordafrikanischen Front verlief der Tag ruhig.

Einzelne feindliche Flugzeug« überflogen am gestrigen Tage westdeutsches Gebiet, ohne Bomben zu werscn.

In der vergangenen Nacht griffen schwere deutsche Kampfflug­zeuge den bedeutenden britischen Bersorgungshafen und Marine­stützpunkt Grimsby erfolgreich an.

Zu den Kämpfen im mittleren Frontabschnitt

DR« Berlin, 16. März. Im mittleren Abschnitt der Ostfront westlich Kirow und westlich Wjasma griff der Feind am 15. März an verschiedenen Stellen in Bataillonsstärke an, in einem Abschnitt sechsmal hintereinander. Er wurde jedoch überall verlustreich abgewiesen. Bei einem erfolgreichen Unternehmen verloren die Sowjets eine Anzahl Gefangen« und zahlreiche Waffen.

Der Absetzbewegung unserer Truppen folgte der Gegner auch

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gestern im allgemeinen nur zögernd. Der Versuch der Bolsche­wisten. an einem Abschnitt in Regimentsstärke die Bewegungen u stören, wurde von dem Reservebataillon einer westfälischen Infanteriedivision und einer Sturmgeschützbatterie unter hohen blutigen Verlusten für den Feind verhindert. Die Sowjets, die 300 Tote auf dem Kampffelde ließen, zogen sich fluchtartig zurück.

Wie Charkow gestürmt wurde

Der Kampf um den Panzergraben Das Ringen «m den großen Platz in der Stadtmitte und nm die Lopan-Ueber- gänge brachte die Entscheidung

DNB Berlin, 16. März. Mi: dem Sturm aus Walkt am 6. März war der Weg nach Charkow frei gemacht. Der Kampf um Charkow begann am 10. März. In tiefer Nacht stießen auf vereisten Fiudwegen schnelle Abteilungen nördlich an der Stadt vorbei. Als der eigentliche Angriff auf sie Stadt begann, operierten diese Kräfte bereits tief im Rücken der Bol­schewisten und hinderten den Feind am Horansühre» von Verstärkungen.

Im Morgengrauen des 10. März griffen die Divisionen des ---Panzerkorps die Stadt an, deren brennend» Hochhäuser wie Riesensackeln durch die Dämmerung lcncheten. Ln zwei großen Sturmkolonnen führten sie den Angriff von Norden und Wester: her. Die Bolschewisten verteidigten die zur Festung ausgebaute Stadt zäh und verbissen.

Für das Eindringen in die Stadt von Westen her war ein Vorstoß entscheidend, der von einer Pionierkompauic der Waffen--- in der Nacht zum 12. März durchgeführt wurde. Vis zu dem mächtigen Panzergraben am Stadtrande waren unsere Panzer bereits vorgedrungen. Dort schlug ihnen jedoch pausen­los Feuer schwerer Waffen entgegen. Die Panzer konnten, von dem tiefen Graben behindert und dem feindlichen Feuer ge­sperrt, nicht weiter vorwärts. In der Dunkelheit trat der Chef der Pionierkompauic mir 21 ---Männern an. um jenseits des Grabens einen Brückenkopf zu erkämpfen. Im heftigsten feind­lichen Feuer arbeiteten sich die Pioniere an den Panzergraben heran und sprangen hinein, obwohl ihnen im Schein der Leucht­kugeln unaufhörlich Granaten und Maschinengewehrgarben ent­gegenschlugen. Um die steile Böschung zu überwinden, stiegen sich die ---Männer gegenseitig auf die Schultern, bildeten fo eine lebende Mauer und gewannen die andere Seite. Trotz des feindlichen Sperrfeuers' mit lautenHurra"-Rufsn vorwärts­stürmend, drangen sie bis an die feindlichen Befestigungen vor, rollten sie mit Handgranaten und blanker Waffe auf, entrissen den Sowjets mehrere Häuser und sicherten so den Brücken-

DNB. Berlin. 16. März. Gegen einen erbittert sich wehren­den Gegner kämpfend, haben Verbände der Waffe»--- die Stadt Charkow im Sturm genommen. Für die Wiederoberuug dieser Stadt verlieh der Führer dem ---Obergruppenführer und Ge­neral der Waffen---, Sepp D ie t r ich. Kommandeur der Pau- zergrenadier-Division Leibstandarte --.Adolf Hitler", als 28. Soldaten der deutschen Wehrmacht, das Eichenlaub mit Schwer­tern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte ihm ein Telegramm. Ferner verlieh der Führer dem Generalfeld, marschall v. Manstein. dem Sieger in der Winterschlacht, als 289. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte ihm ei» Telegramm. Das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer ferner als 213. Soldaten der deut­schen Wehrmacht dem Kommandeur der Infanterie-Division Großdeutschland, Walter Hörnlein, und sandte ihm ein Telegramm.

topf. In mühevoller Arbeit sprengten sic die steilen Wände des Grabens, der zwei Stunden später von den folgenden Pan­tern glattgewälzt wurde. So entstand die Bresche, durch die der Angriff weiter vorgetragen werden konnte. Den ganzen Tag über tobt« der Kampf zwischen den Häuserreihen, um Wider­standsnester und Barrikaden, um Bunker und schwere Sowjet­panzer. Langsam schlugen sich unsere Panzerverbände weiter zum , Stadtinnern durch und nahmen dort die Verbindung mit den von Nord hervorstoßenden Truppen auf.

Inzwischen waren über die drei nördlichen Haupt­straßen weitere ---Regimenter znm Angriff anactteten. Von dieser Seite aus bietet das auf Hügeln liegende Charkow mit seinen großen Betonhäusern ein nahezu amerikanisches Stadtbild. Der Kampf um diese Betonkästen war hart. Nur als Ruinen kamen sie in unsere Hand. Die am weitesten östlich vordringenden Abteilungen unterbrachen zunächst die Rückzugs­straße des Feindes nach Tschugujew. Gleichzeitig drangen die Panzergrenadier-Regimenter von Nordwesten in die Stratze»- schluchten ein und gewannen an Boden. Kurz vor Erreichen des Platzes im Stadtinnern gelang es den zum Aeutzer- sten entschlossenen Bolschewisten, eines der angreifenden Ba­taillone durch überraschenden Stoß aus der öst­lichen Flanke heraus anzugreifen. Blitzschnell wan­delte sich der zügige Angriff der Grenadiere in erbitterte Ab­wehr. Der Feind wußte, was auf dem Spiele stand und setzte alle Kräfte und Waffen ein. Das Bataillon geriet in Gefahr, abgeschnitten zu werden. In diesem Augenblick durchstieß ein weiteres Bataillon, in entschlossenem Vorstoß weit westlich aus« holend, die feindlichen Häuserstellungen und Barrikaden und erreichte für den Feind vollkommen überraschend den Platz von Süden her. Von hier brachen einige Panzer nach Norden durch und lösten ihre bedrängten Kameraden aus der drohenden Um­fassung. Im gemeinsamen Angriff gelang es dann, die in die Flanke eingedrungenen Bolschewisten vollkommen zu vernichten. Damit war der Platz gewonnen und die Schlüsselstellung zum weiteren Vorgehen in unserer Hand.

Auf ebenso erbitterten Widerstand trafen weitere Einheiten der nördlichen Stoßgruppe, die zunächst in kühner Um­fassung einen sowjetischen Regimentskommandeur und 400 Mann gefangen nahmen. Sie stießen dann am "1. März unter Zusam­menfassung des Feuers aller verfügbaren schweren Waffen auf den nächsten Stadtteil weiter zum Lopau-Fluß vor. Sämt­liche Flußbrückcn waren zerstörr. Um den in der Nacht notdürf­tig hergeftellten Brückenkopf entspann sich am nächsten Morgen ein erbitterter Kampf. Die Bolschewisten schossen aus allen Fensterhöhlen, sie kämpften oft in Zivil. Aber ihr Widerstand wurde gebrochen und der Uebergang am 12. März erzwungen. Die einzelnen Stoßkeile der nördlichen Kampfgruppe konnten sich schließlich vereinen und, nach Osten aus der Stadt heraus­stoßend, dem weichenden Feind die Riickmgslinien abschneiden.

Nach Erstürmung des großen Platzes in der Stadtmitte stießen die Verbände der Waffen--- nach Süden vor. Noch einmal entstand in de: Nähe des Panzergrabens eine schwierige Lage für die Angreifer. Da die Nacht den weiteren Häuserkampf un­möglich machte und die Bolschewisten immer stärker gegen die westliche Franke der Angriffssront rückten, igelte sich die am weitesten vorgedrungene Stoßtruppe ein. Als der Kommandeur dieser Abteilung erkannte, daß seine Kräfte nicht ausreichen würden, die erreichten Stellungen zu halten, zog er seine Troß­fahrzeuge durch die Bresche bis in den Panzergraben hinein nach und verteidigte während der Nacht mit seinen Panzermän- ncrn und seinen Troßsahrern die gewonnenen Straßen und Häu­serblocks. In den frühen Morgenstunden brachen die Panzer von neuem los und schiugen in 2lstündigen ununterbrochenen Käm­pfen den immer wieder auffackernden Widerstand nieder. Der zurückweichende Feind setzte sich am 14. März im Süden der Stadt noch einmal fest. In einem Traktorenwerk und am Bahn­hof fand der Kampf seinen blutigen Höhepunkt, bis schließlick am Abend die in dem neuen erbitterte» Ringen zum Trümmer­feld gewordene Stadt völlig in unserer Hand um­so fiel Charkow. Loch während die ---Ve,oün0e am 15. März Noch die versprengten Bolschewisten zuiammentrieben oder wei- terstürmcnd in den Wäldern südöstlich der Stadt die Reste der geschlagenen Sowjets umschlossen, kroch die Bevölkerung aus ihren Verstecken hervor und erfüllte die Ruinen wieder mit neuem Leben.

Der italienische Wehrmachtbericht

Wirkungsvolle Luftangriffe auf feindliche Truppen- und Kraftwagenansammlungen an der südtunesischen Front DRV Rom, 16. März. Der italienische Wehrmachtbericht vom T'enstag hat folgenden Wortlaut:

Im Südabschnitt der tunesischen Front wurden 'eil,bliche Truppen- und Kraftwagenansammlungen von Stur > kampsbombern mit sichtbarer Wirkung angegriffen. Deutsche Jäger schossen in wiederholten Luftkämpfen drei feindliche Flug­zeuge ab.

In der Ortschaft Piana degli Albanest zerschellte am 12. März eines der feindlichen Flugzeuge, die am Angriff auf Palermo teilgenommen hatten, am Boden und geriet in Brand.

Von den Feindflügen der letzten Tage kehrten drei unsere,. Flugzeuge nicht zu ihrem Stützpunkt zurück.

Hohe Auszeichnung für Wiedergewinnung Charkows

---Obergruppenführer und General der Waffen---- Dietrich erhielt das Eichenlaub mit Schwertern Generalfeldmarschall v. Manstein, der Sieger in der Winterschlacht, und Generalleutnant Hörnlein, Kommandeur der Inf.-Div. Groß-Deutschland mit dem Eichenlaub ausgezeichnet