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in vielen Einzelfüllen überraschend starke Erhöhungen der Hek- larerträge erzielen ließen.

Bei den kriegswichtigen Oelsaaten, z. V. bei Mohn, wurden Steigerungen bis aus das Fünffache des Ertrages von 1938 fest- vcsrellt. Borgeschriebene Milch-, Eier- und Schlachtviehkontin­gente wurden vorbildlich erfüllt und teilweise aus freien Stücken beträchtlich überschritten. Gerade solche Beispiele wirtschaftlicher Leistung löschen in der Landwirtschaft die feindliche Agitation völlig aus und eifern zur Nachahmung an.

Auch in Böhmen-Mähren weiß man, daß der totalste Krieg der kürzeste ist. Parallel mit den im übrigen Reiche ergriffenen Maß­nahmen hat auch die Protektoratsregierung auf gesetzlichem Wege die Stellegung aller nicht absolut kriegswichtigen Betriebe und Unternehmungen verfügt. Bars und Nachtlokale haben ihre Pforten geschlossen. Schönheitssalons, Luxusgeschäfte und ähn­liche Betriebe für Kriegsdauer die Rolläden heruntergelassen. Und darüber hinaus erfolgt die Beschränkung des Einzelhan­dels aus jenes Ausmaß, das zur Bedarfsdeckung der Bevölkerung unbedingt erforderlich ist. Die freigestellten Arbeitskräfte wer­den über die Arbeitsämter kriegswichtigen Ausgaben zugeführt.

Zum Kampf mit den Waffen für Europa wurden die Tschechen nicht aufgerufen. Darum tämpfen sie an der Front der Arbeit, als Ingenieure, Arbeiter oder Bauern. In ihrem Tun leitet sie die Erkenntnis, daß es einzig und allein die Macht des Reiches war, die ihre Heimat vor Not und Tod und Verwüstung schützte und weiter schützen wird. Oskar Ullrich.

Tunesiens Wirtschaft

Zwischen dem tunesischen Kap Bon, das wir ein Eckpfeiler gegen Sizilien vorspringt, und dem Barkagebiet der Cyrenaika iällt das Mittelmeer nach Süden c-' und bildet eine gewaltige, etwa 1000 Kilometer breite und bis zu 4M Kilometer tiefe Einbuchtung, die allgemein als Syrte bezeichnet wird. Der östliche libysche Teil ist die Große Syrte, die etwa bis nach Tripolis reicht, und westlich schließt sich die Kleine Syrte an, die aber zumeist als Golf von Gab es auf den Karten steht. Dieser Golf, der in seinem inneren Winkel die tunesische Küstenstadt Gabes birgt, endet nördlich bei dem Hasen von Sfax und geht bei Mahdia und Sousse in die Bucht von Hamamet über, die oberhalb von der Sizilianischen Meeres- jtraße und nordöstlich von den italienischen Pantelleria-Inseln begrenzt wird. Südlich von Gabes findet die Kleine Syrte, so­weit sie an Tunesien grenzt, in den Häfen von Sul, Dschsroa und Sarsis ihren Abschluß.

Was aus Tunesien zur Ausfuhr kam, ging in der Hauptsache über die Häfen an der Ostkiiste. Das lag in der Tatsache be­gründet, daß der Atlas mit seinen Ausläufern nach Osten hin abflacht und den Verkehrswegen aus dem Innern die gleiche Richtung vorschrieb. Die Ueberquerung der Hügelketten nach Norden ist technisch schwierig, und außerdem ist auch wegen der mittelmeerischen Steilküste die Zahl der nördlichen tunesischen Häfen auf Tabarka und Biserta beschränkt, während das hinter dem Naturhafen von Valetta liegende Tunis erst nach kostspieligen Kunstbauten für größere Schiffe zugänglich gemacht werden konnte. Die für den Güterverkehr wichtigen Eisenbahnen streichen, von Westen kommend, nach Tunis im Nordosten, nach Sousse und Sfax im Osten, und daneben besteht eine den Bie­gungen der Golfe von Hamamet und Gabes folgende Küston- bahn, die eine Querverbindung zwischen SousseSfaxGabes herstellt.

Was wurde über diese Eisenbahnen und Häfen aus Tunesien exportiert? Vor allem Phosphate und Erze, die im Tagebau gewonnen werden. Die bedeutendste Phosphatlagerstätte ist Gafsa am Rande der Sahara; ihr Ausfuhrhafen ist Sfax. Ein zweites Abbaugebiet liegt bei Tebessa an der algerischen Grenze. In den Jahren vor dem Krieg betrug die Ausfuhr von Phos­phaten durchschnittlich 1,8 Millionen Tonnen. Außerdem wurden den Erzmärkten jährlich etwa 950 000 Tonnen tunesisches Hä­matit zugeführt. Dazu kam noch die in der Entwicklung befind­liche Förderung von Zinkerz und silberhaltigem Blei. Eine Industrialisierung des tunesischen Raums scheiterte an den gleichen Hindernissen, die auch für Marokko und Algier galten: es fehlte an Kohle und Erdöl. Tunesien brauchte jährlich, ohne industrialisiert zu sein, etwa 250 MO Tonnen Kohle und 100 000 Tonnen Erdöl. Man muß es den Franzosen lassen, daß sie außerordentlich eifrig nach Kohle und Erdöl gebohrt haben; alle Mühe blieb aber vergeblich. Eine Industrie, deren wichtigsten Rohstoffe erst über See zugefllhrt werden müssen, konnte unter Berücksichtigung der landläufigen kapitalistischen Tendenzen nicht rentabel sein. Deshalb brachte Frankreich die tunesischen Phos­phate und Erze zur Weiterverarbeitung zum Export.

In der landwirtschaftlichen Produktion Tune­siens stand der Weinbau obenan. An der östlichen Küste zwischen Tunis und Sousse sind etwa 30 OM Hektar mit Weinreben be­pflanzt. Jährlich wurden 1,8 Millionen Hektoliter Wein ge­keltert, von denen 1,4 Millionen Hektoliter zur Ausfuhr kamen. Weil aber Frankreich selbst ein Weinland ist und weil auch Algerien sich im Lauf der letzten Jahrzehnte zum drittgrößten Weinproduzenten der Welt entwickelte, wußte man zum Schluß nicht mehr, wo man den Segen gegen Bezahlung unterbringen sollte. Als dann im Jahre 1934 die allgemeine französische Wirt­schaftskrise immer stärker wurde, kam ein Gesetz heraus, das den tunesischen Weinbau zwangsweise einschränkte.

Südlich von Sousse gedeiht in der schon von der Sahara be­einflußten trockenen Luft der Oelbaum, der in rund 19 Mil­lionen Exemplaren vertreten ist. Die Olivenhaine von Sfax sind in ganz Nordafrika wegen ihrer Schönheit und wegen der Größe ihres Ertrages berühmt. Die nüchterne Statistik stellte fest, daß es Jahre gab, in denen 300 MO Tonnen Olivenöl ge­erntet wurden, aber sie verzeichnet auch Jahre, in denen der Ertrag auf 5MOOO Tonnen stieg. Der größte Teil wird expor­tiert.

Das dritte Wachstmnsprodukt Tunesien fällt in den forst­wirtschaftlichen Bereich, und zwar ist es die Korkeiche. Sie liefert eine gute Ernte, wenn sie aus Steinboden steht; sie ver­kümmert, wenn sie eine Kalksteinunterlage hat. Ein Gebiet von 1500 Quadratkilometern ist mit Korkeiche besetzt. Die kost­bare Rinde wurde zur weiteren Verarbeitung meist nach Frank­reich exportiert. In den Hochsteppen zwischen den Gebirgszügen wächst das Halfagras, das sich zur Herstellung besonders hoch­wertiger Papiersorten eignet Etwa 50 000 Tonnen wurden jährlich exportiert. Die Oasen des Südens liefern Datteln; vor allem das Schott-el-Dscherid ist wegen seiner großeiy süßen und besonders wohlschmeckenden Fruchtsorten bei allen arabischen Völkern hochberühmt.

Zur Abrundung des Bildes se- darauf verwiesen, daß die in oen Hochsteppen nomadisierende Vi?lftucht etwa zwei Millionen Schafe, 1,2 Millionen Ziegen, 500 000 Rinder, 200 000 Esel und Maulesel, 150 000 Dromedare und 100 OM Pferde umfaßt. Unter den heimischen Gewerben hat sich vor allem die Teppichweberei von Kairuan weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt gemacht. An den Küsten wird mit kleinen Booten eine lebhafte Fischerei getrieben; hauptsächlich kommt es zum Fang von Thun- iischen, Sardinen und Langusten. Die Ausbeute dient in der Hauptsache zur Deckung des tunesischen Eigenbedarfs.

_Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"_

Stimmung" undHaltung"

Dr. Goebbels sprach zur Auslandspressc

Rom. 15. Mär.z. Eine Unterredung die Reichsminister Dr. Goebbels den in Berlin beglaubigten Vertretern der aus­ländischen Presse gewahrte, wobei er eine Reihe freimütig gestellter Fragen mit der gleichen Offenheit beantwortete, wird von der italienischen Presse groß herausgestellt.Messaggero" betont, daß das Propagandaministerium von Anfang an bemüht gewesen ist, den Bedürfnissen dev Anslandspresse in jeder Weise zu entsprechen und denNachrichtenhunger" der Korre­spondenten zu stillen.Popolo di Roma" unterstreicht ebenfalls den kameradschaftlichen Ton der Zusammenkunft, während Voce d'Jtalia" hervorgebt, daß tatsächlich alle die Fragen angeschnitten wurden, die heute am stärksten die Menschen be­wegen. Wenn Dr. Goebbels dabei in der Beantwortung einer Frage über die innere Front Deutschland einen Unterschied zwischen der leicht veränderlichen Stimmung und der unver­änderlichen Haltung machte, so zeigte die glänzende Formulierung die Treffsicherheit seiner Darstellung. Das Hauptthema war die Neuordnung Europas, die ja auch im Bericht über den Besuch des Reichsaußenministers beim Duce Ende Februar in den Mittel­punkt gestellt wurde. Außerdem wurden der Terror der briti­schen Mordbrenner, die bolschewistische Gefahr und die Einstel­lung der Neutralen dazu, U-Bootkrieg und Kriegsproduktion behandelt.

__Dienstag, den 18. März 1943

Versprengte Banden hinter der Donezsront aufgeriebe»

DRV Berlin, 13. März. Gegen die Versprengten, die sich nach Zerschlagung mehrerer sowjetischer Verbände noch hinter der Donezsront Herumtrieben, wurden Jagdkommandos eingesetzt. Bei einem dieser Unternehmen wurden nach Feuergefechten zehn Offiziere und 278 Mann als Gefangene eingebracht. Im Verlauf einer zweiten Säuberungsaktion, die noch im Gange ist, wurden bisher 100 Bolschewisten gefangen genommen. Diese hatten sich nach Art der Banden in schwer passierbaren Wäldern eingenistet und von dort her die umliegenden Dörfer terrorisiert. Sie rasf- ten dort Verpflegung zusammen, plünderten die Zivilbevölkerung aus und versuchten Ueberfälle auf einzelne deutsche Soldaten. Die Jagdkommandos stellten die Versprengten immer wieder zum Kampf, hoben ihre Schlupfwinkel aus und vernichteten di« Bandenlager. Die Säuberungsaktionen dauern noch an.

Stadt versinkt im Erdboden. Erst kürzlich haben die Ausbrüche einiger Vulkane, die von Erdstößen begleitet waren, in zahl­reichen Ortschaften Mexikos schwere Schäden verursacht und Men­schenleben gefordert. Jetzt wird aus dem Süden des Landes be­richtet, daß die Stadt Pahuiche im Staat Oaxaca langsam im Erdboden versinke. Eine Anzahl Häuser wurde bereits völlig zerstört, andere sind dem Verfall nahe. Die obdachlose Bevöl­kerung ist überstürzt in die umliegenden Berge geflüchtet. Die Erdsenkung ist im Jahre 1936 zum erstenmal ausgetreten, jedoch nur in'geringem Umfange.

Nagold undAmyelnmg

MM

Wenn die letzten und höchsten Guter von Volk und Va­terland auf dem Spiele stehen, versagen die juristischen Formen und Formeln, die auf Erden gemacht sind; wer zum letzten Kampf fürs Vaterland geht, holt sein Recht vom Himmel". E. M. Arndt.

18. März: 1985 Wiedereinführung der allgemeinen Wehr­pflicht 1939 Lrricbtung des Protektorats Böhmen u. Mähren.

KausLvauenavbeit im März «us dem Laude

Im März nimmt die Länge der Tage beträchtlich zu. Jede Frau, besonders auf dem Lande, weiß, daß je weiter die Jah­reszeit vorschreitet, sich desto mehr die Arbeit häuft und mehrt, und im Grunde ihres Herzens fürchtet sie sich ein wenig vor der ewigen Hetze und dem Niefertigwerden. Aber vor dieser Hauptarbeit gibt es so manche Dinge, die als Vorbereitung und zur Erleichterung noch getan werden können und dann eine erhebliche Zeit- und Kraftersparnis bedeuten. Das Groß­reinemachen wird meist erst im April am liebsten nach Abschluß der Heizperiode, üblich sein. Zu der Zeit sind aber bereits nicht ausschiebbare Arbeiten im Garten, im Stall und auf dem Felde vordringlich. so daß diese häusliche Tätigkeit viele Frauen dann belastet. Es ist daher richtig, einige Arbeiten, die sich zeitlich vorverlegen lassen, schon jetzt zu erlediqen. z. B. das gründliche Aufräumen und Saubermachen der Schubfächer, das Ausstauben der Bücher, das Nachsehen. Ausbessern und Verändern der Sommerkleidunq. unter Umständen je nach Klima - das. Einmotten von Winrerkleidung. Pelzdecken usw.. die man vorher allerdings gründlich reinigen und ausbessern muß. Verschiedenartige Flicken mit der Maschine oder mit groben Handstichen übereinander genäht, geben haltbare Lap­pen und Tücher ab. die an griffbereiter Stelle aufbewahrt wer­den sollten. Reparaturen an allem Hausgerät müssen vorge­nommen werden, z. V. Besen und Schrubber befestigt, fehlende Nägel eingeschlagen, Holzteile an Möbeln angeleimt wackelnde Stuhlbeine repariert werden. Rach der Heizperiode werden die Oefcn sauber gemacht und die Feuerunqs- und Aschenlöcher gründlich naß ausgescheuert und ausgewischt und nach dem Austrocknen mit Papier ausgelegt. Es sind ideale kühle Auf­bewahrungsplätze für Lebensmittel njw.. die im Sommer vor Wärme und Fliegen geschützt werden sollen. Dann ist es auch Zeit, die Fenster auf dem Hausboden, im Keller und in Vor­ratsräumen, Gaststuben usw. zu putzen, die Fliegenfenster zu kontrollieren, zu säubern und auszubessern. Vo-rratsregale und -ische zu scheuern und an der Luft zu trocknen. Alle vorhan­denen Vorräte unterzieht man einer genauen Kontrolle.

kleine Einkornniensteuevbeftbeide sne

Steuererklärung trotzdem bis 31. März abgeben,

Ministerialdirigent Dr. Haußmann vom Reichsfinanzministe­rium teilte gelegentlich eines Vortrages in Berlin mit. daß die Finanzämter im Interesse einer Kriegsvereinfachung für das Stenerjahr 1942 keine Steuerveranlaqungen vornehmen und Steuerbescheide erteilen werden. Da die Zahl der zu veran­lagenden Steuerpflichtigen mehrere Millionen beträgt, werden durch diese Vereinfachung zahlreiche Kräfte frei, die anderen wichtigen Arbeiten zugute kommen. Selbstverständlich sind die fest­gesetzten Vorauszahlungen von den Steuerpflichtigen nach dem letzten vorliegenden Bescheid weiter zu leisten. Die Veranla­gung für 1942 wird im allgemeinen auf das Frühjahr 1944 verschoben. Dann sollen die beiden Bescheide für 1942 und 1943, zahlenmäßig getrennt, aber auf dem gleichen Formular, erteilt werden. In einer Reihe von Fällen werden jedoch auch in diesem Jahr Bescheide erteilt. So wird z. B. bei Wegfall der Steuerpflicht wegen Todesfall oder Wegzug im Jahre 1942 eine Veranlagung stattfinden. Auch wenn der Steuerpflichtige im Laufe des Jahres 1942 von beruflicher Selbständigkeit in ein Eefolqfchaftsverhältnis überaeqangen ist muß seine Einkommen­steuerschuld aus 1942 endgültig geregelt werden. War das Einkommen 1942 wesentlich größer als 1941. so soll die Abschluß­zahlung nicht bis nach der nächsten Veranlagung im Jahre 1944 aufgeschoben werden. Das Finanzamt wird auch in diesen Fällen jetzt schon einen Bescheid erteilen, um dem Steuerpflichti­gen nicht für 1944 eine zu große Abschlußzahlung aufzuerlegen.

Trotz dieser Vereinfachung sind die Steuererklärungen für 1942 ebenso sorgfältig ausgefüllt wie in jedem Jahr auch in diesem Jahre fristgemäß abzngeben. Die Frist läuft vom 1. bis 3l. März 1943. Beim Vorliegen zwingender Gründe, etwa besonders umfangreiche Buchführung, oder auch bei Einberufungen, kann die Frist verlängert werden, nicht aber über den 39. Juni hinaus.

Vevdttnkeluuoszeiten

18. März von 19L7 bis 6.05 Uhr

17. März von 19.29 bis 6.03 Uhr

18. März vv« 1930 bis 6.01 llhr

19. März von 19.32 bis 5.59 Uhr

29. März von 19.33 bis 5.57 Uhr

Landweh»! und Reserve

Eine Verfügung des Führers stellt fest, daß eine Trenung in Landwehroffiziere und Reserveoffiziere sowie in Wehrmacht­beamte der Reserve im Kriege nicht mehr gerechtfertigt ist. Die Landwehroffiziere der neuen Wehrmacht und die Land­

wehroffiziere z. V. führen deshalb die Dienstbezeichnung Re­serve-Offiziere. Die Wehrmachtbeamten der Landwehr der neuen Wehrmacht und die Wehrmachtbeamten der Landwehr z. V. füh­ren die DienstbezeichnungWehrmachtbeamter der Reserve".

So werden Phosphorbrandbomben bekämpft!

Die bei den englischen Luftangriffen u. a. verwendeten Phos­phorbrandbomben sind mit einer phosphorhaltigen Flüssigkeit ge­füllt, die beim Aufschlag der Bombe verspritzt und sich von selbst entzündet. Hierdurch entsteht zunächst eine starke Flammen» und Rauchentwicklung, so daß es scheint, als ob jeder Lösch­versuch zwecklos wäre. Das ist aber durchaus nicht der Fall, denn die Flammenwirkung geht sehr schnell zurück, nachdem meist nur leicht brennbare Gegenstände wie Gardinen. Vorhänge usw. in Brand gesetzt worden sind. Darüber hinaus brennen nur noch die einzelnen im Raum verspritzten Fladen der Brandmasse mit kleiner Flamme weiter.

Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo die Selbstschutzkräfte ohne besonderen Schwierigkeiten nnt Lustschutzhandspritze, Wasser und Sand den Brand löschen können. Wegen der starken Ver- qualmung muß dabei die Volksgasmaske oder ein anderer be­helfsmäßiger Atemschutz (nasses Tuch) benutzt werden. Außerdem sollen möglichst rasch die Fenster geöffnet, notfalls eingeschlagen werden, damit der Qualm abzieht.

Damit ist die erste Gefahr beseitigt. Da sich der Phosphor aber, sobald er trocken wird, immer wieder von selbst entzündet, mutz der Raum auf etwa neu aufslammende Brände ständig beobachtet werden, bis die letzten Spuren von Phosphor durch Fachkräfte beseitigt sind. Diese Fachkräfte mutz der Luftschutz­wart bei seinem zuständigen Luftschutzrevier anfordern.

Vorsicht beim Umgang mit Phosphor! Denn Phosphor ist gif­tig und verursacht Verbrennung auf der Haut. Hat also jemand phosphorhaltige Brandmasse auf die Haut bekommen, was am Geruch oder im Dunklen am Leuchten der betroffenen Stelle zu merken ist, so muß die Masse unter Wasser mit einem Stäbchen, dem Rücken eines Messers oder dergleichen sorgfältig abgeschabt werden. Nachher ist die Stelle mit warmem Wasser gründlich ab­zuspülen und die Brandwunde mit feuchten Umschlägen so lange zu behandeln, bis der Arzt endgültige Hilfe leistet. Mit der Brandmasse bespritzte Kleidungsstücke müssen sofort ausgezogen und in Wasser gelegt werden.

Heldenehruug!

Rohrdorf- In der würdig und schön geschmückten Kirche ehrte eine von hier und auswäts versammelte Tranergemeinde das Gedächtnis an den jugendlichen Helden Albert Deng- ler vom Burghof. Herzliche, trostgebende Worte sprach Pfarrer Sch.rempf zu den Angehörigen. Zwei Chorgesänge gaben dem allgemeinen Mitfühlen Ausdruck. Friedliche Ruhe ihm in frem­der Erde!

Schlaf wohl, du treu Soldatenherz . . .

Walddorf. Wieder hat der Krieg ein Opfer aus unserer Ge­meinde gefordert. Der Obergefreite Albert Bitz er, .Zweitältester Sohn des Jakob Bitzer. Schreinermeister, ist einer anfangs Februar im Osten erlittenen schweren Verwundung im Laza­rett Raftenburg in Ostpreußen erlegen. Geboren am 17. Februar 1909. erlernte er nach seiner Schulentlassung im väterlichen Geschäft das Schreinerhandwerk und machte im Jahre 1933 die Meisterprüfung, um später die vom Vater auf beachtliche Höhe gebrachte Möbelwerkstätte weiterführen zu können. 1936 verheiratete er sich mit Marie qeb. Schmohl von Hof Stoll- beck bei Hetlingen in Hohenzollern. Nach seiner militärischen Ausbildung im Juni 1949 wurde er im Osten eingesetzt, wo er ununterbrochen für seine geliebte Heimat sein Leben einfetzte, bis er schwer verwundet wurde. Mehrere Tage nahm ihn ein treuer Kamerad und Landsmann mit, bis er ihn in einem Feldlazarett einliefern konnte, von wo er dann in das oben erwähnte Heimatlazarett befördert wurde. Dort ist er ganz un­erwartet rasch gestorben und seinem im März vorigen Jahres gefallenen Bruder Otto im Heldentode fürs Vaterland nach­gefolgt. Schon früh ist er der NSDAP, beiqetreten und war stets ein treuer Gefolgsmann des Führers. Neben seiner Frau und drei kleinen Kindern, dem kranken Vater, der Mutter und einem großen Egschwisrerkreis trauert die ganze Gemeinde um einen beliebten und geachteten Mitbürger, dem ein dauern­des, ehrendes Andenken bewahrt wird. Am heutigen Tage wird er in Rastenburg beerdigt. ..Ruh' aus von allem Erdenschmerz".

Wir ehren das Alter!

Effringen. Frau Katharine Bet sch qeb. Raufer, Maurers- witwc, wird heute 83 Jahre alt. Wir wünschen ihr einen er­träglichen Lebensabend und gratulieren herzlich zum Geburts­tage!

Oberlehrer Wagner gestorben

Oherjettingeu. Oberlehrer Martin Wagner, der von 1908 bis 1924 als Schulvorstand in Oberjettingen wirkte, starb im 68. Lebensjahr in Waiblingen, wo er bis zu seinem Lebens­ende die Lehrtätigkeit ausübte.

Wenn mau Zündhölzchen ins Feld schickt . . .

Tübingen. Bon der Strafkammer wurde eine Frau, die Zünd Hölzchen in großen Mengen und Feuerwerkzeuge an ihren Mann ins Feld geschickt hatte, mit 70 Mark bestraft. Eine Warnung für andere, die diese strenge Vorschrift außer acht lassen.