2 . Seite - Nr 83
Nagolder Tagbiatt »Der Gefellschafter"
Dienstag, den 18. März 1813
fern uns Flcyren aus. Das „Motti", die große Einkreisung, beginnt! In dem alles verschlingenden Schnee ein schwieriges Werk! Weit mutz der Kreis gespannt werden; denn die Sowjets dürfen ihn erst bemerken, wenn er geschlossen ist, sonst könnten sie sich in dieser unübersichtlichen Wildnis aus der Umklammerung lösen. Langsam, unendlich langsam, in geräuschlosem Vortasten, geschicktem Ausweichen und weitem Ausholen wächst das „Motti". Als der Morgen hereinbricht, ist der Ring geschloffen. Der Feind ist in der Falle.
Den nächsten Tag und die folgende Nacht halten die finnischen Kameraden die Bolschewisten fest umklammert. Es ist sehr schwer für die Angreifer. Der mannshohe Schnee ist für die auf einer Anhöhe sich verteidigenden Sowjets im Kampf ein wertvoller Bundesgenosse. Dennoch gelingt es unseren Waffenbrüdern, die ersten Gefangenen zu machen. >
Am nächsten Morgen stoßen deutsche Jagdkompanien auf Schiern zu den finnischen Erenzjägern und verstärken den Druck des „Mottis". Deutsche und finnische Oedmarkkämpfer greifen nun in vorbildlichem Zusammenwirken die zäh sich verteidigenden Bolschewisten an. Unsere Grenadiere haben die Schier abgeschallt und wühlen sich geschickt durch den Schnee bis dicht an die feind- lichen Verteidigungsnester. Ganz nahe krachen dann die wohlgezielten Feuerstöße und Schütze in die versteckten Stellungen des Gegners. Dreimal greifen die unseren an. Dann, beim dritten Ansturm, heben sie die Arme, hie bolschewistischen Offiziere und der Rest der überlebenden Sowjets. Sie waren am Ende ihrer Kraft, übermüdet wanken sie von der Höhe herab, von der Stätte des Kampfes, die mit todesverkrampften Bolschewisten über und über bedeckt ist. Durch einen zweiten Schiverband versuchten die Sowjets vorher das „Motti" zu sprengen. Doch deutsche Jagd- kompanien fingen diesen Entlastungsvorstoß auf und schlugen die Angreifer blutig zurück.
Oft, sehr oft bewähren sich unser Jagdverbände an der Kanda- lakscha-Front, die finnischen Grenzjäger und die deutschen Grenadiere. Immer stehen sie in treuer Waffenbrüderschaft zusammen. Immer sind sie bereit, sich selbstlos füreinander einzusetzen, wenn die Bolschewisten im Niemandsland austauchen. Dieser gemeinsame Kampf und das gemeinsam vergossene Blut in diesem harten Ringen verbindet sie unzertrennlich. Dies letzte „Motti" im Urwald Lapplands, in dem ein stärkerer sowjetischer Schiverband in vorbildlichem Zusammenwirken vernichtet wurde, hat es erneut bekräftigt!
Der F nanzier des Noosevettkricges
Nach einer Funkmeldung aus Amerika erlitt der berüchtigte amerikanische Großbankier I. P. Morgan einen Schlaganfall. Morgan steht im 75. Lebensjahr.
An sich sind die Morgans von robuster Gesundheit. Der Vater I. P. Morgans, der 1837 in Rom geborene John Pierpont Morgan, wurde 76 Jahre alt. Er war der Gründer des größten amerikanischen Finanzunternehmens, dessen ober- und unterirdische Einflüsse auf die Politik der Vereinigten Staaten bereits bis zum Tode des alten Morgan ins Angemessene stiegen. Allerdings scheffelte der alte Morgan die Millionen bei weitem noch nicht so, wie es dann seinem Sohn, dem jetzt erkrankten Morgan, „dem Zweiten", durch sein« in alle Hauptzweige der Wirtschaft eingenisteten jüdischen Wcltfirma gelang. Besonders groß verdiente diese an den Staatskrediten, die sie den jeweiligen Präsidenten gewährte, und eines der dicksten Geschäfte war dann der erste Weltkrieg. Die drei größten finanziellen Transaktionen, die in Verfolg der Kaiastro"i'e v-n 18" 1919 unternommen wurden, die Anleihen der Vereinigten Staaten an die europäische „Entente"-länder, die Stützungsaktion für den französischen Franken im Jahre 1924 und die Dawesanleihe gingen wesentlich über den Juden Morgan und ließen dicke goldene Spuren zurück.
An Skrupellosigkeit steht der Sohn kaum hinter seinem Vater zurück. Er hat von ihm auch die Verbrämung des „businetz" in Riesenziffern durch die schönen Falten der „wohltätigen Stiftungen", der Spendenschecks für wissenschaftliche Zwecke und der sammlerischen Aufhäufung von Kunstobjekten, Gemälden, Büchern usw. übernommen. Der alte Morgan kaufte jahrzehntelang auf allen europäischen Kunstmärkten das Beste und Seltsamste. Die Preise spielten keine Rolle. Sie wurden sprunghaft in phanastische Höhen getrieben. So füllte er sein Schloß aus Lang Island mit alten Meistern und Schätzen jeder Art an. In Deutschland machte Wilhelm von Bode auf die künstlerische Ausräubung Europas aufmerksam, ohne sie wirksam unterbinden zu können. Das Morgansche Privatmuseum wurde auf eine Viertelmilliarde geschätzt. Der junge Morgan begann, aus nicht durchsichtigen Gründen, im Jahre 1935 aus den jüdischen Schatzkammern wieder zu verkaufen.
Daß I. P. Morgan, sowohl als Leiter seiner gigantischen Firma, als auch persönlich keine anderen Rücksichten und Beweggründe kannte, als händlerische und finanzpolitische, versteht sich von selbst. Von dieser Art waren deshalb auch die Motive, die ihn veranlatzten, dem Präsidenten Woodrow Wilson den Eintritt in den ersten Weltkrieg zu diktieren. Die Angst um die Riesenkapitalien auf der einen, die „Spekulation" auf neue Riesenverdienste auf der anderen Seite, waren es, die Blut, Verderben, Zerstörung und wirtschaftlichen Wahnsinn über die Welt brachten und schließlich zu dem „Sieg" und dem „Frieden" führten aus deren faulem Boden der zweite Weltkrieg geboren wurde. Morgan, als einer der typischsten und mächtigsten Vertreter des jüdischen Weltkapitals, trägt an den nun schon fast dreißig Jahre währenden furchtbaren Erschütterungen der Welt seinen nicht wegzutilgenden, vollgemessenen Schuldanteil.
Es war für Amerika eine ungeheure „Sensation", als im Jahre 1933 der Bankenausschuß des Senats es wagte, zum ersten Male seit Bestehen der Firma auch von dem allmächtigen Morgan die Vorlegung einer Bilanz zu verlangen. I. P. Mogan, der «s immer verstanden hat, sich durch eine wohlberechnete, geheimnisvoll« „Exklusivität" vor den breiten Matzen des amerikanischen Volkes hinter einer geradezu mystischen Unnahbarkeit zu verbergen, mußte sich bequemen, persönlich vor dem Ausschuß zu erscheinen. Das Kapital der Firma wurde damals mit 53 Millionen Dollar, die Depositen mit 34V Millionen Dollar festgestellt, lieber die Höhe des Morganschen Privatvermögens bestehen nur Vermutungen und mehr oder weniger glaubwürdige Schätzungen. Bei jener Senatsuntersuchung konnte man nicht umhin, nebenbei festzustellen, daß die Firma Morgan jahrelang keine Einkommensteuer gezahlt hatte! Aber das wurde, auf Grund irgendwelcher kniffliger Paragraphen nachträglich als „korrekt" befunden. Hat doch Morgan einmal erklärt, er bezahle das Heer seiner Rechtsanwälte nicht dafür, daß „sie ihm sagten, was er tun solle, sondern dafür, daß sie ihm zeigten, wie er das tun könne, was er wolle".
Mit dem jetzigen Präsidenten Roosevelt steht Morgan persönlich nicht so gut, wie mit dessen Vorgängern, da Roosevelts einige Jahre vor dem Krieg unternommenen Versuche, die Finanzdespotie der Truste und der amerikanischen Großkapitalisten wenigstens etwas einzuschränken, von dem Leiter des stärksten jüdischen Finanzinstituts natürlich als ein Eingriff in die heiligsten echte des Mammons bekämpft wurden. Dafür arbeitet das Morgangeld für den Rooseveltkrieg, der ja nicht ein amerikanischer, sondern letzten Endes ein jüdischer Krieg ist.
Si« gehen mit den Deutschen
Die Zivilbevölkerung der geräumten Frontdörfer südöftwärts des Jlmensees verließ mir den deutschen Truppen die Heimat, um nicht erneut in die Hände der Bolschewisten zu fallen,
(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Beitzel. HH.. Z.)
-«K
Zum Jahrestag der Errichtung des ProieAsrats
Die Leistung Böhmens und Mährens im totalen Krieg
NSK Das Protektorat leistet seit 1939 einen ständig wachsenden Beitrag zur Kriegführung Großdeutschlands. Als eines der dichtestbevölkerten und wirtschaftlich vielseitigsten. Glieder des Reiches erstreckt sich diese Leistung auf alle Bereiche des Wirtschaftslebens. Obwohl am 15. März 1939 bei der Errichtung des Protektorates Böhhmen und Mä-Hren ein ausgesprochen liberaldemokratisch ausgerichteter Wirtschaftsorganismus übernommen wurde, vollzog sich in den abgelaufenen vier Jahren beinahe reibungslos unter deutscher Leistung die Umstellung aufeine autoritäre Führung. Heute ist von dem indioidnalistisch- selbstsüchtigen Geist jener jüngstvergangenen Zeit keine Spur mehr übriggeblieben. Von Pilsen bis Mährisch-Ostrau wird mit steigendem Tempo an der Erfüllung der kriegbedingten Planaufgaben gearbeitet. Jedes Rad dreht sich und jeder Pflug bewegt sich hier nur für ein großes Ziel: den Sieg Eroßdeutsch- lands.
Die Arbeitsintensität in Böhmen-Mähren ist seit 1939 um ei» Vielfaches gestiegen. In noch höherem Maße ist auch die Fürsorge für die Arbeiter gestiegen. Große und kleine Betriebe wetteifern miteinander in der Nachahmung sozialer Einrichtungen großer Unternehmen im übrigen Reich. Werksküchen, Bäder, Waschräume, Lehrlingsschulen, Erholungsheime und Arbeitersiedlungen wurden an vielen Orten errichtet. Ein Unternehmen richtete z. B. einen Alters- und Unterstlltzungsfond mit einem Grundkapital von 2 Millionen RM. ein, der ausschließlich aus Werksmitteln gespritzt wird. Ein anderer Betrieb teilt zusätzlich jeden Tag bis zu 19VÜV Suppen neben den 1290 Mittag- und Abendessen aus. In einem weiteren Werk wurden vergangenes Jahr Arbeitsschuhe ausgeteilt, die der Stellvertretende Reichsprotektor General Heydrich geschenkt hatte. Zahllose ähnliche Beispiele wären der Erwähnung wert.
Neben diesen Einzelaktionen der Betriebsfürsorge, die nach dem Vorbild des Reiches durchgeführt wurden, laufen die großen gesamtstaatlichen Maßnahmen. An erster Stelle steht die R e-
sorm der Sozialversicherung für Arbcitsinvaliden. Der Versicherungsumfang, der vor 1939 nur einen kleine» Teil der Schaffenden erfaßte, wurde großzügig ausgeweitet, während die Versichcrungsleistungen teilweise bis auf das Dreifache erhöht wurden. Die Angestellt-nversicherung, die unter dem früheren System gefährlich passiv geworden war und bereits an eine Kürzung der Rentcnbetrüge schreiten wollte, wurde grundlegend saniert. Nach dem Wegfall der Grenzen gegen das Reich erfolgte die uneingeschränkte Anrechnung der von vielen tschechischen Arbeitern von 1939 jenseits der Grenzen erworbenen Anwartschaften, die früher bei einer Rückkehr nach Böhmen-Mähren verfielen.
Gerade die Frage der tschechischen Arbeiter im Reich ist ein Schulbeispiel für die Verlogenheit der Feindagitation. Man vergißt, daß schon vor 1938 über 100 099 Tschechen im übrigen Reiche arbeiteten und so zufrieden mit ihren Arbeitsplätzen waren, daß sie mehr als andere vor dem im Herbst 1938 zwischen dem Venesch-Staat und Deutschland drohenden Kriege bangten. Jene viölen Tausende tschechischer Vorkriegsarbsiter im Reich waren die besten Propagandisten für den freiwilligen Einsatz weiterer Hunderttausende von Tschechen nach Kriegsausbruch. Die neuen tschechischen Arbeiter im Reiche fühle» sich genau so wenig als „Sklaven" — ein Wort, das nur in der Feindliche existiert — wie die früher angekommencn.
Wie der tschechische Arbeiter, so schafft auch der tschechische Bauer unmittelbar für den Sieg Eroßdeutschlands, indem er unermüdlich an einer Verstärkung der Ernährungsbasis arbeitet. 108 Saatgutbetriebe liefern ihm laufend hochwertiges Saatgut und Setzlinge, und zahlreiche landwirtschaftliche Beratungsstellen stehen ihm in jedem Bezirke mit Rat und Tat zur Seite. Festpreise und Leistungsprämien wirken sich in steigendem Maße wohltätig aus, wie erhöhte Investitionen. Ankauf hochwertigen Zuchtviehes und sinkende Verschuldung beweisen. Sowohl die Milchleistung als auch die Hektarerträge bewegen sich in erfreulicher Kurve aufwärts. So konnte z. B. ein nordwestböhmischer Bezirk die Milchleistung 1942 um 30 v. H. steigern, während sich
Zitterrochen und tobender „Va!"
Torpedos, die furchtbare Waffe unserer U-Voote
NSK Immer wieder künden die Sondermeldungen des Deutschen Rundfunks von heldenhaften Taten unserer Unterjeeboots- besatzungen, welche auch unter schlechtesten Wetterbedingungen ihre „Aale" an den Feind heranbringen und Tonne um Tonne des für den Feind so wertvollen Schiffsraumes in die Tiefe schicken. Zweck und Ziel der Unterseeboote ist es, die Torpedo- wafse auch bei Tage an die feindlichen Schiffe heranzutragen. Zu welcher Vollkommenheit unsere U-Boote hierbei gelangt sind, davon hören wir in-kürzesten Zeiträumen, welche selbst sür den Fachmann unerwartete U--^->rr"'^'>noen bedeuten.
Lie Hauptangriffswaffe der U-Voote ist der Torpedo. Der Torpedo ist seinem Wesen.nach eine durch Maschine und Propeller bewegliche. Seemine. Seinen Namen trägt er nach dem Zitterrochen (lat. torpodo), einem Rochenfisch mit runder Körperform, welcher aus seinem elektrischen Organ heftige Schläge geben kann. Und so wie der Zitterrochen seine elektrischen Schläge, so versetzen die „technischen Torpedos" der feindlichen Schiffahrt harte Schläge.
Die Idee, Schiffe durch minenartig wirkende Sprenggeschosse zu zerstören, ist schon über 100 Jahre alt. Aber die ersten hergestellten Bauarten legten noch nicht selbsttätig ihren Lauf unter Wasser zum Angriffsziel zurück. Die ersten Torpedos, die diesen Namen verdienten, wurden vor rund 80 Jahren konstruiert. Die alte österreichische Marine hatte hervorragenden Anteil an der Entwicklung der neuen Waffe. — Dieser sogenannte „Fisch- torpeda" hat seine Feuerprobe im Chinesisch-japanischen Krieg (1895) abgelegt, als zwei chinesische, für unverletzlich gehaltene Panzerschiffe von den Japanern erfolgreich torpediert wurden. Bekannt ist auch, daß der Russisch-japanische Krieg (1905—1906) durch einen Torpedobootsangriff auf die russische Flotte in Port Arthur eingeleitet wurde. Nach der berühmten Schlacht bei Tsushima versenkten japanische Torpedoboote durch Nahangriff eine ganze Anzahl Schiffe der geschlagenen russischen Flotte. Die Torpedowaffe setzte sich also technisch durch. In der Schlacht am Skagerrak veranlaßte schließlich ein Massenangriff deutscher Torpedoboote den britischen Flottenchef zum Abbrechen des Gefechts. Von den Torpedos der deutschen U-Boote wurden im Ersten Weltkrieg viele Millionen Tonnen Schiffsraum vernichtet.
Der Torpedo ist in seiner vielfachen Anwendungsmöglichkeit bei Torpedoboot, U-Boot, Schnellboot und schließlich Torpedoflugzeug Zu einem einzigartigen Kampfmittel geworden. Die technische Maschinenanlage eines Torpedos, denn man kann hierbei im besten Sinne von einer regelrechten „Ma- ichinenanlage"sprechen, ist eine besondere Leistung der Jngenieur- kunst. Der Torpedo hat etwa die Gestalt einer Zigarre, aber riesigen Ausmaßes (6 bis 8 Meter lang) und mit einem Durchmesser von etwa Meter, welche aus einem am Kopf stumpfen und am Schwanzende spitz zulaufenden, geschlossenen stählernen Rohr besteht.
Im stumpfen Kopsteil trügt der Torpedo einen Perkussionszünder, die sog. „Gefechtspistole", welche beim Auf- irefsen auf das Ziel die Spengladung zur Entzündung bringt. Hinter der Sprengladung liegt der zugleich als Schwimmkörper dienende Luftkessel. Dieser wird unter 150 Atmosphären Druck mit Luft gespeichert, deren Expansionskraft zum Betrieb der Maschine dient. Die Herstellung des Luftkessels erfordert ganz besondere technische Sorgfalt, da über den üblichen Betriebsdruck hinaus ein wesentlich höherer Probedruck ausgehalten werden muß.
Die Ingangsetzung der Maschine erfolgt durch bestimmte Vorrichtungen während der Vorwärtsbewegung des Torpedos im Lanzierrohr. Dieses entspricht etwa dem Geschützrohr. Eine Rejhe
technisch dcstdnrchdachter Vorrichtungen dient der Regulierung des Kraftantricbs, dem Stoppen nach eingestellter Luftentfer- nung usw. Die Torpedos versenken sich, auch wenn sie ihr Ziel verfehlt« haben, durch geeignete Einrichtungen selbständig, damit dem Feind nicht eine derartige Präzisionsmaschinenwaffe in die Hände füllt, aus deren Konstruktion er wichtige Aufschlüsse zu ihrer Bekämpfung ziehen könnte. Aus dem Wege vom Luftkessel zur Maschine wird die Preßluft zum Ausgleich des Spannungsverlustes bei Abkühlung durch einen „Luftwärmer" vorgewärmt und dadurch ihr Arbeitsvermögen gesteigert. Vor allem auch durch diese technische Einrichtung sind die beträchtlichen Steigerungen der Schußentfernung und die hohen Laufgeschwindig- leiten erreicht worden. Mit Hilfe gewisser technischer Einrich- ^ tungen wird die Expansionskraft der Preßluft auf die mehr- zylindrige Maschine übertragen, welche zwei mehrfliigelige, ent- s gegengesetzt schlagende Propeller in Betrieb setzt, die mit dem Horizontal- und dem Vertikalrudcr im Schwanzstück des Torpedos sitzen. ^
Hinter dem Luftkessel ist auch der sogenannte „Tiefen- i apparat" angeordnet, welcher die Einstellung des Torpedos ! rn seinem Lauf auf bestimmter Wassertiefe erlaubt. Der Tech- i niker bezeichnet ihn als „hydrostatisch" wirkend, weil das Wasser Z mit seinem Druck den Torpedo selbsttätig in der gewünschten Tiefe steuert. Der Tiefenapparat weist eine federbelastete Druckplatte auf, welche von dem in verschiedenen Tiefen ungleichen Wasserdruck selbsttätig verstellt wird. Vor deni Schuß wird die Spannung der Feder auf die gewünschte Wassertiefe eingestellt.
In Verbindung mit einem Kontrollpendel werden die Schwingungen der vom Wasserdruck abhängigen Druckplatte auf das Tiefenruder übertragen, dessen Stellung den Torpedo in die gewünschte Tiefenlage zwingt.
Um aber auch ein sicheres Treffen zu ermöglichen, sind Seitenabweichungen von der gewünschten gradlinigen Bahn des Torpedos zu verhindern. Auch dies wird durch eine technische Einrichtung erreicht. Der sogenannte „Geradlaufappara t", ein kardanisch aufgehängtes Kreiselsystem, lehrt sozusagen den Torpedo „gerade gehen". Das Prinzip beruht aus der Wirkung eines rasch rotierenden Kreisels, der seine freie Drehachse stets im Raume beizubehalten sucht. Beim Ausstößen des Torpedos aus dem Rohr wird dieser Kreisel im Torpedo in sehr schnelle Bewegung versetzt. Die Kreiselkraft wird also wirksam. Weicht der Torpedo aus irgend einem Grund von seiner gradlinigen Bahn ab, so verändert sich die Lage der Kreiselachse gegen den Tor- psdokörper. Hierdurch wird eine Bewegung der Vertikal-(Sei- tenffteuerung erzwungen, welche den Torpedo wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückführt.
Der „Tiefen-", wie der „Gerodelausapparat" haben heute derartige Verbesserungen erreicht, daß die modernen Torpedos zu einer Präzisionswaffe ersten Ranges geworden sind. Eins be- iondere Einrichtung am „Oieradlausapparat" ermöglicht es auch, den Torpedo aus Unterwasserrohren im Winke! zu schießen, ohne daß das Boot umständliche Positionsänderungen vornehmen mutz.
Diese wenigen Hinweise zeigen schon, daß der Torpedo eine technisch höchst durchdachte Präzisionsmaschine ist, die mit Eigen- bewegung, Steuerung usw. versehen, durch deutsche Männer gelenkt, die Schlacht aus den Meeren maßgebend beeinflußt. Bei der Konstruktion und Fertigung der modernen deutschen Torpedos stehen bestes Jngenicurwissen und ausgesuchte Werk mannsarbeit Pate. Diese „Aale" uiyercr U-Boote dringen in die feindlichen Schisse ein und schicken sie in die Tiefe. Die Schlacht auf dem Atlantik wird weiter geschlagen. Deutsche Technik konstruiert and stellt hierzu Torpedos in unvorstellbaren Mengen zur Verfügung.
Dr.-J::g Hans-Otto Karl.