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»Wenn wir in der Zeit, als uns noch das volle Ver­trauen des Volkes ein Rückhalt war und die Staatsmän­ner noch nicht aufhören muhten. Volksmänner zu sein, wenn wir damals einen Mann an die Spitze qestellt hätten einen solchen, der in der qanzen Größe bürgerlicher Ein­fachheit durch den Adel einer freien Gesinnung auch die rol;e Gewalt zu bändigen die verwilderte Leidenschaft in die rechte Strömung zu lenken verstanden hätte, ich denke, das gesamte deutsche Volk wäre seine Hausmacht gewesen". lLudwig Uhland in der Franks. Nationalversammlung).

12. Marz: 1518 N Chytränz. Rektor, neulateinischer dichter, in Menzingen IWürttembergs geb 1916 Marie v. Ebner- Eschenbach. Dichterin, gestorben. 1918 Einnahme von Odessa.

1988 Proklamation des Führers zum Einmarsch der deut­schen Trunken in Oesterreich Einzug des Führers in Braunau und Linz. - 1942 Robert Bosch gestorben.

Dienstnachrichten

Ernannt wurde der Landwirt Adolf Buchter in Arnbach Krs. Calw zum ehrenamtlichen Bürgermeister dieser Gemeinde.

Aeldengevenkta» ans de« 21. LNSv» vevlest

Tag der Wehrmacht am 28. März

Der Heldengedenktag wird in diesem Fahr am Sonntag, den 21. März begangen werden. Der Tag der Wehrmacht findet am 28. März statt.

Am Hcldengedenktaq sind bis 21 Uhr alle össentlichen Ver­anstaltungen rein unterhaltenden Charakters verboten. Darbie­tungen ernsten Charakters bleiben erlaubt.

Reifeprüfung an dev Oberschule s. L. in «agold

Nachdem am 17. bis 20. Februar 1918 der schriftliche Teil der diesjährigen Reifeprüfung abqehalten worden ist. fand am 8. März 1913 der mündliche Teil der Prüfung statt unter dem Vor­sitz des Obersiudienrais Dr. Rau als Vertreter der Unter­richtsverwaltung. Die Reifeprüfung hüben mit Erfolg bestanden.

Blankenhorn. Ernst Otto. Nayold; Benz. Adelheid. Nagold; Kemps, Lore. Nagold; Meyer. Ruth. Altensieig; Schneider. Wil­helm. Altensteig.

Abgangszeugnisse mit Reisevermerk die gleichbedeutend mit Reifezeugnissen sind.erhalten folgende zur Wehrmacht einberuscne 10 Schüler:

Beck,Roland. Nagold; Bodamer Hans. Nagold; Dengler. Kurt. Rohrdors; Kern. Walter. Ueberberg; Luginsland. Kurt. Mötzingen; Schmid. Heinz. Rohrdors; Theurer. Helmut. Alten- steig: Vogt. Hans. Hochdorf Krs. Horb; von Wächter Ulrich Hohenmühringen Kr. Horb; Widmaier, Walter, Egenhausen.

Das Gesamtergebnis ist wieder sehr erfreulich für Schüler und Schule. Beiden herzliche Glückwünsche!

Gedanken im März

Der deutsche Soldat an der Front und das deutsche Volk in der Heimat haben wahrhaftig in den letzten vier Kriegsjahren keine Zeit zu einem geruhsamen Winterschlaf gefunden. Es galt, die Ohren stets halten, wach sein und hart bleiben! Es kann daher von einem Erwachen kaum die Rede sein. Und doch fühlen wir alle unter dem helleren Himmel der herben März- tage und im Brausen der ersten Frühlingsstürme ein Erwachen in der Welt und im eigenen Wesen. Im März steht die deut­sche Heimaterde kaum berührt von den unmittelbaren Schrecken des Krieges im Zeichen des Frühlings. Es wird unruhig in ihr vor lauter erwachendem Leben! Es pocht an allen Türen und regt sich hinter allen Hüllen. Knospen und erste Blüten am Rein und in den Gärten erwachen und drängen zum Licht. In ungebärdigem Drang begehren alle Geschöpfe ihre Bestimmung zu erfüllen: zu blühen und fruchtbar zu werden. Der Acker ruft nach der Saat der Wille des Menschen aber fordert die Tat. Die Tat aber trägt ein neues Gesicht!

Glauben wir auch oft. das Letzte hergegeben zu haben, das wir zu leisten vermögen . so spüren wir doch in diesen Tagen des erwachenden Lebens, dasi ungeahnte Möglichkeiten in uns schlummern und dasi der Quell der Kräfte des deutschen Volkes noch lange nicht erschöpft ist! Wir sind ein junges Volk. Der Krieg hat uns nicht zermürbt, sondern gestärkt und gehärtet. Er hat Kräfte in uns entbunden, deren voller Einsatz uns den schliesilichen Sieg verbirgt. Hunderttausende werden dankbar da­für sein, dasi ihnen die Möglichkeit geschaffen wurde, zu bewei­sen. dasi auch sie zu einer neuen Kraft und Haltung erwachten.

Der März leitet seinen Namen von dem römischen Kriegsgott Mars ab und dieser März und Frühling findet ein Volk in

Eisen aus dem Plan, das in herber Entschlossenheit dem Schick­sal die Stirn bietet und alle Kraft einsetzen wird für den Sieg. Deutschland ist erwacht!

öuntzsrtznoctzor! Sokllbr» von ihrem Unkorotkrier

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Wer will Unterossizier werden?

Wenn cs gilt, den feindlichen Bunker zu knacken, sind es meist Unteroffiziere oder Feldwebel, die ihren Stotztrupp mutig und geschickt zum Erfolg führen. Führer im Kampf zu sein, ist höchste Bewährung!

Jeoer junn- Deutsche, der gesund, zuverlässig und einsatzbereit ist, kann mit 17 Jahren als Unteroffizier-Bewerber in das Grosi- deutsche Heer eintreten! Verpflichtung kann erfolgen für eine Dienstzeit von 4-4 oder 12 Jahren. Meldungen nimmt zu jeder Zeit das nächste Wehrbezirkskommando entgegen. Die Arbeits­dienstpflicht ist für llnterosfizierbewerber auf drei Monate ver­kürzt. Truppeneinheit und Waffengattung können selbst gewühlt werden. Die Beförderung zum Unteroffizier ist bei Frontbewüü- rung nach neunmonatiger Dienstzeit möglich. Bei entsprechender .Leistung kann auch dieUebernahme in die Offizier-Laufbahn er­folgen. Ein zweiter Weg zum aktiven Unteroffizier geht über die Unteroffizier-Schulen. Bewerbungen sind an das Wehrbezirks­kommando oder an die Annahmestellen für Heeres-Unteroffizier- Schulen, Berlin W 36, Viktoria-Strasie zu richten.

Die letzten We.';en

Viele unserer Jungen und Mädel sitzen in diesen Wochen die letzten Mals auf der Schulbank. Denn kurz vor Ostern schliesien sich die großen Schultore, und das Leben beginnt mit seinen viel­fältigen Ausgaben und Pflichten. Eigentlich freuen sich alle auf den Schulschlusi und können es kaum erwarten, dasi die täglichen Schulpflichten einmal hinter ihnen liegen werden. Im Grunde aber ergeht es unseren Jungen und Mädeln heute genau so, w'e es seit alten Zeiten noch jeder Generation ergangen ist, die die Schule verließ, in dem Matze, wie die letzten Wochen und Tage der Schulzeit dahingehen, wächst in ihnen allen eine leise Trau­rigkeit, die von dem bevorstehenden Abschied von der Schule ausgeht.

Das große Ereignis der Schulentlassung rückt näher und näher, man weiß, daß man bald alle die vertrauten Gesichter um sich nicht mehr sohen wird; dasi das Lernen nicht nur eine Last, sondern auch Freude bedeutet, und daß diesesLernen- dürsen" ein ganz besonderes Geschenk in der Jugend ist, das man viel zu wenig ausgenutzt hat.

Ein bißchen wird der Abschied dadurch in den Hintergrund ge­drückt, daß sich alle in ihren Gedanken schon mit der nächsten Zukunft beschäftigen. Für die Jungen beginnt schon bald der Arbeitsdienst und später der Kriegsdienst, für die Mädel zu­nächst das Pflichtjahr oder der Landdienst daneben werden schon Fragen der späteren Berufswahl erwogen. Mit der Schule ergeht es beinahe allen Menschen gleich. Als Kind, in den un­teren Klassen, findet man sie höchst überflüssig und sehnt ihr Ende herbei. In den letzten Wochen vor der Schulentlassung wird man nachdenklich und beginnt plötzlich die Schule zu lieben und ein paar Jahre später hat man es ganz begriffen, die Schul­zeit war doch die schönste im Leben.

_F reitag , den 12, Mär z 1948

Der Helle Punkt

Dieser Tage kam abends, als es schon dunkel war, ein Be­kannter zu uns. Unvermutet stand er vor der Tür.Eigentlich hatte ich gar nicht die Absicht, euch zu besuchen", sagte er. als er sich in den Lehnstuhl am Ofen setzte,ich kam nur gerade hier am Hause vorbei, da sah ich, dasi Licht war, dag ihr also zu Hause seid, und da bin ich schnell mal heraufgekommen." Na, höre mal", sagten wir verwundert, wieso kann man von unten sehen, dasi wir zu Hause sind es ist doch alles ver­dunkelt?"Natürlich ist verdunkelt", nickte unser East,aber ich sah eben doch einen Hellen Punkt, so einen kleinen Ritz, durch den ein schmaler Lichtstrahl herauskam . . ."

Als wir die Sache untersuchten, sahen wir, dasi er recht hatte. An der Stelle, an der die lange Schnur Tag für Tag das Ver­dunkelungsrollo hochzieht, war das Papier etwas brüchig ge­worden, und damit war auch die Verdunkelung nicht mehr voll­ständig. Der Schaden war diesmal rasch behoben. Wir klebten einen breiten Streifen dickes Papier über die brüchige Stelle, und das Licht war im Zimmer eingesperrt und konnte nicht mehr nach außen dringen.

Solche Fälle erleben wir alle "Tag für Tag. Entweder an uns lelbst oder an den Nachbarn oder bei Bekannten. Die meisten Menschen glauben, wenn an ihren Fenstern einmal eine gute, vorschriftsmäßige Verdunkelung angebracht ist, dann sei der Fall geregelt für alle Zeit. Die Erfahrung lehrt aber, dasi die Ver­dunkelung ständig überprüft werden mutz. Das ist keineswegs nur die Sache des Luftschutzwartes, dazu hat jedes einzelne die Pflicht. Denn wenn wir selbst von der Straße aus mit scharfem Blick zu unseren Fenstern hinaufblicken, dann sehen wir auch sofort, an welcher Stelle noch ein kleiner Lichtstrahl herausfällt. Darum heißt es, auch denHellen Punkten" am Fenster jetzt gründlich nachzugehen und sie zu beseitigen. Niemand, der am Hause vorübergeht, darf von außen erkennen können, ob die Bewohner zu Hause' sind oder nicht.

Rohstoffquellen im Haushalt

Jeder Altstoff, und erscheint er uns im Augenblick auch noch so wertlos, ist volkswirtschaftlich keineswegs unbrauchbar, son­dern von so großem Wert, dasi er, würde er nicht gesammelt und wieder in den Kreislauf der Wirtschaft eingegliedert, von an­derer Seite z. B. durch Einfuhr aus fremden Ländern beschafft werden müßte. Je mehr sich diese Erkenntnis durchgesetzt hat, umso größere Bedeutung hat die nationale Altstoffwirtschast als wichtige Rohstoffquelle erlangt.

Der volkstümliche Sprachgebrauch wirst nicht nur alte Koch- i?pfe, Regenschirme und Spielwarcn, sonder,, auch Vorsätze, Ideen oder gar liebe Verwandtezum alte» Eisen" und bringt damit ihre Nutzlosigkeit zum Ausdruck. 2u de: Altstoffwirtschast ist jedoch das alte Eisen, Schrott genannt, ein ebenso begehrter wie unentbehrlicher Rohstoff für die Stahlerzeugung. Heute weiß man, dasi nicht nur die Großbetriebe aller Art, sondern auch die ..Kleinbetriebe", zu denen auch die Haushaltungen gehören, gure Schrotrertrüge liefern. Dazu ist es allerdings notwendig, daß auch die geringsten Mengen an Schrott sorgfältig gesammelt und durch die altstoffsammelnden Schulkinder der Rohstosswirtschait cugeleitet werden.

Jede Hausfrau tut gut daran, die verschiedenenMltstoffe im Haushalt getrennt zu sammeln, am besten in alten Kartons. Hierher gehören ja auch die leeren Tuben und Weisiblechdosen. Alle im Verpackungswesen verwendeten Metalle wie Zinn, Zink, Aluminium und Blei dienen der Auffüllung unserer Rohstoff­vorräte, wenn sie möglichst restlos eingesammelt werden. Eine ähnliche Bedeutung wie der Schrott für die Stahlerzeugung laben die Textilabfälle, die Lumpen, für die Textilindustrie. Heute werden aus den gereinigten und nach ihrer Art (Wolle. Baumwolle, Leinen, Zellwolle usw.) sortierten Lumpen für die Herstellung neuer feiner Tuche, von Polsterwatte, Schreibpapier. Garnen, Dachpappe und vielen anderen hochwertigen Erzeug­nissen verarbeitet.

Nicht anders ist es mit dem Papier. Als zerknüllter Ballen im Müllkasten erscheint uns das Stück Papier verächtlich wert­los. Wie aber, wenn wir es als Banknote in der Tasche tragen? Der Papierhersteller erblickt in dem einfachsten Stück Papier den Rohstoff und weiß, dasi jedes vor der Vernichtung bewahrte Papierstück der Erhaltung des Waldes dient: denn 20 Tonnen Altpapier ersparen 66 Raummeter Holz!

Und schließlich die Knochen, die einer der wichtigsten Rohstoffe sind. Aus Knochenfetten wird Glyzerin, Stearin, Pech, Olein und Seife gewonnen. Und noch wenn diese Fette den Knochen entzogen sind, liefern die trockenen Knochen Eeilügelfutter und Düngemittel, Tischlerleim und Knochenasche. Alles ist verwend­bar darum sammeln wir alles.

Das Opfer der Soldaten verpflichtet die Heimat

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23)

Graf Egon schien einen Entschluß gefaßt zu haben. Dann sagte er rasch:

Darf ich Sie um etwas ersuchen, Herr Polizeirat?"

Ich bitte..."

Dann schlagen Sie die ganze weitere Untersuchung dieser mir sehr unangenehmen Sache nieder. Ich wünsche gar keine weitere Verfolgung des unbekannten Diebes. Der Schmuck ist wieder in meinem Besitz. Ich möchte da­mit die Angelegenheit als erledigt ansehen."

Der Doktor lächelte.

So leid es mir tut, Herr Graf, ich muß höflich ab- iehnen," sagte er.Wir haben uns vorgenommen, reine Arbeit mit diesem Hehler Aron zu machen. Dazu brauchen wir den Dieb der Perlen. Aber auch sonst... es gibt da einen unserer Beamten, einen Detektiv, der sich rein darin verbissen hat. den-Halunken von Dieb herauszubringen und der verdienten Strafe zu überliefern."

Der Fall wird also weiter verfolgt, auch gegen mei­nen Wunsch?"

Allerdings ... es tut mir, wie gesagt, leid ..."

Eine kleine Pause entstand. Der Graf sah mißmutig vor sich nieder.

Dann hob er wieder den Kopf.

Der Hehler Moses Aron nannten Sie ihn ja wohl wird er denn nicht einfach gestehen?"

Wie wir den Mann kennen, ist das vorläufig aus­geschlossen. es müßte denn sein . . ."

Er stockte.

Was wollen Sie sagen, Herr Polizeirat?"

Es handelt sich um die dreißigtausend Mark, die der Dieb mitgenommen hat. Die verschmerzt Moses Aron so leicht nicht. Er wird heimlich wüten und toben. Und wird warten, daß ihm der Dieb seinen Schaden ersetzt. Ge­schieht dies nicht bald, dann . . . fa dann ist es wohl möglich, sogar wahrscheinlich, daß er in der Wut den Menschen verrät."

Sie meinen also, er kennt seinen richtigen Namen?"

Davon bin ich überzeugt! Und aus diesem Grund lassen wir auch den Hehler noch auf freiem Fuß."

Aber er wird bewacht, heimlich natürlich? Sie ken­nen seine Wohnung, etwaige geheime Zugänge?"

Der Dieb wird nicht persönlich hinkommen. Für so dumm halten wir ihn nicht. Er wird die dreißigtausend Mark einfach Aron zusenden."

Und dann?"

Dann nach drei Tagen verhaften wir trotzdem den Hehler. Sein Verhalten im Verhör wird uns sofort sagen, ob er den Dieb schonen will, indem er schweigt oder ihn preisgibt. Und dann fassen wir zu, unerbittlich, rück- sichtslos."

Graf Egon erhob sich. Er wünschte die unerquickliche Besprechung zu beenden.

Auch Doktor Borngräber stand auf.

,Lch danke Ihnen jedenfalls für Ihre Bemühungen, Herr Polizeirat, und bedaure nur ungemein. Ihnen wei­ter keine Angaben machen zu können, die auf die richtige Spur des Verbrechens führen," sagte der Graf kühl. Selbstverständlich stehe ich der Behörde auch weiterhin gern zur Verfügung."

Doktor Borngräber verbeugte sich leicht, ein gleiches tat Graf Egon. Dann war der HerrPolizeirat" wieder entlassen.

Borngräbers Stimmung war nicht die allerbeste, (kr hatte von dieser Begegnunq mehr erwartet. Der junge Graf gab ihm neue Rätsel auf. Es war noch eine harte

Nuß zu knacken. Aber er hatte sich wirklich in die Sache festgebissen und ließ so leicht nicht los.

Diesen Mühlhauser wollte er noch besonders ins Auge fassen. Der Mann erschien ihm höchst verdächtig.

Ja, waren denn das überhaupttreue" Dienste gewesen?

lieber die Schloßtreppe schreitend, begegnete er einer jungen Dame. Er grüßte höflich und erhielt einen leichten Gegengruß.

Das mußte die Baronesse Wallersbrunn sein, die Pflegerin des verstorbenen Grafen. Der Doktor sah ihr nach und gestand sich, daß die junge Dame auf ihn einen sehr vorteilhaften Eindruck machte.

Inzwischen stand Graf Egon unbeweglich an dem Tisch, auf dem sich das Kästchen mit der Perlenkette be­fand. Ein finsterer Ausdruck lag wieder auf seinem Ge­sicht. Er wußte sich ja unbeobachtet.

Seine Hand hob noch Einmal die Kette empor. Er sah die Perlen an, sein Mund verzog sich zu einem schmerzlichen Lächeln, dann warf er achtlos das Band in das Kästchen zurück.

Ein verlorenes Leben hängt an euch!" murmelte er. Er schlug den Deckel zu. als wollte er sich dem Anblick der Perlen entziehen.

Aber der Dieb Herrgott, wenn es wahr wäre?" ächzte er.Das Verschwinden der übrigen Dinge, der Ver­dacht des alten Grafen ich will Gewißheit haben! Es muß klar werden, und wenn darüber alles zusammen­bricht!"

Da fühlte er, wie ihm eine heiße Welle Blutes in die Schläfen stieg. Er dachte an Eva. an sein junges Glück! Stöhnend sank er auf den Stuhl. Minutenlang rang er mit dem schweren Entschluß.

Er preßte die Faust auf das Herz, zögerte und er- hob sich dann entschlossen.

So oder so!" . . . murmelte er.Auf die Dauer könnte ich das Spiel doch kaum aufrechterhalten!"