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zeigen zwar den Roosevelt- und den Stalininiperialismus in einer gewissen Konkurrenz. Daß die beiden Wsltverderber jedoch bei ihrem Kampf gegen Europa auch in Zukunft zusammenstehen werden, ist selbstverständlich. Höchstens deutet das Wallace-Wort von dem möglichendritten Weltkrieg" auf gewisse unterirdische Spannungen, die weiter bestehen, und die bweisen. dag es sich «ich bei diesem Weltgeschäft zwischen dem internationalen Jude,,' tum und seinen plutokratischen und bolschewistischen Strohmün. nern letztlich um einen gegenseitigen Betrug handelt, bei dem der mächtigste Betrüger zuletzt das entscheidende Wor> n- spre- chen hofft.

Englands Kirchenfürsten verneigen sich vor Stalin DNB Stockholm, 8. März. Der Volschewistenfreund Kardinal Hinsley hat einen necken Hirtenbrief veröffentlicht, der den bezeichnenden Satz enthält:Wir beten jeden Tag für die Sowjets/' Hinsley reiht sich damit einmal mehrwürdig" in die Reihe der englischen Krrchengrößen ein, die ihr höchstes Ziel in der Ausbreitung der bolschewistischen Pest sehen. Nur wenige Tage sind vergangen, da agitierte der Erzbischof von Port für eine Ausdehnung des englischen Reiseverkehrs nach der UdSSR, in der Nachkriegszeit, während Erzbischof von Canterbury die bolschewistische Armee in seinen Gebeten verherrlichte. Es gibt wirklichwürdige" Kirchenväter im plutokratischen England!

Der Achill von Richen»

Ei« Bericht vom großen Heldentum der Front im Osten

Von Walther Gottfried Klucke

RSK Das war bei Rschew, so erzählte ein Kamerad vom Pionierbataillon, als der Oberfeldwebel, unser Zugführer, die Stotzgruppe gegen die in die Hauptkampflinie eingebrochenen Sowjets anführte, um sie der Teufel soll sie holen! wieder hinauszuwerfen. Die Maschinenpistole um den Hals, in den Händen, im Koppel wie in den Stiefeln Stücker zehn Hand­granaten, so stürzte er uns voraus von Trichter zu Trichter, von Schützenloch zu Schützenloch, ein Hüne von einem Kerl, der, als die Sowjets ihr Maschinengewehr Herumriffen, um eigens auf ihn anzuhalten, auf vierzig oder fünfzig Meter so genau kam's nicht drauf an, denn er traf immer seine Handgranaten durch die Luft und mitten unter die sowjetische Raffelbande fetzte, datz es sie durcheinander wirbelte wie die Tauben im Schlag, wenn der Marder hereinbricht. UndHa-Ha-Ha! Sprung auf!" schrie er, ohne nach rückwärts zu schauen: denn er war und jetzt schon so weit voraus, datz es aussah. als wenn er allein die ganze fowjetische Armee zu Haufen treiben wollte. Und es liefen nun schon zwei drei vier Horden weitzer Gestalten wie die Hasen in der Treibjagd vor ihm her. schlugen Haken und spritzten mit Springen und Kapriolen durch die Luft und zu Boden, wenn seine Handgranaten dazwischen fuhren, und daß er bei dieser Hetz nicht den Atem verlor, das war nun schon fast wie ein Wunder.

Nein, den Atem verlor er nicht, aber die Handgranaten waren ihm, scheint's, ausgegangen, und Brendle, der neben mir lief, der kleine Dicke von der zweiten Gruppe, hielt die Hände vor dem Mund zusammen und schrie:2m Trichter bleiben, Herr Feldwebel! Ich bringe Munition!" Das schrie der Brendle und rannte los durch Len hohen Schnee und wir ihm nach!

Ja, was, im Trichter hocken und warten, bis der Herr Pionier Brendle mit seinen Handgranaten kam oder die Welt unter­gegangen war, das sollte den Sowjets so passen! UndHa-Ha-Ha, dalli dalli, Leute!" schrie unser Feldwebel und schien sich nach was zu bücken, nach so einem schwarzen russischen Ei. wie sie da herumlagen. Bückte sich also, zog eine russische Eierhand­granate ab und machteHeidi Ho!" und drüben echote es mitRum-m-m-m!" und nochmalRum-m-m!", und ein drittes, viertes und fünftes Veuteei flog den swjetischen Hyänen, denen die Sporen und die roten Kämme nur so durch die Luft wir­belten, an die Köpfe, datz sie rapplig und blöd wurden wie die Wolfsköpfe unter der Mitternachtssonne, wenn sie meinen, der Himmel brennt, und setzt noch die Schnee- und Eiswüsten in lodernden Feuerbrand.

Und wie er sich nun eben wieder bückt, unser Oberfeldwebel, ein Ausbund, ein verteufelter von einem Kerl, da rutscht ihm doch weiß der Himmel, wie es kam, rutscht ihm die Eier­handgranate über die Schulter weg, und die war schon ab­gezogen! Aber, was tut unser Achill von Rschew? Ach, ja ein Achill war er nun schon, nur, datz' ihn kein Feind je überwunden hat, was tut er also?Hinlegen!" schreit er uns zu, die wir im Sprung nur noch fünf Schritte hinter ihm sind, und wirft sich bei Gott, ich hab's mit eigenen Augen gesehen und vor Schmerz um seine Opferung aufgeschrien wie ein Tier, wirft sich, wie einst die Männer von Sempach sich in die feindlichen Lanzen stürzten, aus die brennende Kugel, fängt Zündung, Prall und hundert Splitter mit seinem Leib auf und rettet uns zehn oder fünfzehn Männern dergestalt das Leben.

Die Hauptkampflinie war wieder unser, die Kompanie kam auch ohne weitere Verluste nach vorn. Änd hatte nur einen Mann verloren nur einen Mann!

Eines aber verlangt das Schicksal, ehe es uns mit seiner Er­füllung begnadet die totale Bewährung, die aus der un­gebrochenen Kraft unserer Herzen und aus der Härte unseres unbeugsamen Willens erwächst: Keiner gewinnt, der nicht den vollen Einsatz auf den Tisch wirft.

Conrad Ferdinand Meyer.

Die Leistungen der Troßfahrer

DRV Berlin, S. März. Tag und Nacht rollt der Nachschub über die einsamen Pfade zu den Brennpunkten der Abwehr­kämpfe im Raum südlich des Ladogasees. Schlitten, Wagen und Kraftfahrzeuge versorgen die Front unablässig mit Munition und Verpflegung. Ungeachtet der Angriffe der feind­lichen Tiefflieger und Bomber und des dauernden Feuers, das die bolschewistische Artillerie auf die Wege und Waldschneisen legt, suchen sich unsere Fahrer wie Lei Tage so auch bei Nacht ohne Licht durch die in Dunkelheit getauchte Wildnis den Weg. Sie müssen sich mit ihren Lasten durch Gräben hindurcharbeiten und die versinkenden Wagen wieder ausschaufeln, wenn sie in Schneewehen oder Morast stecken bleiben. 17 Stunden und mehr sind diese Trotzfahrer oft bei schneidender Kälte ununter­brochen unterwegs. Wenn versprengte Bolschewisten sie aus dem Hinterhalt angreifen, dann wehren sie mit Maschinenpistole und Karabiner die feindlichen Ueberfälle ab.

Was diese Männer leisten, die bis in die Eesechtsstände Vor­fahren, das zeigen die Eintragungen in das Fahrtenbuch einer einzigen Kraftfahrkompanie einer südlich des Ladogasees ein­gesetzte« Infanterie-Division. Seit dem 16. Januar haben diese Fahrer jeden Tag durchschnittlich 175 Tonnen Munition und Gerät a« die Front gebracht. In 28 Tagen ununterbrochenen Einsatzes wurden von ihnen über 4400 Tonnen Kriegsmaterial in die Stellungen geschafft eine Menge, die dem Fassungs­vermögen von 446 Güterwagen entspricht.

Diesen Leistungen des Nachschubs stehen auch die Erfolge beim Ausbau und der Bestellung des unmittelbar hinter der Front liegenden Gebietes nicht nach. Trotz feindlichen Artilleriefeuers und bolschewistischer Luftangriffe bestellten unsere Soldaten die Felder und erschlossen neue Gebiete.

__Nagold«r Isg blattDer Gesellschafter-_

Englisches N-Boot verloren

Berlin, den 12. März. Die englische Admiralität gibt bekannt, daß das U-Boot P 311 überfällig sei un!) als verloren gelte. Der Führer desselben war einer der bekannte­sten englischen U-Boot-Kommandanten.

Der 203. und 204. Eichlaubträger: Generalleutnant Schmidt und Hauptmann d. R. Zahn

DNB. Berlin, l2. März. Der Führer verlieh das Eichen­laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an:

Generalleutnant Gustav Schmidt, Kommandeur einer Panzer-Division, als 203. und an Hauptmann d. R. Eberhard Zahn. Abteilungsführer in einer Panzer-Division, als 204. Soldaten der deut­schen Wehrmacht.

Seine Erlebnisse beim letzten Terrorangriff auf Köln

schilderr Erich Borchers imV. B" Wir entnehmen dem Bericht u a. folgendes:

Die Helle Mondnacht hatte die Britenflieger offenbar verführt, vorzeitig einzufliegen und so überraschte uns der Fliegeralarm im Vorortzuq aus freier Strecke In der Nähe, so wird uns gesagt, ist in den alten Fortanlagen ein sicherer Unterstand. Nicht übermäßig schnell setzen wir uns dorthin in Marsch, aber es ist schon zu spät. Plötzlich legt die Flak los und schietzt aus allen Rohren. Dann sprüht und zuckt es auch schon blutrot vor unseren Augen auf. ein fürchterlicher Druck legt sich auf Kopf und Lungen und dann ist es aus. Es kann Sekunden, es kann Minuten gedauert haben, bis wir wieder zu uns. kamen. Es rauscht und klingt in den Ohren von der fürchterlichen De­tonation. so datz man sich nur schreiend verständigen kann. Als ich mich aufrichten will, fühle ich hinter mir einen Baumstamm, diesmal griff der Tod buchstäblich 50 Zentimeter hinter uns. Dann höre ich meine Frau rufen, und als wir uns dann ab­tasten. scheint alles heil geblieben zu sein. Ich sehe im Hellen Mondlicht meine Frau vor mir stehen. Das Gesicht schwarz wie ein Neger, der Hui ist fort, vom Pelzmantel hängen nur noch kümmerliche Fetzen über die Schulter Das Kleid zerrissen, die Strümpfe zersetzt. Ich selber halte noch krampfhaft den Koffer- grifs in der Hand, vom Koffer ist keine Spur zu' finden. Mantel und Anzug hängen mir nur noch als Fetzen am Leib und immer noch zucken die Abschüsse der Flak in rasender Folge. Um uns schreien Kinder, stöhnen Verwundete, rufen Frauen nach ihren Männern die Hölle ist los. Jetzt sehen wir auch, knapp fünf Meter vor dem Bunkereingang hat es uns erwischt. Die Bombe, ein schweres Kaliber.ist keine hundert Meter hinter uns auf der hohen Grabenböschung eingeschlagen, so datz die Splitter über uns hinweggingen. Aber die schweren Baumstümpfe und die Neste die auf das Menschenknäuel vor dem Bunkereingang hinunterpraffelten. haben dock; ihre Opfer gefuirden. Einige Schritte vor mir liegt ein Mädchen, ihr ist nicht mehr zu helfen. Daneben ein Mann, dem der Luftdruck buchstäblich alle Kleider vom Leibe gerissen hat. Wir hoben ihn auf. offenbar hat er noch einen gewaltigen Schock und tragen ihn in den Bunker. Hier drängen sich nun wohl an die 150 bis 200 Menschen zu­sammen. Plötzlich «kein Oberarzt da, der mit im Vorortzuq war. und trifft seine bestimmten und energischen Anordnungen. Alle

___ Freitag, den 12. Mär z 1!It3

Soldaten haben ihre Verbandpäckchen abzugeben, den Eingang des Bunkers freiznmachen

Noch dröhnen draußen die Flak, aber hier drinnen wickelt 'ich jetzt alles in Ruhe und Disziplin ab. Inzwischen geht es auf Mitternacht, der Alarm ist vorbei und jeder hat Sorge, nach Hause zukommen. denn wer weitz. wie es dort aussteht. Als wir uns auf den Heimweg machen, die Bahnen fahren nicht mehr, und eine gute Stunde Fußmarsch liegt noch vor uns, raffeln di- Feuerwehren an uns vorbei Wagen des Sicher­heitsdienstes und des Roten Kreuzes folgen. Der gesamte Ab­wehrdienst ist in Tätigkeit getreten Mft uns geht ein Trupp Soldaten, die wieder zur Front wollen und einer sagt' ..Das «t hier fast wie an der Front"

Letzte Äach«tchte«

Schisfssriedhof St. Lorenzstrom Enthüllungen im Quebecer Parlament

DNB. Gens, 12. März. Im St. Lorenzstrom und St. Lorenz- gols seien im vergangenen Jahr in Wirklichkeit 20 Schifte und nicht wie die Regierung behaupte, nur 20 vou feindlichen U- Booten versenkt worden, erklärtEvening Standard" vom 5. 3. zufolge der Führer der Opposition Gagnon in der gesetz­gebenden Versammlung von Quebec. Zur Bekräftigung seiner Feststellung sagte Gagnon, er wisse das ganz genau, da sein Wahlbezirk längs des St. Lorenzgolses liege. Er besitze nicht nur eine Liste der versenkte Schiffe, sondern auch genau die Daten, an denen sie untergegangen seien. Am 10. S. allein seien fünf Schifft den ll-Booten zum Opfer gefallen und wenige Tag« später zwei nordamerikanische Zerstörer.

Der Premierminister von Quebec, Godbout. mutzte auf diese sehr prägnante Erklärung des Abgeordneten nichts Sachliches zu erwidern

Schon hundert Opker der bolschewistischen Mordgier in Sardcnola gefunden

DNB Barcelona. 12. März. Z»r Aufdeckung der bolsche- ! wistilchen Greueltaten in Sardenola wirb noch ergänzend be- I tonnt: I

Im Innern der nicht mehr benutzten Pfarrkirche geht die I Ausgrabung der von den Bolschewisten seinerzeit ermordeten Personen weiter. In der Grube wurden bis jetzt etwa 100 Lei­che» gesunden, darunter einige Frauen. Alle Leichen befinden sich in einem schrecklichen Zustand; viele haben die Hände ans de» Rücken gebunden, andere sind paarweise gefesselt. Sie weisen Zeichen der erlittenen Martern aus. Die Ausgrabung erfolgte mit größter Sorgfalt, um eine etwaige Identifizierung der Opfer zu erleichtern. Zahlreiche Personen, die während der bol­schewistischen Herrschaft Familienangehörige verloren haben, wandten sich an die Behörden, bis jetzt konnte noch keine Leich^- identifiziert werden.

Lleuway.-.« zuvl dänischen Folket'.ng. Die aiigecündststen 51. u- ^

wählen zum dänischen Folketing, die mit den Wahlmänne'.'walsten «i drei Laiidstingkreisen verbunden werden, sind für Dienstag, den 23. März, ausgeschrieben. Nach der Vornahme der Wah!- männrrwahlen zum Landsting werden die eigentlichen Wahlen zum Landsting in den fraglichen drei Kreisen am 0. vatt-

nnden.

Der gestützte Stützpunkt

Oh«e starke Flottenmacht wertlos

NSK Die bisherige Kriegführung läßt schon eine Reihe von Erfahrungen übersehen, die man im Laufe der Operationen mit Flottenstützpunkten im modernen Seekrieg gemacht hat. Kaum ein Krieg hat derartige Umwälzungen gebracht wie dieser, vor allem durch den massierten Einsatz der Luftwaffe, deren Ein­wirkung auch den Seekrieg maßgebend beeinflußt hat. ,

Man mutz bei den Flottenstützpunkten unterscheiden zwischen den auf dem Festland und den aus Inseln gelegenen. Elftere haben schon immer ihre starke Abhängigkeit von den Landkriegsereignissen gezeigt. Heute sind solche Stütz­punkte noch eher von der Land- und Luftseite aus gefährdet als von der Seefront. Der Landkrieg entscheidet tatsächlich über die kontinentalen Kriegshäfen, wie wir es bei dem raschen Fall der niederländischen und französischen Häfen erlebten. Die ganze französische Seestellung stürzte durch die Niederlage des Heeres ein. Auch die sowjetischen Stützpunkte und Kriegshäfen an der Ostsee wurden auf dem Landweg besetzt. Die Kriegshäfen von Kronstadt und Leningrad werden von den Batterien des deut­schen Heeres und von der Luftwaffe niedergehalten. Auch Sewa­stopol wurde von der Landseite aus erobert. Die starke Vertei­digung auf dem Land hat dagegen Murmansk bisher vor einem ähnlichen Schicksal geschützt. Gibraltar ist von der -Landseite ebenso angreifbar, aber politisch durch Spaniens Neutralität geschützt.

Die Wichtigkeit der Sicherung der Landfront eines Stützpunk­tes wurde gerade in Ostasien vergessen. Die Engländer ver­ließen sich Lei Singapur auf den undurchdringlichen Dschungel Malaias. Sie vergaßen aber, datz ihre Seemacht in den fernöst­lichen Gewässern nicht stark genug war, um eine mehrfache Lan­dung der japanischen Wehrmacht zu verhindern. Hongkongs Landseite war politisch so lange gesichert, wie das Hinterland chinesisch blieb. Nach dem Festsetzen der Japaner dort, lag Hong­kong unter der steten Drohung des Hinterlandes und der dort stehenden japanischen Luftwaffe.

Ueberhaupt hat die Luftwaffe die Stellung derartiger nahe vor einem Kontinent gelegener Stützpunkte gewaltig ge­ändert. Sie sind nicht mehr fähig, gegenüber einer in der Küste stehenden überlegenen Lustmacht ihre Bedeutung zu erhalten. Früher konnte sich eine Flotte auf einen solchen Stützpunkt dicht vor der feindlichen Küste stützen, wenn der Gegner keine genü­gend starke Flotte besaß. Heute kann eine kontinentale Macht durch ihre von der Küste aus operierende Luftwaffe weit nach See hinaus wirken und damit tn beschränktem Umfang eine feh­lende Flotte unterstützen. Insbesondere die britischen Seestütz- punkte dicht unter feindlichen Küsten, die in früheren Jahr­hunderten eine so große Rolle gespielt hatten, werden durch diese Neuerstwicklung entwertet.

Ueberhaupt zeigt es sich, daß die Anforderungen an den Ausbau von Flottenstützpunkten durch die Luftwaffe ge­steigert worden sind. Alle lebenswichtigen Einrichtungen müssen durch Bombensicherheit geschützt werden. Das ist bei natürlichem Felsen wie auf Gibraltar und Malta leichter darzustellen als im Flachland. Dort müssen künstliche Betonbauten von großer Dicke aufgeführt werden, um die gleiche Sicherheit zu «zielen. Wir sehen das auch bei den riesenhaften deutschen U-Boot-Vunkern an der französischen Kanal- und Atlantikküste. Aber auch unter­irdische Depots und Treibstofflager sowie zahlreiche Rollbahnen zum Ausweichen müssen auf Inseln vorhanden sein. Der aktive Luftschutz von Stützpunkten verlangt heute besondere Sorgfalt.

Da die feindlichen Bomber die größte Gefahr sind, ist die Ausrüstung durch viele Jägerund guteFlakartillerie eine Notwendigkeit. Entfernungen und Lage spielen eine große Ralle. Können die feindlichen Bomber von ihren Jägern beglei­

tet werden, so sind deren Angriffe viel wirksamer. Liegt ein Stützpunkt außerhalb der Reichweite der feindlichen Jäger, so ist er sicherer. Das wird allerdings wieder illusorisch, wenn der Feind über zahlreiche Flugzeugträger versügt und seine durch Jäger geschützten Bomber aus günstiger Entfernung angreifen lassen kann, wie die Japaner es bei Hawai und Midway, Ma­nila und Wake taten. Das setzt wiederum starke Seestreitkräfte zum Schutz der Flugzeugträger voraus.

Die bisherigen Erfahrungen, daß überseeische Stützpunkte nur mit starken Seestreitkräs-en zu halten sind, wurde in diesem Krieg voll bestätigt ourch das Schicksal Hongkongs, Singapurs, Manilas und von Diego Suarcs auf Madagaskar. Da die Japaner im Südchinesischen Meer die See- und Luft­herrschaft erkämpft hatten, konnten sie überall landen und die feindlichen Stützpunkte erobern. Die Briten und Nordamerika­ner konnten bei der strategischen Lage nach den japanischen An­fangserfolgen nicht mehr wagen, mit Seestreitkräften ihre Stütz­punkte zu entsetzen und verstärken. Nur eine starke englische Flotktz und Luftflotte bei Hongkong und Singapur und eine amerikanische bei Manila hätten den Fall dieser Seefestungen verhindern können. Da diese Flotten jedoch nicht vorhanden waren, mußten die Stützpunkte kapitulieren.

In engen Seeräumen und unter ganz bestimmten Voraus­setzungen kann eine ausreichende Luftwaffe die Flotte entlasten und teilweise ersetzen, wie z. V. bei Malta; im allgemeinen aber können nur Seestreitkräfte unter der Voraussetzung, daß sie Fliegerdeckung genießen, einen Stützpunkt versorgen und stärken. Denn den einen Grundsatz hat aucki dieser Krieg wie­derum unterstrichen: ein Stützpunkt kann sich nicht selbst auf die Dauer verteidigen, er muß vielmehr selber gestützt werden. Er braucht dauernde Zufuhren an Verstärkungen, Treib- ssoffen, Munition und Lebensmitteln. Es gehört also ausrei­chende See- und Luftmacht dazu, um diese ständigen Seezusuh- ren zu ermöglichen. Mußten doch zur Zeit der stärksten Achsen­angriffe auf Malta die Engländer diese Insel durchll - Boote versorgen, was nur zum Teil möglich ist. Da nach englischer Ansicht die U-Boote die Waffe der schwächeren Seemacht ist, war somit England bei bei Malta unterlegen. Malta wurde als Flottenstützpunkt durch die von dem größeren Sizilien aus er­folgenden Luftangriffe entwertet und niedergchalten.

Man sieht daraus wieder, daß Stützpunkte ohne starke Flot­ten säst wertlos sind, und datz sie nur in Zusammenarbeit mit See- und Luftstreitkräften strategische Wirkung erzielen können. Vom Mutterland weit entfernte Stützpunkte bedürfen heute der Zwischenstützpunkte zur ständigen Ueberführung von Flugzeugen, insbesondere Bombern. Gerade die großen Entfernungen im Pazifik haben den Wert solcher Zwischenstützpunktketten gezeigt (Hawai, Johnston, Baker, Endeavour, Palmyra). Allerdings sind sie meist schwach bewaffnet und daher stark gefährdet. Die Ja­paner haben schon mehrfach erfolgreiche Angriffe auf diese ame­rikanischen Zwischenstützpunkte unternommen.

Wenig Beachtung wurde früher der Haltung der einheimischen Bevölkerung im Stützpunktgebiet geschenkt. Aber gerade bei der Eroberung von Singapur, Manila, Hongkong, Batavia und Akyab zeigte sich die Wichtigkeit dieser Frage. Die eingeborene Bevölkerung arbeitete schnell mit den Japanern Hand in Hand und begrüßte sie als Befreier. Hier spielt also die politische Lag« und Beeinflussung schon vor Kriegsausbruch eine große Rolle.

Da Stützpunkte jeweils nur ein Faktor der effektiven Seemacht eines «Staates sind, so stehen und fallen sie auch mit dieser. Sie können nicht allein für sich betrachtet werden. Sie brauchen zu ihrer Unterstützung eine starke Flotte und Luftverteidigung. Erst in wechselseitiger Unterstützung zwischen diesen Faktoren eraibt sich der Wert und di« Kraft einer Seemacht. DSW.

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