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Der italienische Wehrmachtbericht
Lebhafte Gefechte an der tunesischen Front — Tripolis und der Hafen von Bone erfolgreich angegriffen
DNB Rom, 3. März. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
Lebhafte Gefechte und verstärkte Tätigkeit von Aufklärungsabteilungen und Artillerie an der tunesischen Front.
Die Luftwaffe der Achse schoß im Luftkampf drei Flugzeuge ab.
Unsere Bomber griffen den Hasen von Bone an und verursachten bemerkenswerte Brände. Andere italienische und deutsche Flugzeuge unternahmen wirksame Angriffe auf Tripolis.
Zahlreiche Bomben wurden von feindlichen Flugzeugen auf Bizerta und Tunis abgeworfen. Beträchtlicher Schaden in Wohnorten und etwa 100 Tote und 2j)0 Verletzte unter der Zivilbevölkerung.
Englische und amerikanische Flugzeuge bombardierten Avola (Syrakus), Pozzallo und die Insel Lampedusa. Von der Bodenabwehr getroffen, stürzte ein mehrmotoriger Bomber auf der Höhe von Pozzallo ins Meer,
Britischer Sadismus
DNB Stockholm, 3. März. „Jeder Engländer freut sich, wenn Männer, Frauen und Kinder gezwungen werde«, so schrecklich zu leiden." Dieses aufschlußreiche Bekenntnis einer edlen britischen Seele wurde am Dienstag in einer Sendung des Londoner Nachrichtendienstes im Zusammenhang mit Betrachtungen über de» Luftkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung allen Ernstes ausgesprochen und verbreitet.
Es bedarf im Grunde keines Kommentars, höchstens insofern, als dem Begriff vom „perfiden Albion" nunmehr auch der des „perversen Albion" ebenbürtig an die Seite gestellt werden muh. So, wie sie die gegen ihre brutale Fremdherrschaft aufbegehrenden Inder mit Vleiknüppeln und Maschinengewehren traktieren, die Dörfer freiheitsliebender Araber wegbrennen und mit Bomben belegen, wie sie im Burenkrieg und durch ihre llnterdrückungsfeldzüge gegen das kleine Volk der Iren als Sie wahren Erfinder politischer Grausamkeiten und Verfolgungs- Methoden in die Geschichte eingegangen sind, so triumphieren d-e Sadisten an der Themse heute über das namenlose Lr!d, d»s sie mit ihrem Lustpiratentum unter der wehrlose» deutschen Zivilbevölkerung anrichte«.
Das deutsche Volk nimmt den gedanklichen Auswurf fenes Anonymus im englischen Nachrichtendienst gelassen^ aber mit geballter Faust zur Kenntnis. Es weih, dah hinter solchen Wutausbrüchen der infernalische Hah des ewigen Iuden steht, der heute in britischer Gestalt die Geißel des Krieges über einer leidgequälten Menschheit schwingt.
Das deutsche Volk ist zum totalen Krieg entschlossen, denn nur mit einem radikalen Sieg wird diesem Abschaum für alle Zeit das Handwerk gelegt. 2m übrigen wird die deutsche Wehrmacht nicht versäumen, zu gegebener Stunde Len blutrünstigen Perversitäten Großbritanniens die gebührende wohlverdiente Antwort zu erteilen.
Bolschewisierung des englischen Volkes
„Es gibt keine Gegensätze zwischen Bolschewismus und britischem Kapitalismus"
DNB Bigo, 3. März. Die zunehmende Bolschewisierung Englands findet in einem Artikel der britischen Wochenzeitschrift „Spectator" vom 12. Februar erneut ihre nachdrückliche Bestätigung. Das Blatt möchte dem Bolschewismus in England Tür und Tor öffnen und fordert über die politische und militärische Zusammenarbeit Englands und der Bolschewisten hinaus die vollständige Annäherung der beiden Völker aneinander. „Sie müssen sich", so betont „Spectator", verstehen, lieben und schätzen lernen. Einen Gegensatz zwischen dem Bolschewismus und dem britische« Kapitalismus, selbst wenn er zu Kriegsbeginn «och bestanden hätte, gibt es jetzt nicht mehr. Freie und rückhaltlose Zusammenarbeit zwischen dem britischen Kapitalismus und dem Bolschewismus, die sich auf gegenseitiges Vertrauen gründet, garantiert allein die Stabilität Europas in der Nachkriegszeit."
Von englischer Seite wird damit ganz offen und brutal zugegeben, daß Bolschewismus und Kapitalismus identisch sind, daß sie Leide Hand in Hand arbeiten zur Ausplünderung der Völker Europas. Diese aber kennen das Los, das ihnen die bolschewistisch-plutokratischen Kriegsverbrecher zu bereiten wünschen; sie werden nicht eher das Schwert aus der Hand legen, bis die bolschewistische Weltpest mit Stumpf und Stiel aus- gerottet ist. Denn: Wer sich mit dem Teufel verbündet, ist des Teufels.
Der Reichsftndentensührer sprach im spanischen Rundfunk
DNB Berlin, 3. März. Während seines Aufenthaltes in Spanien sprach Reichsstudentenführer Dr. Scheel im Rundfunk über alle spanischen Sender. Er betonte die Gemeinsamkeit und die Freundschaft, die Deutschland und Spanien, besonders aber die Studenten beider Nationen, miteinander verbindet. Außerdem dankte er für die herzliche Ausnahme, die seiner Abordnung und ihm in Spanien zuteil geworden sei. Der Führer des spanischen Studentensyndikats, Nationalrat Guitarre, antwortete dem Reichsftudentenführer im Rundfunk und bekannte sich in herzlichen Worten zur deutsch-jpawschen Freundschaft.
Gandhis Hungerstreik beendet
DNB Bangkok, S. März. (O a d.) Gandhi hat am Mittwoch früh seinen 21tägigen Hungerstreik, den er zum Protest gegen die britische Terrorherrschast in InIdien durchführte, beendet. Rash Vehari Bose der Präsident der indischen Unabhängigkeit- liga in Ostasien, gab in einer Erklärung der Freude aller Inder über Gandhis Erfolg Ausdruck. Die Nachricht sei eine Siegesbotschaft an das indische Volk im Kampf um di« Erringung der Unabhängigkeit. Dieser Erfolg werde die indische Nation zu größeren Opfern im Kampf um die Freiheit anspornen. Rash Be- hari Bose schloß mit dem Aufruf an alle Inder, alle Kräfte für den Cndkampf um feine Befreiung einzusehen.
Zwei Eichenlaubträger gesallen
Eichenkaubträger ---Gruppenführer und General der Waffrn--- Theodor Eick« gefallen
DNB Berlin, Bei den Kämpfen an der Ostfront starb am 26. Februar der Eichenlaubträger ---Gruppenführer und General der Waffen--) Theodor Eicke als Kommandeur einer --- Panzergrenadier!)ioision in vorderster Linie den Heldentod.
Heldentod eines erfolgreichen Nachtjägers
DNB Berlin. 3. März. Hauptmann Ludwig Becker, einer unserer erfolgreichsten Nachtjäger, kehrte von einem Feindflug am gleichen Tage nicht mehr zurück, an dem ihm der Führer als 1S8. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh.
Hauptmann d. R. Ludwig Becker ist als Sohn eines Regie- rungsbaumeisters 1911 in Dortmund geboren. Er wurde viermal im Wehrmachtsbericht erwähnt und erhielt nach seinem 30. Nachtjagdsieg am 1. Juli 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Hauptmann Becker hat insgesamt 46 Nachtjagdsiege errungen.
Rngolder Tagblatt ,Der StHrSschafter"
PlLnderer zum Tod« verurteilt und tzingerkchret
DNB Berlin, 3. März. Der 3Sjährige, bereits vielfach wegen Diebstahls, darunter auch mit Zuchthaus vorbestrafte Hans Dobroszczyk aus Berlin raubte in der Nacht zum 2. März vährend des Fliegeralarms in unmittelbarer Nähe eines durch Bombenwirkung in Brand geratenen Hauses ein Bündel mit Zchmuckgegenständen. Kleidungsstücken, sowie einen Radio- nnd einen Photoapparat. Dieses Bündel war von einer Hausbewob- n.eri,, in aller Eile aus dem brennenden Haus geborgen worden. Obwohl Dovroszczyk gut verdiente, trug er keine Bedenken einer vom Schicksal schwer getroffenen Frau die letzte Habe zu rauben. Das Sondergericht Berlin, dem Dobroszczyk bereits wenige Stunden nach der Tat vorgeführt wurde, verurteilte den Angeklagten noch am selben Tage als Plünderer und Nolks- sLndling zum Tode und zum dauernden Ehrverlust. Das Urreil ist bereits vollstreckt worden.
Der Nauener Frauenmördcr hingerichtet. Die Justizpresse- stelle Berlin teilt mit: Der am 23. Oktober 1947 in Riesdorf. Bezirk Magdeburg, geborene Fritz Müller aus Berger-Damm bei Nauen, den das Sondergericha in Berlin als Gewaltverbrecher wegen Mordes zum Tode verurteilt hat, ist hingerichtet worden. Müller hat seine Verlobte, die sich von ihm trennen wollte, in ein einsames Gehölz gelockt nnd die Ahnungslose uie- deraeschassen.
1V vao RM. Belohnung ausgesehs
Das Verschwinden von zwei Kindern aus Düsseldorf im Januar und Juni vorigen Jahres beschäftigt die Kriminalpolizei nach wie vor. Für die Aufklärung der beiden Fülle sind vom Reichskriminalpolizeiamt, falls Verbrechen vorliegen, 16 000 RM. als Belohnung für Zivilpersonen ausgesetzt worden. Die Verteilung dieser Belohnung erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges. Beamte, zu deren Verufspslichten die Erforschung sträfbarer Handlungen gehört, sind von einer Beteiligung an der Belohnung ausgeschlossen. Ilm Mitteilungen, die auf Wunsch streng vertraulich behandelt werden, bittet die Kriminalpolizeileitstelle Düsseldorf, Polizeipräsidium, Mackensenplah, Fernruf 10215, Nebenanschluß 4811, und jede andere Polizeidienststelle.
1942 über 1»!>E Ehestandsdarlehen
Berlin, 3. März. Im Kriegsjahr 1942 sind aus Reichsmittein im Gebiet des Deutschen Reiches 102 849 Ehestandsdarlehen ausgezahlt worden. Diese Ziffer liegt um etwa 70 000 unter der des Vorjahres. Die verminderte Inanspruchnahme beruht aber nicht auf einem Rückgang der Zahl der Eheschließungen; vielmehr sind die Eheschließungen in 1942 sogar wieder etwas gestiegen. Der Rückgang der Ehestandsdarlehen ist vielmehr darin begründet, daß zahlreiche junge Paare unter den Kriegsoerhält- nissen vorerst keinen eigenen Hausstand gründen können und daher vorläsig auf die Beantragung oder Auszahlung von Darlehen verzichten. Das Reich hat ihnen durch eine entsprechende Gestaltung der Beantragungsfristen während des Krieges die Möglichkeit gegeben, zu geigneterer Zeit ihr Ehestandsdarlehen abzurusen.
Seit Einführung des Ehestandsdarlehens bis Ende 1842 sind, wie das Statistische Reichsamt bei dieser Gelegenheit mitteilt, im ganzen Reichsgebiet zusammen 1975 0S7 Ehestandsdarlehen zur Auszahlung gelangt. Außerdem wurden an die deutschen Staatsangehörigen im Protektorat noch weitere 1392 dieser Darlehen gewährt. Bemerkenswert ist, daß ein verhältnismäßig großer Betrag der Darlehenssumme schon bisher durch Geburten getilgt werden konnte. Die Summe der Erlasse von Darlehensvierteln für lebend geborene Kinder stellte sich Ende Dezember 1942 im gesamten Reichsgebiet bereits auf 2 287 552 Darlehensviertel. Das bedeutet, daß von je 100 RM. der im Deutschen Reich, gewährten Ehestandsdarlehen bisher im Durchschnitt 20 Reichsmark durch Geburten getilgt werden konnten.
Roosevelt greift nach Neuseeland
Das britische Dominion Neuseeland, das weit ab von den Brennpunkten der Kämpfe liegt und deshalb auch immer, nur am Rande des Pazifikkrieges erwähnt wurde, ist durch einige politische sehr bedeutsame Abmachungen mit Australien plötzlich in den Mittelpunkt einer lebhaften englisch-amerikanischen Debatte gerückt worden. Es geht dabei um die „Vereinheitlichung der Verteidigung und der auswärtigen Probleme". Aus den
Slotzirrrpp der Luft
Mit -er Do 217 über einer englischen Stadt Von Kriegsberichter Heinz Schönen, PK.
NSK Von Zeit zu Zeit berichtet das Oberkommando der Wehrmacht von überraschenden Tagesvorstößen deutscher Kampfflugzeuge gegen die britische Süd- und Südostküste. In der Regel ist es nur ein Satz, der von diesen Unternehmungen meldet, eine knappe, sachliche Feststellung. Aber welches Draufgängertum, welche Kühnheit der deutschen Kampfflieger verbirgt sich dahinter, sind sie seit Wochen fast Nacht um Nacht über dem Feind gewesen, pirschten sie sich wie Wölfe aus dem Dunkel der Nacht an seine Verkehrswege, seine Rüstungszentren, an seine Geleitzüge heran und trafen ihn an seinen Lebensadern!
Diesmal startet eine Kette deutscher Kampfflugzeuge in den lichten Tag. Dröhnend fegen sie über die Bahn und sind bald darauf in dem aus den Wolken heranziehenden grauen Dunst verschwunden.
Er hat sich allmählich zu einem mächtigen Wolkengemenge verdichtet. Durch die Regenböen der immer rascher heranjagenden Wetterfront kämpft sich die „Dora-Marie". Der Regen peitscht gegen die Frontscheiben der Kanzel, manchmal durchdringt das Fauchen des Sturmes den Lärm der Motoren, und die Sturmböen rütteln an dem mächtigen Leib der Do 217. Mit dem Sturm um die Wette jagt sie dahin. Dann läßt sie die französische Küste hinter sich und stößt auf die unter den Prankenhteben des Sturmes aufbegehrende See hinaus, jagt dämonischen Wolkengebklden entlang über die Wasserwüste. Die Schaumkronen gleichen schneebedeckten bizarren Graten, die sich fast bis zu der niedrig darüber hinbrausenden „Dora-Marie" emportiirmen. Aber dann wandelt sich allmählich das Bild. Die Wolkendecke ist etwas höher geworden. Hier und da ist sie auf- gerissen und gibt den Blick ins Blau frei. Fern im Westen liegt nun schon wieder Heller Schein, und im Norden taucht als ein glänzender Strich die englische Küste auf. Der Unteroffizier am Steuerknüppel legt die „Doria-Marie" in eine Biege nach rechts und lenkt sie nach Osten, wo das graue Gemenge sich bis nah an die englische Küste schiebt.
Im Tiefflug braust sie dahin, blitzschnell gleitet unten das Land vorbei: Aecker, eine Straße, eine Eisenbahnlinie, ein Weiler, ein Schloß. Schließlich donnert sie über einen Flugplatz.
Noch immer nichts. Doch jetzt ist plötzlich der Teufel los! Von allen Seiten zischen die gierigen Spinnenfinger der Leuchtspuren empor. Rechts und links wischen sie an der Kanzel vorbei. Irrwische tanzen überall, vorn und hinten, oft nur auf Armlänge von der „Dora-Marie" entfernt, die gefährlichen weißgrauen Sprengwolken, dann entzieht ein Waldstreifen, dessen Wipfel sich unter dem Sog ihrer Schrauben beugen, die Do 217
_Donnerstag, de« 4. März 1843
ersten Blick hat es den Anschein, als ob in der Hauptsache sie Zusammenfassung der militärischen Kräfte der beiden Dominien zur Abwehr der japanischen Bedrohung gemeint ist. Bei näherem Zusehen aber fällt auf, daß die entscheidenden Verhandlungen zwischen dem australischen Außenminister Evatt und dem neuseeländischen Verteidigungsminister Jones nicht in Wellington oder Canberra und auch nicht am Sitz des Empire in London, sondern in Washington durchgeführt wurden. Ferner ist es außerordentlich aufschlußreich, daß jetzt, mitten im Kriege, „außenpolitische Probleme" erörtert worden sind, die nach dem Dominion-Statut einzig und allein zum Zuständigkeitsbereich der Londoner Regierung gehören. Der Austausch selbständiger Hoher Kommissare zwischen Australien und Neuseeland läßt ebenfalls auf eine Lockerung des Empire- ge füg es schließen. Wenn man die Besetzung der neuseeländischen Insel Upolu durch die USA. nd das allgemeine Zugeständnis an Roosevelt, im Rahmen der Notwendigkeit beliebig viele Stützpunkte auf Neuseeland anzulegen, richtig würdigt, dann tritt ganz deutlich die Absicht der Amerikaner zutage, die britischen Dominien in der Südsee nicht nur gegen Japan, sondern auch gegen London abzuschirmen. Die britischen Zeitungen haben erkannt, daß hier ein neuer Ranbzng der Dollarimperialisten im Werden begriffen ist; in ihrer Ohnmacht aber wagen sie keinen Protest mehr, sondern nur noch die wütende Feststellung, daß ein britisches Dominion „einfach zu den Amerikanern sagt: nehmt unsere Stützpunkte!"
Für die USA. ist Neuseeland in erster Linie eine Etappe auf dem Wege nach Australien. Die etwa 3000 Kilometer breite, oft stürmische Tasman-See trennt die beiden amerikanischen Interessengebiete von einander. Die direkte Linie Panama—Sidney ist etwa 15 000 Kilometer lang. Sie führt dicht an Nordneuseeland vorbei; die militärische Bedeutung dieses Stützpunktes vor Australien liegt klar ans der Hand.
Auch für die von Hawaii ausgehende Schiffsronte ist Neuseeland l, eine Ausmeichftation ersten Ranges. Bis nach Neuguinea sind es 7000 Kilometer; nach den Salomonen 5800 Kilometer, nach Sydney 8600 Kilometer und nach Neuseeland 7300 Kilometer. Deshalb soll — das ist die Spekulation der Aamerikauer — Neuseeland über die Bedeutung einer Etappe hinaus zu einem starren Flankenschutz sür Ostaustralien ausgebaut werden.
2m gesamten neuseeländischen Gebiet, das etwa halb so groß ist wie Deutschland, gibt es etwa anderthalb Millionen Einwohner, zum größten Teil Nachkommen eingewanderter Engländer. Alan hat es bei Neuseeland mit zwei Inselgruppen zu tun, mit den Nordinseln und den Südinseln, die durch die Look-Meeresstraße von einander getrennt sind. Der größte Teil des neuseeländischen Territoriums ist von Gebirgsmassen bedeckt. Die Nordinsel hat zahlreiche, jetzt noch tätige Vulkane. Es gibt dort zwei Städte von Bedeutung; erstens Auckland mit etwa 200 000 und den Regierungssitz Wellington mit etwa 150 000 Einwohnern. Auch im Süden ist der Hauptteil der Be--- 2 völkerung auf eine schmale Kiistenlinie angewiesen, die wie ein V grüner Saum zwischen dem Meer und dem Gebirge liegt. Die Masse der neuseeländischen Südinsel ist von einem Hochgebirge bedeckt, das im Mount Eook mit 3700 Metern seine höchste Spitze hat. Die größte Stadt im Süden ist Christ church mit 130 000 Einwohnern, dann folgt D u n n e d i n, das kurz vor der Hunderttausendgrenze steht, und außerdem gibt es nur noch Kleinstädte, unter denen Palmerston, Jnvenargill, Timnru, Wanganui, Napir/Hamilton, Eisborne nnd New-Plymouth auch einige Bedeutung für den Außenhandel hatten. Neuseelands Reichtum beruhte ans den riesigen Rinder- und Schafherden, die in den küstennahen Weideflächen gezüchtet werden. Nur in Siid- neuseeland gibt es einige Steinkohlenbergwerke, die einen Teil der Bunkerkohle liefern, die früher von der englischen und jetzt von der amerikanischen Pazifikflotte in Anspruch genommen . wird. In ganz Neuseeland gibt es kaum hundert Betriebe, dm auf den Namen Fabrik Anspruch erheben können. Auf eine industrielle Entwicklung wurde auch kein Wert gelegt, weil der Export von Fleisch in der Hauptsache durch den Import von Fertigwaren ausgeglichen werden konnte. Washington hat deswegen so leichtes Spiel in Neuseeland, weil sich die englische koloniale Wirtschaftspolitik als völlia ninulänalich erwieien not.
Bomben im Kino. In Aleppo haben britische Soldaten, die,, z' ohne zu zahlen, eine Kinovorstellung besuchen wollten, Hand- N granaten in den Zuschauerrauin geworfen. Es gab Tote und Schwerverwundste.
dem wütenden Flakjener. Jetzt wächst plötzlich Häusergewirr vor ihr auf: eine mittelgroße Stadt. In den Straßen das Getriebe der Spätnachmittagstunde, ein paar Wagen holpern durch die Gassen, die Menschen eilen hin und her und haben kaum erfaßt, daß ein deutsches Kampfflugzeug über ihnen ist. Die schweren Bomben fallen in ein Jndustriegelände.
Sekundenlang wirbeln Mauertrllmmer und Rauch und zei- gen die verheerende Wucht der Einschläge. Wie ein Film rollt das Geschehen da unten ab. Und wieder streicht die Do 217 tief über das Land. Noch einmal blinken, häßlich nah die gleißenden Pfeile der leichten Flak. Aber nun sprechen die Bordwaffen und bringen einige der gefährlichsten Rohre rasch zum Schweigen.
Dann sind sie wieder über der See, dem Niemandsland zwischen zwei Fronten, und ziehen mit den Wojken heim. Wie die „Dora-Marie" sind noch viel« andere Stoßtrupps der Lust am Feind gewesen und haben ihm an diesem Tage erneut Wunden geschlagen.
Kleine RachMts« ans aSer Wett
Drei Gewinne zu 1VV OOV RM. gezogen. In der Mittwock- Nachmittagziehung der 5. Klasse der 8. Reichslotterie fielen drei Gewinne von je 100 000 RM. auf die Nummer 4505.
Ministerpräsident Filoss an den Duce. Der bulgarische Ministerpräsident Filofs sandte an den Duce ein Telegramm anläßlich des Jahrestages des Beitritts Bulgariens zum Dreimächtepakt, in dem er dem Duce persönlich die herzlichsten Glückwünsche aussprach und die besten Wünsche für den Sieg der italienischen Armee und den Wohlstand der verbündeten Nationen anfügte.
USA.-Militärgerichtsbarkeit in Aegypten. Zwischen der ägyptischen und der nordamsrikanischen Regierung wurde ein Abkommen abgeschlossen, nach dem, wie der Kairoer Nachrichtendienst meldet, die in Aegypten befindlichen USA.-Streitkräste der amerikanischen Militärgerichtsbarkeit unterstehen.
Mißernte in Brasilien. Infolge anhaltender Dürre nach dem strengen Frost des letzten Winters hat die Maisernte in Brasilien so schwer gelitten, daß die Regierung gezwungen war, de» Maisverbrauch sür die Viehfütterung völlig zu untersagen.
Mexiko in Roosevelts Krieg. Der mexikanische Staatspräsident sah sich gezwungen, Sondermaßnahmen gegen die fortschreitende Teuerung und die Bedrohung der Lebensmittelversorgung infolge des enormen Ansteigens der Ausfuhr nach den USA. zu treffen. Die Lebensmittelaussuhr ist künftig genehmigunge' vflichtig.
Jugendlich« Diebesbande in Istanbul fcstgcnommen. Die Istanbuler Polizei nahm eine Diebesbande sest, die aus sieben Kindern im Alter von 10 bis 15 Jahren bestand. Sie hatten Kohlen gestohlen, um sie an der Schwarzen Börse zu Wucherprcisen zu verkaufen.