3. Leite Nr. 52

Nagold rr T agblatt »Der Gesellschafter

Mittwoch.^en 3. Mär z 1242

Tonnageknappheit und andererseits die Tatsache, dag jetzt die Industrien Amerikas und Englands so stark mit Rüstungsauf­trägen überlastet sind, daß sie gar nicht dazu kommen, Export­aufträge für die Dominions im allgemeinen und für Südafrika im besonderen anzunehmen, haben einen ziemlich radikalen Strich durch alle diese Hoffnungen auf einen ungestörten und weitgehenden Güteraustausch während dieses Krieges gemacht. In den südafrikanischen Hafenplätzen liegen die Lagerhäuser voll > on Ware», die zürn Export nach England und USA, bestimmt sind und nicht verschifft werden können, weil jeder verfügbare Schiffsraum für die Versorgung der Nordafrika-Armeen benö- i gr wird. Andererseits haben die Preise für Industriegüter <,nc schwindelnde Höhe erreicht. Es gibt keine Textilwaren mehr, keine Haushaltsgeräte, und die Farmer sind in grosser Sorge weil keine landwirtschaftlichen Maschinen zur Verfügung gestellt werden können. l

In dieser Lage hat sich nun die, südafrikanische Regierung zu einem umfassenden Autarkie-Programm entschlossen. Es sollen Fabriken für alle möglichen Erzeugnisse errichtet werden, die bisher aus England oder den Vereinigten Staaten bezogen wurden. Geplant sind vor allem eine Visen schaffende Industrie, dann Maschinenfabriken, Textilfabriken und Fabriken für Haus­haltsgeräte aller Art. Daneben sollen die kleinen südafrikani­schen Werften, di« nur zur Verfügung stehen, mit dein Bau von Küstenschiffen beginnen, um von der britischen Schiffahrt, die in diesem Kriege in Bezug auf die Versorgung Südafrikas io restlos versagt hat, unabhängig zu werden.

Vorläufig stehen allerdings diese Pläne nur auf dem Papier, und cs wird für die südafrikanische Union nicht leicht sein, bei dem gegenwärtigen Facharbeiter- und Maschinenmangel diese Ideen zu realisieren. Aber schon der erste Weltkrieg hat gezeigt, daß im Endergebnis doch das «ine oder andere geschaffen wer­den kann. Auf jeden Fall wird also in welchem Umfang, ist noch nicht zu übersehen England voraussichtlich weitere wich­tige Märkte in Südafrika verlieren und sich gegebenenfalls auch noch mit weitergehenden, daraus folgenden wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen abnnden müssen.

trauen ans Steuer!

Zum Einsatz -er Frauen im Krastfahrdienst

Die Heimat kennt sie schon. Hier und da begegnete man ihr ."bereits häufig, der Frau hinter dem Steuer. Erfahrungen sind also genug gesammelt, und man kann nun zu einem stärkeren Einsatz der Frauen als Kraftfahrerinnen übergehen. So mancher Mann wird dadurch für den unmittelbaren Kriegsdienst oder für wichtigere Rüstungsproduktion freigemacht, ohne daß die lebenswichtige Versorgung eingeschränkt oder behindert wird.

Vor allem für die große Anzahl von Lebensmittel­transporten werden nun Frauen eingesetzt, für Arztwagen, für den Postdienst, wo sie sich bisher schon bewährten, selbstver­ständlich nicht bei Ferntransporten. Es ist trotzdem keine leichte Arbeit, die im allgemeinen von Frauen erwartet wird, die sich jetzt zur Verfügung stellen. Es muß mit angefaßt und vor allen Dingen müssen die laufenden Reparaturen selbst er­ledigt werden. Denn das ist ja der Sinn dieser Maßnahme, daß ausgebildete Fachkräfte, Motoren- und Autoschlosser vor allen Dingen, für Wehrmacht und Rüstung freigestellt werden.

Der Weg wird im allgemeinen folgendermaßen verlaufen: Die Frauen, die beim Arbeitsamt ihren Führerschein vorlegen oder den Wunsch äußern, für eine Fahrausbildung vorgesehen ^zu werden, bekommen dann schon den zukünftigen Arbeitsplatz, vor­geschlagen und angewiesen, damit sie wissen, welche Arbeit sie erwartet. Dann werden die notwendigen Ueberholungen und Anlernungen durchgesührt werden. Die nötige Unterweisung er- .halten die Frauen durch Kurse des NSKK.

Dieser Krastfahrdienst ist also kein Herrenfahren, sondern eine vollgültige Arbeit, die auch ihre volle Anerkennung finden wird und finden muß. Es erfordert ein starkes Pflichtgefühl, z. B. morgens um 4 Uhr in der Markthalle bercitzustehen. Dafür aber hat die Kraftfahrerin auch das Bewußtsein, kriegsnotwen­digen Dienst an wichtiger Stelle getan zu haben. Es ist 'selbstverständlich, daß die gesundheitliche Leistungsfähigkeit den Einsatz bestimmt.

Am Rande mag erwähnt sein, daß mit dieser Einrichtung nicht etwa der Aufbau eines weiblichen Krastfahrlorps geplant ist. Auch an eine Kasernierung ist selbstverständlich nicht gedacht, wenn es sich vielleicht auch als notwendig erweisen sollte, die Schulung und lleberholung aus praktischen Erwägungen in Internatsform durchzuführen. Dafür stehen dann die Schulen des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps zur Verfügung. Die Form als Heimatdienst auf den unterschiedlichsten Arbeitsplätzen ist im übrigen Gewähr dafür, daß der Einsatz an richtigen, der fraulichen Leistungsfähigkeit entsprechenden Stelle, erfolgt.

Die Frauen werden hiermit zu einer Spezialaufgabe aufge- pufen. Wir glauben, daß sich auch dieses Mal, wie stets, wenn es darum ging, notwendige Arbeiten zu leisten, die benötigten Kräfte finden, daß sich eine neue Gruppe von Frauen wesentliche Verdienste im Ringen um den Sieg erwerben wird.

Kameradschaft für die schaffende Frau

Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter Sauckel, hat anläßlich des Arbeitseinsatzes vieler Hunderttausende deutscher Frauen dazu aufgerusen, sie kameradschaftlich aufzu- nehmen, ihnen das Hineinfinden in ungewohnte Arbeitsvor­gänge im Geiste der Volksgemeinschaft zu erleichtern und mii Geduld und Humor beim Anlernen und Verstehen der neuen Arbeit zu helfen.

Dieser Appell an die Betriebssichrer, Vetriebsobmänner und Gefolgschaften wirbt um Achtung und Verständnis, Rücksicht und Hilfsbereitschaft für die Frauen, die sich neu in den gewaltigen Arbeitsprozeß unserer Rüstung für die Front eingereiht haben. Viele dieser Frauen sind in einer seelischen Krise. Sie haben Angst vor einer ungewohnten, meist von falschen Vorstellungen umgebenen Arbeit. Bangen auch vor einer ganz neuen Um­gebung. Sorge über die radikale Umkrempelung ihrse bisherigen Alltags. Kein gerecht denkender Mensch wird diesesLampen- jieber" achselzuckend unterschätzen.

Den neu in die Rüstungsstätten strömenden Frauen zu helfen, tst menschliche Anstandssache und volksgemeinschaftliche Kamerad­schaftspflicht; es ist aber auch ein Gebot des totalen Krieges. Sauckel ist der richtige Mann, zur Kameradschaft für die schaf­fende Frau aufzurufen, hat er doch lang sein Brot in härtester und schwerster Arbeit verdienen müssen. Sein Wort heischt also Respekt und Befolgung.

DieNeuen" bringen ihren besten und ehrlichsten Willen mit. Trage jeder von denAlten" dazu bei, daß dieser gute Wille sich schnell und reibungslos umsetzen kann in mithelfende, kraft- ftärkende Tat!

Letzte rtachvtchte«

Heilbronner als neuer Ritterkreuzträger

DNB. Berlin, 3. März. Der Führe» verlieh das Ritter­kreuz des Eisernen Kreuzes an Unteroffizier Walter Köppel. Geschützführer in der Panzer-FLger-Kornpauie ei««, Grenadier-

Regiments. Er ist am 25. Juli 1919 als Sohn des Klempners Ernst K. in Hcilbronn geboren, schoß bei einem überraschen­den Angriff feindlicher Kräfte östlich Eshatsk am 23. Februar mit seinem Geschütz innerhalb 45 Minuten von 15 angreifenden Panzern zehn ab und beschädigte einen elften Kampfwagen schwer. Walter Koppel erlernte nach dem Besuch der Knaben- mittelschule Heilbronn das Mechanikerhandwerk. 1940 wurde er zur Panzer-Zäger-Ersatz-Abteilung in Budweis eiuberufen.

21 britische Flugzeuge beim Angriff auf Berlin abgeschossen

DNB. Berlin. 3. März. Nach endgültigen Feststellungen haben sich die britischen Verluste bei dem Angriff aus Berlin über die im LKW.-Bericht gemeldete Zahl von 19 Abschüssen hinaus um zwei weitere Flugzeuge aus insgesamt 21 erhöht.

Diamanten auf dem Meeresgrund

DNB. Ankara. 3. März. Rohdiamanten im Werte von 9M Pfund, die Anfang November von London nach Palästina

geschickt wurden, find nicht augekomme« und werde» als verloren betrachtet. Der britische Generalpostmeister hat den Untergang des Schisses, mit dem die Diamanten verschickt wurden, bisher offiziell nicht zugegeben.

Das Eichenlaub für Oberleutnant Baumgarten-Crusius

DNB. Berlin. 3. März. Der Führer verlieh dem Oberleut­nant Werner Baumgarten-Crusius. Vataillonsftihrer i« einem westfälische« mot. Grenadier-Regiment, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte ihm als 199. Sol­daten ein Telegramm.

Dr. Goebbels empfing Welikiji-Luki-Kiimpfer

DNB. Berlin. 3. März. Reichsminister Dr. Goebbels emp­fing am Dienstag eine aus Offizieren und Mannschaften be­stehende Abordnung von WelitHÜLuki-Kämpser. die anf seine Einladung mehrere Tage in der Reichshanptstadt verbringe».

Nagold uaMmyebung

Nur tapfere Völker haben ein sicheres Dasein, eine Zu­kunft. eine Entwicklunq: schwache Völker gehen zugrunde, und das von Rechts wegen. Heinrich v. Teischke.

3. März: 1918 Friede zu Vrest-Litowsk.

«Aerniat"

Wiederaufführung im Tonfilmtheater Nagold

Fm Tonfilmtheater Nagold läuft der vor längerer Zeit schon aufgeführte FilmHeimat" nochmals. Der Film war seinerzeit das Ereignis der Filmfaison. Er wurde auf der Biennale in Venedig mit dem Pokal der Internationalen Filmschau ausge­zeichnet und hat das Prädikat ..staatspolitisch und künstlerisch wertvoll". Er ist gestaltet nach dem Schauspiel von Hermann Sudermann und spielt in einen kleinen deutschen Residenz im Jahre 1885. Zarah Leander spielt hier ein-, ihrer besten Rollen.

Die Tage zwischen Vinte« und Svüblirrs

Von Tag zu Tag steigt die Sonne höher am Himmelszelt, und wenn wir da draußen Umschau yalten macht sich hier und dort doch schon das eine oder andere Frühlingszeichen bemerk­bar. Dieser und jener sah vielleicht schon die ersten Schnee­glöckchen. die an geschützten Stellen über grünen Halmen baumeln. Vereinzelt blühen Stiefmütterchen und Primeln in Len Gärten, und an den Weidenruten zeigen sich die samtenen Kätzchen.

Beobachtungen in der Tierwelt deuten gleichfalls auf das Frühjahr hin. Der Dachs hat nämlich feinen Winterschlaf hinter sich gebracht doch sollte uns diese Tatsache nicht zu übertriebenen Hoffnungen verleiten. Es gibt nämlich eine alte Bauernregel, die kurz und bündig sagt:Sonnt sich der Dachs in der Lichtmeßwoche, geht auf 4 Wochen er wieder zu Loche!"

Man will damit sagen, daß noch mit späteren Frösten zu rechnen ist. wenn der Dachs voreilig ans Tageslicht kommt. Man mag über Wetterregeln denken wie man will, aber jedes würde wohl einen baldigen Frühling willkommen heißen.

Inzwischen ist es auch auf den Feldern wieder lebendig ge­worden. Der Pflug geht wieder über das Land. Wo man zwei- spännig nicht zu Rande kommt, da müssen sich eben vier Zug­tiere ins Geschirr legen. Auch die klobigen Dampfpflüge haben ihre Winterruhe beendet. Mit aewaltigem Gepolter rattern die gewaltigen Maschinen wieder über die Straßen nehmen am Rande der Felder Aufstellung und ziehen an dicken Drahtseilen die vielschorigen Pflüge über die Breiten. Das Winterkorn wie auch der Raps haben die Frostperiode gut Überstunden.

Lvinkwassev, LvSnken und KttltbsestbmaE

Für den Geschmack und Geruch der Milch ist es immer wichtig, daß die Küste nur Trinkwasser erhalten, das mög­lichst rein und geruchlos und nicht elwa durch in der Nähe des Stalles befindliche Düngerftätten oder Iauchegruben ver­unreinigt wurde. Denn ganz abgesehen davon, daß durch schlechtes Trinkwasser der Milchgeschinack beeinträchtigt wer­den kann, so können die Tiere zugleich mit dem unreinen Wasser auch krankheiterregende Bakterien in sich aufnehmen. Ob die Kühe vor oder nach der Trockenfütterung getränkt werden, soll auf die Gesundheit der Tiere keinen Einfluß ausllben, dagegen ist es notwendig, daß sie jeden Tag, und zwar sowohl nach der ersten morgendliche» Trockenslltlerung als auch am Abend, also zweimal am Tage, zur gleichen Stunde getränkt werden.

K«be füv die brütende Glutike

Wenn es so weit ist. daß das Brüten einsetzt, muß der Glucke auch ein gesundes, behagliches Brulnest vorbereitet werden, aber nicht im Stall selbst, sondern in einem nicht kalten und halbdunklen Raum, in dem sie völlige Ruhe hat und nicht von den übrigen Hühnern dauernd umgeben und gestört wird. Eine Hauptbedingung ist ferner, daß das Brut­nest rein und frei von Ungeziefer ist und daß man ebenso auch die Bruthenne selbst vorher von diesen Quälgeistern befreit, damit sie, während sie auf den Eiern sitzt, auch in dieser Hinsicht Ruhe genießt. Was ihre Ernährung anbe­langt. so sind die Glucken im Verlauf der Brutzeit ziemlich empfindlich und vertragen namentlich das sonst gewohnte Weichfutter nur schlecht. Daß die Bruthenne, solange sie brütet, auf keine Weise beunruhigt werden darf, versteht sich von selbst. Das Trinkwasser ist täglich zu erneuern und der Boden des Brutraumes mit Sand zu bestreuen.

Versammlung der Jugend"

Altensteig. Auf einerVersammlung der Jugend" imGrü­nen Baum"-Saal sprach am Sonntag vor 500 Jugendlichen Altensteigs und der näheren Umgebung der Hauptstammführer des Bannes Schwarzwald. Seine Ausführungen, denen die ju­gendlichen Zuhörer mit Spannung folgten, gipfelten in dem Satz:Wir sind die Enkel einer großen Vergangenheit, die Zeugen einer gewaltigen Gegenwart und wollen einmal die Ahnen einer herrlichen Zukunft werden". Weiterhin ging der Redner auf den Kriegseinsatz der Jugend ein und ermahnte seine Zuhörer, sich noch stärker wie bisher durch ihren Einsatz in den Dienst des totalen Krieges zu stellen, um so den Forderun­gen dieser schweren Zeit gerecht zu werden. Die Jungen und Mädel dankten dem Hauptstammführer mit herzlichem Beifall und marschierten tief beeindruckt in ihre Standorte zurück.

Heldentod

Unterjettingen. Seinen ichweren Verwundungen, die der Ge­freite Willi Rühm am 6. Januar bei Welikiji-Luki im Kampfe argen die Bolschewiken erlitten hat. ist er am 14. Februar d. I. erlegen. Er wurde auf einem Heldenfriedhof in Warschau bei- aesetzt. Die Gemeinde nimmt her.zl. Anteil an dem schweren Verlust, den die Eltern und Geschwister erlitten haben.

Wir ehren das Alter!

Oberjettingen. Seinen 70. Geburtstag feiert Karl Bait ta­ge r. Landwirt, bei der Krone. Weiter wird am Samstag Sophie Kober, ledige Invalidenrentnerin, 81 Jahre alt. wäh­rend am Sonntag Friedrich Kriem. Kriegsbeschädigter, das 70. Lebensjahr vollendet. Alle drei erfrenen sich guter Gesund­heit. Zu ihrem Wiegenfeste unsere herzlichsten Glückwünsche!

Unterjettmgen. Am 3. März wird Jakob Wilhelm, Bäcker­meister. 70 Jahre alt. Tag für Tag geht er froh und munter seinem- Beruf nach, was in der heutigen Kriegszeit besonders wertvoll ist. Seine beiden Söhne kämpfen an der Lstiront Wir gratulieren herzlich zum Ehrentage und wünschen noch manche schöne und erträgliche Jahre!

Der Gaugesnndheitsführer Prof. Dr. Stähle sprach

Freudenstadt. Vergangenen Sonntag hatte das Amt. für Volksg i.indheil und der NS.-Aerztebund zu einer Tagung ge­rufen. Der Gauqesuudheiis'ührer. Ministerialrat Pro: Drj. Stähle, sprach überAufgaben der Gesundheitsführung im Kriege". Er wandte sich in treiilichen und mitreißenden Worten un die vollzählig erschienenen Aerzte, Zahnärzte. Schwestern, Hebammen und an die Männer des Deutschen Roten Kreuzes und wies ihnen den Weg. den sie in der Eesundheitsführung bei dem totalen Krieqseinsatz zu gehen hätten. Es »ei leider immer noch eine betrübliche Tatsache, daß es noch Volksgenossen gebe, die sich wegen kleinster Unpäßlichkeiten in ärztliche Be­handlung begeben. Er wies besonders daraus hin. daß qerade im jetzigen großen Kriege nickt allein der Sieg der Waffen entscheidend sei. sondern auch der Sieg der Wiegen. Es gelte für die Aerzte und Hebammen in allen Schichten des Volkes den Willen zum Kind zu fördern und die Menschen in bevölke­rungspolitischer Beziehung aufzuklären. Der Staat selbst greife hier helfend ein. Es sei in diesem Zusammenhang erinnert an die neu eingerichteten Beratungsstellen für werdende Mütter, in denen gleichzeitig auch eine Beratung, und Aufklärung über Kinderlosigkeit in der Ehe erteilt wird. Ganz besondere Sorg­falt sei auf die Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit zu ver­wenden. Durch die Mütterberatungsstellen, in denen gleichzeitig vitaminhaltige Medikamente (Vigantol. Cebionzuckerf kostenlos ausgegeben werden, sind bisher schöne Erfolge erzielt worden. Der Redner fetzte sich in seinen weiteren Ausführungen auch dafür ein. alle vermeidbaren Krankheiten und Unglücksfälle von unseren Kindern fernzuhalten. Er erinnerte daran, wie viele Kinder noch durch Unachtsamkeit verbrüht werden/ oder bei­spielsweise beim Spielen auf Friedhöfen durch baufälliae Grab­steine erschlagen werden. Auch durch die aktive Di.-Schutzimpfung ließe sich die Sterblichkeit der Kinder an Diphtherie ganz erheb­lich verringern.

Pg. Dr. Starz dankte dem Gaugesundheitsführer für seine eindringlichen Worte.

Gaupropagandaleiter Mauer und Gaufrauenfchastsleiterin Haindl aus der Kreisarbeitstagung in Freudenstadt

Kreisleiter Pg. Arnold hatte die Ortsgruppenleiter. Kreis­amtsleiter. Ortsgruppenqeschäftsführer. Ortsgruppenpropagan­daleiter. Zellenleiter. Führer der Gliederungen und die Orts­frauenschaftsleiterinnen am vergangenen Sonntag zu einer Ar­beitstagung zusammengefaßt. Sie wurde eingeleitet von einer Morgenfeier. Kreisleiter Arnold richtete an seine Mit­arbeiter einen eindringlichen Appell zu verstärktem Einsatz.

Gaufrauenschaftsleiterin Haindl gab einen Einblick über die von der NS.-Frauenschaft und dem Deutschen Frauenwerk vor dem Kriege und während des Krieges geleistete Arbeit.

Gaupropagandaleiter Mauer sprach über die ungeheuren Pflichten und Aufgaben, die jetzt die Totalisierung des Krieges bringe.

Nach der Mittagspause sprach der Vorsteher des Arbeits­amtes Nagold. Regierungsrat Dr. Bar eis. über den durch die Totalisierung des Krieges bedingten Arbeitseinsatz und über die Stillegung von Betrieben. Er gab die Richtlinien bekannt, sprach über die Handhabung der gegebenen Weisungen und erläuterte die Bestimmungen an Beispielen. Auch berichtete er über den Erfolg der Meldungen der bisher zum Arbeitsein­satz Aufqerufenen. Kreisleiter Arnold besprach dann die für unseren Kreis gegebenen Einzelheiten und gab Weisungen und Richtlinien für die anf diesem Gebiet in den kommenden Tagen zu lösenden Aufgaben. Denn bei allen im Arbeitseinsatz und bei Stillegungen von Betrieben zu treffenden Maßnahmen und Entscheidungen ist die Partei weitgehend eingeschaltet worden.

Bei äer veräunklung acht' auf Licht, äer Zahrzeugführer sieht Bich nicht!