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Das USA.-Flugzeugunglück im Lissaboner Hafen Namen der getöteten Passagier« «erden verschwiegen Lissabon, 26. Februar. Trotz eifriger Bemühungen der Lissa- bouer Hafenbehörden konnten die Leichen von 18 der Insassen des Clipper-Flugbootes, das im Lissaboner Hasen abstürzte, noch immer nicht gefunden werden. Die Flugzeugteile selbst sind in­zwischen bis auf einen Motor gehoben worden. Nach mehrtägi­gem, hartnäckigem Schweigen hat sich die nordamerikanische Ge­sandtschaft nunmehr bereit gefunden, wenigstens einige Namen der geretteten Personen bckanntzugeben, darunter die der Be- °atzungsmitglieder. Kommandant des Flugzeuges war Kapitän Sulivan, der sich unter den Verletzten befindet. Unverletzt blie­ben eine amerikanische Rundfunksängerin und der amerikanische Legationssekretär William Butterworth. Ueber die Namen der getöteten Passagiere schweigt sich die USA.-Eesandt>>b>,kr inaner 'roch aus.

Wir fordern einen Dönitz.. ."

ÜSA.-Sorgen wegen der U-Bootgefahr DNB Stockholm, 26. Februar.Wir fordern einen Dönitz an der Spitze des Anti-U-Bootkrieges; mit dieser Aufgabe müssen wir den gerissensten Praktiker betrauen, den wir besitzen." Mit diesem Stoßseufzer gibt di« USA.-ZeitungPhiladelphia Jnquirer" der ernsten Besorgnis Ausdruck, die angesichts der letzten U-Booterfolge überall in den Vereinigten Staaten herrscht.Der Ernst dieser Drohung mutz von der USA.-Marine voll erkannt werden. Die deutschen U-Boote find die grötzte Be­drohung für England und die USA."

New Port Herald Tribüne" zitiert Aeutzerungen des früheren Präsidenten Hoover, der feststellt, datz alle Neubauten des ver­gangenen Jahres den Verbündeten nicht genutzt hätten. Di« Eesamttonnage, die ihnen heute zur Verfügung stehe, sei gerin­ger als die vor zwölf Monaten. Die Versorgung der Truppen in Uebersee und die anderen lebenswichtigen Aufgaben der Han­delsflotte nähmen die den Anti-Achsenmächten heute zur Ver­fügung stehende Tonnage voll in Anspruch.

Größe der Unterseebootgesahr

Admiral Richmond über das allererste der militärischen Ziele, dieWiedererlangung der Seeherrschaft"

DNB Eens, 26. Februar.Das allererste der militärischen Ziele der Engländer und der Amerikaner mutz die Wiedererlangung der Seeherrschaft sein. Ohne sie könne es keinen Endsieg geben", schreibt der englische Admiral Sir Her­bert Richmond in der MonatszeitschriftPortnightly" in einer Betrachtung, die er der Größe der Unterseebootgesahr widmet.

Solange man der U-Vootgesahr nicht Herr werde und man britischer- und amerikanischerseits nicht die neue Natur der ge­samten Seekriegsührung erkenne, werde man weiterhin anstatt Siege an Land zu erringen, eine Niederlage nach der anderen einstecken müssen, denn sämtliche Kriegsschauplätze lägen von England und Amerika aus gesehen in Uebersee. Der ganze Nachschub also sei davon abhängig, ob es gelinge, die Seewege zu sichern oder nicht. Auf diese Weise sei denn die Erlangung der Herrschaft über die Meere zum wahren Grundstein ge­worden, auf dem einzig und allein der Endsieg aufgebaut wer­den könne.

Diesen Grundstein hätten die Engländer und Amerikaner keineswegs völlig in ihrem Besitz, in nicht wenigen Fällen sei er ihren Händen restlos entglitten. Das sei «ine Wahrheit, der man in zunehmendem Matze in den alliierten Ländern die Aufmerksamkeit widmen müsse. Allmählich erwache jetzt auch die Oeffentlichkeit und erkenne die Größe der Gefahr, denn zwei Tatsachen stünden nunmehr unbestritten fest:

Erstens, datz der Gegner sehr viel Schiffsraum inzwischen ver­senkte. Selbst wenn man die Schiffe durch Neubauten ersetze, fehlten noch immer die Ladungen und di« Seeleute; gerade aber der Mangel an Seeleuten sei eines der größten Hindernisse seit dem Versuch, di» verlorengegangene Seeherrschast wieder zu er­langen.

Zweitens, die feindliche Unterseebootflotte wachse bei weitem schneller, als Unterseeboote zerstört würden. Die Flugzeug­angriff» auf llnterseebootstützpunkte und Unterseebootwerfen seien sinnlos. Das beweise bereits das gegenwärtig« Ausmaß der feindlichen llnterseebootflotte.

Was die Engländer und Amerikaner angesichts dieser ver­zweifelten Lage brauchten, sei eine klare und eindeutige Politil s der Unterseebootbekämpsung. Sie fehle schon seit Kriegsausbruch

Der italienische WehrmachtsberLchl

Italienische Torpedoflugzeuge versenkten drei Dampfer im Hafen von Bone Torpedoboot vernichtete feindliches U-Boot Petroleumraffinerien von Haifa bombardiert DNB Rom, 26. Februar. Der italienische Wehrmachtbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

In Tunesien Spähtrupptätigkeit. Jagdflugoerbände der Achse griffen mit Erfolg einen feindlichen Flugplatz an und zerstörten fünf am Boden abgestellte Flugzeuge. Weitere fünf Flugzeuge wurden im Luftkampf abgeschossen.

Unsere Torpedoflugzeuge griffen trotz ungünstiger Witterungs- verhältniss« und der heftigen Abwehr den Hasen Bone an, wo sie drei Dampfer torpedierte« und versenkten.

Die Petroleumraffiuerien von Haifa und der Hafen von La Baletta wurden von unseren Flugzeugen wirksam bombardiert.

2m Mittelmeer versenkte eines unserer Torpedoboote unter de« Befehl von Kapitiinleutnaut Bruno Bartoli ein feindliches U-Boot.

Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf einige Ortschaften zwischen Kap Passero und Pozzello (Ragusa) sowie auf Trabia lPalermo) und belegten diese Orte mit Maschinengewehrfsuer. Es werden 12 Tote und 24 Verletzte unter der Zivilbevölkerung sowie beträchtlicher Schaden an Wohnhäusern gemeldet. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Bodenabwehr abgeschossen und stürzte bei Pozzello ins Meer.

Sympathiegeheuchel für die Araber DNB Stockholm, 26. Februar. Bei einer neuen Debatte im Unterhaus über die Judenfrage stellte Eden erneut fest, datz Palästina als das Land angesehen werde, das den Juden zur Verfügung gestellt werden müsse. Eine beträchtlich« Anzahl von jüdischen Auswanderern aus England und verbün­deten Ländern warteten auf die Einreise nach Palästina, in deren Interesse Erleichterungen der Einwanderung so rasch als möglich in Kraft treten sollen.

Zu dieser Aeutzerung steht im Gegensatz eine Erklärung Edens vom Mittwoch, wonach die britische Regierung arabischen Plänen und Wünschen größtes Wohlwollen entgegenbringe. Er meinte, datz solche Pläne über wirtschaftliche, kulturelle und politische Einigung von den Arabern ausgehen müßten, denen die bri­tische Sympathie gewiß sei. Eden ging nicht darauf ein, daß die Araber im ersten Weltkrieg an der Seite Englands um ihr« Freiheit und Einigung kämpften und Pläne dieser Art vor­legten, die dann durch die britische Politik d«steile und herrsche" zunichte gemacht worden sind.

Willkür der Rordamerikaner in Französisch-Nordafrika DNB Algeciras, 26. Februar. Auf Weisung der nordameri­kanische« Besatzungsbehörden haben die französischen Amtsstellen der Stadt Oujda in Französisch-Nordafrika. die mehr und

«««olde r Ta gblattDer Gesellschafter"

Samstag den 27. Februar MZ

Helden der Abwehrschlacht im Osten

Grenadiere übernehmen den Feuerschutz der Transportflug­zeuge, die aus naher Entfernung non Sowjetpanzern beschossen werden.

(PK.-Zeichnung: Kriegsberichter Stockmann, PVZ., Z.)

MO

Das Ritterkreuz für den Bootsmannsmaat Karl Zörtz

(Kriegsberichter Pietsch, PBZ., Z.)

mehr zum wichtigsten Etappenort der nordamerikanischen Trup' pen geworden ist, die marokkanische Bevölkerung aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Der Pascha von Oujda widersetzt sich jedoch dieser Aufforderung und befahl seinen Bürgern, unter allen Umständen in ihren Wohnungen zu bleiben. In Sidi-Vel- Abbes (Oran)' mutzte die Polizei zahllose in französischer und arabischer Sprache abgesagte Maueranschläge entfernen, in denen alle guten Franzosen und Muselmanen aufgesordert wurden, mit dem Mutterlands Frankreich zu sympathisieren und sich gegen die Anwesenheit der Rordamerikaner und Briten zur Wehr zu setzen. Auf Weisung der nordamerikanischen Besatzungsbehör­den wurden Verhaftungen durchgefiihrt.

Die Zukunft des britischen Weltreiches DNB Bigo, 26. Februar. Der nord'ameritanische Senator und Jsolationistenführer N y e hat erklärt:Die große Ausdehnung des britischen Weltreiches bedeutet eine Gefahr für den Welt­frieden. Sobald die Friedensverhandlungen begonnen haben werden, sollte Großbritannien wenigstens auf einen Teil seiner Kolonialbssttzungen verzichten. Alle britischen Besitzungen in der westlichen Hemisphäre sollten den Vereinigten Staaten abgetreten werden, um so einen Teil der amerikanischen Liefe­rungen im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes zu bezahlen.

Die politische Situation der Schweiz DNB Bern, 26. Februar, Bei Eröffnung der Ausstellung 166 Jahve schweizerische Postmarken" hielt Bundespräsident vr. Celio, der Chef des eidgenössischen Post- und Eisenbahn- depMtements, eine Ansprache. Nur zweimal in den letzten hun­dert Jahren, so sagte er, sei die Schweiz in eine so unruhevollc Zeit versetzt worden wie heute: 1876 und 1914. Heute sei jeder kn der Schweiz davon überzeugt, datz das Land im Schicksals- grmg der Ereignisse noch nie an einem so gefährlichen Wende­punkt seiner Geschichte gestanden hatte. Dennoch habe der poli­tische gerade Weg des Schweizer Volkes und seiner Behörden, ihr entschlossener Wille, die schweizerische Neutralität aufrecht- zuerhrlten, die Schweiz vor dem Kriege bewahrt. Wie auf mili­tärischem, so habe sich auch auf wirtschaftlichem Gebiet nichts geändert, was das Land berechtigte, die ihm durch die Kriegs- e-erhältnisse aufgezwungene Ordnung zu mildern. Die Landes­versorgung, die Landesverteidigung, die ständig wachsenden Ein­führungsschwierigkeiten für alle Produkt«, die Verteilung der Transporte und die immer größer werdenden Schwierigkeiten in der Uuirecbterbaltuna und im Abschluß von Wirtschaftsab­

kommen mit den kriegführenden Staaten hätten tief in die öffent­lichen Finanzen eingegriffen. Ueber die Zukunft des Landes 'zagt« der Präsident, datz sie auch vom eigenen Willen und der Einsicht der Schweiz abhänge.

Japanische Luftwaffe verstärkt gegen Tschungking

Stetiges Fortschreiten der Offensivoperationen

DNB Berlin, 26. Februar. In den Kämpfen auf dem chine­sischen Kriegsschauplatz beweisen die japanischen Truppen wie­derum ihre außerordentliche Zähigkeit, Eeländeschwierigkeiren zu überwinden. Wie auf der Malayen-Halbinsel und in den Urwäldern Borneos und Neu-Euineas bringt die geringe Ver- kehrserschlossenhcit der Gebiete Chinas ihre Offensive nicht zum stehen.

Die japanischen Meldungen berichten von einem zwar lang­samen, doch stetigen Voranschreiten der Osfensivbewegungen. Diese erfuhren eine wirksame Ueterstiitzung durch schwere Luft­angriffe, die bis auf 186 Kilometer nordöstlich von Tschungking vrrgetragcn wurden. Auf den Flugplätzen von Liangschang u.'.d Wanghsien richteten japanische Bomber schwere Zerstö­rungen unter nordamerikanischen Maschinen an. Tschungking verfügt nur über sehr wenige Bombenflugzeuge und ist durch diese Angriffe empfindlich geschädigt worden. Für die Japaner wirkt sich die Aktion als eine spürbare Erleichterung der Ope­rationen im mittleren Pangtsegebiet aus. Während Tschungking in Washington und London vergebens wegen Unterstützung durch Flugzeuge vorstellig wird, setzten die Japaner ihre Luft­waffe in zunehmendem Maße zur Vernichtung der rückwärtigen Tschungking-Stützpunkte ein. Im Gebiet von Assam wurden über einem nordamerikanischen Luftstützpunkt am Donnerstag acht­zehn feindliche Flugzeuge vernichtet und weitere beschädigt.

Terrorismus in Nord-Irland

Diealten Gangster" der Churchill-Clique vergewaltigen die irische Bevölkerung

DNB Genf, 2S. Februar. Beachtliche Dinge über dieGewalt­herrschaft der Churchill-Konservativen in Nordirland" hatte I. Veattie nach seiner in Belfast erfolgten Wahl zum Labour-Abgeordneten in das Londoner Unterhaus zu sagen.

Veattie erklärte in einem Interview, das er dem nach Belfast entsandten Sonderkorrespondenten der Dubliner ZeitungIrisch Independent" gewährte, sein Wahlsieg sei symptomatisch für die Welle allgemeiner Unruhe, die gegenwärtig über Nordirland gehe. Alle Vevölkerungsschichten hätten endgültig die von den Konservativen Churchills in Nordirland ausgeübte Diktatur satt. In Downing Street habe man wohl gewußt, warum man die verfassungsmäßig in Nordirland fälligen allgemeinen Par­lamentswahlen verschob Die Oeffentlichkeit habe nunmehr die Zeit für gekommen erachtet, um endlich mit denalten Gang­stern" von Stormont (Sitz der nordirischen Konservativen in Belfast) und Westminster aufzuräumen. Diese Räuberbande setze sich aus Churchill-Konservativen zusammen. Sie lasse sich auch keine Gelegenheit entgehen, um das friedliche Eire unter Druck zu setzen, und unterdrücke jede Nachricht über den wahren Zu­stand in Nordirland.

Gerade sein Wahlbezirk (Westbelfast), führ Veattie fort, sei Jahre hindurch Zeuge einesunerhörten politischen Terroris­mus" jener konservativen Gangster gewesen. Sie ließen nicht nur ununterbrochen bei Tag und in der Nacht von der Polizei Razzien in den Privatwohnungen der Bevölkerung durchfüh­ren. sondern hätten auch durch Massenverhaftungen das soziale

Nehmt uns mit!-

Kaukasier «ollen freie Mensche« bleibe«

Von Kriegsberichter Heinz Eruber PK.

Wir hatten uns von den Bolschewisten abgesetzt. Seit Tagen schon fuhren wir in endlosen Kolonnen auf dem vereisten Trakt durch die weite« verschneiten Steppen zwischen Kuban und Don! Neben unseren Lastwagen, neben den Panzern und den Ge­schützen zogen, in einzelnen Fuhrwerken oder auch in Kolonnen vereint, Flüchtlinge aus den kleinen Dörfern und Städten des Nordkaukasus und der Tereksteppe, die den Bolschewisten im Rahmen der planmäßigen Räumungsaktion wieder überlassen werden mutzten.

Zu Hunderten und Tausenden fluteten sie neben unseren Ko­lonnen zurück, immer nur das eine Ziel vor Augen: Zu den Deutschen! Zu den Deutschen! Alle Völkerschaften des Kaukasus konnten wir unter den Flüchtlingen entdecken: Georgier, Aser- beidschaner, Armenier, KaraLschaier, aus den Steppen die Ko­saken, ja selbst Kirgisen und Kalmücken mit ihren Kamelge,Pan­nen waren zu sehen. Was trieb diese Menschen, ihr Haus und ihren Hof zu verlassen und zu fliehen? Nur eines! Die entsetz­liche, panische Furcht, den Bolschewisten wieder in die Hände zu fallen, der Zwangsherrschast oder dem Tod ausgeliefert zu wert- den. Wer in den Tagen des Rückmarsches im Kaukasus dabei war, wird nie vergessen können, welche erschütternden und herzzerreißenden Szenen sich beim Aufbruch der Soldaten in den Dörfern und Städten abspielten Als der ent­scheidende Befehl kam und die Landser ihr Gepäck auf den Fahr«, zeugen verstauten, sammelten sich überall auf den Straßen, au, ' den Höfen und um die Wagen verzweifelte und weinend« Men­schen. Mit ihren Augen, mit Gebärden und ihrem gebrochenen Deutsch baten sie unablässig:Nehmt «ns mit!" Aber im Ver­hältnis zu der Menge der Bittenden waren es nur Wenige, di« auf den Lastwagen mitgenommen werden konnten. Vor allem

diejenigen, die im Dienste der deutschen Militärverwaltung ge­arbeitet hatten.

Aus den Dörfern in der Steppe, um die schon seit Wochen der Kampf tobte, waren die Bewohner schon früher fortgezogen. Tag und Nacht waren sie mit ihren armseligen Fuhrwerken in rückwärtigen Gebiete gefahren. Ein paar struppige kleine Pferde, ein klappriger Wagen, hochgetürmt darauf Bettensäcke, eine alte Lade und ein paar Heubündel, Frauen und Kinder in Decken vermummt. An den Wagen noch eine magere Kuh an­gebunden. So fuhren sie, ohne sich eine Ruhepause zu gönnen, durch die Steppe. Immer nach Westen, zu den Deutsche»!

Die ersten Wagen unserer Kolonne hatten sich kaum in Be­wegung gesetzt, da fuhren auch schon aus unserem Dorf die ersten Bauern nach Westen in die Steppe hinaus. Es gab kein Zögern für sie. Kein Mensch hat sie zur Flucht aufgefordert. Kein Mensch hätte sie gehindert zu bleiben und auf die vorsichtig nachriicken- den Sowjettruppen zu warten. Sie zogen es aber vor, sich den Deutschen anzuschlietzen. Wenn es noch eines Beweises bedurst hätte, datz die Völkerschaften des Kaukasus und der Steppen den Bolschewismus aufs tiefste haßten, so war er dadurch er­bracht, daß sie jetzt lieber das schwere Los der Flucht durch den Winter auf sich nahmen, als zu bleiben und damit wieder in die Sowjetsklaverei zurückzukehren.

Wir hatten oft Gelegenheit, mit den Bauern, den ehemaligen Kolchosarbeitern zu sprechen. Manchmal hatten wir ihre Be­teuerungen, datz sie vom Bolschewismus nichts mehr wissen woll­ten, nicht recht geglaubt und gedacht, datz sie uns zuliebe alle- übertrieben. Jetzt aber, als wir aufbrechen mutzten, wissen wir, daß jedes Wort gegen den Bolschewismus ernst gemeint hatten. Sie ließen alles im Stich, nur um die Freiheit, die ihnen die Deutschen gebracht hatten, nicht wieder zu verlieren. Zu Zehn­tausenden sind sie mit uns zurückgezogen in unerschütterlichem Glauben daran, datz die deutsche Wehrmacht dereinst den Bolsche­wismus endgültig niederringen wird, und datz sie dann in ihre befreite Heimat wieder einziehen werden.