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Trotzangriff der japanische» Lustwasfe TNB Tokio, 26 . Februar. (O a d.) Das japanische Hanptquar- iier gibt bekannt: Am 24. Februar bombardierte eine Eroßsor- mation der japanischen Luftwaffe den Flugstützpunkt Cheng- ning und militärische Anlagen und Las Flugfeld in Liang- ischau (Szechuen-Provinz). Eine andere Formation der Luft­waffe versenkt« auf dem oberes Pangtse bei Wanhsien ein Transportschiff und einen Flutztanker und beschädigte zehn wei­tere Schiffe. 2n einem Luftkampf mit drei im Dienst der Tschung- -ing-Armee stehenden USA.-Fliegern bei Wanhsien wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen.

Reich.;arbeitk>dirust spendete fast 3 Millionen Reichsmark TAB Berlin. 25. Februar. Reichsarbeitsführer Konstantin hier! übergab dem Kriegswinterhilfswerk am 24. Februar den Betrag von 2 854 564,07 NM. Diese Summe haben Arbeits­männer, Arbeitsmaiden und Kriegshilfsdienstmädchen, Arbeiter und Angestellte, die Führer und Führerinnen dem Reichsarbrits- führer aus Anlast seines Geburtstages im Zeichen deutscher Lchicksalsgemeiusthaft überreicht.

Der neue Vnndesführer des Dentschen Sängerbundes

Der Oberbürgermeister der Eauhauptstadt Würzburg, Theo Meinmel, wurde vom Rcichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, zum Bundesführer des Deutschen Sängerbundes ernannt. Diese ehrenvolle Berufung ist die An­erkennung für die grasten Verdienste um die Pflege des deutschen Liedes, die Oberbürgermeister Meinmel sich als Sänger und Pereinsleiter in Weiden in der Oberpfalz uni dis Gründung der Sängerschaft im Böhmerwald und als stellvertretender Sünger- gausührer in Franken erwarb. Bereits 1933 wurde er in den Führerrat des Deutschen Sängerbundes berufen und 1935 stell­vertretender Bundesführer. Als solcher leitete er während der langen Krankheit des verstorbenen Vundcsführers. Oberbürger­meister Meister, Herne, den Deutschen Sängerbund, der gegen­wärtig 114 Millionen Säuger und Sängerinnen umfasst und dem auch alle deutschen Auslandssängerbünde angssthlossen sind.

Wieder ein Schwarzschlächter h'.ngerichlet DNB Halle, 24. Februar. 109 Schweins, 51 Rinder, 155 Käl­ber und 48 Schafe hatte der Fleischermrifter Richard Kuhn aus Delitzsch schwarzgeschlachtet. Wegen dieser Kriegsverbrecher» ° fite er sich vor dem Sondergericht in Halle zu verantworten, von dem «r zum Tode und zu einer Geldstrafe von 6000 RM. sowie zu einein Wertersatz von 42 000 RM. verurteilt wurde. Esguiüber den schweren Verfehlungen des Angeklagten ke-nn-, reu die vorhandenen Milderungsgründen nicht entscheidend ins Gewicht fallen. Das Urteil wurde vollstreckt.

Eine der schwersten Katastrophen der USA.-Marine:

Bon den zwei versenkten Transportern niemand gerettet

DRV. Vigo. 28. Febr. Die Neuqorker Korrespondenten der Londoner Blätter bringen übereinstimmend den Bericht nord- amerikanischer Matrosen, die man ausgesandt hatte, um Uebcr- lcbende der beiden »rosten Transporter zu bergen, deren Ver­senkung im Nordatlantik die USA.-Reqierung Montag zuge­geben hatte. Die Matrosen teilten mit. sie hätten niemand ret. ren können, denn die Leute in den Rettungsbooten seien alle an den Rudern zu Tode erfroren, und im Wasser schwämme« so viele Leichen, dast man sie nicht zählen könne. Der 'Bericht schliestt.-Es war eine der schwersten Katastrophen der USA.- Marine".

Wieder acht Inder zum Tode verurteilt

DNV. Stockholm. 26. Febr. Bei der Verhaftung Gandhis und der Kongrestführex kam es seinerzeit in Parna zu Unruhen, in deren Verlaus zwei britische Offiziere und ein kanadischer Lustwafsenosfizier. die sich aus einer Reife befanden, getötet wurden. Wie Reuter nun. aus Parna meldet verurteilten die Engländer als mutmaßliche Täter 14 Inder, und zwar acht zum Tode, zwei zur Verbannung und vier zu fünf Jahren Ge­fängnis.

Schreckliche Lebensbedingungen der Sowfetbrvölkeruug Bericht eines neutrale« Diplomaten

DNV. Rom. 26. Febr. Ein neutraler, soeben aus Moskau zurückgekehrter Diplomat schildert ausführlich die schrecklichen Lcbensbedingungen der sowjetische« Bevölkerung. In Moskau leide die Bevölkerung unte« völliger Armut und unvorstellbaren Entbehrungen. Mit Ausnahme von zwei grasten Hotels, in denen ausschließlich hohe Sowjetbeamte. Diplomaten und aus­ländische Pressevertreter wohnten, sehe man in allen Quar­tiere« Moskaus deutlich die Anzeichen furchtbarer Not.

Da die ganze Bevölkerung von den Persorgungsstellen prak­tisch überhaupt keine Kohle für Heizzwecke erhalte, müsse sie ihr Mobiliar verfeuern. Der erste Schneesall Ende Oktober habe die Bevölkerung mit Schrecken erfüllt, als ob es sich um einen der heftigsten Luftangriffe gehandelt hätte. Alle Bäume des Pe- trowskiparkes seien zu Beginn des Winters qefällt worden, aber das Holz sei ausschliestlich sür die Heizung der Wohnungen hoher bolschewistischer Funktionäre verwendet worden. Alle Schulen seien geschlossen.

Zn Moskau wimmele es von Agenten die ausländische Diplomaten und Pressevertreter auf Schritt und Tritt über­wachten. Brot sei derart teuer, dast der Preis sür ein Kilogramm einen» 14tögigen Lohn entspreche. Ein einfaches Baumwollhemd loste einige tausend Rubel. Warme Kleider fehlen allenthalben.

Churchill hatte Llmgenentzündung. Nach einer Reutenncldung befindet sich Churchill, der in Len letzten Tagen krank war, auf dem Wege der Genesung. Wie jetzt bekanntgegeben wird, hatte er Lungenentzündung.

Eiuberusung des Lahrgangs 1922 in Spanien. Der spanische Staatsanzeiger veröffentlicht ein Dekret des Heeresministeriums, wonach alle Wehrpflichtigen des Jahrganges 1922 zum 7. Mürz «inberufen werden.

Rooseoelt fühlt von Indien nach Norden vor. Roofevelt hat »n der Provinz Sinkiang ein Konsulat errichtet, meldet die USA.-ZeitschriftTimes". Sinkiang, das chinesische Turkestan sei in Wirklichkeit ein Pufferstaat der UdSSR, gegen den br»- -ischen Einslust von Indien her, und die' USA.-Regierung sei mit Eröffnug dieses Postenstiefer in Asten und in die asiatisch« Politik eingedrungen, denn je zuvor".

L7 Beriilihte beim Brand eures Miidchrnwaifenhauses. In «inen» Mädchenwaisenhaus in Laven brach, wie Reuter aus Dublin meldet, in der Nacht zum Mittwoch ein Brand aus. Bon den 82 Kindern werden 30 vermistt. Innerhalb von weni­gen Minuten nahm der Brand sehr rasch an Ausdehnung zu. Wie jetzt bekannt wird, beträgt die Gesamtzahl der vermißten Kinder jetzt 37. Die übrigen retteten sich, indem sie aus de» Fenstern sprangen.

Wallaces Südamerika-Besuch. Der USA.-Vizepräsident Wallace gab bekannt, daß er die Einladungen von Costarica, Chile, Bo­livien, Ecuador und Panama angenommen habe. Er werde etwa Mitte März reisen, der Besuch werde aber nur kurz sein. Das Chilenische Außenministerium teilte »nit, man habe Wallace e»n- geladen, umdie Bande, die uns mit der großen Demokratie Norden verbinden, noch fester zu gestalten".

Naaolder TagblattDer Gesellschafter"Freitag de« 26. Februar 1943

LAreuuüg spaui.-her Artwtter im Re»ch. Zwischen deutsche» und spanischen Regierungsverlretern fanden Verhandlungen über die Stellung der spanstchen Arbeiter in der deutschen Sozial- ve.vcherung und Arbeitslosenversicherung statt. Es warben meh­rere Vereinbarungen abgeschlossen, in denen die Gewährung von Ls. ,nagen der deutschen Sozialversicherung und Arbeitslosen- Versicherung an die im Reich eingesetzten spanischen Arbeitskräfte und seren Familienangehörige in Spanien geregelt wurde.

Roofevelt mutz das Bett hüten. Nach einer Meldung aus Wa­shington hat das Weiße Haus bekanntgegeben, daß Rooseoel«. leicht erkrankt sei. Der Präsident leide an einer Magenverstim­mung und weroe einige Tage im Bett bleiben müssen.

iNayold undAmyebuny

Englische Flugzeuge über der Schweiz. Wie »n Bern amtlich mitgeteilt wird, hat eine kleinere Anzahl verirrter (!) auslän­discher Flugzeuge in der Nacht zum 25. Februar zwischen 23.17 und 0,31 Uhr wiederholt das Gebiet der Nordwestschweiz über­flogen. 2m Jura und in der Westfchweiz sowie an einigen Or- len der Zenttalfchweiz fei Alarm gegeben worden, die Flak fei nicht in Aktion getreten.

Brasilien» Luftwaffe must Englisch leruen. Wie das brasi­lianische Lustfahrtministerium bekannt gibt, ist in Zukunst als Vorbedingung zum Eintritt in die Luftwaffe Brasiliens die Kenntnis der englischen Sprache notwendig.

.Vergesst es nie: Nur Einigkeit macht stark. Der Staat ist der mächtiqste und umfaßt die glücklichsten Bürger, wo in selbstloser Weise alle einzelnen und alle Parteien die ganze Kraft einsetzen zum Wohls der Allgemeinheit". iAus einem Brief Graf Zeppelins an drei Stuttgarter Schüler

26. Februar: 1793 Friedrich Wenzel, der Erfinder des Kobalt- Ultramarin. gestorben. 1893 Uraufführung derWeber" von (herhart Hauptmann. - '923 Dr. Karl Winter als erster Na­

tionalsozialist in Höllsteiq (Baden) von Marxisten ermordet.

, 1924 Beginn des Hitlerprozesses.

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Dienjtnachrichten

Zum Oberstudiendirektor wurde ernannt Siudienra» Helmut Hole in Nagold (zurzeit abqeordnet nach Maulbronn): fer­ner Studienassessor Reinhold Hailer in Herren berq zum Studienrat.

Das bolschewistische Ziel

Wir brauchen dem Bolschewismus von »ms aus keine sinsteren Ziele zu unterstellen dieNazis" haben es gar nicht nötig, mit Behauptungen und Thesen zu arbeiten. Wir können uns auf die Wucht geschichtlicher Tatsachen, ja auf das eigene authentische Zeugnis des Bolschewismus über sich und seine Ziele beziehen.

Unser Ziel ist unverrückbar die Erlangung der Beherrschung der Welt ... die Herrschaft der Sowjeis kennt weder Freiheit noch Gerechtigkeit. Sie beruht auf llnterdrückung und Vernich­tung jedes individuellen Willens. Die Herren aber sind w>r. Die Unterdrückung ist uns anvertraut. Rücksichtslosigkeit bis zum Aeustersten ist unsere Pflicht. In der Erfüllung dieser Pflicht ist unbeschränkte Grausamkeit das höchste Verdienst. Durch diese vollständige Tyrannei in deren Diensten sogar jeder Verrat, jeder Wortbruch, selbst die Verleugnung des leisesten Schattens der Gerechtigkeit steht werden wir die Menschheit auf das letzte Eleichheitsniveau herunterdrllcken, das allein die Menschen geeignet macht, zum leicht zu handhabenden gleichförmigen Werk­zeug unserer Macht zu werden."

Das ist das politische Testament des Volschewistenpapstes Lenin. Er und sein Nachfolger Stalin haben es am sowjetischen Volk grauenhaft verwirklicht. Dasselbe Schicksal soll der deutschen Nation und der ganzen europäischen Menschheit beschieden sein.

Das ist unser Entschluß: An uns soll dieLehre" der bolsche­wistischen Teufelei sich nicht versuchen. Die Kraft unserer Herzen und Hände wird Stalins Ziel zuschanden machen! (VB.")

Freiwillig mehr!

Daß der totale Krieg auch den letzten Volksgenossen und die letzte Volksgenossin in seine Pflicht nimmt, das wissen wir alle, und jeder von uns ist zu seinem Teile in diese Pflicht einge­spannt. Wir alle stehen unter dem großen Befehl der Pflicht, denn es geht um die letzte und unteilbare Entscheidung dieses Krieges, und im allgemeinen Schicksal geht es zugleich unwider­ruflich auch um das Schicksal jedes einzelnen. Jeder einzelne weiß, weil er diese Entscheidung und ihre Notwendigkeiten klar und nüchtern erkennt, seine Pflicht und erfüllt sie. Das ist selbst­verständlich. und darüber ist nicht mehr zu reden und zu rechten.

Aber es ist doch so, daß mancher an seinem Platze, wo immer er auch steht, mehr noch tun könnte als die ihm übertragene Pflicht, so wie die Bekenner und alte.r Marschierer des Füh­rers freiwillig mehr taten als die Pflicht, die sie als Deutsche erfüllen zu müssen vermeinten und damit überhaupt erst das neue Deutschland erkämpften, oder so wie die Frei­willigen. die sich draußen an den Fronten immer wieder zu schwierigsten und gefährlichsten Unternehmungen melden, und die mebr als ihre soldatische Pflicht erfüllen!

Wir alle in der Heimat, die eine Front des Kamvfes und der Arbeit für den Sieg geworden ist. müssen diese Beispiele als für uns versönlich verpflichtend erachten und uns prüfen, wann und wo immer wir ein klebriges freiwillig tun könnten! Dann werden wir auch oft die Gelegenheit willen und die freudige Kraft haben, noch mehr zu tun, als die Pflicht befiehlt!

Ein neue»! Lebensabschnitt hat angekansen!

Jahrgang 1932-33 kommt zur HI.

Du, was hen se denn alles q'srogt?" Was mueß mer denn wisse?"Hosch dei Paßbildle?" -Noi. Angscht Han i koine!"

Solche und ähnliche Redensarten schwirrten gestern nur so durcheinander, wenn man die kleinen Gruppen von zehnjährigen Buben und Mädeln sprechen hörte, die das Haus der Jugend umstanden oder in den Hauptstraßen verteilt waren. Für sie war der gestrige Donnerstag ein hochwichtiger Tag: denn sie hatten sich zur Hitlerjugend anzumelden. Sie hatten sich alle auf lange Verhandlungen oder gar Musterungen vorbereitet, aber ver­handelt wurde nicht lange. Es wurde nach Namen, Straße, Geburtstag und Geburtsort gefragt, und dann war die ganze Sache schon erledigt. Darüber waren alle, auch die mutigsten unter ihnen, sehr erleichtert. Einige waren sogar etwas ent­täuscht daß die Erfassung so schnell und reibungslos ging. Der eine wollte sogar wissen, zu welchem Fähnlein er denn jetzt komme, und der andere fragte gleich ob er morgen schon zum Dienst anzutreten habe. Für die Jungen und Mädchen, die sich gestern zu melden hatten, hat mit dieser Anmeldung zur HI. ein neuer Abschnitt ihres Lebens angefangen. Wir wünschen ihne,n allen, daß sie der Organisation, die stolz den Namen des Führers trägt, alle Ehre machen und daß einmalrichtige Kerle" und tüchtige BdM.-Mädel aus ihnen werden.

wie sehe« km SNm:

Die heimliche Gräfin"

Ein Wien-Film von Eeza von Bolvary. dem Meister der leichten Hand, von dem auchOpernball".Wiener Geschichten" undRosen in Tirol" stammen! Er führt uns »n das Wien um die Jahrhundertwende jener Epoche, die für die Donau-Metro­pole charakteristisch war. wo Exzellenzen gegen Erzherzoge intri­gierten uns sich als üble Streber entpuvpten, wo hochsrapelnde Abenteuerer zu willigen Mitteln hoher Politik wurden, kurz wo auf dem Hintergrund der lebensfrohen Stadt Wien ein über­

mütig verspieltes, humorvoll gesehenes Bild sich ergab. Das ist auch das Milieu dieses Films, Eine junge Komteß und ihre anmutige Gesellschafterin reisen von einem Landgut in Böhmen nach Wien. In Brünn hat sich die Gräfin in den Kopf gesetzt, zur Operette zu gehen, während die Gesellschafterin als angeb­liche Komtesse nach Wien weiterfährt und hier in die mannig­fachsten Abenteuer und Gefahren gerät. Natürlich spielt auch die Liebe eine Hauptrolle. Der Film ist mit bekannten Darstellern besetzt

* Beendigung der Bucheckernjammelaktion. Die Vucheckern- sammelaktion findet mit dein 28. Februar 1943 ihr Ende. Die im Lande eingerichteten zentralen Sammelstellen des Handels neh­men Bucheckern von den Sammlern nach diesem Termin nicht mehr an. Wer noch Bucheckern abzuliesern chat, bringt dieselben also sofort zu der Sammelstelle. ^

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Feldwebel Fritz Schmidt von Oberschwandorf, zur­zeit im Osten, wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausge­zeichnet. Wir gratulieren!

Was alles von der Kohle abhängt

Anforderungen, die die Rüstungsindustrie an die Kohle stellt

NSK Kohle ist für den Laien zunächst einmal der Heizstoff, den er in seinem Keller einlagert, damit er es im Winter warm hat Das ist ihm mit Recht ein Lebensproblem erster Ordnung, und er bewertet dementsprechend dieschwarzen Diamanten" seines Hausbrandes nach Gebühr und Billigkeit. Wenn er sich dann noch weiter mit der allgemeinen Bedeutung der Kohle aus­einandersetzt, so nähert er sich immer mehr der Erkenntnis, daß recht eigentlich die Kohle es ist, die im Zeichen der Technik un­sere heutige Lebensform überhaupt erst ermöglicht, denn sie ist es. die es uns erlaubt, ans der Gasflamme zu kochen und durch eine Schalterumdrehung unsere Beleuchtung zu betätigen. Kurzum, di« Kohle ist die wichtigste Energiequelle, denn das Gas und die Elektrizität soweit sie nicht in natürlichen Grenzen durch Wasserkraft erzeugt wird, stammen aus der Kohle.

Wenn wir nun voller Hochachtung den ersten umfassenden Ein­druck von der Bedeutung der Kohle bekommen haben, dann be­greifen wir immer mehr und klarer, was von der Kohle alles abhängt. Alle unsere Verkehrsmittel, die Enenbahn, die elek­trischen Straßenbahnen und die Kraftfahrzeuge, sie alle werden unmittelbar durch die Kohle oder durch die Produkte der Kohle­veredlung betrieben. Von der Kohle stammt das synthetische Benzin und das synthetische Oel sür die Motoren, und aus der Kohle stammt der synthetische Kautschuk. Von der Kohle geht auch die moderne Arzneimittelchsmie aus. Und wenn wir nun noch einen Schritt weitergehen aus dem Wege der vollen Er­kenntnis der Kohle und ihrer umfassenden Bedeutung, so wird uns klar, daß unsere gesamte Industrie von der Kohle unmittel­bar, oder aber mittelbar, von den aus der Kohle gewonnenen siLnergiequellen abhängig ist. ^

Welche ungeheuren Anforderungen aber im Kriege an die Kohle x 'teilt werden, auch das haben wir nun erkannt, denn ohne Kohle gibt es kein Eisen und keinen Stahl, ohne die Kohle gibt es nicht genügend Benzin und Oel, ohne die Kohle gibt es keinen Gummi und kein Leichtmetall. Oder, ganz deutlich aus­gedrückt, ohne Kohle gibt es keine Kanonen und keine Panzer und keine Flugzeuge und keine ll-Voote, und ohne Kohle gibt es nicht genügend Treib- und Schmierstoffe für Panzer und Flugeuge und Schiffe! Voll einer ungeheuren Hochachtung vor der Kohle wird uns damit richtig bewußt, daß dieser Krieg im weitesten und entscheidenden Maße von der Kohle abhängig ist, und es wird uns klar, was unsere Wissenschaftler auf dem Ge­biet der Kohlenchemie geleistet haben, um zu ihrem Teil die Voraussetzungen zu schaffen, diesen Krieg zu gewinnen.

Vielleicht erinnern wir uns aus unserer Kinderzeit her noch, daß der Vater uns mit strengen Worten untersagte, bei einem Gang durch die Felder auch nur eine einzige Aehre zu knicken, denn aus dem Korn, so sagte er, kommt das Brot, und Aehren vernichten, bedeutet: sich am Brot, von dem das Volk lebt, ver­sündigen. Noch weit mehr aber gilt das von der Kohle, denn an der Stelle, wo eine Aehre vernichtet wird, wächst im nächsten Jahr doch wieder eine neue, jedes Stück Kohle aber ist un­ersetzlich, Kohle wächst nicht nach. Jede Vergeudung der Kohl« ist also eine nicht wiedergutzumachende Versündigung an diesem wichtigsten Rohstoff. Das ist zu bedenken bei jeder Schaufel Kohle, die wir verbrauchen.

Welche riesigen zusätzlichen Anforderungen der Krieg an die Kohle stellt, können wir ermessen, wenn wir bedenken, in welch ungeheurem Maß das Volumen der von Reichsminister Speer gelenkten Rüstungsindustrie das Volumen der Friedenswirtschaft übersteigt und wie also der Bedarf an Kohle als Energiequelle und als Veredlungsmaterial gestiegen ist. Wir brauchen nur an die gewaltigen Kriegsleistungen der Reichsbahn zu denken, die ein Großverbraucher von Kohle ist. Und wir mögen schließlich daran denken, daß im Zeichen des Krieges Deutschland genötigt ist, einen großen Teil Europas mit Kohle zu versorgen.

Wenn wir nun von unbeschränkter Hochachtung vor der Kohle erfüllt sind, so gebührt dieselbe Hochachtung jenen Männern, die unter Tage in denkbar schwerster Arbeit die Kohle gewinnen! Die Bergmänner sind es, die in Wahrheit in den vorderstem Schützengräben der großen Front der Arbeit kämpfen, und ihnen gebührt der Rang, den der Reichsmarschall ihnen in der Armc.- der Schaffenden ausdrücklich zuerkannte:An der Spitze steht nach wie vor der deutsche Bergbau und somit der deutsche Berg­mann." Daß es dem deutschen Bergmann möglich war, trotz oll', kriegsbedingten Schwierigkeiten die Kohlenförderung noch a steigern, ist ein Verdienst, für das alle ihm zu danken haben, denn es geht um Kohle, und Kohle ist eine Voraussetzung, den Krieg zu gewinnen! K. M