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nur Deutschlands, sondern der geistigen Erneuerung ganz Europas geworden seien.
Serbien
„Obnova" schreibt dazu, das? das serbisch« Volk volles und allseitiqes Verständnis für den Kampf Deutschlands habe. Im Bewußtsein und in der Erkenntnis der eigenen Lebensverbundenheit mit Europa würde Serbien im Rahmen seiner Kräfte seinen Beitrag für den Sieg über die Plutokratie und den Bolschewismus, dessen höllische Innigen es selbst schwer getroffen haben, leisten.
Spanien
„Die Worte Adoli Hitlers sind der beste Beweis für die Stärke des Nationalsozialismus" schreibt „Informationes" und faßt damit die Meinung des spanischen Volkes Mammen, das in der Proklamation ein untrügliches Zeichen für die feste Zuversicht Adolf Hitlers sieht, die äußeren Feinde des Nationalsozialismus genau so niederzuringen, wie er die inneren Feinde bezwang".
Schwede«
In Stockholm bringen die Zeitungen zum Teil über die ganze Seite gehende lleberschriften, die Kernsätze aus der Proklamation darstellen. „Dagens Nyheter" Schlagzeile lautet z. B.: „Hitler: Die Verräter werden ausgerottet werden — ganz Europa wird mobilisiert".
Portugal
„Diario de Lisboa" schreibt u. a.: „Die Führerproklamation dient dazu, um die augenblickliche Stellung des Nationalsozialismus und des Reiches gegenüber den politischen und militärischen Ereignissen, die sich in Europa und der Welt äbspielen, zu kennzeichnen. Sie ist von unleugbarer Bedeutung und Wichtigkeit".
Die Zukunft der kleinen Staaten Eindeutig« Stellungnahme eines Schweizer Blattes
DNB Bern, 25. Februar. Im „Courrier de Gensve" wird die Frage aufgeworfen, welcher Zukunst die kleinen Staaten im Falle eines sowjetischen Sieges entgegengingsn. Das Blatt schreib!: „Wenn die bolschewistische Armee triumphieren würde, wäre es nicht mehr Sache Londons oder Washingtons, die inneren Grenzen unseres alten Kontinents zu ziehen. Die Logik der Tatsachen würde dagegen sprechen. Wenn einige Utopisten noch daran zweifeln sollten, so könnten sie sich leicht davon überzeugen, wenn sie ihr Augenmerk darauf richten, wie >chr England und die USA. sich jetzt schon geneigt zeigen, den Sowjets «inen ^großen Teil Europas als Einflußzone zu überlassen. In den Vereinigten Staaten gibt es zahlreiche Leute, die mit dem „Washington Star" annehmen, daß die Bolschewisierung Europas das sicherste Mittel darstellen würde, u>» seinen inneren Rivalitäten und Kämpfen ein Ende zu macken In der „New Park Tribüne" macht sich ein hervorragender Professor jetzt noch die Mühe zu bestätigen, daß die USA. nicht in der Lage seien, sich den Plänen der Komintern mit Waffengewalt zu widersetzen. Infolgedessen kpnn man sich über die Zukunft der kleineren Staaten im Falle eines bolschewistischen Sieges keinerlei Illusionen mehr hingeben."
Maiski fordert «ine zweite Front
Bern, 28. Februar. Bei de« Eröffnung einer Ausstellung „25 Jahre Sowjetunion und Rote Armee" erneuerte der Sowjetbot- schaster in London, Maiski, seinen Ruf nach der Errichtung der Zweite« Front. In gewissen Kreisen, sagte er, seien durch die letzten militärischen Erfolge der Sowjets Illusionen erweckt worden. Man glaube, daß die Deutschen bereits vernichtet seien und daß man jetzt die Anstrengungen vermindern und zu den Gewohnheiten der Friedenszeit zurückkehren dürfe. Nichts sei gefährlicher als das. Die Sowjetunion habe für ihre Erfolge einen sehr hohen Preis bezahlt. Es sei daher ganz natürlich und berechtigt, wenn sie die baldige Verwirklichung der in Casablanca gefaßten Beschlüsse erwarte.
Beaverbrook, Stalins getreuer Diener
Im englischen Oberhaus kam es zu einer lebhaften Auseinandersetzung, als Churchills alter Freund und heutiger Gegner Lord Beaverbrook wieder einmal die Forderung an die Regierung richtete, endlich die Zweite Front in Europa zur Entlastung der Sowjets zu errichten. Diese müsse schnell kommen, da die wertvollen Wochen verstrichen. In England schienen viele Leute zu glauben, daß der Krieg schon gewonnen sei; aber England sei mit den Deutschen noch eigentlich gar nicht zum Kampf gekommen, doch hätten diese mehr Engländer gefangen als umgekehrt, mehr Material erbeutet und sehr viel Schiffsraum vernichtet. England habe keinen Anlaß, sich zu sehr auf die Erfolge der Sowjets zu verlassen, da noch sehr schwere Gefahren bestünden. Eile sei geboten, und zwar müsse eine Invasion in Nordwesteuropa erfolgen. Der Labourlord Strabolgi stimmte Beaverbrook zu und machte darauf aufmerksam, daß die afrikanische Front bei aller Bedeutung eben doch nur ein Nebenkriegsschauplatz sei. Ein anderer Sprecher der Labour Party betonte aber, daß die Partei als solche die Stellungnahme Strabolgis nicht teile, vielmehr der Ansicht sei, daß Beaverbrook dem Lande mit seinem Vorstoß einen schlechten Dienst leiste. Aehnlich äußerten sich auch andere Mitglieder des Oberhauses. Für die Regierung wandte sich Lordkanzler Simon gegen Beaverbrook, insbesondere mit dem verärgerten Argument, als England zwölf Monate lang dem Feinde allein gegenübergestanden habe, sei auch kein- Zweite Front errichtet worden.
Eine Rede des englischen Innenministers
Sozial« Zukunstsphrasen der britische« Regierung
DNB Stockholm, 25. Februar Der britische Innenminister Morrison hat im Rahmen einer Aussprache in der Guild- hall zu London die Auffassungen dargelegt, „die" — wie er erklärte — „über eine politische und wirtschaftliche international« Organisation und über die zukünftige Rolle Englands in der Welt augenblicklich in der britischen Regierung bestehen".
„Die Tatsache", so führte er dabei u. a. aus, „daß in unserer Bevölkerung Armut herrscht, ist eine Schande für uns alle. Es würde «in Skandal sein, wenn mit dem Frieden die gleichen Zustände wie früher einzögen. Der Mensch muß Herr und nicht Sklave der materiellen Dinge sein. Diese Doktrin sollt« in England allgemein anerkannt werden. Sie müßte aber auch von der übrigen Welt angenommen werden."
Man muß schon sagen, daß die Arroganz, mit der die britischen Plutokraten sich auch heute noch als Weltverbesserer auf- zu spielen wagen, nach den jüngsten Ausführungen Morrisons nicht mehr übertroffen werden kann. Besonders frappierend dabei wirkt die Unverfrorenheit, mit der der englische Innenminister sich hinstellt und die Armut der Bevölkerung seines Landes als „eine Schande für alle" bezeichnet, die in Zukunft unbedingt beseitigt werden müsse. Bemerkungen solcher Art und vor allem aus dem Munde eines heuchlerischen Sozialethiksrs im Frack dürsten bet den jahrhundertelang von ihren geld- scheffelden Lords in beispielloser Armut lebenden breiten Massen Englands kaum verfangen.
Britisch« Weltherrschaft gehört -er Vergangenheit an
DNB Stockholm, 25. Februar. Das Eingeständnis, daß di« bri. tische Weltherrschaft der Vergangenheit angehört, wird von Sir Archihald -urds in einem Artikel des Londoner „Daily
_ Ragol-er Tagblatt „Der Gesellschafter- _
Sketch" gemacht, der wegen seiner Offenheit besondere Beachtung verdient.
„Großbritanniens fast tausendjährige Herrschaft" — so heißt es darin unter anderem wörtlich V- „wird nun ein Ende bereitet. Es ist drauf und dran, sie in die Hände Onkel Sams gleiten zu lassen, der stärker ist was Seemacht. Truppenmenge, Handelsmarine und Flugeuge anbelangt. England kann sich nur noch mit dem Gedanke» trösten, daß es in den USA. einen Freund besitzt, der die gleiche Sprache spricht, die gleichen Ideale vertritt und schließlich sich de» Verpflichtungen der Atlantik-Charta unterworfen hat. Die Abdankung Englands ist der Preis, de» wir für die Vernachlässigung unserer Flott« in den letzten 2Ü Jahren zahlen müssen. Unsere Kriegsmarine hat sich um ein Viertel verkleinert und unsere Handelsmarine steht machtlos den Handelsflotten anderer Länder gegenüber mit dem Resultat, daß bei Kriegsausbruch 188» Schiffe weniger unter englischer Flagge fahren als im Jahre 1911. Ebenso wurde der nülitärisckM und zivilen Fliegerei so wenig Aufmerksamkeit geschenkt, daß wir kaum eilten Vergleich mit unseren Nachbarn auf dem Koniinent aufnehmen können."
Klagen über „Unterlassungssünden", wie sie „Daily Sketch" jetzt führen' zu müssen glaubt, enthüllen aufs neue die ganze verbrecherische Verantwortungslosigkeit, mir der die führenden englischen Politiker nicht nur ibr eigenes Volk und Reich ins Verderben gestürzt, sondern auch die meisten übrigen Völker dieser Erde in den Krieg hineiggezogen hoben, und zwar in einen Krieg, an dessen Ende so oder so der Untergang des britischen Imperiums sieben wird.
Sine Rede des Ministerpräsidenten Kalla«
DRV Budapest, 25. Februar. Im Laufe der Vollveriammkung des Verbandes christlicher Fabrikindustrieller hielt Ministerpräsident Kallay am Mittwoch eine längere Rede, in der er u. a. betonte, daß die ungarische Armee in den vergangenen Wochen schwere Prüfungen in den blutigen Kämpfen bestanden habe. Sie habe Verluste erlitten, doch die schwersten Stunden habe sie bereits ungebrochen überstanden und bereite sich vor, alle Kräfte zusammenzufassen, um für die ungarischen Interessen weiterz»-- kämpsen. Kallay widmete den gefallenen ungarischen Soldaten einen tief ergreifenden Nachruf. Er führte dann aus, daß der gegenwärtige Kampf für die Rettung der Welt und des ungarischen Bollwerks der Kultur und Zivilisation vor dem Bolschewismus geführt werde. Das Problem der ganzen Welt und des ungarischen Vaterlandes fei jetzt dasselbe: Die Beseitigung der bolschewistischen Gefahr.
Aufruf Jnöniis zu de« Wahlen Neutralitätswillen der Türkei unterstrichen
Ankara, 21. Februar. Anläßlich der bevorstehenden Wahlen zum türkischen Parlament erließ Staatspräsident Jsmet Jnönii in seiner Eigenschaft als Führer der republikanischen Volks- partei am Dienstag einen Aufruf, in dem es heißt, daß die Türkei entschlossen sei. weiter außerhalb des Krieges zu bleiben. Die Türkei habe keinerlei territoriale Forderungen oder Wünsche, die durch einen Krieg erfüllt werden müßten. Sie werde daher unter allen Umständen ihre bisherige Haltung beibehalten. Von den kriegführenden Mächten seien zweifellos viele zum Kriege gezwungen worden. Würde au die Türkei ein solches Ansinnen gestellt, dann werde sie sich bis zum Aeußersten dagegen wehren. Um für einen solchen Fall gewappnet zu sein, rüste man die Armee immer weiter aus. Schwere Zeiten, so schließt der Ausruf, seien überwunden worden, möglicherweise stünden aber noch schwierigere bevor.
Rundfunkrede des griechischen Ministerpräsidenten „In diesem historischen Augenblick soll jeder seine Psiicht tun"
DNB Athen, 25. Februar. Der griechische Ministerpräsident Professor Logothetopulus hielt über den Athener Sender eine Rede an das griechische Volk, worin er über die Pflichten der Grieche» im heutigen Kampf Europas sprach. Der Ministerpräsident erinnerte zunächst daran, daß er und seine Mitarbeiter die Sicherstellung der Freiheit und Unabhängigkeit Griechenlands vor Augen hicken, und wandte sich dann gegen die unsichtbaren Kräfte d:r Unruhestifter. Die>e Menschen haben sich das Dunkel eines tatsächlich historischen Augenblicks zunutze gemacht, in dem die europäische Kultur für das in Jahrtausenden Ererbte kämpft, um den bolschewistischen Horden Einhalt zu gebieten, damit sie unseren alten Kontinent nicht überschwemmen und die geistigen und moralischen Werte, die Nation, die Familie, die Religion und alle menschlichen Ideale nicht zugrunde richten. Es kann keine» Griechen geben, der in der Invasion Europas durch die Horden der Sowjets eine bessere Zukunft für Griechenland sieht. Ungefähr 280 Millionen von unglücklichen menschliche!: Existenzen sind in einem Vierteljahrhundert vernichtet worden, um die wüicnde Erhebung des großen Landes der Sowjets zum Zwecke der Unterjochung Europas durch Feuer und Schwert vorzubereiten. Es ist di« furchtbarste Gefahr, die je eine menschliche Gemeinschaft bedroht hat. In diesem historischen Augenblick soll jeder seine Pflicht erfüllen, denn ich kann Euch versichern, daß wir nur durch die patriotische Gesinnung des Einzelnen und die aufrichtige Aeuße- rung unseres griechischen Denkens jene unterstützen können, die in den unendlchen Steppen Rußlands kämpfen, um dem Untergang durch die Barbarei, die die Welt bedroht, vorzubeugen.
Tiefe Genugtuung in Nationalchina
DNB Peking, 25. Februar. (Oad.) Vichys Beschluß, auf die Exterritorialitätsrechte' sowie die Verwaltungsrecht« in China zu verzichten, wurde am Mittwoch von der ganzen nordchinesischen Presse unter Balkenüberschriften bekannt gegeben und hat tiefe Genugtuung in allen chinesischen Kreisen ausgelöst.
Als die Nachricht in der französischen Konzession von Tienrstn bekannt wurde, hißten die Geschäfte sofort die chinesische Nationalflagge zusammen mit japanischen und französischen Flaggen, während die Theater und Lichtspielhäuser die Vorstellungen unterbrachen sind die Meldung bekannt gaben. Anläßlich der französischen Aktion erklärte der Bürgermeister Tientsins, daß die Chinesen sich weiterhin der Führung «nd Beendigung des großostasiatischen Krieges widmen würde«, sowie der Errichtung einer neuen Weltordnung als Antwort auf die große Unterstützung, die durch Frankreich und andere freundlich gesinnte Mächte gewährt würde.
Die Rückgabe der französischen Konzessionen an die chinesische Regierung wird auch von der Presse Mandschukuos sehr begrüßt. In einem Leitartikel betont „Manchuria Daily News", daß dieser Schritt die Konsolidierung der Nanking-Regierung weiter fördere.
Einsatz der Nanking-Truppe«
DNB Berlin. 25. Februar. In den Meldungen vom chine- fischen Kriegsschauplatz traten vor einigen Tagen Nanking-chinesische Truppen zum erstenmal in Erscheinung. Nach neueren Meldungen nehmen sie auch an den großen Offensiv« Bewegungen teil und kämpften in den letzten Tagen sogar an entscheidenden Brennpunkten. In Nordkiangst haben sie rund 7900 Mann der neuaufgestellten 4. Tschunykiug-Armee vernichtet.
Ueber die Kämpfe an der burmesisch-chZ ««fischen
_Freitag den 2«. Februar li-iz
Grenze und in der d ü n n a n - P r o v i n z verlautet, daß der japanische Vormarsch am Salwinfluß weitere Fortschritte nach Norden macht. Die Japaner stoßen hierbei weniger auf den Widerstand von Tschungking-Truppen, als vielmehr auf außerordentliche Schwierigkeiten des Geländes. Mit ihrem weiteren Vordringen riegeln sie Tschungking-China völlig gegen das indische Grenzgelände ab, das noch immer einige Möglichkeiten des Verkehrs zwischen Mnnan und Indien zu ließ.
Die japanische Luftwaffe griff den Flughafen in Tinsukia (Provinz Assssam in Indien) an, meldet ein Frontbericht. Da- bei wurde die Mehrzahl der am Boden stehenden 15 feindlichen Maschinen zerstört.
Japans Politik gegenüber China
DNB Tokio, 25. Februar. Japans grundsätzliche Politik gegenüber China sei, wie der Großostasienminister Aoki vor oein Reichstag auf eine A israge erklärte, die Respektierung der Freiheit und Unabhängigkeit der Chinesen sowie die Stärkung der politischen Kraft dieses Landes. Diese Politik würde unter voller Würdigung der beiderseitigen Standpunkte durchgeführt, Japan würde sich keinesfalls in chinesische Derwaltungsangelegenhette» cinmischen.
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht, so anwortete Aoki auf eine weitere Anfrage, würden sich die Bande freundschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Japan und China noch festigen. Japa- nischcrseits würden keinesfalls die gleichen Absichten und Ideen gehegt wie von England und den USA., die in China früher Wirtschaftsmonopole zur ausschließlichen Förderung ihrer eigenen Interessen ausbauen wollte». Zu den weiteren Anfragen im Reichstag erklärte der Leiter des Büros für militärische Angelegenheiten innerhalb des Kriegsministeriums, daß erst mit Hilfe Japans den Chinesen die Möglichkeit gegeben wurde, die großen Ideale Sunyatsens zu verwirklichen. Damit sei eigentlich auch Tschungking der Boden für einen weiteren militärischen Widerstand entzogen und sogar die angeblichen Krisgszieie ihrer Grundlage beraubt. Für die Nordamerikaner sei wirtschaftliche Znsammenarbeit gleichbedeutend mit Ausbeutung. Wie Japan darüber denke, gehe aus der kürzlich erfolgten lleücrtragung des Feiudeigentums an China hervor.
Wachsender Antisemitismus in Englcmd «nd den USA.?
DNB Stockholm. Die Zunahme des Antisemitismus in England und Amerika sei eine anerkannte Tatsache, stellt die englische Zeitschrift „New Statesman and Nation" fest. Er verschärfe sich vor allem in denjenigen Bevöikerungsschichten, die am meisten unter der Last des gegenwärtigen Krieges zu leiden haben. Neu aber sei vor allem, daß man jetzt auch antisemitische Gefühle in Kreisen seststellen könne, denen sie bisher fremd gewesen seien, so z. V. unter Politikern, Staatsbeamten, Geschäftsleuten und Hoteliers. Die einen setzten an den Juden aus, daß sie militärisch nichts leisteten, die anderen, daß sie den Schwarzhandel förderten, und wieder andere nähmen ihnen ihr ständiges Gejammer und PrKestieren übel. Die Minister gerieten über die Juden in Wut, weil sie die Beziehungen der Alliierten zu den Arabern verkomplizierten. Die Arbeiter in den sozialen Hilfsaktionen beklagten sich über die unsoziale Haltung der Juden.
Am zornigsten aber sei die Geschäftswelt, die die unfairen Eeschäftsmethoden und die Profitgier der Juden anprangere. Die Zimmervermieterinnen oder Hotelbesitzer verachteten die Juden und lehnten sie ab, weil sie jedem Haus, in dem sie wohnten, einen bestimmten Stempel aufdrückten. All- gemeinsam aber verübelten ihnen ihre Verteidigungsart; wenn der Jude auch nur glaube, es sei ihm Unrecht widerfahren, so schlage er zwar Lärm und errege großes Aussehen, sein Egoismus aber sei so stark, daß er in dieser Zeit der Not für seine Mitmenschen weder Herz noch Verständnis aufbringe, sondern immer nur an sich selbst denke.
Man muß schon sagen, die Engländer haben eine erstaunlich lange Leitung, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wie die, dis „New Statesman and Nation" jetzt offenbar aufgegangen sind. Immerhin aber wird man die von „New Statesman and Natron" veröffentlichten Erscheinungen als ein interessantes Symptom einer wenn auch vorerst nur in Einzelfällen beginnenden Einsicht in die tiefe Bedeutung des Judenproblems betrachten müssen.
Soll Litwinow Washington verlassen?
DNB Stockholm, 25. Februar. Nach Meldungen aus Neuyork schreibt der Korrespondent Lombard vom „Washington Star": „Es liegen Anzeichen dafür vor, daß Litwinow bald zu Beratungen nach Moskau gerufen wird, und gut unterrichtete Kreise zweifeln daran, daß er nach Washington zurückkehren wird. Als die Leih- und Pachthilfe der Hauptpunkt der sowjetischamerikanischen Beziehungen war, wußte Litwinow genau, wo er stand. Er sprach offen mit den Dienststellen über die langsame Lieferung des Rüstungsmaterials und der Lebensmittel. Es bestand ein ausgezeichneter Kontakt — besser als bei den meisten Abgesandten — und Beziehungen, die weit über das übliche Maß diplomatischer Routine hinausgingen. Litwinow wurde ein persönlicher Freund von Wallace, Hopkins, Jones und anderen prominenten Persönlichkeiten. Als jedoch vor kurzem die Frage der Nachkriegsorganisation in Washington eifrig aufgegriffen wurde, schien es, als ob Litwinow nicht ganz auf dem lausenden oder nicht in der Lage sei, Moskaus Ansichten zum Ausdruck zu bringen. Litwinow hat nie besonders gut mit Stalin gestanden. Es ist möglich, daß Litwinows internationalistische Haltung — er ist einer der stärksten Verfechter der Genfer Liga und des Systems der kollektiven Sicherheit — ihn für die Aufgabe, Moskaus Ansichten von morgen zu vertreten, ungeeignet macht."
„Demokratische" Erpressungsmethoden in Nordafrika DNV Rom. 25. Februar. Da die Rekrutierungskampagne General Eisenhowers in Französisch-Nordasrika sich als vollkommener Versager herausgestellt hat, versucht der USA.- General nunmehr sein Ziel mit Hilfe führender mohammedanischer Persönlichkeiten zu erreichen. Der Sultan von Marokko. Sidi Mohammed, hat ein entsprechendes Ansinnen Eisenhowers abgelehnt. Dieser nahm daraufhin mit dem früheren Sultan Abdul Aziz, der sich zur Zeit in Tanger aufhält, Verbindung auf und versuchte Sidi Mohammed mit der Drohung gefügig zu machen, ihn durch seinen Vorgänger zu ersetzen.
Keine Aenderung im Befinde« Gandhi«
DNB Stockholm, 25. Februar. Nach dem offiziellen BertD aus Bombay war am Donnerstag keine Aenderung im Befinden Gandhis zu verzeichnen. .
Amery erklärte, wie Reuter meldet im Unterhaus unter Beifallskundgebungen, daß die britische Regierung mit der Entscheidung der Regierung in Indien, Gandhi nicht freizulassen, vollständig einverstanden sei. Er sagte u. aa.: kann keine Rechtfertigung für die Freigabe von Männern geben, die kein Zeichen dafür gegeben haben, daß sie ihre „verbrecherische Absichten aufgeben wollen". Es besteht auch kein Anlaß dafür, Gandhi anders als die anderen Kongregführer zu behandeln.