4. Leite Nr. 17

Nagoldcr TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag, den 25. Februar ltliz

Nayold undAmgeöuny

Hohes Glück, daß ich's vollende! Las?, o laß mich nicht ermatten! Nein, es sind nicht leere Träume: Jetzt nur Stangen, diese Bäume geben einst noch Frucht und Schatten.

Goethe.

LS. Februar: 1843 Abschluss des Staatsvertrages zwischen Hessen. Baden und der Freien Stadt Frankfurt a. M. über den Bau einer Eisenbahn von Frankfurt über Darmstadt nach Hei­delberg. 1893 Wolfgang v. Gronau. Ozeanflieger, geb. - 1916 Erstürmung von Fort Douaumont. 1918 Deutsche Trup­pen rücken in Dorpat und Reval ein.

HS. Geburtstag

Eine der ältesten Personen unserer Stadt, Frau Rosine Weidner, Witwe, wird heute 90 Jahre alt. Trotz ihres patriarchalischen Alters ist sie noch verhältnismässig rüstig und aufgeschlossen für die Zeitereignisse. Sie stammt von Brettach lKreis Heilbronn) und war auch im Unterlands verheiratet. Jetzt verbringt sie ihren Lebensabend im Altersheim der Me- noniten. Waldeckweq 22. Wir wünschen ihr noch manches Jähr- letn in gleich guter Gesundheit und hoffen mit ihr. dass ne in 10 Jahren den 100. Geburtstag feiern kann. Zum heutigen Frcudentage unsere herzlichsten Glückwünsche!

L»b. Vetev Kebel-Selevttuude

im Reserve-Lazarett Nagold

Gestern schenkte der ..Kalendermnnn" in einer KdF -Feier­stunde. die im Rahmen der Truppenbelreuunq des OKW in Zusammenarbeit mit der Reichskulturkammer stattfand, unseren Lazarettsoldaten einen frohen Abend. Der ..Kalendermann", der aus Joh. Peter HebelsSchatzkästlein" die besten Kalender­geschichten vortrug, war eine Frau, nämlich die bekannte Rezi­tationskünstlerin Carla Hunn sFreiburgs Ausser besinnlichen Erzählungen wie demKanitoerstan". den wir aus unserem alten Lesebuch" kennen, trug die scharmanteKalenüerfrau" in Hebels verstaubtem und doch köstlich-heiterem Stil schnurrige und spassige Erzählenden vor. die den Soldaten jeweils ein brei­tes Schmunzeln abqewannen. Mit flüssig gespielten Werten von Schubert Bach. Robert Schumann und Beethoven um­rahmte die Stuttgarter Pianistin Lore Heinrich die Vor­träge. Beide Künstlerinnen fanden reichen Beifall. Schlang.

Die nächste Zuteilungsperiode

Mehr Margarine statt Butter

In der vom 8. März bis zum 4. April reichenden 47. Zulei­lungsperiode bleiben die Rationen unverändert. Lediglich bei der Fettverteilung treten dadurch Aenderungen ein, daß auch in diesem Jahre ein Teil der Bulterration durch Margarine er­setzt wird. Alle Verbraucher über sechs Jahre erhalten an Stelle von 125 Gramm Butter die gleiche Menge Margarine. Die Fettration des Normalverbrauchers über achtzehn Jahre be­steht somit aus 375 Gramm Butter, 325 Gramm Margarine und 100 Gramm Butterschmalz. Bei Sen Selbstversorgern mit Schlachtfetten bis zu achtzehn Jahren werden ebenfalls an Stelle von 125 Gramm Butter 125 Gramm Margarine ausgegeben, bei den Selbstversorgern über achtzehn Jahrs werden zur Bei­behaltung der bisherigen Gewichtseinteilung nur 100 Gramm Butter durch Margarine ersetzt.

Alle Inhaber von Reichsfettkarten erhalten eine Sonder­zuteilung von 62,5 Gramm Käse »eben der unverän­derten Ration von 125 Gramm. Zur Vereinfachung der Abrech­nung ist die Sonderzuteilung in die Bestcllscheinregelung ein­bezogen. Der Bestellschein lautet also über 187,5 Gramm Käse. Der Sonderabschnitt ist nicht abzuschneiden, sondern ebenso wie die anderen Käseabschnitte zu entwerten. Die bisher gegebene Möglichkeit, auf den Abschnitten der Nährmittelkarte für Ge­treidenährmittel auch Kartosfelstürkemehl zu beziehen, füllt in der 47. Zuteilungsperiode fort. Dagegen kann nach wie vor auf die mitSt." bezeichneten Abschnitte der Nührmittelkarten ne­ben Sago und Puddingpulver auch Kartoffelmehl bezogen wer­den. Da am 8. Mürz die Reichskarten für Marmelade. Zucker, Eier und der Vezugsausweis für entrahmte Frisch­milch ihre Gültigkeit verlieren, werden neue Karten für die Zeit vom 8. März bis zum 27. Juni ausgegeben. Auf der neuen Reichszuckerkarte ist diesmal vermerkt, in welchem Umfan'-.' an Stelle von Zucker wahlweise auch Kunsthonig, Zuckersirup und Mischsirup bezogen werden können.

* Meldetermin für Bewerber für die aktive Ossizierlausbahn i« der Lustwasse. Der Reichsminister der Lustfahrt und Ober­befehlshaber der Luftwaffe gibt bekannt: Angehörige des Ee- burtenjahrganges 1926, die sich für die aktive Offizierlau;bagn (Berussossizierlausbahn) in der Fliegertruppe, einschl. Jngenieur- Ofsizierlausbahn, Flakartillerie. Lustnachtrichtentruppe, Fall­schirmtruppe, Division Hermann Eöring, bewerben wollen, müssen ihr Gesuch bis spätestens 1. April 1943 an die ihrem Wohnort nüchstgelegene Annahmestelle für Offizierbewerber der Luftwaffe einreichen. Bewerbungsgesuche für die Sanitätsossi­zierlausbahn in der Luftwaffe sind bei dem für den Wohnort zuständigen Luftgaukommando (Luftgauarzt) vorzulrgen.

Schulungsabend für Obstbau

Haiterbach. Am Montag wurde von Kreisbaumwart Walz ein ziemlich gut besuchter Schulungsabend für Obstbau in der hiesigen Turnhalle abgehalten. Ein Film des Reichsnährstands, der das einschlägige Gebiet behandelte, bot viel Lehrreiches und gab manche Anregung, wie der Laie sich bei dem heutigen Man­gel an Fachkräften in vielen Dingen selber helfen kann, um den Ertrag der Obstbäume zu steigern. Auch dle Ausführungen des Kreisbaumwarts galten in der Hauptsache der Pflege un­serer Obstbäume, deren Ertrag sich, wenn die Ratschläge von allen Baumbesitzern befolgt würden, so steigern Uetze, datz Hai­terbach mit seinen 14 000 Obstbäumen n. U. noch Obst ausführen könnte, bestimmt aber seinen eigenen Bedarf dauernd decken würde. Dgn Kern der ganzen hiesigen Obstbaufrage traf der bewährte Fachmann damit, wenn er ausführte, datz es wohl nicht allzu schwer sei, eine ganze Menge Bäume zu pflanzen, um sie dann ihrem Schicksal zu überlassen, datz es aber richtiger sei, das Gepflanzte auch zu hegen und zu pflegen ganz im Sinne unserer beiden um den Obstbau hochverdienten verstor­benen Mitbürger. Hauptlehrer Renz und Baumpflanzer Jak. Helber. Der interessante Vortrag wurde äutzerst dankbar aus­genommen.

Generalversammlungen

llnterjettingen. Die Spar- und Darlehenskasse hielt unter Vorsitz von Vorsteher Karl Nqnnenmacher und Teilnahme von ca. 70 Mitgliedern ihre jährliche Generalver­sammlung ab. Der Vorsteher, der zugleich für den zum Heere einberufenen Rechner die gesamte Geschäftsführung übernom­men hat gab bekannt, datz erfreulicherweise die Einlagen gegen­über dem Vorjahr um 150 000 RM. sich steigerten und ein Reingewinn von 1900 RM. erzielt wurde. Der gemeinschaftlich mit der Molkereigenossenschaft getätigte Einkauf von künstlichem

Dünger und Kohlen betrug 35 000 RM. Die fälligen Wahlen in Vorstandschaft und Aufsichtsrat erfolgten durch Zuruf. Das Jubiläum des 50jährigen Bestehens wird nach Kriegsende be­gangen. Die zwei Mitbegründer Christian Bruckner und Michael Niethammer, welch letzterer am 17. August des Vorjahres gestorben ist, erhielten anfangs August ein Diplom und eins Geldqabe. Am Schluß dankte Ortsgruppenleiter Fritz Haag Vorstandschaft und Aufsichtsrat. sowie dem Kassenleiter für ihre ersprießliche Arbeit.

Der Vorsteher der Molkereigenossenschaft. Martin Haag, berichtete anschlietzend über die allgemeine Geschäfts­und Finanzlage. Rechner Fritz Haag gab die Jahresrechnung und Bilanz bekannt. Da zu Beanstandung kein Anlatz vorhanden war, wurden Vorsiandschaft und Aufsichtsrat entlastet!. Die Wahlen durch Zuruf brachten keine Veränderung. Für das Liter Vollmilch konnte den Genossen 17 Npfg. gezahlt werden, ebenso wird ihnen eine entsprechende Menge Magermilch un­entgeltlich zurückgeqeben. Seit Jahresfrist war als Fuhrmann Georg Brösamle angestellt: seine Einberufung bedingt eine Neuregelung der Fuhrmannsfrage. Anschlietzend wurde noch zu vermehrter MUchablieferung. Reinlichkeit der Gefätze. ver­bessertem Milchabtransport, über weitere Anpflanzung aller landwirtschaftlichen Provukte und zur Ablieferung aller ent­behrlichen Lebensmittel aufgefordert. Der Rechner kann am l. März auf eine 30jähriqe vorwurfsfreie Dienstzeit zurück- blickcn. Wir gratulieren und wünschen weitere erfolgreiche Mit­arbeit als Geschäftsführer!

Alt-Gemeindepslcger Dieterle gestorben

Edelweiler. Letzte Woche verschied nach einem langen Leiden Alt-Eemcindepfleger Johannes Dieterle von hier im Alter von 73 Jahren. In der Zeit von 1916 bis 1938 versah er das Ami der Eemeindepflege, war Aufsichtsrat der Volksbank in Psalzgrafenweiler und ein begeistertes Mitglied der Krieger- kameradschaft. Unter grossem Geleit wurde er zur letzten Ruhe getragen.

Württemberg

Hingerichtet

Stuttgart. Am 24. Februar 1943 ist der 38jährige Eotthilf Kuppler aus Merklingen hingerichtet worden, Len das Son- gericht in Stuttgart als gefährlichen Eewohnheits- und Gewalt­verbrecher zum Tode verurteilt hat. Kappler, ein schwer vor­bestrafter Verbrecher, hat einen nach ihm wegen mehrere Ein­brüche sahndenden^Eendarmeriebeamten erschossen, als dieser ihn in einem Strohschuppen in der Nähe von Münklingen auf- gestöbert hatte.

Am 24. Februar 1943 ist der 1891 in Backnang geborene Christian Gottlob E st e r! e hingerichtet worden, den das Son­dergericht in Stuttgart wegen Krsegswirtschastsoerdrechens zum Tode verurteilt hat. Esterlc, der Inhaber einer Textilwaren- grotzhandlung war, hat seine Ware in großem Umsange nur solchen Abnehmern zugeschoben, die ihm Lebens- und Genutz-

mittel besorgren und sich ein gewaltiges Lager zu diesem Zweck beiseite geschafft.

Aus Stuttgart kurz notiert ...

Junge Kriegsblinde legten dieser Tage'in der staatlich aner­kannten Massiererschule des Reservelazaretts V (Stuttgart, Zep­pelin-Oberschule) mit gutem Erfolg die Massiererprüfung ab. Sie stehen in ihren Fähigkeiten und ihren Leistungen den Sehen­den in keiner Weise nach.

Die WHW-Konzerte des Amtes für Beamte der NSDAP, erbrachten einen Erlös von 15 000 RM., der dem Kriegs-WHW des deutschen Volkes überwiesen wurde. Auch die zweite Auf­führung war gleich der ersten ein voller Erfolg.

Das Symphoniekonzert des Landesorchesters Gau Wiirttem- berg-Hohenzollern unter der Stabführung von Gerhard Maasz hinterlietz bei den zahlreichen Zuhörern einen tiefen Eindruck. Den Höhepunkt des Konzertes bildete die glanzvolle Auffüh­rung des Violinkonzertes op. 61 von Ludwig van Beethoven.

Bietigheim. (Rascher Tod.) In der Hillerstratze wurde am Montag abend der Rentner Heinrich Amann tot aufgefun­den. Er ist einem Herzschlag erlegen.

Schwenningen a. N. (Vom Zug überfahren.) Ein 36 Jahre alter Mann aus Schwenningen sprang nach Einbruch der Dunkelheit beim Mooswäldle vor den abfahrenden Zug, wurde von der Maschine auf die Seite geschleudert und war sofort tot. Der Unglückliche dürfte unter dem Eindruck eines unheilbaren Nervenleidens freiwillig den Tod gesucht haben.

Laupheim. (Vom Hund gebissen.) Eine Reinemachefrau wurde in einer städtischen Beamtung von dem Wolfshund einer hinzukommenden anderen Frau ins Bein gebissen. Die Verletzte erlitt großen Blutverlust, der erst durch Abbinde - der durchbis- senen Ader eingedämmt werden konnte.

Friedrichshasen. (2 u n g f i s ch e i n s a tz.) Während der letz­ten Laichperiode der Blaufelchen wurden von den wiirttember- gischen Berussfischern des Bodensees an die Fischbrutanstalt Friedrichshafen rund 30 Millionen Blaufelcheneier abgeliefert. Daraus konnten rund 28 Millionen Jungfische gewonnen wer­den, ein außergewöhnlich hohes Ergebnis. In der Zeit vom 5. bis 17. Februar sind diese 28 Millionen Jungfelchen in sechs Teilen in den Vodensee eingesetzt worden- so datz in drei Jah­ren mit einem guten Fangerträgnis zu rechnen ist.

Mannheim. (Schwerer V e r k e y r s u n f a l I.) In den Höhen Morgenstunden des Sonntag gab es am Ortseingang von Seckenheim einen Zusammenstoß mit einem Lastkraftwagen und einem OEE.-Zug. Dabei wurden etwa 20 auf dem An­hänger des Lastwagens befindlich^ Personen leicht verletzt.

Rundfunk am Freitag, 28. Februar

Reichsprogramm: 1530 bis 16.00: Lied- und Klaviermusik. 16.00 bis 17.00: Kleines Konzert. 18.30 bis 19.00: Der Zeit­spiegel. 19.20 bis 19.35: Frontberichte. 19.45 bis 20.00: Dr. Goeb­bels-Artikel:Die Krise Europas". 20.15 bis 21.00:Die bunte Reihe". 21.00 bis 22.09: Zeitgenössische Unterhaltungsmusik.

Zavelstein: Rosine

Gestorbene: Jakob Rentschler. 89 Jahre,

Braun geb. Züfle. 80 Jahre. Tonbach.

Druck und Verlag desGesellschafters" : G. W. Zaiser, Inh. Karl Zaiser, zugl. Anzeigen- leiier. Verantwort!. Schriftleiter: Fritz Schlang, Nagold. Z. Zt. ist Preisliste Nr. 8 gültig.

Die heutige Nummer umfaßt 4 Sei»«»

8alr, cken 24. Lebr. 1943

Unsagbar dort link uns ckie sebmerrlicbeklncbricbt, cksk unser einziger Lobn, mein guier Drucker unck äckwuger

8o!6si ttans irökm

im blütiencken Kiter von beinabe 23 ckobren nack schwerer Krsnkbeit am 14. -lanuar in einem dararett in Ltalino kür seine geliebte Heimat äen klslckentoä gestorben ist.

In tiefem Leick

Die Litern l lobannes Nobili unck Lrsu Stekanie ged. Lctiecbinger ckisZckwesler: Claris lsötim nkit Hatten

Lritr ftöbin r. 2t. im Osten.

I'rsuersdttesckiensr: 8onnrsß2L. 5ebr.. nschmirrsß5 2 0ftr

Wawllorf, äen 25. ?edru3i- 1943

Lür äie vielen Deweise berrliclier leil- natime unck ckie erwiesenen letzten Dienste beim Heimgang unseres lieben Vaters, OroK- vaters unck Lcbwiegervaters v. Koorack IV slr sagen herrlichen Dank

ckie trauerackeo tliaterdliedeaeo.

kllltliUA«», cken Z4, Ssbr. IY43

Onkel

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3M 28. 12. 42 im ^!rer vor? 20*.» Isdren in cken säiv/e- ren Krimpten bei Lralinßrsck cken s^elckentock tur seine liebe Heimst srsrb.

ckie Litern lleorg Scbveicker unck Lima llosine ged. Sciiütr ckie üesdnvister anck alle Verwaocktea

Irsvergottesckiensr sm Lonnrsg, 28. kebrusr. 1.30 Obr.

iIm cken boffnunASvoUen. nervigen unck rücktigen dckirsrbeirer kkltr Leftreiner. rrsuerr mir cker

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Anzeigen haben immer in dem

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auf Markung Nagold und Notfelden abzugebm. Näheres unter Nr. 145 an den Gesellschafter".

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Kulturfilm

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Tausche eine lOjähr., ein­getragene Zuchtstute gegen trächtige, oder 2Zjähr. Stutfohlen.

Schriftl. Angeb. unter Nr. 149 an den Gesellschafter.

Wand-Kalender

mit Marktverzeichnis zu 5 ^

bei G. W. Zaiser.

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Heute 20.15 Uhr Singstunde (Traube)

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