8. «eite Nr. 43
Nagolder Taqblatt »Der Gejellichaster
Auch deirre Hand«
von Anne-Marie Könitzer MS« A«h dein« Hände braucht d« H et o mt du darfst mithelfeu in der große» Zeit, bei tapfer? Wer sei» Lebe« eingesetzt, ^
gab mehr als Arbeit. Darum sei bereit?
Auch du willst nun mit allen schaffe»,
Lst du dich schwer auch von de« lieben Ding«» ^ Sei hart, so hart wie unsre Waffe«.
Gemeinsam werde« wir das Schicksal zwinge«.
Auch du wirst nach des Tages Schichten noch deinen Kindern liebste Freundin sein.
Sei stolz, du deutsche Frau, in deinen Pflichten!
Du stehst auf deinem Platz nicht mehr allein.
Verschiedenes
Sonne hilft Heizen
Kohlenersparnis zwischen Winter und Frühling
Jede Hausfrau, die eine nach der Sonnenseite gelegene Woü- aung hat, weiß, daß in den Wochen zwischen Winter und Früh- Lng die Sonne als Heizungsfaktor bereits eine wichtige Rolle spielt. Man merkt am besten, welche Kraft die Sonnenstrahlen bereits entwickeln, wenn man einmal in der Mittagszeit, sofern die Sonne gerade scheint, hinter dem geschlossenen Fenster in der Sonne sitzt. Dann macht sich die Wärme der immer intensiver werdenden Sonnenstrahlung fühlbar. Da ergibt es sich ganz von selbst, dag jede verantwortungsbewußte Hausfrau die Menge des Heizmaterials, das sie täglich für ihre Oefcn braucht, nach Außentemperaturen und Sonnenstrahlung bemißt.
Es ist ganz selbstverständlich, daß man für das Heizen zwischen Winter und Frühling keine allgemeine Norm aufstellen kann. Denn Wohnungen zum Beispiel, die nach Norden liegen oder die eine freie Hauswand aufzuweisen haben oder bei denen unter dem Wohnzimmer ein offener Hausflur liegt, werden auch m den Wochen des zu Ende gehenden Wintere immer mehr Heizung benötigen als solche, die der ersten Sonnenstrahlung des Jahres ausgesetzt sind. Und ebenso lägt sich schon in sonnigen Wohnungen ein Unterschied feststellen, ob draußen trübes, sonnenloses Wetter herrscht, so daß die Sonnenstrahlung nicht wirksam werden kann, oder ob sich die Sonne wirklich als Hcizfäktor auswirkt.
Immer aber, wenn wir in der eigenen Wohnung die Beobachtung machen können, daß die Sonne selbst mithilft zu Heizen, soll und muß entsprechend Heizmaterial gespart werden. Ts macht schon etwas aus, wenn daraufhin täglich drei Kohlen weniger in den Ofen gelegt und am Kohlenvorrat gespart werden. Jede Hausfrau sollte auch insofern bereits die erste milde Sonnenwärme des Jahres ausnutzen, als sie das gründlichere Durchlüften ihrer Zimmer möglichst in die Sonnenstunden des Tages verlegt. Man kann dann das Fenster entsprechend länger offen lassen, und die Räume wärmen sich danach doch sehr rasch wieder durch.
Es wäre falsch, wenn jemand, der gegen Winterende noch einen ausreichenden Kohlenvorrat besitzt, jetzt blind darauflos wirtschaften würde. Denn jede Kohle, die gespart und für den nächsten Winter zurllckgelcgt wird, bedeutet eine Entlastung der deutschen Wirtschaft. Darum wollen wir gerade in den Wochen die dem Frühling entgegengehen, um so sorgfältiger mit unseren Kohlen Haushalten, weil gerade in der Uebergangszeit am Winterende die besten Einsparungen an Heizmaterial gemacht werden können.
Woher stcimnit die Hose?
Die Hose, die heute als männliches Kie>vungsslück über die ganz: Welt verbreitet ist, ist, was wenig bekannt sein dürste, eine Erfindung der Germanen. Die ersten, di« Hosen trugen, waren die Ostgermanen, und zwar kam das neue Kleidungsstück etwa um SM v. Ehr. auf.
Japanischer Fischhandel
Japan hat von allen Staaten den verhältnismäßig höchsten Fischverbrauch. Darum ist auch die Kunst, Fische zuzubereiten, zur höchsten Kunst entwickelt worden. Für die japanische Hausfrau ist es ein Prüfstein ihres Könnens, daß sie möglichst viele kunstvolle Fischrezepte kennt und beherrscht. Eine Erklärung dafür liegt schon in der reichhaltigen Auswahl der japanischen Fischmärkte.
Vogelnest zwei Meter tief
Das eigenartigste Vogelnest der Welt baut sich der „Vienen- fresser*. der zur Familie der Rakenvögel gehört. Er ist hauptsächlich im südwestlichen Asien zu Hause. In Europa tritt er nur in einer bestimmten Art auf, die auch Jmmenfresser, Jmmen- wolf, Seeschwalm oder Spint genannt wird und nördlich der Alpen nur am Kaiserstuhl, in Oberschlesien und bei Wien vorkommt — ein farbenfroher Vogel mit kastanienbrauner und gelber Oberseite, unten meerblau und mit blaugrünen Schwingen. Der Bienenfresser baut sein Nest in Röhrenform, und zwar ein bis zwei Meter tief in die Erde hinein. Um sich in die enge Höhlung hinabzuzwängen, hat der Vogel eine Vorrichtung, mit der er die langen Schwanzfedern umlegen und anziehen kann, sobald er im Nest verschwindet. Sobald er an die Oberfläche kommt, breitet er das Flugsteuer wieder aus.
Zahlungsbefehl tut Wunder...
In Valparaiso wurde kürzlich ein Mann unter dem Verdacht verhaftet, einen Juwelenhändler beraubt und ermordet zu haben. Es war schwer, den Mann der Tat zu ü verführen, da man keines der gestohlene» Schmuckstücke bei ihm fand und der Verdächtigte außerdem noch Stummheit vortäuschte. Alle Versuch«, ihn zum Reden zu bringen, scheiterten. Er schrieb auf einen Zettel, er habe vor einigen Monaten einen Nervenschock erlitten und dabei die Sprache verloren. Darauf griff man zu einer kleinen List. Die Polizei hatte herausbekommen, daß der Verhaftete bei mehreren Personen Schulden hatte. Eines Tages nun wurde dem Mann durch die Post eine Zahlungsaufforderung zugestellt. Als der Postbote ihm an der Zellentür den Zahlungsbefehl überreichte, verlor sich urplötzlich die Stummheit, der Mann fuhr wütend auf den Beamten los und erging sich in wüsten Schmähungen. Lächelnd trat darauf der untcrsuchungfllhrevde Kriminalinspektor, der hinter der Zcllentür gestanden hatte, hervor — der Simulant war überführt. Kurz darauf ließ er sich auch zu einem Geständnis des Mordes herbei.
Geschichten neben des Geschichte
Von Heinrich Riedel
Gelehrter rettete eine Stadt
Die während des Krieges im Jahre 1547 Mügeln besetzt haltenden kaiserlichen Truppen erhielten eines Tages von höherer Stelle, ohne Angabe des Grundes, den Befehl, die Stadt auszuplündern und niederzubrennen. Da bemerkte ein in der Stadt im Quartier liegender Oberst an der Wand seines Zimmer das Porträt von Petrus Apiani (sein deutscher Name war Bieue- witzft einem Professor der Universität Ingolstadt, den Kaiser Karl V. sehr schätzte. Der Oberst fragte seinen Hauswirt, wie er zu dem Gemälde käme. „Es ist das Bild meines Bruders", antwortete dieser.
„Ist er denn in dieser Stadt geboren?"
„Ja, in diesem Hause."
Der Oberst hielt es für angebracht, dies dem Kaiser zu berichten. Da sagte Karl, er wolle Heu berühmten Apiani nicht betrüben und verbot bei strenger Strafe, daß in der Stadt geplündert oder daß sie angczündet werde.
Klare Antwort
Als Herzog Alba im Jahre 1868 in den Niederlanden weilte, wurde ein gefangen eingebrachter Gascogner vor ihn geführt. In -Albas Gesellschaft befanden sich der Graf von Meegen und der Graf von Barlemont, die beide von sehr gewichtiger Leiksts- befchaffenheit waren. Alba fragte den Gefangenen, was man im Lager seines Gegners, des Prinzen von Oranien, über ihn denle und was man wohl tun würde, wenn man ihn finge.
„Man würde", entgegnete der Gascogner —, der sich mit Recht ausrechnete, daß er auf jeden Fall doch gehängt würde — freimütig und ohne seine Mütze abzunehmcn, „Euch an einen Spieß stecken und lebendig braten. Da Ihr aber so mager seid, würde man Euch dabei wohl mit dem zuvor ausgelassenen Fett der Grafen von Meegen und vor Barlemont begießen."
Die Himmelfahrt
Franz Hals, der große niederländische Maler des 17. Jahrhunderts, trank zuweilen gern ein paar Gläschen guten Weins, ohne vorher genau Eichmaß zu ucbmen. Seine Schüler brachten ihn dann immer getreulich nach Hause, kleideten ihn aus und legten ihn ins Bett. Franz Hals war, wie viele grosse Männer, von einer unproblematischen Frömiuigleit und schloß auch in diesem Zustand nie dis Augen ohne sein Abendgebet, das in die Worte ansklung: „Lieber Herr, nimm mich bald in deinen hohen -Him'"-""
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Samstag, den 2V. F ebruar 184Z
Die zum Teil noch recht jungen und losen Schüler wollten nu« einmal erproben, ob dem Meister denn gar nichts mehr am Leben liege. Sie befestigten vier Stricke an den Bettpfosten, bohrten vier Löcher in die Zimmerdecke und zogen ihn dann vom Raum obendrüber, nachdem er wie gewöhnlich sein Gebet beendet, in die Höhe.
„Aber nicht so schnell, lieber Herr! Nicht so schnell!" rief da Hals, als er die Aufwärtsbewegung wahrnahm — in der Annahme, daß er in den Himmel fahren solle. Da ließen sie da» Bett leise wieder herunter und Franz Hals schlief beruhigt mrd selig wie rin Kind.
Vom alten Schadow
Gottfried Schadow, der repräsentative deutsche Bildhauer in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, war von einer urwüchsigen berlinischen Witzigkeit.
Einst kam ein kunstbegeisterter Leutnant zu ihm, der „so aus Liebhaberei", wie er sagte, malen lernen wollte, und legte ihm einige Probcmalereien zur Begutachtung und eventuellen Ermunterung vor. „Nee, nee", sagt: da Schadow, nachdem er sich die Talcntproben angesehen harte, „bleiben' Se man bei Ihr Mächen!"
Während des Winters 1S4V waren zwei sehr schöne Grazienfiguren Schadows aus grünem Wachs versehentlich zu nah ar den Ofen gestellt worden und hatten eine Anzahl Flecken, wie Pickel aussehend, bekommen. Ein Angeber aus seinem Bekann. tenkreis machte sich kühnlich anheischig, sie herauszukriegen, durch chemische Behandlung. Der diesmal etwas vertrauensselige Schadow überließ sie ihm.
Als sie der chemische Flsckenreiniger zurückbrachte, war zwar der Hautausschlag verschwunden, mit ihm aber auch ein großer Teil der Oberflächenschicht der Figuren. „Ja", sagte da Schadow resigniert, „die Pickel sind weg; aber die Pelle ooch!"
Eine bescheidene Frage
- „Ich bleibe so lange im, Wirtshaus, als ich Lust habe. H bin der eigene Herr im Hause!"
„Ist denn Ihre Frau ebenfalls verreist?" !
Selbstbewußt 4
Maier: „Hast Du öfter Meinungsverschiedenheiten mit Dü I nein Chef qehabi?" I
Müller: „Selbstverständlich! Nur weiß er es nicht!" >.
Wenn schon I
Der Vater wurde aus Telephon gerufen. Erfreut meinte er I dünn zu dem kleinen Fritz: „Du, der Storch hat dir ein Schweller- I che gebracht!" I
„Ach, erwiderte Heinz und deswegen ruft er ertra au!"' I
Im Wandel der Zeit I
Mümmchen fragt' „Papa, was ist das - ein Dekollete?" ck
Der Vater seufzte' „Wie soll ich dir das erklären, mein Kind? ! Als das dein.« Mutter das erstemal trug, hat sie dadurch mich bekommen jetzt bekommt sie davon nur noch Schnupfen".
Das Hochwasser
Es war vor Jahren. Für die Gaststätten war die sogenannte Hockersteuer noch nicht eingeführt. Die Polizeiorgane macksten -Hocker auf den Eintritt der Polizeistunde aufmerksam durch den Ruf in Las Wirtschaftslokal' „Meine Herren, die Polizeistunde ist vorüber.'"worauf jeder wußte, was er zu tun hatte, wenn er nicht heim abermaligen Erscheinen des Schutzmann» notiert und anderen Tags in Strafe genommen werden wollte.
Nun begab es sich, daß der Bürgermeister einer Stadt ani Nagoldstrand auch unier den Langsitzern war, als die Mahnung des Polizisten erklang. Das war für das Stadtoberhaupt überaus peinlich, zumal er von seinen Freunden Hänseleien hören mußte wie „der Herr Bürgermeister wird von feinem Büttel nach Haufe geschickt" und „Der Büttel erlaubt dem Herr» Bürgermeister kein Bier mehr".
Das ärgerte den Bürgermeister. Und als der Polizist andern Tags im Dicnstzimmer seines Vorgesetzten zum Bericht erschien, verwies ihm dieser ernstlich, ihn je einmal wieder in eine iolche unangencbme Lage zu bringen.
Bald darauf pokulierte der Bürgermeister wieder mit seinen Freunden. Die Zeiger der Uhr hatten die Mitternachtsstunde überschritten. Es öffnete sich die Eingangstür und die Stimme des Schutzmanns rief: „Meine Herren!" Da erblickte er seinen gestrengen Vorgesetzten und er ergänzte: „Meine Herren, heute ist kein Hochwasser zu befürchten" Unter schallendem Gelächter verschwand der wißige Beamte.
Kindsrnskrung
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